256, 2. November 1926. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtkchn. Buchhandel. 10441 Soeben erschien: Das heilige leben Roman von Gertrud Sievert-Brausewetter Geheftet 5.50 M. « Oktav 207 Seiten » In Ganzleinen 5.— M. „Und wenn das Herz hundert Tore hätte wie Theben, so lasse die Freude herein zu allen hundert Toren . . . !" In weithin leuchtenden Lettern steht dieses Wort über dem Portal der Kuranstalt „Bergfrieden" inmitten stimmungsvoller Gebirgslandschaft, wo eine schone, ernste Frau vergessen und gesunden will. Hier will sie, umgeben von harmlosen und unbedenklichen, von lachenden, schwatzenden Menschen, die den Frohsinn auf ihre Lebensfahne geschrieben, wieder lernen, das Leben zu achten und zu lieben. Das kann sie nicht, auch nicht mit Hilfe eines ihr sehr nahe stehenden Menschen. Die Schatten der Vergangenheit verdunkeln alles Licht und Leben ringsum. Den noch so hingebenden GenesungSverfuchen setzt das Schicksal sein unerbittliches „Nein" entgegen. Auch jenem ungestümen Weltverbesserer und gebietenden Freunde, der ihret wegen nach „Bergfrieden" gekommen ist, gelingt es nicht, sich diesem Nein zu widerfetzen und dem Sittengesetz von Schuld und Sühne zu trotzen. Die Frau hat einen Mitwisser, einen Ankläger, der nicht Ruhe gibt. Sie hat ihre Heranwachsende, gegen sie zeugende Tochter, die ihr den Weg zu Harmonie und Frieden vertritt. Und der tiefe Sinn dieses, trotz seiner Nachdenklichkeit mit viel Humor gewürzten Buches? Das Leben ist der Güter höchstes. Wer sich an ihm vergreist, vergreist sich am Glück. Wer keine Ehrfurcht vor dem unermeßlichen Gnadengeschenk des Himmels hat, leben, lieben und sein zu dürfen, trägt das Kainszeichen auf der Stirn und bleibt ein Fremdling unter den Menschen. Bestellzettel anbei 1 Leseexemplar mit 50°/° Rabatt! T 1400«