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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.03.1924
- Strukturtyp
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- 1924-03-24
- Erscheinungsdatum
- 24.03.1924
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- Deutsch
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X- 71, 24. März 1924. Tprechsaal. «Srf-nbl-tt I. d. Dts-Hu. «uchhanb-I. zzgg Sprechslilll. Über BUcherausstellungen. Es ist nicht leicht, eine wirkungsvolle Ausstellung zu veranstalten; es kommt sehr daraus an, wie die Ausstellungsmethode gehandhabl ivird. Mancher ist der Meinung, daß sich gerade mit Büchern sür Ausstellungen nicht viel ansangen läßt. Diese Ansicht ist zu ver werfen. Ach kann sagen, daß ich mit meinen BUcherausstellungen stets recht gute Erfolge verzeichnen konnte. Die Wirkung einer einzigen Ausstellung laust «st auf ein ganzes Kahr hinaus. Gewiß, eine gut vorbereitete Ausstellung kostet ungeheuer viel Müh« und manches Kopf zerbrechen. Unbedingte Unterschiede müsse» zwischen Groß- und Kleinstadt gemacht werden. Dort erscheint mancherlei lächerlich, hier ist es nützliche Notwendigkeit. Für gut geleitete Ausstellungen, die s>ch in jeder Großstadt sowie auch in jeder Kleinstadt einrichten lassen, ist das Publikum immer sehr dankbar. Für die Ausstellungen selbst soll man nach Möglichkeit einen Raum wählen, der sich an einer belebten Straße befindet, denn das Publikum ist gern bequem. Wenn es angeht, soll die Ausstellung in einem länglichen und nicht zu breiten Raum abgehalten werden; dadurch erzielt man eine viel übersichtlichere Wirkung. Einfache lang« Tische, die unbedingt mit Stofs oder Papier überzogen sein müssen, genügen vollkommen. Als Ausstellungs-Hilfsmittel verwendet man Kisten und Holzbretter. Die Ausmachung soll so vielseitig wie möglich sei», damit die Besichti gung auf das Publikum nicht ermüdend wirkt. Dadurch soll auch vermieden werben, daß sich der Besucher nicht in oberflächliche Gleich gültigkeit verliert. Das Wichtigste einer Ausstellung ist immer die Art der Gruppen und die Art ihres Ausbaues. Man kan« mit Bücher» durchaus viel Abwechselung hcrvorbringeu. Bei eitler Weihnachtsaus stellung läßt sich aus Jugendschriste» eine Art architektonisches Bau werk aufrichten, das ungefähr ein märchenhaftes Gebäude darstelleii soll. Ich habe solche Bauwcrkc stets in Manncshöhc aufgeführt. ES liegt immer eine gewisse Wucht darin, die für Kinder eine besondere Anziehungskraft bedeutet. Man kann u. a. auch Pyramide« ausbauen, Schisse aufstellen, meterhohe Biichcrhaufe« errichte« und noch viele andere abwechselungsvolle Ansmachungen Hervorbringen. Ei« durch spanische Wände halb abgeschlossenes Büchereck mit z. B. guter Kunst literatur wirkt immer. Hie und da dürfen gute Bilder zwischendurch mit eingebaut wer det,. Einzelne Sprüche, die aus den Rahmen der Ausstellung hin deuten, können, wen« sie gut gewählt sind, zur eindrucksvollen Stim mung viel beitragen. Die Gruppen selbst sollen so vorsichtig wie irgend möglich ausgewählt werden. Fast jede Gruppe soll ein« mit bunter Druckschrist (keine schwarze Schrift) gemalte llberschrist tragen. Bloße Bisscuschaftstitel sollen so viel wie möglich vermiebcu werden, weil sie aus das Publiktun zu einseitig wirken. Man greise vielmehr zu Sondergruppen, die aber in ihrer Zusammenstellung als solche trotzdem sehr viel Abwechselung unter sich bieten müssen. Fol gende Gruppcu-Zusammenstellunge« haben sich bei meiner letzten Aus stellung mit gutem Ersolg bewährt: »Bücher, die fast vergessen sind» - »Bücher für die Zeit-- — »Goethe» — »Wagneriana« — »Spitzmcg» — »Richter- — »Es gibt noch billige Bücher- —- »Deutsches Lachen» — »Dein Weggefährte« — »Das Buch von 192S» — »Aus allerlei Ländern» usw. Bei allen Gruppe» soll jeder Bildungsgrad berücksichtigt werden. Sehr dankbar ist das Publiknm sür besondere Aufklärungsgruppen, wie z. B.: »Kamps gegen den Schund!«. Gerade hier kann nicht genüg getan werden, und durch besondere Aufklärungs- tascln in Form von Wergleichen und Erklärungen läßt sich immer eine wirkungsvolle Übersichtlichkeit erzielen. Stets habe ich bei allen meine» Ausstellungen grundsätzlich Vcrlegcrgruppe» vermieden, da diese zu reklamemäßig wirken und auch meistens Einseitigkeit auf- weisen. Obwohl cs sehr günstig scheinen mag, soll während der Ausstel lung kein Verkauf stattsinden, den« er wirkt doch nur störend und das Publikum erblickt darin zu leicht nur den bloßen EijchästSgedankcn des Buchhändlers, der aber bei einer solchen Form der BllcherauS- stellnug nicht der einzige ist. Die Besuchszeit soll nach Tunlichkeit sich über den ganzen Tag, auch über die Mittagsstunde erstrecken. Das Verteilen von Bücherverzeichnissen soll nicht unterlasse» werden; mau sei aber i» der Auswahl solcher sehr vorsichtig. Vcrlcgcrvcrzeichnisse haben im allgemeinen wenig Zweck. Während der Ausstellungszeit soll der Buchhändler möglichst zu jeder Zeit an Ort und Stelle fein, weil ja doch seine Persönlichkeit — ich spreche hier vom Buch händler, dessen Unternehmen ein kulturelles Gepräge trägt — am sichersten wirkt. Mau braucht nicht unbedingt immer gleich Vorträge abzuhalten. Auch darin sei man sehr bedachtsam. Am besten ist eS, wenn der Buchhändler mit den einzelnen Besuchern in persönliche Berührung kommt und mit kleinen Gruppen hie und da aufklärende Rundgänge unternimmt. Das Ganz« einer Biicherausstellung soll von einer gewisse» Feierlichkeit getragen sein. Es muß unbedingt ein tiefer Eindruck aus den Besucher wirken, damit die Ausstellung so lauge wie möglich in seiner Erinnerung bleibt. Gewiß müssen auch nebenbei sogenannte reklamemäßige Vorbereitungen getroffen iverdcn. Die Presse muß vorher und während der Ausstellung Berichte und Anzeigen bringen. Plakate sind bei Erstausstellungen sehr zu enrpsehlen. An Schulen, Verein« und Lesegemeinschaftcn werden persönliche Einladungen in Form von Rundschreiben gesandt. Während der Ausstellung soll auch das Ladenfchausenster sein Allerbestes zeigen. Jener Buchhändler, der sich bei der Ausarbeitung einer Ausstellung dessen bewußt ist, daß er nicht nur ein bloßer Bllchcrvcrkänser sein will des Geschästs wegen, wird immer viel Anerkennung von allen Seiten finden. Büchcr- ausstellungen sollen nicht eine Warenhaus»Ausstellung bedeuten, sie sollen durch ihre stille Art zu den Menschen sprechen. Erst daun, wenn jener Buchhändler, von dem ich hier spreche, das Marktschrcicrtum und leere Schlagivortc meidet, wird er in seinem Berus wieder mehr Freude finden. Wo bleibt aber das Geschäft, wird mancher jetzt frage»? Nun, auch der finanzielle Verdienst wird sicher lich nicht ansbleiben, Buchhändler sein heißt, nicht nur Kaufmaut, fein, Klingenthal. Arthur Keil. Vorbildliche Reklame für Dichterabende. Anläßlich eines Joses Winckler-Abends inRudolstadt machten wir die Erfahrung, daß man auch im Rckiamewesen neuzeitliche Wege einschlageu muß. Die Aufgabe eines einfachen Inserats genügt nicht mehr. Wir, die wir die Vorbereitungen für den Winckler-Abend über nommen hatten, mieteten einige der an den verkehrsreichsten Straßen gelegenen Litfaßsäule», ließen sic nach Angabe unseres Hauskünstlers Willi.Geißler zunächst schwarz anftreichen, dann zwei Ringe von Wiucklerplakaten anbringen, die genügend Raum srciließen, um die kleineren roten Plakate sAnWndignng des Vortragsabends) auf sattem, schwarzem Grund aufzunehmen. Ferner ließen wir 200 Sonder plakate in den Hauptstraßen der Stadt so dicht verteilen, daß Ge schäftshaus »eben Geschäftshaus damit versorgt wurde. Sodann brach ten die Zeitungen acht Tage lang ständig Hinweise auf Lebenslauf, Werke »sw. des Dichters, außer den dreimaligen Anzeigen im Inse ratenteil. Ti« Gesamtwirkung der Reklame ivar sehr gut. Empfehlenswert ist es, daß jedem Dichterabend von einer promi nenten Persönlichkeit, die in der Stadt als Autorität in literarischen Dingen gilt, eine kurze literarische Einführung vorausgeht. Dies stellt sofort die Verbindung zu de» Zuhörern her und verleiht dem Abend eine» durchaus intimen Charakter. Am besten würde diese Ein leitung der betreffende Buchhändler selbst sprechen; denn so gewinnt er am schnellsten eine cinslußreiche Vertrauensstellung zu seinem Käuserkrcisc. Wo die Platzverhältnisse es erlauben, vergesse man auch nicht, die höheren Schulen zu geringeren Preisen einzulade». Sehr z» empfehlen ist cs auch, die Bücher des Autors am Eingang des Vor tragssaales zum Verlaus bereit zu Halle». Als unpraktisch hat sich erwiesen, Dichterabeude im Rahmen einer bestimmten Bewegung veranstalten zu wollen, auch nicht von der Volkshochschule; es ist das beste, sie rein als künstlerische Veranstaltungen bekanntzngeben. Als praktisch und angenehm erwies es sich auch, dem Dichter bei einem Kunstfreund der Stadt Quartier zu verschaffen. Dies setzt eines teils wesentlich die Kosten herab; anbcrnteils erhöht 's di« per sönlichen Beziehungen von Autor Und Publikum. Sehr zu beachten ist, daß die Dichterabende gleich zu Anfang der Saison einheitlich mit den Nachbarstüdte» fcstgelegt werden, sodaß auch die Reiseroute sich verbilligt und den Autoren ein unnützes Hin- und Herreisen erspart bleibt. Rudolstadt sThür). Karl Dietz i. Fa. Grcifenvcrlag. Kantfeiern und Buchhandel. Kürzlich würde »ns i» Düsseldorf ein großer erhabener Ge nuß zuteil, indem Professor Kr. Licbert von Berlin einen Vortrag über »Kant» hielt. Es war ein erfreuliches Zeichen, daß der Kaiscr- saal der Tonhalle völlig besetzt war. Die Menge lauschte bcm Vor tragenden mit gespannter Aufmerksamkeit vom Aniang bis zum tgg
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