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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1942
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- 1942-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1942
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Obhut der elsässischen und badischen Gemeinden. Abschließend gab Direktor Harden-Rauch einen Überblick über die von ihm und seinen Helfern geleistete Arbeit: Dem weltanschaulich und mengenmäßig unbefriedigenden Zustand des volkstümlichen Büchereiwesens am Oberrhein machte der Nationalsozialismus durch Errichtung einer Büchereistelle ein Ende, die im Jahre 19.35 dem Ministerium des Kultus und Unterrichts angegliedert wurde. Unter der Förderung des Gau leiters wie des Ministers und aller zuständigen Dienststellen von Partei und Staat wurden die badischen Gemeinden für den Bü chereigedanken gewonnen. Nach dem Rheinübergang unserer siegreichen Truppen lautete der Auftrag des Gauleiters, daß das Büchereiwesen im Elsaß nach dem badischen Vorbild aufzu bauen ist und jede Gemeinde und jede Schule ihre Bücherei er halten soll. Die Mittel hierfür wurden vom Staat zur Verfügung gestellt. Tro§ aller Erschwerungen durch die Kriegsverhältnisse machte die Aufbauarbeit gute Fortschritte. In Straßburg wurde eine Zweigniederlassung des Einkaufs hauses für Büchereien gegründet, die bereits heute wertvolle Arbeit leistet. Die Arbeit ging leichter voran, weil alle Beteiligten mit dem Herzen dabei waren. Leitgedanke war: Sorgfältige Aus wahl des Bestandes im Sinne der kulturpolitischen und volks erzieherischen Aufgabe der Bücherei und Erfassung des leben digen deutschen Geistesgutes. Die Büchereistelle ist ein werten der und auswählender Mittler zwischen der freien Buch erzeugung und dem Volk. Alle Büchereien erhalten ihre Bände ausleihfertig bearbeitet, d. h. sie sind entweder in Büchereiein band gebunden oder im Verlagsband mit Lacküberzug und der Standortsignatur versehen. Zu jeder Bücherei gehören eine Aus leihkartei mit Kasten und ebenso ein alphabetischer und syste matischer Katalog, ferner alle Hilfsmittel für die Ausleihe selbst, verschließbare Schränke, gedruckte Verzeichnisse zur Weiter gabe an den Leser, schließlich eine Buchpflegeapotheke. Als Betreuer der Büchereien haben sich fast durchweg Lehrer und Lehrerinnen zur Verfügung gestellt, die mit großer Befriedigung arbeiten. Durch Erlaß des Gauleiters wurde ihre Tätigkeit für die Büchereien dem Dienst für die Partei gleichzubewertend er klärt. Ein Wort des elsässischen Dichters Franz Büchler gilt auch für die hier gestellte Aufgabe: Hans Schleemilch Dank an die Jahre sind vergangen, seitdem wir zum letjtenmal im gro ßen Kreis der Reichsschulgemeinschaft saßen. — Es war ein Abschiedsabend, und unter den geladenen Gästen saß auch Erhard Wittek, dessen Bücher der Bewährung mehr als einmal im Mittelpunkt der Besprechungen und Unterhaltungen gestan den hatten. Wer von uns jungen Buchhändlern ahnte damals schon, daß er selbst kurze Zeit später unmittelbar in das Ge schehen hineingestellt würde, von dem Witteks Werk spricht? Wir waren in den Wochen des Lehrgangs zu einer großen Gemeinschaft zusammengewachsen, und es fiel uns nicht leicht, voneinander Abschied zu nehmen. Aber auch dieser letjte Abend im Großen Saale der Reichsschule war einmal vorbei, und als letjte Erinnerung blieb nur das ,,Horridoh“, das wir am nächsten Morgen jedem Zug nachriefen, der aus der Halle des Leipziger Hauptbahnhofs fuhr, und der die Kameraden wieder in ihre Heimat zurückbrachte: den einen zur See, den anderen ins Gebirge — diesen zum Osten und jenen zum Westen. Daß diese Zeit in der Reichsschule mehr als ein schönes Erlebnis war, konnte wohl jeder bald in der Praxis feststellen. Mit ganz anderen Augen sahen wir je^t unseren Beruf an, nachdem wir in Leipzig seine ganze Bedeutung, seine Weite und sein Wesen erkannt hatten. Ja, und dann wurden wir Soldaten. Es kam der Feldzug gegen Polen, der Krieg im Westen, auf dem Balkan und in Rußland. ..Der Bau des Reiches gelingt heute, weil durch die äußerste politische und militärische Zucht und Disziplin die Summe von Leistung und Opfer, von Blut und Tränen nicht ver geblich därgebracht wurde. Er verlangt künftig auch im Geistigen die gleiche Zucht und Disziplin.“ Abschließend gab Direktor Harden-Rauch einige Zahlen vom Büchereiaufbau: 166 neue Volksbüchereien in Baden haben einen Grund bestand von je 220 bis 620 Bänden erhalten, im ganzen 42 160 Bände. 600 Volksbüchereien im Elsaß haben Erstbestände von 300 bis 2000 Bänden. Nach Abschluß des Aufbaues werden sie 600 bis 10 000 Bände Umfang haben. Übergeben sind bis jetjt 251 631 Bände. 1100 Schülerbüchereien der Volksschulen haben Erstbestände von 230 bis 300 Bänden. Nach Abschluß des Aufbaues haben die Schülerbüchcreien der Volksschulen einen Bestand von 350 bis 1000 Bänden. Übergeben sind bisher 550 000 Bände. 32 Schülerbüchereien der Haupt- und Mittelschulen, 34 Schülerbüchereien der Höheren Schulen, 12 Schülerbüchereien der Handelsschulen, 16 Schülerbüchereien der Gewerbe- und anderen Schulen, 20 Schülerbüchereien der Landwirtschaftsschulen sind bisher versorgt mit Beständen von 350 bis 800 Bänden. Übergeben sind bisher 108 960 Bände. Nach Abschluß des Aufbaues werden sie einen Bestand von 800 bis 2000 Bänden haben. Für alle Schulen sind Lehrerbüchereien ähnlichen Umfanges in Arbeit. Für die Volksschulen werden Zentrallehrerbüchcreien bei den Kreisschul ämtern eingerichtet. 30 Krankenhausbüchereien erhalten einen Gesamtbestand von 16 400 Bänden. 50 Werkbüchereien, die im Auftrag der DAF. gleichzeitig errichtet werden, erhalten einen Gesamtbestand von 10 000 Bänden. Im Elsaß erhalten die 256 Gemeinden mit Einwohnerzah len zwischen 200 und 400 ebenfalls eine Volksbücherei mit je 200 Bänden Umfang fertiggestellt. Die Feierstunde endete mit der Führerehrung und wurde umrahmt von Händelscher Musik, dargeboten vom Orchester des Theaters der Stadt Straßburg unter Leitung von Generalmusik direktor Hans Rosbaud. Reichsschule Und damit, sollte man meinen, sei dann auch wohl die alte Bindung zur Reichsschule vergessen worden? Nein, erst jetyt zeigte sich, daß die Gemeinschaft, die sich in Leipzig zusammengefunden hatte, eine lebendige war. Heute, Jahre später, gehen noch die Briefe hin und her, die ihren Ursprung in dem Leipziger Erlebnis haben. Und ich glaube, daß keiner von uns sie missen möchte, diese Briefe einer Kameradschaft, die zumeist mit unserem alten „Ahoi“, dem Ruf der Reichsschule, schließen. Seit wir in Leipzig gewe sen waren, wußten wir eine Stelle im Reich, die immer für uns eintreten würde. Alle Fragen des Berufes, die natürlich auch dann auftauchen, wenn man Soldat ist, wurden beantwortet oder an die richtige Stelle geleitet. Wie hat sich die Reichs schule für die Arbeit in den neugewonnenen Ostgebieten ein- gesetjt! Dankbar müssen wir heute jedem der ohnehin mit Ar beit überhäuften Lehrer sein, die für jede Frage und jede An regung ein offenes Ohr hatten. Seit Beginn des Krieges bekamen wir aus Leipzig die „Mitteilungen“, die sich an alle Reichsschüler wenden, die heute bei der Wehrmacht oder im Reichsarbeitsdienst sind. Kurz und bündig steht dort, was für uns von Wichtigkeit und von Interesse ist, darüber hinaus noch oft ein Aufsatj oder ein Gruß eines Dichters, der einmal bei uns in der Reichsschule ge wesen ist. Auch wohl ein Artikel oder ein Bericht von der Reichsschularbeit oder von der Front, und, gerade für uns Sol daten sehr wichtig: jedesmal recht gute, ausführliche Buchbe- 8« Nr. 87, Sonnabend, den 25. April 1942
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