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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1938
- Strukturtyp
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- 1938-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1938
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Sitzung der Landesobmänner des Buchhandels Die Sitzung der Landesobmänner des Buchhandels am Freitag, dem 13. Mai, wurde durch den Vizepräsidenten der Reichsschristtumskammcr und Leiter des Deutschen Buchhan dels, Wilhelm Baur, eröffnet. Er wies darauf hin, wie not wendig es gerade für die Landesobmänner sei, nach einem Jahr der Arbeit draußen in den Gauen zu einer Aussprache zusam menzukommen und sich von neuem auf das Ziel der Arbeit für den Buchhandel in der Reichsschrifttumskammer auszurichten. Bevor er zu seinen Ausführungen über die Aufgaben des Lan desobmannes und die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit überging, gab er auch in diesem Kreise seiner Freude Ausdruck über die Eingliederung der alten deutschen Ostmark in das Reich und begrüßte als Gast den kommissarischen Leiter des Buchhandels in Österreich Pg. Berger. Hauptamtsleiter RL. Baur stellte es als wichtigste Aufgabe der Landesobmänner hin, diepersönliche Verbindung mit allen Buchhändlern in ihrem Gaugebiet zu pflegen. Der verantwortungswolle Dienst am deutschen Buch könne nur in lebendiger gemeinschaftlicher Arbeit erfolg reich sein. Er umriß dann verschiedene Teilgebiete der Arbeit in den Gauen und zeigte an Hand von Beispielen, wie die Be treuung der Mitglieder der Reichsschristtumskammer durch den Landesobmann zu erfolgen habe. Eine sich anschließende Aus sprache führte zur Klärung schwebender Fragen und ergab neue Anregungen. Es sprach dann der stellvertretende Leiter der Gruppe Buch handel, Martin Wülfing, über die Bedeutung der Ein gliederung der Landesleitungen in die Dienst stellen der Landeskulturwalter, wobei er Hinweise und Richt linien für die Zusammenarbeit gab. In der Aussprache nahm der Vertreter der Landesobmänner im Rat der Gruppe Buch handel, Gustav Langenscheid t, das Wort zu verschiedenen grundsätzlichen Fragen aus der praktischen Arbeit des Landesobmannes, über Ausstellungen, buchhändlerische Werbemaßnahmen usw. Der Referent für Be- rufserziehungsfragcn in der Reichsschristtumskammcr, Karl- Heinrich Bischofs, rief in längeren Ausführungen die Landes obmänner zur Unterstützung bei der Durchführung der Be rn f s k un d l! ch e n Arbeitswochen auf. Der Leiter der Geschäftsstelle der Gruppe Buchhandel, Karl T h u l k e, sprach über die Durchführung des Aufnahmeverfahrens bei der Kammer in Zusammenarbeit mit den Landesobmännern, über die Betreuung der Leihbüchereien durch die Gaue, den Entwurf zur Regelung des Lehrlingswesens in Leihbüchereien sowie über die neu zu erlassenden Richtlinien über die Durchführung der buch händlerischen Gchilfenprüfung. In anschaulicher und überzeugender Weise schilderte der stellvertretende Leiter der Rcichsschule des Deutschen Buchhan dels, Gerhard Schönfelder, welches Bild heute der Nach wuchs des Buchhandels bietet und zeigte, wo die Arbeit des Berufsstandes einsetzen muß, um dem gesamten Buchhandel stets einen brauchbaren Nachwuchs zu sichern. Der Leiter des Deutschen Buchhandels nahm hierzu ausführlich das Wort und forderte die Landesobmänner aus, an dieser wichtigen Frage des Buchhandels tatkräftig mitzuarbeiten. Nach einer lebhaften Aussprache richtete der Vizepräsident der Reichsschrifttumskammer, Wilhelm Baur, noch einen Appell an jeden einzelnen Landesobmann, sich aller berufsständischen Aufgaben unter vollem Einsatz der Person zum Besten des Buch handels und der Kammer anzunehmen, und schloß mit einem dreifachen »Sieg Heil!- auf den Führer die Sitzung. Buchgewerbliches Buntpapier in alter und neuer Zeit Unter dieser Kennzeichnung wird in Frankfurt a. M. in dem Städelschen Kunstinstitut und ntit ihm zu sammen eine Ausstellung von alten und gegenwärtig in deutschen Fabriken hergestellten Buntpapieren gezeigt, die im wesentlichen Beständen der Stadtbibliothek, der Bibliothek für Kunst und Tech nik und einer Sammlung des Grafen Solms entnommen sind. Die Frankfurter Stadtbibliothek hat seit Jahren eine Sammlung angelegt, die heute schon auf über 400 Blatt angewachsen ist. libertroffen wird diese Sammlung innerhalb Deutschlands nur noch von der bei der Staatlichen Kunstbibliothek in Berlin und von der des Tapetenmuseums in Kassel. Der Sinn der Aus stellung ist, nicht nur auf die Schönheit und die Mannigfaltigkeit dieses seit Jahrhunderten insbesondere in Deutschland und Ita lien blühenden buchbinderischcn Künstgewerbezweiges 'hinzuweisen, sondern gleichzeitig zu veranschaulichen, inwiefern die heutige fabrikmäßige Herstellung von Buntpapieren noch mit der frü herer Zeiten zusammenhängt oder inwiefern sie durch sie neu befruchtet werden könnte. Selbst nur ein flüchtiger Blick auf den Entwicklungsgang der Buntpapiere etwa seit 1600 läßt erkennen, daß wir nicht mehr auf der Höhe der Leistung dessen stehen, was in früheren Jahr hunderten geschaffen wurde. Nicht nur, daß bestimmte Arten der Herstellung überhaupt nicht mehr angewandt werden, sondern auch die Formen, die noch gebräuchlich sind, haben an Reiz der früheren Handarbeit gegenüber wesentlich eingebüßt. Zum Teil erklärt sich das dadurch, daß die frühere Herstellung heute zu teuer sein würde, weil nicht mit genügendem Absatz gerechnet werden kann. Wer sicherlich fehlt es vielfach überhaupt auch an Kenntnis dessen, was früher war und an Zusammenhang mit der einstigen Feinheit des Geschmacks. Daher ist wohl zu hoffen, daß die Frankfurter Ausstellung wirklich lebendige Anregungen für die sen Zweig des Kunstgewerbes geben könnte. Tatsächlich sind auch schon lebhaft billigende und dankbare Äußerungen von Fabrik leuten, von einzelnen Kunstgewerblern und von Buchbindern ein gegangen, bei denen die Schau anregend gewirkt hat. Soviel bekannt ist, wurde, abgesehen von einer gelegent lichen Schau von Buntpapieren bei irgendeiner anderen Aus stellung, eine eigentliche Sonderausstellung von Buntpapieren nur einmal gezeigt und zwar Mai, Juni, Juli 1807 von den KöNigl. Museen, Berlin, Kunstgewerbemuseum. Ein gedruckter »Führer durch die Sonderausstellung Buntpapiere- von Peter Jessen gibt Auskunft darüber. Diese Sammlung betonte aber viel mehr künstlerische Herstellungen der Jetztzeit, während Frank furt umgekehrt den Hauptnachdruck aus die Entwicklung im Laufe der früheren Jahrhunderts gelegt hat. Von den vier Hauptgruppen der Anfertigung von Bunt papieren ist je eine reichliche Anzahl von Stücken ausgestellt, insbesondere von der ältesten, den Prägepapieren, die aus Goldgrund oder auf farbigem Untergrund lvovherrschend sind indigo, karmin, ultramarin, später sepia, chromgelb, orange, grün) ihren reizvollen Prägeschmuck im Stile der Zeiten zeigen, also Blumen- und Rankenmuster, aus denen Tierbilder, Trachten gestalten, Darstellungen aus dem Leben usw. hevvorleuchten. Auch von den Kl e i ster p ap i e r en, die recht eigentlich buchbinde rische Handarbeit find, gibt es eine Fülle reizvoller Stücke aus alter Zeit. Es ist sonderbar, daß diese an sich einfache Kunstfertig keit, bei der man durch Stäbchen, gezackte Brettchen, Pinsel, Holz stempel und dergleichen geradezu prachtvolle, immer wieder voneinander verschiedene Muster auf dem Kleistergrund einzeich nen kann, eine Zeit lang fast in Vergessenheit geraten war, bis sie erst in neuester Zeit wieder zum Leben erweckt wurde. Einem Ersparnisgrund verdanken die sogenannten Modeldruck papiere ihre Entstehung. Die Messingplatte, auf der man für die Prägepapiere die Zeichnung angebracht hatte, war angesichts des verhältnismäßig geringen Absatzes doch recht kostspielig, so- daß man an ihre Stelle den Hartholzklotz setzte, in den der Holz- 424 Nr. US Dienstag, den 24. M-t 1SSS
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