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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.03.1924
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- 1924-03-24
- Erscheinungsdatum
- 24.03.1924
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Redaktionell«! Teil. X- 71, 24, März l924. Woher kommt die außerordentlich große Abnahme der Bücher im Vergleich mit 1919, während Zeitungen und Zeitschriften sich im Ausstieg befinden? Diese Frage müßte man den japanischen Behörden unterbreiten. Aber werden sie nach der furchtbaren Erdbebenkatastrophe des vergangenen Herbstes Zeit haben, sich mit literarischer Statistik zu beschäftigen? Bemerkenswert ist noch Folgendes, In der Gesamtzahl der Bücher des obigen Verzeichnisses sind auch die Übersetzungen inbe< griffen, Di« betreffenden Zahlen für die vier Jahre 1917 bis 1920 sind: Jahr Werke Übersetzungen 1917: 46125 113 1918: 36 903 148 1919: 34 493 153 1920: 9 848 262 Hiernach ginge die Abnahme der einheimischen Bücher mit dem langsamen, aber sicheren Wachstum der Zahl der Übersetzungen Hand in Hand, Übersetzt von Erich Koerner,l Verleger und Auslandssortiment. Von Beutelspacher L Cia. in Buenos Aires, <Brgl, auch Bbl. Nr, 55,) -Welches Glück, daß endlich wieder die Goldmark eingeführl und damit eine Stabilisierung in den Berechnungen gesichert ist-, so wird die Mehrzahl der Auslandssortimenter aufgeatmet haben, als nach Einführung der Rentenmark und Auflösung der Außen- handclsnebenstelle für das Buchgewerbe wieder geordnete und feste Verhältnisse im Verkehr mit dem deutschen Verlagsbuchhandel ein- treten zu wollen schienen. Leider hat sich diese Hoffnung als ver früht erwiesen, und statt der erwarteten Sicherheit und Verbilligung der Preise trat eine weitere Verteuerung und Schwankungsperiode ein, die auch heute noch nicht beendet ist. Wir im fernen Ausland haben unter diesen Verhältnissen in besonderem Maße zu leiden und müssen die plötzlichen Verfügungen des Börsenvereins und die Launen einzelner Verleger in der Preisbildung meist teuer bezahlen. So kam uns die Auflösung der Außenhandelsnebenstellc volle 4 Wochen später völlig überraschend zur Kenntnis, ebenso wie der vom Börsenverein enrpfohlene neue Umrechnungsmodus der soge nannten Goldmark in die verschiedenen ausländischen Währungen, Argentinien wurde dadurch von einer enormen Verteuerung be troffen, denn während unter der Außenhandelsnebenstelle di« Grundzahl, die ungefähr der Goldmarl entsprach, zu 9,35 Pesos umgerechnet werden mußte, empfahl der Börsenverein die Umrech nung der Goldmark zu 9,70 bzw, des Schweizer Franken zu 0,55 Pesos, was einem Aufschlag von 190 bzw, 69?L entsprach. Es war selbstverständlich, daß der Verlag dieser vorteilhaften Anregung gern entsprach, ohne darnach zu fragen, ob die vom argentinischen Sortimenter aufgcgebenen Bestellungen zur Zeit der alten oder neuen Umrechnungsmethodc gemacht worden waren. Wir hier erfuhren, wie gesagt, dies« einschneidenden Neue rungen erst Ende Oktober und teilweise im November, während unsere gesamten Weihnachtsbestellungen noch unter den alten Vor aussetzungen aufgegeben worden waren. Welcher Verlust da durch dem einzelnen Überseebuchhändler erwachsen ist, läßt sich nicht feststellen, wir wissen nur von uns selbst, daß wir sehr be trächtliche Lagerbestellungen auf Grund von Angeboten mit nor malen Preisen gemacht hatten, die wir nie zu den ins Unmäßige verteuerten Berechnungen hätten überweisen können, denn es war vorauszusehen, daß die neuen Preise hierzulande sich nicht von einem Tag zum andern durchführen ließen, da der Bllcherkäufer sie einfach nicht bezahlen würde, Gold mark, es ist ziemlich lange her, daß man mit einer solchen rechnete, man kann es daher nicht verdenken, daß manche Verleger vergessen haben, daß es in den Zeiten der festen Mark rechnung eben nur Marl gab, daneben nicht noch Franken, Dollar, Pesos, oder wie alle die schönen Währungen jedes einzelnen Staates heißen, di« man früher noch nicht mal dem Namen nach kannte. Der Verlag war ja in der Zwischenzeit auch großzügiger Exporteur geworden, warum sollt« er nicht nach jedem einzelnen, auch dem kleinsten Läudchen der Erde in dessen Währung seine Bücher liefern, da ihm doch dadurch wesentliche Vorteile zerflossen! Zudem scheint man ja in Deutschland so wenig Vertrauen in die neue Goldmark zu setzen, daß man sich lieber in jeder anderen Münze bezahlen läßt als in der eigenen. So blieb es denn bei der von der Außenhandelsnebenstellc unter anderen Verhältnissen durchgcführte» Umrechnung des Ausfuhrwertes in fremde De visen, ohne daß man sich fragte, ob dies empfehlenswert sei und wie das Ausland selbst sich hierzu stelle. Wir erhalten jetzt die Fakturen meist in argentinischen Pesos ausgestellt, wobei uns genau der Ladenpreis vorgeschrieben wird, von dem der Rabatt mit 257», teilweise auch 35^ in Abrechnung kommt, während für Porto und Verpackung ein Posten eingesetzt wird, welcher in der Regel der Höhe des Rabatts ungefähr entspricht. Leider wird nicht gleichzeitig gesagh wovon der Auslandssortimenter seine meist enormen Platzspescn decken soll, denn schließlich kann er ja nicht von der Luft leben. Aber die Hauptsache ist, daß der deutsch« Verleger sein« ausländischen Devisen erhält, welche er zudem häufig auf ein« ausländische Bank anweisen läßt, wohl um nicht allzu viel Goldwert« im Reiche selbst anzusammeln, Grundzahl und Gold mark, es war in den betref fenden Erklärungen sowohl der Außenhandelsnebenstellc wie des Börsenvereins stets empfohlen worden, di« Grundzahl bzw, Gold mark nach Möglichkeit dem Vorkriegspreise anzupassen. In Wirk lichkeit jedoch ist der jetzig« Goldmarkpreis ausnahmslos weit über dem Friedensstand und geht vielfach über die Kaufkraft des bllcherlesenden Publikums, Denn es darf dabei nicht außer acht gelassen werden, daß die Bücher vor dem Krieg auf gutem Papier gedruckt und in Ganzleinen gebunden waren, während sie heute trotz der erhöhten Preise nur in Halbleinen, vielfach sogar nur in Pappband gebunden sind. Für uns in Argentinien kommt aber auch noch der gegenwärtige Stand unserer Währung in Betracht, Vor dem Kriege kostete eine Mark 9,56 Pesos, heute müssen wir 0,70 und mehr Pesos dafür bezahlen, soweit nicht einzelne Ver leger die Goldmark zu einem Schweizer Franken berechnen. Bei der Feststellung des Verkaufspreises war vor dem Kriege im deutsch- argentinischen Sortiment allgemein üblich, die Mark dem Publi kum zu 9,80 Pesos zu berechnen, wobei alle Unkosten eingeschlossen waren. Heute müssen wir die Mark zu einem Peso umrechnen, trotz dem ist unser Bruttoverdienst wesentlich geringer. Nicht nur weil vor 1914 selbst der wissenschaftliche Verlag dem Überscebuch- händler einen Extrarabatt einzuräumen Pflegte, wie er «inen sol chen auch heute noch dem deutschen Exportbuchhandcl bewilligt, sondern weil es vor dem Krieg auch keinem einzigen Verleger ein gefallen wäre, Verpackungskosten zu berechnen oder das Porto höher anzusetzen, als es der Wirklichkeit entsprach. Heute dagegen müssen wir für Porto und Verpackung bei direkter Sendung vom Verlag ungefähr 20?k des Fakturabetrags rechnen, beim Verkehr über Leipzig erhöht sich dieser Posten noch entsprechend. Auch der jedem Auslandverkehr fernstehende Verleger wird einsehen, daß derartige Preiserhöhungen bei geringerer Ausstattung den Widerspruch des Publikums Hervorrufen müssen, welches sich vor läufig abwartend verhält und nur die absolut notwendigen An schaffungen macht. Dies gilt nicht nur für den belletristischen Verlag, sondern in erhöhten: Maße für den wissenschaftliche». Der überseesortimcnter hat sich in den letzten Jahren daran gewöhnen können, daß zahlreiche wissenschaftlich« Verleger, mit denen er früher in enger Fühlung stand, ihm das Geschäft aus den Händen zu winden suchen, indem sie durch direkte Propaganda unter Nennung ihrer Firma bzw, ihres eigenen Sortiments als Be zugsquelle bestrebt sind, di« Privatkundschaft des Auslandbuch händlers sich zu eigen zu machen. Es ist dicks durch kleine Vor teile, wie-Post- und verpackungsfreie Lieferung und namentlich Kreditgewährung, auch vielfach gelungen. Der Verleger hatte dann immer noch den Vorteil, den dem Sortiment zu gewährenden Rabatt zu spare»; daß durch die Kreditgewährung dieser Ge winn sich in der Regel in einen Verlust verwandelte, ist häufig nicht bedacht worden. Dies hat wohl zu einer starken Vernach lässigung des wissenschaftlichen Sortiments im Ausland geführt, denn schließlich wollte man in Übersee nicht nur ein Lager führen, damit die Interessenten die Werke erst einsehen konnten, bevor sic ihre Bestellung an den Verlag direkt ausgaben. Auch die Zu mutung, die Guthaben des Verlegers bei dessen säumigen Privat-
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