Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1890
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- 1890-01-29
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- 29.01.1890
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glatt bleibt. Das- Verfahren soll einfacher und besser sein, als das bisherige Verfahren der Herstellung der Wasserzeichen mittels Vordruckwalzen auf der Papiermaschine. Der »Papierzeitung« zufolge bürgert sich die Merzen - thalersche Matrizen-Gießmaschine Linotype in Amerika immer mehr ein. Außer der New Uorker »Tribüne«, welche ganz mit dem Linotype, also ohne bewegliche Typen hergestellt wird, bedienen sich des Apparates neuerdings u. a. das »Courier- Journal« und die »Times« in Louisville. Die betreffende Truckerei hat 3V Maschinen angeschafft, von denen in der Regel 22 im Betriebe sind. Den Druckereibesitzern kostet das 1000 m Maschinensatz 26 Cents, während der Handsatz auf 35 bezw. 40 Cents zu stehen kommt. Danach hat der Linotype, bei den in Amerika üblichen hohen Löhnen, eine erhebliche Ersparnis im Gefolge; bei uns würde sich jedoch der Gewinn erheblich ver kleinern, obwohl der Setzer am Linotype natürlich in Europa nicht den hohen Lohn von täglich 3 — 6 Dollars erzielen dürfte. Die »Papierzeitung« hält die qualitativen Leistungen des Lino type für befriedigend; nur hie uud da lasse ein kleiner Unterschied im Abstand zweier Buchstaben erkennen, daß nicht Typensatz Vvrliegt. Wir erwähnten seiner Zeit der systematisch gegossenen Schrift von Haller-Goldschach in Bern. Diese Schrift soll das Setzen und namentlich das Ausschließen und Korrigieren er leichtern, und es berechnet der Erfinder die Zeitersparnis aus der Anwendung derselben im Gegensatz zu der gewöhnlichen Schrift, bei welcher die Breite sich lediglich nach derjenigen des Buch staben richtet, auf 15—20°/<,. Das »Journal für Buchdrucker kunst« bespricht neuerdings die Erfindung. Es erkennt die Ver dienste des Herrn Haller-Goldschach an, meint aber, und zwar nach den mitgeteilten Proben mit Recht, daß die Schrift, wie sie jetzt vorliegt, den Beifall der Schriftgießer nicht finden werde. Es haben gewisse Buchstaben zu wenig, andere zu viel Fleisch, und es macht der Satz überhaupt den unregelmäßigen Eindruck des Satzes mit der Matrizenstanzmaschiue. Unsers Erachtens dürste die Schrift aus' diesem Grunde bei den Buchdrnckereibesitzern und Verlagsbuchhändlern ebenso wenig Beifall finden, wie bei den Schriftgießern. Dem Erfinder wird es aber jedenfalls gelingen, die letzteren Mängel abzustellen, und so bekommen wir vielleicht dereinst eine streng systematische Schrift. Das System ist selbstverständlich auch auf die Stereotyp- Gießmaschinen anwendbar. In England wurde neulich ein Verfahren zur Herstellung von Plakatschriften aus Papier patentiert. Es wird fein gemahlene Papierfaser mit Paraffin- oder Leinöl gemischt, in Formen gepreßt und unter Anwendung von Hitze und Druck ge trocknet. Die »Papierzeilung«, der wir Obiges entnehmen, meint, es gebe einen Faserstoff, der sich zu solchen Schriften sehr gut eigne, bisher aber nur zu Firmenschilder» benutzt werde, die so genannte vulkanisierte Faser. Die äußerst verwickelte Typen-Ablege-Maschine von Lor. Dow und D. Powers in London (Nr. 49953) soll an scheinend das Ablegen des gewöhnlichen wie des Maschinensatzes erleichtern. Es wirft ein einziger Tasteuhebel gleichzeitig sechs Typen aus, welche alsdann von der Maschine selbstthätig in die betreffenden Rinnen befördert werden. Den Gegenstand des Patents Nr. 50050, Inhaber A. P. Hanson in Milwaukee und C. Norstrand in Kopen hagen, bildet eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Drucken in mehreren Farben. Die Anwendbarkeit der Vorrichtung hängt im wesentlichen von dem Unterschiede in der Elastizität des für die Farbewalzen und den Druckcylinder oder die Tiegel verwendeten Stoffes ab. Der mehrfarbige Druck bei einmaligem Durchgang des zu bedruckenden Gegenstandes wird dadurch erzielt, daß im geeigneten-Augenblick eine bis dahin gegen die Oberfläche des stereotypierten Satzes vertieft liegende Relieswalze, welche von einem besonderen Färbekissen Farbe empfing, bis in die Höhe des Satzes gehoben wird und sich in dieser Stellung auf dem Papier abdruckt, worauf die Walze selbstthätig wieder zurück- schncllt. Mittels des Bogengradlegers für Buch- und Steindruck- Schnellpressen von H. Baumgart in Dresden (Patent Nr. 49 977) lassen sich Bogen jeder Größe zu einem Stoß zusammenordnen, wenn diese Bogen in der Breite symmetrisch auf den Aus- legetisch zu liegen kommen und auch wenn die Lage auf dem Auslegetisch einseitig werden muß. Der Apparat ist an jeder Schnellpresse mit Auslegetisch anbringbar. Der Schließapparat für Buchdruckformen von Horne, Ogden Hay und Laing in Toronto hat den Zweck, den Bnnd- steg in solcher Weise an dem Schiff anzubringen, daß derselbe leicht verstellt und festgestellt werden kann, um die Typen ohne die Anwendung von losen Schließkeilen fest schließen zu können. Diese Verstellung erfolgt durch die Längsverschiebung einer mit Stiften versehenen Leiste, welche Stifte in schiefe Nuten an dem Schiff und dem Bundsteg befestigter Platten eingreifen (Patent Nr. 50 156). Schreibmaschinen gehören streng genommen nicht in unsere Berichte. Wir machen jedoch zu gunsten der unter Nr. 50 023 patentierten Schreibmaschine von E. O. Grünert in Zittau eine Ausnahme, weil wir jede Bestrebung freudig begrüßen, uns auch auf jenem Gebiete von der Herrschaft der Amerikaner zu befreien. Die Grünert'sche Maschine ist verhältnismäßig ein fach und zeichnet sich u. a. durch eine kreisförmige Anordnung der Tastatur, durch die Möglichkeit, die großen und kleinen Buch staben verschiedenfarbig abzudrucken, sowie dadurch aus, daß nicht das Papier, sondern das Gehäuse mit den Tasten sich fortbe- wcgt und daß der Schreiber das Geschriebene überlesen kann. Für glücklich halten wir übrigens die kreisförmige Tastatur eben sowenig wie die Anordnung, daß die Tasten von oben, wie bei der überwundenen Schreibkugel von Malling-Hansen, angeschlagen werden. Dadurch wird die bequeme Handhabung und die Ge schwindigkeit sicherlich beeinträchtigt. Auch dürfte viel eher eine Ermüdung der-Hand eintreten, als bei der klaviermäßigen An ordnung der Tastatur, wie sie bei den amerikanischen Maschinen üblich ist. — Ueber den Preis der Grünert'schen Maschine hat bisher nichts verlautet. Aus dem Gebiete der Buchbinderei ist nur ein Patent zu er wähnen, nämlich die Maschine zum Sammeln gefalzter Bogen von W. Mac Cannell Smyth in Northwood (Staat New- Hampshire). Die Maschine besorgt das bisher mit der Hand besorgte Uebereinondcrstapeln der Bogenlagen zu Bänden in der Weise, daß ein Irrtum ausgeschlossen ist. Es werden die Lagcnstapel in getrennte Kästen gelegt und darauf jede Lage mit Hilfe eines Stößers auf einen Tisch gebracht, so daß das Nichtvor handensein irgend einer Lage vom Arbeiter sofort bemerkt, die Maschine ausgerückt und der Fehler berichtigt wird. Alsdann vereinigt die Maschine die in einer Reihe liegenden Lagen zu einem Stapel. Diese kommen dann in einen lotrecht stehenden Behälter, Rms dem man sie zum Einbinden herausnimmt. (Nr. 50141.) Auch die dänische Regierung hat nach dem Vorgänge Preußens, bei den ihr unterstellten Behörden das Normal- tintensy-stem eingeführt. Sie erließ vorher ein Schreiben au Tintenfabrikanten und ermächtigte, auf Grund der eingesandten Proben, u. a. folgende deutsche Fabrikanten zur Lieferung von Tinte an dänische Behörden: Leonhardi-Dresden, Stoeß- Chemnitz, Tetzer-Berlin, Beyer-Chemnitz. G. van Muyden 68'
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