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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1884
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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Erscheint ander Sonnragi täglich. — «1» früh 9 Uhr ein gehende Anzeigen kommen in der Börsenblatt Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eiflknthum dcS BörsenverkinS ver Deutschen Buchhändler. Amtlicher Theil. Sechster Bericht an die historische Kommission bei Börscn- oereinS der Deutschen Buchhändler. Meinen heutigen Bericht freue ich mich mit der Meldung beginnen zu können, daß ich, wenn auch nicht ganz so weit, wie im vorigen Jahre angekündigt, doch so ziemlich meinem damaligen Ziele nahe gekommen bin. Der Grund dieser übrigens ziemlich unbedeutenden Verzögerung liegt darin, daß mein treuer Mit arbeiter, Herr August Kapp, schon seit Sommer 1882 leidend, am 28. Juni 1883 in Zürich gestorben ist. Infolge des Todes dieses vortrefflichen Freundes mußte ich einige von ihm in Angriff genommene Parken selbst übernehmen und konnte kaum die Ergeb nisse seiner eigenen Forschungen benutzen, da er sich fast in dem selben Augenblick, wo er sie zusammenzustellen im Begriffe stand, aus das Krankenlager legte, von welchem er leider nicht wieder auf stehen sollte. Gleichwohl bin ich ihm für die wesentliche Förderung meiner Arbeiten verbunden, wofür ich ihm auch an dieser Stelle meinen ausrichtig gefühlten herzlichen Dank ausspreche. Wien habe ich Ende Marz und Anfang April 1883 besucht. Die Benutzung der Acten des kaiserl. geh. Hof- und Staatsarchivs über die Büchercommissionen und die buchhändlerischen Beziehungen Wiens und Prags zu Frankfurt wurde mir mit der größten Zuvorkommenheit gestattet und auch von den Herren Archivbeamten auf das Freundlichste gefördert. Ihrer Güte verdanke ich es u. A. auch, daß ich an zwei Sonntagen Vormittags im Hauptarchiv arbei ten konnte. Leider waren die dortigen Acten nicht so reichhaltig, als ich geglaubt hatte. Einmal fehlte eine Anzahl wichtiger Dokumente, die schon in früherer Zeit aus den einzelnen Bänden geschnitten sein müssen; dann aber hatten ganze Actenstöße dadurch gelitten, daß sie Jahre lang unter einer Dachtraufe gelegen hatten und infolge dessen theilweise vermodert waren. So bekam ich vielfach nur die Halste von einzelnen Thatsachen heraus und fand oft nur den Anfang oder das Ende. Daß sämmtliche Acten von 1653—1669 nicht mehr vorhanden waren, welche sich auf die interessante Frage der Bücher taxe beziehen, habe ich Ihnen bereits in meinem letzten Berichte ge meldet; dagegen fanden sich verschiedene wichtige Documente, welche die kaiserliche Politik gegen die Frankfurter Büchermesse im innigen Zusammenhang mit der Zeitgeschichte näher illustriren. Der päpst liche Legat z. B. spielt in der Maßregelung des deutschen Buch handels eine viel eingreifendere und verderblichere Rolle, als man auf Grund der bisher veröffentlichten Quellen anzunehmen gewohnt war. So willkommen nun diese Aktenstücke auch sein mögen, so ist doch sehr zu bedauern, daß sich zur inneren Geschichte und Ent wickelung des deutschen Buchhandels kaum einige brauchbare Notizen in Wien finden. Ich lege diesem Berichte hiermit zwei ausgearbeitete und zwei noch nicht ganz vollendete Capitel meiner Arbeit bei, damit Einundsünszigster Jahrgang. Sie sich aus ihnen ein Bild von der Art meiner Behandlung des Stoffes und der Durchführung machen können. Ich bitte Sie, dieselben Ihrer genauen Durchsicht zu unterziehen, und mir Ihre, wenn auch noch so strenge Kritik nicht vorzuenthalten. In den zugleich beifolgenden zwei größeren und neun kleineren graphischen Darstellungen habe ich die Schlußfolgerungen ans dem Schwetschke'schen Oocksx Runäiuaiins gezogen, welche, wie schon in meinem vorjährigen Bericht angcdeutet, auf den ersten Blick den Gesammtverkehr des deutschen Buchhandels aus den verschiedenen Gebieten seiner Thätigkeit veranschaulichen und namentlich auch für den oberflächlichen Leser überzeugend sind. Die Arbeit war zeitraubend, schwierig und auch theuer, da die Berechnungen der einzelnen Perioden und Zweige mehrfach nachgerechnet werden mußten. Der Schwetschke'sche Oocksx bietet übrigens, so viele Einwendungen gegen ihn auch erhoben werden mögen, immerhin noch die im großen Ganzen zuverlässigste Grund lage und die beste Uebersicht über die literarische Thätigkeit Deutschlands innerhalb der von ihm behandelten Perioden. Ans ein paar Hundert Bücher mehr oder weniger kommt es da gar nicht an. Das erste Capitel: „Gutenberg" bildet die Einleitung des Ganzen und konnte natürlich nicht umgangen werden, weil der große Erfinder erst den Boden schuf, auf welchem sich die Geschichte des Buchhandels entwickelt. Den in Ihrem Prospectus von 1877 aufgeführten Gesichtspunkten, namentlich der Herein ziehung der antiken und mittelalterlichen literarischen Thätigkeit in den Rahmen der Darstellung glaube ich gerecht geworden zu sein. Selbstredend habe ich es nicht als meine Ausgabe betrachtet, hier eine selbständige kritische Untersuchung über den mit der Geschichte der Buchdruckerkunst im Zusammenhang stehenden und ihr vorauf- gehendcn literarischen Verkehr anzustellen, vielmehr, nur das der Erzählung einzuverleiben, was kritisch festgestellt und unbestritten anerkannt ist. Die Handschristenhändler nehmen bei mir einen allerdings nur sehr beschränkten Raum ein, weil ich sie lediglich als Vorläufer und Vorbilder des äußeren buchhändlerischen Ge schäfts betrachte. Capitel II. und III. erzählen die Ausbreitung der Buch druckerkunst und der buchhändlerischen Anfänge über Deutschland (nach seinen verschiedenen Landschaften geordnet) und über die damalige gebildete Welt. Ihre Uebersendung scheint mir nicht nothwendig, da sie rein darstellender Natur sind und nur hie und da neue Gesichtspunkte enthalten. Capitel IV. dagegen liegt bei. Es behandelt nämlich den buchhändlerischen Geschäftsbetrieb während des ersten Jahrhunderts der Ausübung der Kunst und theilweise noch darüber hinaus, Be ziehungen der Drucker und Verleger, Associationen, Honorarver- hältnisse, Auflagen und schließlich eine Charakteristik vonSchöffer, 222
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