Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1942

Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 104 (R. 25) Leipzig, Sonnabend den 16. Mai 1942 109. Jahrgang Bekanntmachungen und Mitteilungen Mitteilung der Reichsschrifttumskammer Betr.: Anzeigenteil in periodischem Schrifttum, das zum Zu ständigkeitsbereich der Reichsschrifttumskammer gehört Im Börsenblatt Nr. 76/77 vom 14. April 1942 hat die Kammer bekanntgegeben, daß die Bestimmung über den An zeigenteil in Zeitschriften für das gesamte periodische Schrift tum und die Lieferungen für Sammelwerke gilt. Dabei sind Zweifel aufgetaucht, wie sich in bezug auf Kalender und Jahr bücher diese Bestimmung mit der 10. Bekanntmachung des Werberats der deutschen Wirtschaft vereinbart. Dazu ist fol gendes zu sagen: Wo der Werberat die Genehmigung zur Werbung unter der Bedingung erteilt hat, daß die gegen Entgelt aufgenomme nen Anzeigen 7 0 des Gesamtumfanges der Druckschriften nicht übersteigen, können die Bestimmungen über die Reduzierung des Anzeigenteils auf den 4. bzw. 3. Teil des Gesamtumfanges naturgemäß keine Anwendung finden; denn Grundvorausse^ung für die Aufnahme von Fremdanzeigen überhaupt ist die Be schränkung des Anzeigenteils auf 7o des Gesamtumfanges. Aus dem gleichen Grund sind für die Kalender nicht anwendbar die Bestimmungen unter II und lila der für anwendbar erklär ten Anordnung der Reichspressekammer vom 10. Oktober 1941. Die Bestimmungen über Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Illb der Bekanntmachung der RPK. sind für Kalender ohnehin ohne Belang. Für Kalender interessieren auch nicht die Bestimmun gen über die Stopauflage und die Bezieherwerbung — IV der Anordnung der RPK. Für die genannten Druckschriften, die unter die 10. Be kanntmachung des Werberats der deutschen Wirtschaft fallen, gilt aus der Anordnung der RPK. also lediglich die Bestimmung über die zeitgemäße Ausrichtung des Anzeigenteils — IIIc der Anordnung der RPK. I. A.: Ihde Mitteilung der Reichsschrifttumskammer, Gruppe Buchhandel Betr.: Anschriftgesuch Der Buchhandel wird gebeten, die Reichsschrifttumskammer. Abt. III, Leipzig G 1, Hospitalstraße 11, zu verständigen, wenn ihm die Beschäftigungsfirma und die le^te Anschrift des buch händlerischen Angestellten Max Schult), geb. am 31. Mai 1915 in Berlin-Wilmersdorf (zule^t wohnhaft: Berlin-Wilmersdorf, Schrammstraße 2, bei v. Bieberstein) bekannt ist. Nachrichten werden mit dem Geschäftszeichen: III A 3—56767 erbeten. Leipzig, den 7. Mai 1942 i. A.: Dr. Grewc Kalenderbestellungen Die Arbeitsgemeinschaft der Kalenderverleger weist noch mals auf die Mitteilung der RSK. im Börsenblatt vom 14. März 1942 hin, nach der für das Jahr 1943 Postkarten-Ka- lender überhaupt nicht und andere Kunst- und Heimatkalender mit ganz geringen Ausnahmen ebenfalls nicht erscheinen kön nen. Zur beiderseitigen Arbeitsersparnis bittet sie dringend, zu nächst keine Bestellungen auf Kalender 1943 aufzugeben, son dern die Ankündigung der Verleger abzuwarten. Bekanntmachung des Börsenvereins Betr.: Erscheinungszeit von Werken Um zu vermeiden, daß bei Bestellung eines Werkes Irr tum über Erscheinungszeit und Geeignetheit entstehen, ordne ich an, daß bei Anzeigen von Werken im Börsenblatt, die vor 1934 verlegt sind, das Jahr des Erscheinens angegeben werden muß. Leipzig, den 8. Mai 1942 Baur, Vorsteher Unterstütz.-Verein Deutscher Buchhändler „Palm 46 Betr.: Hauptversammlung — Berufungen Auf Grund des § 8 der Sa^ung berufe ich Herrn Verlagsbuchhändler Gustav Reich i. Fa. Verlagsbuch handlung von Richard Schoet}, Berlin, und Herrn Prokurist Franz Weidlich i. H. Richard Carl Schmidt & Co., Berlin, in den Rechnungsausschuß des Unterstütjungs-Vereins Deutscher Buchhändler ,,Palm“. In der Bese^ung der übrigen Ämter ist keine Änderung eingetreten. Mit Rücksicht auf die Kriegsverhältnisse findet in diesem Jahre keine Hauptversammlung statt. Ein kurzer Tätigkeits bericht wird in Kürze im Börsenblatt veröffentlicht werden. Berlin W 35, den 29. April 1942 Winterfeldtstr. 36 (Buchhändlerhaus) Martin Wülfing, Vorsitjender Sitzung des Kleinen Rates des Börsenvereins Am 8. Mai 1942 hatte der Vorsteher den JKleinen Rat des Börsenvereins nach Leipzig eingeladen. Die Buchhändler-Kan tate mußte in diesem Jahre aus kriegsbedingten Ursachen aus- fallen; um so größere Bedeutung kam den wenigen Sitzungen zu, die eine Woche nach dem Sonntag Kantate in Leipzig statt fanden. Sie waren bestimmt, Rückschau auf die Arbeit des ver gangenen Jahres und Ausblick auf die Aufgaben der nächsten Zeit zu halten. Diesem Ziel diente auch der Bericht, mit dem der Vorsteher die Si^ung des Kleinen Rates einleitete. Er schritt gleichsam vom äußeren nach dem inneren Kreis, indem er zunächst die Wirksamkeit des Börsenvereins in den Gebie ten außerhalb des Reichs behandelte. Es ist solche organisa torischer Art, wo der Börsenverein, wie in den neuen zum Reich gekommenen Landesteilen, in welchen die Kulturkam- mergesetjgebung noch nicht gilt, die Gesetjgebung und Ord nung der Reichsschrifttumskammer vorbereitet, oder solche mit vertraglicher und wirtschaftlicher Grundlage, wo für den Buchhandel in anderen Ländern Umrechnungsschlüssel fest gelegt oder sonstige Maßnahmen durchgeführt werden, um den Absatz deutscher Gegenstände des Buchhandels zu sichern und zu fördern. Im innerdeutschen Sektor der Organisations tätigkeit ist vor allen Dingen auf die Regelung der durch den Krieg und seine Auswirkungen stark beeinflußten Bestell-, Lieferungs- und Zahlungsverhältnisse hinzuweisen. Die ver schiedenen im Laufe des Jahres erlassenen Bestimmungen wer den in einer zusammenfassenden Bekanntmachung im Börsen blatt veröffentlicht werden, damit der Buchhändler diese Über sicht immer zur Hand hat und sich danach richten kann. Denn 1)7 Nr. 101, Sonnabend, den 16. Mai 1942