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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 250. 27. Oktober 1913. Redakttonekler Teil. Börsenblatt f. b, Dtschn. Buchhandel. 11335 dem einzelnen Bttcherkäufer noch einen Nachlaß gewähren, die Behörden nur schwer oder überhaupt nicht für einen Verzicht des bisher erhaltenen Rabatts zu haben sein werden. Es gilt für uns jetzt, zu zeigen, daß wir an der Grenze dessen sind, was bisher zu tun möglich war, daß in Zukunft Abzüge nicht mehr gewährt werden können. Bayern, einschließlich München, gewährt seit Jahren einen Skonto nicht mehr, wir in Ost- und Westpreußen haben mit der Abschaffung die aller besten Erfahrungen gemacht, und was dort für uns möglich ist. das läßt sich überall erreichen. Keine Zeit ist so günstig wie die jetzige, den alten Zopf abzuschneiden, und ich habe erst vor kurzem auf der Hauptversammlung des Kreises Norden als auch auf der des Kreises Sachsen-Thüringen für die Abschaffung jeden Skontos einzutreten Gelegenheit gehabt, ohne daß sich in jenen Kreisen, bei ca. 70 und 80 Ver sammlungsteilnehmern, ein irgendwie nennenswerter Wider stand bemerkbar gemacht hätte. Ich habe vielmehr hier wie dort den Eindruck mitgenommen, daß die Abschaffung de? Skontos in weiten Kreisen durchaus erwünscht ist. Und eine Durchsprache dieses Punktes ist der Hauptzweck meines heutigen Referates. Es soll eine Anregung geben, zu nächst die mir als notwendig scheinende Vorarbeit zu leisten. Lassen Sie mich daran erinnern, daß vor 8 Jahren bereits auf der außerordentlichen Delegiertenversammlung in Weimar Herr Kommerzienrat Siegismund darauf hinwies, daß der volle Ladenpreis im Kundenverkehr zur Durchführung werde gelangen müssen. Mir scheint es hohe Zeit, diese Durch führung im Interesse der weiteren Entwicklung unseres Be rufes jetzt vorzunehmen, wenn wir uns nicht den Vorwurf machen lassen wollen, daß wir an der schlechten Wirtschafts lage unseres Standes selbst schuld sind. Lassen Sie uns nicht, m. H., in engherzigen Anschauungen stecken bleiben. Es sind immer noch ein paar Stimmen laut geworden, die sich gesunder Reform entgegenstellten und die in den geplanten Neuerungen den Ruin ihrer Geschäfte sehen zu müssen glaubten, lassen Sie sich dadurch nicht beirren. Die strikte Durchführung des Ladenpreises ohne jeden Abzug ist nichts anderes als die letzte Konsequenz der Politik des Börsenvereins, sie zu unterstützen ist unser aller Pflicht, und keine Zeit ist geeigneter als die jetzige, die Abschaffung jeg lichen Skontos, im Hinblick ans die alsdann bevorstehende weitere Entwicklung, zu beschließen. Der Vorsitzende dankt dem Referenten für seinen Vor trag und verliest dann ein eingegangenes poetisches Telegramm des Herrn Toeche, Kiel. Herr Gustav Nusser, München, dankt dem Referenten für die anerkennenden Worte, die er für Bayern gefunden, muß aber den Vorwurf zurückweisen, daß die Bayern hätten weiter gehen und den Antrag Niehrenheim annehmen können. Er er klärt, daß die Abschaffung des Kundenrabatts in Bayern sich leicht habe durchsetzen lassen und empfiehlt, das Vorgehen Bayerns anderweitig nachznmachen. Im Anschluß daran müsse dann die Abschaffung des Behördenrabatts so schnell wie mög lich in die Wege geleitet werden. Herr TheodorWeitbrecht, Hamburg: Es ist das Ideal des Kaufmanns, die festgesetzten Preise ohne Nachlaß zu erhalten, und er kann dem Referenten im allgemeinen znstimmen. Er hat aber Bedenken, den Privatdiskont gänzlich abzuschaffen und wünscht die Beibehaltung von 2 7°, gewissermaßen als Beloh nung für pünktliche Zahler, da andernfalls zu befürchten sei, daß ehemals pünktliche Zahler nunmehr unpünktlich würden. Er habe in Hamburg gute Erfahrungen damit gemacht und hoffe, daß sich mit der Abschaffung des Bibliothekenrabatts der Bar skonto von 2 7, vereinigen lasse. Herr S. Goldstein, Frankfurt, dankt Herrn Paetsch für seine Vorschläge und wünscht ihnen Unterstützung. Denn trotz hoher Mittel ist es dem Sortimenter kaum noch möglich zu be stehen. Die Abschaffung jeglichen Rabattes müsse erfolgen, um das Sortiment nicht zugrundegehen zu lassen. Allenfalls könne man bei Barzahlung, aber nur bei solcher, einen geringen Skonto bewilligen. Herr GottliebBraun, Marburg, erwähnt, welche großen Verpflichtungen durch das Versicherungsgesetz für Angestellte uns auferlegt worden seien, und daß aus diesem Grunde schon der Rabatt fallen müsse. In den Städten, wo kaufmännisches Publikum sich befindet, habe sich dieses schnell daran gewöhnt, keinen Rabatt zu bekommen. Die Frage des Behördenrabatts müsse unter allen Umständen vor 1920 gelöst werden. Herr Georg Eggers, Charlottenbnrg, weist darauf hin, daß Berlin die Rabattgrenze auf 6 -/k heraufgesetzt habe, was ihm jedoch nicht weit genug geht. Die Firmen mit akademischer Kundschaft glauben den Rabatt nicht entbehren zu können wegen der Konkurrenz der Abzahlungsgeschäfte, deren langer Kredit in Wirklichkeit einen erheblichen und unzulässigen Rabatt dar stelle. Redner glaubt, daß wenn hier Abhilfe geschaffen sei, sich die Beseitigung des Rabatts leicht bewerkstelligen lasse. Herr Hermann Seippel, Hamburg, glaubt die Ab sicht des Referenten dahin zu verstehen, daß er aus der Versamm lung heraus die Stimmung des Sortiments über die Abschaffung jeglichen Rabatts erfahren wolle. Er könne der geäußerten An sicht des Herrn Weitbrecht nur zustimmen, würde sich aber, wenn für ganz Deutschland die gleichen Verhältnisse herrschen, gern anschließen. Redner weist auf den Widerspruch der Verkaufsord nung hin, die 2 7» bei Barzahlung und bei halbjährlicher Be gleichung vorsehe. Herr Wilhelm Müller, Wien, berichtigt, daß nicht Bayern, sondern Österreich den Kundenrabatt zuerst abgeschafft habe, da die Rabattgrenze so hoch gesetzt sei, daß eigentlich kaum Rabatt gegeben werde; obgleich auch in Österreich Stimmen da gegen waren, gehe es auch so; die Bibliotheken in Österreich sind ohne Widerspruch auf 5 7-> eingegangen. Redner weist auf die Teuerungszuschläge anderer Berufe hin, besonders der Buch drucker; deren Rechnungen seien doppelt so hoch wie früher und die Verleger bezahlen sie. Haben die Verleger schon einmal daran gedacht, auch dem Sortimenter seine Arbeit besser zu bezahlen? Redner macht über diesen Punkt noch weitere Aus führungen zur Ergänzung des Referats des Herrn Paetsch. Herr OttoMeißner, Hamburg: Die Zustände in Österreich seien für den Buchhandel von vornherein besser als die unseligen. Der Kundenrabatt sei faktisch gar nicht mehr vorhanden, da 2 7-> Skonto doch minimal sei. Man könne diesen Skonto bei Nettoartikeln noch gänzlich abschaffen. Der Behördenrabatt könne nur fallen, wenn alle Vereine geschlossen Vorgehen. Im Kreise Norden liegen die Verhältnisse deshalb ungünstig, weil mehrere Staaten, Preußen, Oldenburg, Hamburg, in Betracht kämen. Der Vorsitzende bittet, sich kurz zu fassen und mehr prak tische Vorschläge zu machen. Herr Emil Opitz, Güstrow, gibt eine Schilderung der schlechten Zustände auch im mecklenburgischen Sortiment, trotzdem ein Behördenrabatt dort eigentlich gar nicht bestehe, da nur zwei Bibliotheken 7l^ 7« erhalten. Ein Kundenrabatt bestehe überhaupt nicht. Dagegen sei lebhaft zu klagen über unzulässige Rabattangebote, besonders von Berlin und Leipzig. Herr P a u l N i t s ch m a n n, Berlin: Es handle sich bei dem Referat und der Aussprache doch lediglich darum, ob es möglich sei, vor 1920 die Verträge mit den preußischen Behörden zu lösen, und wie das möglich sei. Er sehe die Möglichkeit darin, daß die Ver hältnisse sich seit Abschluß der Verträge grundsätzlich geändert haben. Die Behörden seien in ähnlichen Fällen durchaus nicht so zartfühlend. Wenn eine Steuer oder andere Abgabe auf eine Reihe von Jahren gesetzlich festgelegt sei, und es träten Verhält nisse ein, die eine Änderung wünschenswert erscheinen lassen, so werde kein Staat und keine Behörde sich scheuen, mit neuen An trägen an die Steuerzahler heranzutreten. Er erinnere an das Septennat. Der Vorstand des Börsenvereins könne unter den gänzlich veränderten Verhältnissen mit Aussicht auf Erfolg etwas zu erreichen versuchen. Herr Karl Siegismund, Berlin: Solange der Rabatt an Private bestehe, könne der Behördenrabatt nicht abgeschafft werden. Es wird heute niemand etwas dabei finden, wenn das Sortiment erklärt, keinen Pfennig Rabatt mehr geben zu können. Dies durchzuführen sei möglich, trotz einiger abweichender Mei nungen. Wir werden wahrscheinlich sogar dahinkommen, Aus- 1476*
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