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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.12.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-12-02
- Erscheinungsdatum
- 02.12.1937
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- Deutsch
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Hans Köhler veröffentlicht in der »Saarbrücker Lan- öcszeitung« Nr. 303 einen Zinssatz zu der Frage »Handwerk und Buch«. Die Erfindung der Bnchdruckerkunst ist eine handwerkliche Erfindung. So stellt Köhler Betrachtungen darüber an den Anfang seiner Arbeit und zieht von hier aus die Fäden, die das Handwerk mit dein Buch verbinden. Schon allein durch die Arbeit befaßt sich ciu großer Teil des Handwerks mit dem Buch. Diese Beschäftigung ist aber nicht nur eine äußerliche, sie hat für das ganze Handwerk einen tiefen Sinn: »Für den Handwerker von heute uud von morgen spielt das Fachbuch eine bedeutende Nolle; denn die notwendige Leistungs steigerung läßt sich im Handwerk nicht ermöglichen ohne das gute Fachbuch . . . Das Fachbuch des Handwerks unserer Zeit muß erst noch geschrieben werden; die Nichtlinie dazu gibt die Neugestaltung des Ansbildnngs- und Prüfungswesens durch den Neichsstand des deutschen Handwerks. Die Grundforderungen und Leistungsmaßstäbe, die der Neichsstand festgelegt hat, muß das Handwerksfachbnch in bester methodischer und pädagogischer Form enthalten«. Ein Abschnitt über das Verhältnis des Handwerkers zur Dichtung und über Handwerker, die selbst Dichter waren und sind, schließt den Bei trag ab. Die Zeitschrift »Die Bücherei« beschäftigt sich in ihrem Heft 9 mit dem Thema der Musikbüchcrcicn. An Hand ausführlicher Zitate nimmt die Zeitschrift für ge meindliche Kulturpflege »Die K u l t u r v e r w a l t u n g« in Heft 10 dazu Stellung. Zunächst wird festgestellt, daß es einer guten Musikbücherei gelingen müsse, »den musikalischen Eigenbrötler in eine Gemeinschaft zu ziehen, das unsichere Wollen zum rechten Können zu führen, allzu üppig wuchernde oder zu bescheidene musi kalische Selbsteinschätzung durch Vergleich oder Beispiel auf ein rich tiges Maß zu bringen«. Das sind Gedanken, die im Hinblick ans den soeben durchgeführten Tag der deutschen Hausmusik und ans die Mnsiktage der Hitlerjugend besondere Beachtung verdienen. Der Ver fasser meint dann, daß eine derartige Arbeitsstätte nicht ihre Tätig keit einstellen könne nach Befriedigung aller Wünsche; es fänden sich immer wieder neue Partner. Die Errichtung einer solchen Stelle erscheint ihm am zweckmäßigsten in Verbindung mit der Musikbücherei: »Es kann aber auch selbstverständlich jede größere Volksbücherei als Sammelstelle aller kulturell empfänglichen Kräfte in Verbindung mit den kulturellen Organisationen sich dieser Aufgabe annehmen, zumal künftig vermutlich auch schon manche mittlere Volksbücherei die Anregung des Amtes für Ehorwesen und Volksmusik und der Arbeitsgemeinschaft für Hausmusik iu der Neichsmusikkammcr auf greifen und ihrer Buchabteilnng .Musik' auch einen ausgewählten Noteubcstanü an Volks- und Hausmusik angliedern wird«. »Nom HJ.-Bücherwart zum Jungbuchhändler« nennt Kurt Fervers eine Arbeit, die in Nr. 252 des Neichs- j u g e n d p r e s s e d i e n st e s veröffentlicht ist und die in vielen deut schen Tageszeitungen zum Nachdruck gelangte. Fervers betont zunächst, daß sich die Arbeit der HI. nicht nur auf d i e Gebiete beschränkte, von denen man in der Öffentlichkeit höre, jeder Mann und jede Gefolg schaft habe noch eine Anzahl besonderer Aufgaben zu leisten. Eines dieser Arbeitsgebiete sei die Beschäftigung mit Büchern. Die Stelle des Büchereiwartes ist die praktische Berufsvvrbereitung, die die HI. dem künftigen Jungbuchhändler geben kann. Zunächst einmal handelt es sich um eiue freiwillige und ehrenamtliche Tätigkeit. Melden wird sich also nur der, der vou sich aus an einer solchen Tätigkeit interessiert ist und sich zu einer solchen Arbeit hingezogen fühlt. Er hat zunächst noch ohne jeden Zwang, den ein Bernfserlernen immer mit sich bringt, die Möglichkeit, sich mit vielen Fragen des Buches und seiner Leser oft halb unbewußt vertraut zu machen. Er wird vor die Notwendigkeit gestellt, Büchersammlungen zu organisieren, Bücherspenden zu sichten, eiue bestimmte Auswahl zu treffen, er ge wöhnt sich daran, dieses Buch diesem und jenes jenem zu empfehlen, kurz, er erhält jetzt schon manche für seinen Beruf wichtigen Kennt nisse vermittelt. Fervers geht dann ein auf die Möglichkeiten, die einem zu künftigen Buchhändler in der HJ.-Bücherei gegeben sind, so die Ver breiterung seines Wissens, die Ausarbeitung von kurzen Besprechun gen, die Buchauswahl, d. h. das Zusammenstellen in Katalogen. So lernt er in dieser Arbeit Verlage nnd Dichter kennen, bekommt einen Überblick über das Jugendbuch u. a. m. »Weiter wird er sich daran gewöhnen, die Wechselwirkungen zwischen Buch und Öffentlichkeit zu beobachten. Er wird in seiner Zeitung die Buchkritiken verfolgen, wird diese Kritiken wiederum mit den ihm bekannten amtlichen Gut achten und mit seiner eigenen Meinung oder mit der Meinung anderer Leser vergleichen, er wird erfahren, daß man über manche Bücher durchaus verschiedener Meinung sein kann, und er wird vielleicht auch schon lernen, auf welche Einzelheiten sich bei den einzelnen diese Meinung gründet«. »Unendlich groß und vielfältig«, so schließt Fervers seinen Aufsatz, »sind so die Möglichkeiten einer Vorschulung des Jungbuchhändlers im Nahmen der HI. Die Zeit als HJ.-Buchwart könnte man vielleicht als die »Nobinsonjahre« des Buchhändlers bezeichnen. Sie geben eine gesunde, allgemeine und fach liche Basis für einen Beruf, der dem ganzen Volk gegenüber höchste Verantwortung trägt«. Das neue Hochschulschriftenverzeichnis*) »Das Jahresverzeichnis der deutschen Hochschulschriften steht unter den bibliographischen Hilfsmitteln, die aus der Zusammen arbeit der deutschen Bibliotheken hervorgehen, mit an vorderster Stelle« — so schrieb Cnrt Balcke vor zwei Jahren, als das Jahres verzeichnis im fünfzigsten Jahrgang erschienen war. Mit vollem Recht; handelt es sich doch, mag man zu dem Wert mancher der ver- zeichneten Arbeiten stehen wie man will, bei den Hochschulschriften, die seit 1885 jetzt nahezu die Zahl von einer Viertelmillion erreicht haben, um die bedeutsamste Gruppe der außerhalb des Buchhandels erscheinenden Werke, die aber den Weg in den Buchhandel so gut finden müsse» wie den in die Bibliotheken. Der wissenschaftliche Nach wuchs der Nation tritt hier in einer großen Front auf. Die Ver zeichnung dieses Schrifttums ist ein wichtiges Glied innerhalb der von Reichs wegen geförderten bibliographischen Arbeiten. Nachdem die Herstellung der Titeldrucke für deutsche Neuerscheinungen ganz an die Deutsche Bücherei übergegangcn war, lag es nahe, auch das Hochschulschristenverzcichnis an der Zentrale der deutschen Biblio graphien bearbeiten zu lassen, die schon seit Jahren diese Schriften in vierzehntägigen Abständen in der Reihe L der »Deutschen National bibliographie« verzeichnet. Mit dem neuen, dem zweiundfünfzigsten Jahrgang (1936) ist dies geschehen. Wie bisher gibt es eine ein seitig bedruckte Ausgabe und Zetteldrucke neben der gewöhnlichen *) Jahresverzeichnis der deutschen Hochschulschriften 1936. Zu sammenfassung der in der »Deutschen Nationalbibliographie« erschie nenen Titel von Dissertationen, Habilitationsschriften, Nektorats- reden nnd sonstigen akademischen Veröffentlichungen. Bearb. von der Deutschen Bücherei. Leipzig, Verlag des Börsenvereins 1937. 892 S. NM 33.—. Ausgabe. Die Erscheinungsweise kehrt von den drei Teillieferungen wieder zum vollständigen Band zurück, sodaß die Aufzählung nach Hochschulen (deren es jetzt durch Hinzukommen der Medizin. Akademie Düsseldorf fünfzig sind) ihren vollen Sinn behält; für die raschere Bekanntgabe sorgt weiterhin die Nationalbibliographie. Im übrigen hat die Deutsche Bücherei alles getan, nin den Übergang schmerzlos zu machen und die Angleichung an ihre übrigen Bibliographien dabei — soweit nötig — durchznführen. Die Verweisungen von Neben formen des Namens sind nicht ins Alphabet, sondern hinter den zugehörigen Titel eingereiht. Überraschend ist die Stärke des Bandes. Die Titelzahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um 7"/o erhöht und ist über 10 000 ge gangen. Das braucht nicht zu schrecken. Die klare Sprache der Zahlen (über den bibliographischen Wert braucht hier nichts altbekanntes wiederholt zu werden) sagt deutlich genug, daß auch das Disser tationswesen sich ans dem Wege der Gesundung befindet. Die ganze Vermehrung betrifft die medizinische Fakultät, wo gegenüber dem Vorjahr rund 1000 Titel (ohne Düsseldorf) mehr vorliegen, während in allen anderen Fächern die Zahlen abgestiegen sind. Immer mehr rückt auch die Zahl der Disserenten in ein gerechtfertigtes Verhältnis zur Zahl der Studenten einer Universität: Berlin steht mit 897 an der Spitze, München folgt mit 753, Leipzig mit 718, dann Münster, Köln, und erst neben Göttingen, Heidelberg uud Bonn treten Würz burg (443) und Erlangen (450) auf, Würzburg mit sehr viel medi zinischen, Erlangen mit auffallend viel juristischen Dissertationen (beide standen im letzten Jahrzehnt mehrmals an dritter oder zweiter, Würzburg einmal an erster Stelle!). An den Universitäten und Tech nischen Hochschulen haben sich die Habilitationsschriften um 30—40"/« vermehrt; an den anderen Hochschulen sind sie ganz ausgefallen. Be- 970 Nr. 279 Donnerstag, den 2. Dezember 1937
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