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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1938
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- Deutsch
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Name »Deutsche Bücherei« entstand. Am 3. Oktober 1912 wurde der Vertrag zur Gründung der Deutschen Bücherei von den Vertretern des Sächsischen Staates, der Stadt Leipzig und des Börsenvereins unterzeichnet. Die Reichsregierung, die durch Brockhaus für den Gedanken ebenfalls interessiert worden war, hielt sich zurück, indem sie erklärte, daß die Pflege kultureller Angelegenheiten nach der Verfassung ausschließlich Sache der Bundesstaaten sei. Die Sammlung des deutschen Schrifttums durch die Biblio theken war vor Gründung der Deutschen Bücherei durchaus un zureichend. Von den Erscheinungen des rcichsdeutschen Verlages wurden auf Grund der Pflichtcxemplargesetze der einzelnen Länder durch die Gesamtheit der Staats-, Landes- und Univer sitätsbibliotheken 61°/° erfaßt; 33°/° oder ein volles Drittel des deutschen Schrifttums stand also abseits der syste matischen Sammlung. Bezog man aber die außerhalb des Buch handels und vor allem die jenseits der Reichsgrenzen erscheinen den Schriften noch mit ein, so wuchs dieser Hundertsatz auf etwa fünfzig. Daß unter diesen Umständen für die Erhaltung unseres Schrifttums schlecht gesorgt war, bedarf keiner weiteren Aus führung. Die Sammelaufgabe der Deutschen Bücherei wurde auf der Grundlage freiwilliger Lieferungen der Buch händler und der übrigen in Betracht kommenden Stellen auf- gebaut. Als die Gründungsverhandlungen vom Börsenvercin eine bindende Erklärung bezüglich der kostenlosen Lieferung der Bücher verlangten, hatte Sicgismund in kühnem Entschluß diese Erklärung abgegeben, aus den Kultursinn und die Opfer- bereitschast seiner Verlagskollegen bauend. Bis Ende 1916, also innerhalb von vier Jahren, hatten sich 4 006 Buchhandels firmen zur Ablieferung verpflichtet und 2 000 lieferten, ohne eine förmliche Verpflichtung übernommen zu haben. Dank den durchgeführten Werbemaßnahmen strömten die im Buchhandel wie die außerhalb des Buchhandels erscheinenden Schriften in immer reicherem Maße ein. Der Zugang betrug im ersten Jahre der Sammeltätigkeit 21 000 Bände, im zweiten Jahre 39 000, im dritten SS 000 und im vierten 56 000 Bände. Mit dem Jahre 1921 trat das Reich, vertreten durch das Reichsministerium des Innern, in den Kreis der Garanten ein. Die Deutsche Bücherei zählte fortan wie das Deutsche Museum in München, das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg und das Römisch-Germanische Zentralmuseum in Mainz zu jenen Anstalten, für die ein Reichsinteresse als anerkannt galt. Infolge Verbesserung der Arbeitsmethoden und erhöhter Werbe- und Sammeltätigkeit wuchs der jährliche Zugang der Deutschen Bücherei auf 15 000 Bände, die Zahl der periodischen Ein «Zedenkstein für die Wegbereiter »In jede hohe Freude mischt sich eine Empfindung der Dankbarkeit«. Mit diesem Wort Marie von Ebner-Eschenbachs leitete der Stellvertretende Direktor der Deutschen Bücherei Ilr. Werner Rust sein Rede bei der Einweihung eines Ge denksteines ein, der dem Gedächtnis der Wegbereiter und Grün der der Deutschen Bücherei gewidmet ist. Die Inschrift des in der Eingangshalle errichteten Marmorblockes (stehe Abbildung S. 404) lautet: Zum Gedächtnis an die Errichtung der Deutschen Bücherei Wegbereiter: Heinrich Wilhelm Hahn / Johann Heinrich Plath / Friedrich Althosf Gründer: Erich Ehlermann / Karl Siegismund / Albert Block haus / Arthur Meiner / Max Otto Schrocder / Rudolf Dittrich Am Tage der 2b-Jahrfeier / IS. Mai 1938 Wir lassen nachstehend die Worte Direktor Rusts, die er den Wegbereitern und Gründern der Deutschen Bücherei widmete, folgen: Der Hannoversche Oberkommerzrat Hahn ist den Ge schichtswissenschaftlern als Verleger der »Uouumeuta Oerinanias bistorieu« bekannt. Er hatte seinen Leipziger Verlag mit dem Veröffentlichungen (ohne Serien) von 16 400 auf 30 000. Was den Gründern bei der Errichtung der Deutschen Bü cherei als Ziel vorgeschwebt hatte: die Schaffung einer Sammel stelle des geschlossenen deutschen Schrifttums war jetzt erreicht. Mit der zunehmenden Voll ständigkeit der Bestände wuchs die Deutsche Bücherei auch immer mehr in ihr bibliographisches Aufgabengebiet hinein. Zu den drei Bibliographien, die sie übernommen und unver ändert fortgeführt hatte, traten zehn weitere: alles zentrale Arbeiten, die nur auf Grund der Bestände der Deutschen Bücherei durchgesührt werden konnten. Nach der Machtergreifung, durch die die Deutsche Bücherei aus dem Bereich des Reichsministeriums des Innern in den des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda über ging, steigerte sich die Aufwärtsentwicklung noch. Zunächst er stand in den Jahren 1934—36 — ein wichtiges Ereignis in dem Leben einer Bibliothek — ein Erweiterungsbau, der ihr außer einigen notwendigen Verwaltungsräumen den schönen, mit Stahlrohrmöbeln ausgestatteten neuen Lesesaal mit hundert- undzwölf Arbeitsplätzen schenkte und Magazinraum für weitere 1H0 000 Bände. Einen wesentlichen Fortschritt für den inneren Betrieb bedeutete die in diesen Jahren erfolgte Festigung der Grundlagen für die Sammeltätigkeit. Beruhte dieselbe bisher auf Werbung und freiwilliger Lieferung, so wurde sie nunmehr durch entsprechende Verordnungen sichergestellt: 1. machte der Börsenverein 1934, wie es 1920 bereits der Verlegerverein ge tan hatte, seinen Mitgliedern die Ablieferung ihrer Verlags erzeugnisse an die Deutsche Bücherei zur Pflicht, indem er sie in 8 4 Ziff. 6 seiner Satzung verankerte; 2. verfügte die Reichs- leilung der NSDAP, im Juli und Dezember 1934 für die Par tei, ihre Verbände und ihre Gliederungen die Ablieferung des in Betracht kommenden Schrifttums und 3. erlegte die Reichs- kulturkammer durch Anordnung vom 20. September 1935 allen ihr unterstellten Dienststellen, Firmen und Personen die Abgabe ihrer Schriften an die Deutsche Bücherei aus. Entsprechend den erhöhten Anstrengungen der Deutschen Bücherei und der vermehrten Bücherproduktion überstieg der Zuwachs in diesen Jahren zum erstenmal das achtzigste Tausend und erreichte iin Jahre 1936 — 85 000 und 1931--86 000 Bände. Die Zahl der periodischen Veröffentlichungen (ohne Serien) wuchs von 30 000 weiter auf 34 000. Der Gesamtbestand der Deutschen Bücherei beträgt zur Zeit rund 11L Millionen Bände; hinsichtlich ihrer Größe steht die Anstalt unter den deutschen Bi bliotheken an dritter Stelle, hinter Berlin mit 2^ Millionen und München mit 2 Millionen Bänden. unv «Zründef der Veutlctien öückerel schon seinem Vater gehörenden Verlag in der Stadt Hannover verschmolzen, der noch heute in Hannover besteht, und leitete das Unternehmen bis zu seinem Tode im Jahre 1813. Als erster von vierzig deutschen Verlegern stellte er 1848 der Nationalversammlung seine Verlagswerke zur Verfügung und wurde damit zum Gründer der Reichsbibliothek, die zunächst auf der Galerie der Paulskirche aufgestellt, dann nach dem un rühmlichen Ende des Frankfurter Parlaments, auf Beschluß der Deutschen Bundesversammlung vom 4. Januar 18SS dem Ger manischen Museum zu Nürnberg überwiesen wurde. In einem Brief an den Gründer dieses Museums, den Freiherrn von und zu Ausseß, betonte Hahn, daß er zu der Sammlung »damals lediglich im Interesse der Wissenschaften und des gesamten deut schen Buchhandels den Grund legte». Noch tieferen Sinn gab der Reichsbibliothek der Göt tinger Privatdozcnt der Sinologie Or. Johann Heinrich Plath, der sie unter der Amtsbezeichnung »Reichsbibliothekar» in Frankfurt vom Oktober 1848 bis Ende 1851 verwaltete. Plath wies der Deutschen Bundesversammlung in Denkschriften mit offenem Blick für die Zukunft die Notwendigkeit und Nützlichkeit einer Reichsbibliothek nach, die er über den bald vorhandenen Bestand von mehr als 4 500 Bänden hinaus weiterpflegen Nr. IIS Donnerstag, den IS. Mat ISSS 40»
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