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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1929
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- 1929-07-20
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1929
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166. 20. Juli 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. Ausstellung von nordischer Literatur in Kiel. — Anläßlich der Nordisch-Deutschen Woche veranstaltete die Universitäts bibliothek Kiel in den Rittersälen des Schlosses zwei Aus stellungen nordischer Literatur, von denen die eine mit etwa 900 bis 1000 Bänden einen Überblick über die Entwicklung des Geistes lebens und die wichtigste Literatur zur Landeskunde und Geschichte gab, während die andere die laufenden nordischen Zeitschriften und Zeitungen der Universitätsbibliothek in systematischer Anordnung zeigte. Besonders groß ist diese Vollständigkeit auf den Gebieten der Landeskunde, Geschichte, Literatur und Sprachwissenschaft und Kunst. Aber auch die übrigen Fächer sind in ihren wichtigsten Erscheinungen vertreten. Die Zahl der laufend bei der Universitäts bibliothek eingehenden nordischen Zeitschriften beträgt zurzeit etwa 1400, eine Zahl, die außerhalb Skandinaviens wohl an keiner anderen Bibliothek erreicht wird. Das alphabetische Verzeichnis dieser Zeit schriften, das zur Nordisch-Deutschen Woche herausgegelben wurde, umfaßt 68 Seiten. Die Zeitschriften verteilen sich in folgender Weise auf die einzelnen Länder: Dänemark 400, Island 60, Nor wegen 280, Schweden 530, Finnland 130. Zum Nachruf auf Kommerzienrat Paul Schelosky. — Die von mir im Nachruf auf Kommerzienrat Paul Schelosky (Bbl. 150) angeführte Stelle: »Das dürfen und müssen wir ihm klar und vernehmlich Nach rufen, daß er der Treueste der Treuen war, auf dessen Wort und auf dessen Gesinnung man jederzeit felsenfest bauen konnte, und daß seine immer gleichbleibende echte Herzensgute und Liebenswürdigkeit über winden half, was mit bloßer Klugheit oder Energie allein nicht zu lösen gewesen wäre«, ist der Rede des Herrn Geheimrat vr. Ludwig Volkmann auf Geheimrat Arndt Meyer entnommen, weil sie auf Schelosky genau zutrifst. Durch ein Versehen bei der Abschrift ist die Quellenangabe unterblieben. Otto von Tegernsee. "kersonalnackricbten. 75. Geburtstag. — Herr Jacques Nosenthal, Mitinhaber des weltbekannten Münchener Antiquariats, konnte am 17. Juli seinen 75. Geburtstag feiern. — Nachdem Jacques Rosenthal 1895 als Mitinhaber aus der Firma seines älteren Bruders Ludwig aus geschieden war, machte er sich in der Briennerstraße in München selb ständig. Er widmete sich speziell dem Vertrieb kostbarer Manuskripte, Inkunabeln, Seltenheiten und wertvoller Stiche alter Meister. Heute gilt der Jubilar als einer der besten Kenner mittelalterlicher Hand schriften und Frühdrucke, deren Studium er sich nun seit fünfzig Jahren widmet. Nosenthal war von Anbeginn nicht nur Händler, unter der Anleitung des großen Gelehrten Löopold Delisle, des nachmaligen Generaldirektors der Bibliotheque Nationale zu Paris, widmete er sich seinem Studium mit großer Leidenschaft. Mit der Handschriftenkunde und der mittelalterlichen Miniatur war Rosenthal bald innig vertraut, sodaß er als Autorität auf diesen Gebieten angesehen wird. Nicht minder beherrscht er das Gebiet der Frühdrucke, was die Jnkunabelkataloge beweisen, die er nach persönlichen Beständen 1895 und 1900 herausgab; sie verzeichnten 1500 und 2000 Drucke und gelten wegen ihrer wissenschaftlich genauen Bearbeitung heute noch als bibliographische Nachschlagewerke ersten Ranges. Zahlreiche Biblio theken und Sammler des Kontinents und Amerikas sind bei ihren Erwerbungen von ihm fachkundig beraten worden. Er wußte selbst die seltensten Dinge herbeizubringen. So z. B. erwarb er für die Berliner Bibliothek einen der schönsten Miniaturencodices des Mittel alters, nämlich das Evangeliarium Prumense, das mit karolingischen Buchmalereien geziert ist, für Wilhelm II. erwarb er eine umfang reiche Korrespondenz Voltaires mit Friedrich dem Großen. — Die Forschung dankt dem Jubilar eigene Entdeckungen und Untersuchun gen und die Förderung zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten über mittelalterliche Handschriften und Frühdrucke. Erwähnt sei hier das Werk Konrad Haeblers »Die deutschen Buchdrucker des 15. Jahr hunderts im Ausland«. An Auszeichnungen des In- und Auslandes fehlte es nicht. Früher bereits von Berlin zum Hofantiquar ernannt, wurde im August 1927 Herrn Rosenthal wegen seiner langjährigen Verdienste um die Vaticana vom Papst Pius XI. die silberne Me daille verliehen, die aus Anlaß des 70. Geburtstages vom Papste ge stiftet war und nur in wenigen Exemplaren nach Deutschland ge langte. Noch heute widmet sich der Jubilar in körperlicher und geistiger Frische den Aufgaben seines Hauses, seit 1921 unterstützt von Herrn vr. Erwin Nosenthal. Mögen Herrn Jacques Nosenthal, dessen Name mit der Geschichte des Buches für immer eng verknüpft ist, Gesundheit und Schaffensfreude noch lange erhalten bleiben! Gestorben: am 16. Juli im 48. Lebensjahr der Verlagsbuchhändler Herr Paul Näth, Inhaber der Firma Paul Räth, Werkstätten für Lehrmittel und Feinmechanik in L e i p z i g. Der so früh Verstorbene hatte den Buchhandel in seiner Vater stadt Rostock in H. Wessels Buchhandlung erlernt und war dünn in seinen Wanderjahren in Hamburg, Glogau, Neisse, Barmen, Leip zig und Dessau tätig. In jener Zeit hat er in der gewerkschaftlichen Organisation der Buchhandlungsgehilfenschaft in vorderster Reihe ge standen. Nach Rückkehr aus dem Feldzuge, den er von 1914 bis 1918 mitgemacht hat, gründete er 1918 seine Selbständigkeit mit der Firma »Volk und Buch«, 1919 mit Ludwig Rincklake die Versanb- buchhandlung Rincklake L Näth, aus der nach dem Ausscheiden Rincklakes die heutige Firma Paul Räth entstand. Das ursprüng liche alleinige Arbeitsgebiet wurde schon 1920 verlassen. Durch Er werbung des Erdglobenverlages von Paul Börner, des entomologi- schen Institutes von Eugene Ney und später durch Übernahme der feinmechanischen Werkstätten von Wilhelm Petzold und des Schäd lingstafelwerkes der Deutschen Gesellschaft für angewandte Ento mologie von der Firma Schlüter L Maß, Halle, wurde die Firma bedeutend ausgebaut. Eine Aufzugsanstalt für Karten und Bilder, eine eigen« kartolithographische Abteilung wurden eingerichtet und zahlreiche Lehrmittel in bester Qualität und moderner Ausführung auf den Markt gebracht, eine Reihe wertvoller Anschauungsbilder und Karten verlegt. Das letzte große Werk des Verstorbenen war die Durchführung der Ortsnumerierung des Deutschen Reiches in Zusammenarbeit mit dem Ausschuß für wirtschaftliche Verwaltung beim Ncichskuratorium fiir Wirtschaftlichkeit in Berlin, der er seine ganze Arbeitskraft in zahlreichen, oft nicht leichten Kämpfen widmete. Die Erzeugnisse der Firma erlangten vielfach Weltruf und gingen in alle Länder d«r Erde hinaus. Früher ist der Verstorben« häufiger in Leipziger Buchhändlerversammlungen als schlagfertiger Redner ausgetreten und hat auch längere Zeit der Tarifkommission und dem Schlichtungsausfchuß angehört. Es ist ein tragisches Geschick, daß der Verstorbene auf der Höhe seiner Schaffenskraft sein Werk verlassen mutzte, das er in verhält nismäßig kurzer Zeit zu Anfehen und Geltung gebracht hatte. Eine überaus tatkräftige, gewandte und in weiten Kreisen des Buch- und Lehrmittelhandels bekannte Persönlichkeit ist mit Paul Näth allzu früh dahingegangen. Ferner: am 14. Juli nach kurzem Krankenlager an Herzschlag Herr Curt Moßner, Seniorchef des Finanzverlags G. m. b. H. in Berlin im 69. Lebensjahre. Der Verstorbene gründete 1891 den Finanzverlag, nachdem er einige Jahre zuvor die »Korrespondenz Gelb«, die erste deutsche Wirtschafts-Korrespondenz, ins Leben gerufen hatte. Bis zu seinem Tode war er verantwortlicher Leiter der Korrespondenz. Ferner: am 17. Juli nach längerem Leiden Herr A u g u st Wagner, Prokurist von Eduard Pohl's Verlag in M ü n ch e n. Der Verstorbene hat fast 40 Jahre lang der Firma wertvolle Dienste geleistet. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. — Am 15. Juli starb in Kreuzlingen bei Konstanz im 77. Lebensjahre Ge heimrat Prof. vr. Otto B i n s w a n g e r, der ehemalige Direktor der Jenaer Nervenklinik; am 14. Juli im 81. Lebensjahre in Berlin Geh. Neg.Nat Prof. vr. Hans Delbrück, berühmter deutscher Historiker: am 13. Juli in Frankfurt a. M. Prof. vr. Berthold Freudenthal, Ordinarius für Strafrecht, im Alter von 57 Jah ren; in Tübingen im Alter von 66 Jahren Prof. Dr. Joseph Haas, Lehrer der romanischen Philologie und bedeutender Litcratnr- geschichtler; in Wien am 15. Juli der Dichter Hugo von Hof mann s t h a l im Alter von 55 Jahren; in Wien ferner, 72 Jahre alt, vr. k. o. Eusebius M a n d y c z e w s k i, Musikforscher und Lehrer für Jnstrumentenkunde; in Weimar am 16. Juli Major a. D. Hans von Saltzwedel, Verfasser vaterländischer Romane, im Alter von 72 Jahren. Druck: E. Hed?tch Na ch^. Särntl. in !§eit>ztq. — Anschrift d. Schriftlct/ung u.Expedition: Leipzigs 1- Gerichtswegs iBuchha'ndlerhauS), Pvsts^liebf.274/7S. 796
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