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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1938
- Strukturtyp
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- 1938-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1938
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- Deutsch
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Reichsschrifttumskammer für den planvollen Ausbau der Be rufserziehung der jungen buchhändlcrischcn Mannschaft, be dauerte aber, feststellen zu müssen, daß trotz dieser Förderung vom Sortimentsbuchhandel eine verhältnismäßig starke Abwan derung von jungen Buchhändlern in nichtbuchhändlerische Be rufe verzeichnet würde. Er bat, die Möglichkeiten, die für die wirtschaftliche Sicherung unseres Nachwuchses bestehen, zu prüfen. Zur Frage des Wettbewerbes innerhalb des Gesamtbuchhan- dcls stellte Herr Kretzschmar fest, daß, abgesehen von einigen Ausnahmen, die heutige Verkaufs- und Vcrkehrsordnung eine gute Grundlage für die praktische Zusammenarbeit aller buch händlerischen Berufszweige darstellen. In diesem Zusammen hang wurde das Direktangebot und der Direktvertrieb des Ver lages behandelt. Herr Kretzschmar führte aus, daß die Leitung der Fachschast Verlag bei Vorliegen von Schwierigkeiten bzw. bei der Feststellung von Unklarheiten stets verständnisvoll ein- gegrisfen habe, sich also der Kameradschaftsgeist des gesamten Buchhandels auch auf diesem Gebiete zeigte. Dem Bestreben bestimmter Behörden, den Bedarf an Schrift tum zentral zu decken, stehe unverändert der Standpunkt der Fach gruppe Sortiment gegenüber, die eine Dezentralisierung der Marktvcrsorgung für wünschenswert halte; sehr oft könne aber dieses Ziel nicht erreicht werden, weil höhere Interessen berück sichtigt werden müssen. Es sei daher das Bestreben der Fach gruppe, die Versorgung von Stellen, die zentral beliefert wer den müssen, ausschließlich durch den vertreibenden Buchhandel in Gestalt von Gemeinschaftslieserungen zu sichern. — Was das Schulbuch anbelangt, so hoffe er, daß nach der Durchführung der Schulreform der Schulbuchvertrieb wieder ein mit Erfolg zu betreuendes Arbeitsgebiet werde. Zur Fachbuchwerbung führte Herr Kretzschmar aus, daß das Sortiment gewillt sei, sich in Zukunft noch stärker denn bisher für das Fachbuch zu verwenden. Er regte an, die Fachbuchwer bung zeitlich mehr in Zusammenhang mit dem Berufswettkampf und dem Auslernen der Lehrlinge zu bringen. Außerdem schlug er vor, die Möglichkeit der Verwendung des Fachbuches als Prämie für besondere Leistungen noch nachdrücklicher zu betonen. An den Verlag richtete der Redner die Bitte, zu Prüfen, ob die Fachbücher nicht noch mehr aus die Bedürfnisse des jungen Nach wuchses abgestellt werden können. An den Schluß seiner Ausführungen stellte Herr Kretzschmar einen Bericht über den Stand des Vertriebes des wissenschaftlichen Buches. Er führte aus, daß der allgemeine wirtschaftliche Auf schwung sich auch auf das wissenschaftliche Sortiment ausgewirkt hat. In den Jahren des Zusammenbruches mußte der wissenschaft liche Sortimenter seststellen,daß die Bemühungen, den Buchhandel beim Vertrieb des wissenschaftlichen Buches auszuschalten, außer ordentliche Bedeutung gewannen und zu einer Gefahr für die wissenschaftlichen Buchhändler wurden. Durch die Maßnahmen der Rcichsschrifttumskammer und des Börsenvereins und durch die verständnisvolle Haltung der Arbeitsgemeinschaft wissen schaftlicher Verleger sei es gelungen, diese ungünstige Entwick lung auszuhalten. Durch weitere, in kameradschaftlichem Geiste zu führende Aussprachen werden hoffentlich auch noch die letzten Unstimmigkeiten beseitigt werden. Zur Stärkung der Leistung des wissenschaftlichen Sortiments wurde die Anregung ausge sprochen, auch das streng wissenschaftliche Buch in den Arbeits bereich der Reichsarbeitsgemeinschaft sür deutsche Buchwerbung einzubcziehen. Es würde von allen wissenschaftlichen Sortimen tern begrüßt werden, wenn sie die Herausgabe von Sammel- tatalogen des wissenschaftlichen Schrifttums, die dringend be nötigt werden, in Angriff nähme. Die Fortsetzung der Arbeits wochen des wissenschaftlichen Buchhandels müsse als erforderlich bezeichnet werden. Reise- und Versandbuchhandel Uber die Arbeit des Reisebuchhandels in den letzten Jahren sprach der Leiter der Fachgruppe Reise- und Versandbuchhandel, Herr Herbert Böttcher. Nach einer kurzen Kennzeichnung der Entwicklung des modernen Reiscbuchhandels führte der Redner aus, daß die Möglichkeit, wissenschaftliche Werke und Fachschrift tum jeder Art gegen Teilzahlung sofort geschlossen beziehen zu können, sich für die Bücherfreunde als außerordentlich segens reich erwiesen habe, denn nicht jeder Wissenschaftler oder Fach arbeiter sei wirtschaftlich in der Lage, die von ihm benötigten Veröffentlichungen sofort bar zu bezahlen. Der Erfolg des Reise- buchhandcls sei aber nur durch die Betätigung von Buchver- tretcrn möglich geworden, weil diese jeden Ort aufsuchen kön nen, also mit Volksgenossen in Berührung kommen, die nicht Gelegenheit haben, den ortsansässigen Buchhandel aufzusuchcn. Sortiments- und Reisebuchhandel ergänzen sich, so führte der Redner weiter aus, denn dem Sortimentsbuchhandel sei es eigen, den bereits zum Buche Stehenden zu betreuen, während der Reisebuchhandel die Aufgabe habe, den Volksgenossen, der zwar um die Bedeutung des Schrifttums wisse, sich aber bisher nicht zur Anschaffung von Büchern entschließen konnte, mit Bü chern zu versorgen. Die durch den Reisebuchhandel herangeführ ten Bücherfreunde werden für den gesamten Buchhandel ge wonnen. Mithin sei die Tätigkeit des Reisebuchhandels für den gesamten Buchhandel von Bedeutung, denn es würde durch ihn ein steter Zustrom neuer Käufer gesichert. Weiter sei zu berück sichtigen, daß durch die Tätigkeit des Reisebuchhandels Auflagen möglich werden, die den Verlag in den Stand setzen, dem ein zelnen Volksgenossen Schrifttum zu einem sehr günstigen Preis zugängig zu machen. Die Preisfestsetzung, die besonders für um fangreiche Werke durch den Einsatz des Reisebuchhandcls erzielt werden könne, wirkt sich auch zum Vorteil des Sortimentsbuch handels aus, denn dieser habe nunmehr Gelegenheit, bedeutende Umsätze mit bestimmten Veröffentlichungen zu tätigen. Es sei also festzustellen, so bemerkte der Leiter der Fachgruppe Reise- und Versandbuchhandel weiter, daß auch in preismäßigcr Hin sicht Sortiments- und Reisebuchhandel eine wichtige Ergänzung bilden. Die Werbung sür niedrigpreisiges Schrifttum bedingte die Schaffung neuer Vertriebsformen. Während das umfangreiche und damit höhere Anschaffungskosten verursachende Werk durch Vertreter unmittelbar an den Bücherfreund verkauft werde, be diene sich der Reise- und Versandbuchhandel bei billigeren Bü chern sogenannter Sammclbestell-Listen, mit denen er durch Vertreter oder direkt Werbungen in Betrieben, bei Behörden und in sonstigen Arbeitsstätten durchführt. Durch die Verwen dung solcher Sammelbestell-Listen konnte bei vielen Volksge nossen das Interesse sür das Schrifttum geweckt und somit neue Käufer dem Gcsamtbuchhandel zugeführt werden. Der Verkauf von überteuerten Werken — mit denen sich der Redner ausführlich befaßte und die er scharf ablehnte — so wie die vereinzelte Anwendung unsachgemäßer Werbemethoden führten aber zu Arbeitsbehinderungen. Alle Versuche, die Reichs- behördcn, den Arbeitsdienst, die Wehrmacht und die Dienst stellen der DAF. zu veranlassen, derartige Verbote aufzulockcrn, scheiterten, weil von diesen Stellen erklärt wurde, cs sei für den Reisebuchhandel unerläßlich, sich von allen unzuverlässigen Wer bern zu trennen und auf den Vertrieb von Prachtwerken zu verzichten. Diesen berechtigten Forderungen ist vollauf Genüge getan worden. Es wurde dafür Sorge getragen, daß, sofern Un stimmigkeiten vorliegen, sie jederzeit bereinigt werden können. Der Reisebuchhandel hofft — so schloß der Redner — nun mehr wieder die Arbeitsmöglichkeiten zu finden, deren Aus nutzung für den gesamten Buchhandel von Bedeutung ist. Er wird seine ganze Kraft und seine buchhändlerische Ehre daran- setzcn, ein im Rahmen der Gesamtheit des deutschen Buchhandels wichtiges Glied zu sein. Export- und Antiquariatsbuchhandel Sehr aufnahmebereite Zuhörer fand der Leiter der Fach gruppe Antiquariat, Herr Anton Hiersemann, bei seinen Ausführungen über den Export- und Antiquariatsbuchhandel. Der Redner behandelte zuerst den Export von deutschem Schrift tum. Ausgehend von der Ausfuhr von Fertigwaren wies er nach, daß auch der Export von Schrifttum hoch aktiv ist. Dieser günstige Stand müsse uns aber veranlassen, weitere Versuche zu unternehmen, ein noch besseres Ergebnis zu erzielen. Nach die sen, die allgemeine Lage kennzeichnenden Ausführungen behan delte der Redner den Stand der derzeitigen Buchexportwirt- 4LS Nr. 119 Dienstag, den 21. Mai 1938
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