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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.12.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-12-04
- Erscheinungsdatum
- 04.12.1937
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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gebracht: klare knappe Sätze stellen dabei das Wesentliche heraus und spiegeln das charakteristisch Englische wider; in diesen Kurz kommentaren wird zugleich eine Charakterisierung des englischen Durchschnittslesers gegeben. Die englische Buchschau gliedert sich in: Kinderbücher, Er ziehungsbücher, illustrierte Bücher, Biographien, Lebensromane usw., Illustrationen, Photo, das billige Buch, Luxuseinbände und -ausgaben. Die französische Fachpresse preist die englische Buchschau als »ingeniös« und würde für eine französische Buch ausstellung im Ausland nichts Besseres zu wünschen haben. Für den englischen Bucheinband ist die Qualität seiner Roh stoffe charakteristisch, während seine Gestaltung wiederum überaus traditionsgebunden ist. Einfache Linienführung, Klarheit, Tra dition und konservativer Geist sprechen auch aus dem sorgfältigen umfangreichen Ausstellungskatalog des United Kingdom (Umfang etwa 350 S.). »Die Buchkunst in England ist das Bollwerk des Konservativismus« beginnt die Einleitung zur Aufzählung der 540 Titel umfassenden Gruppe: Buch- und Presseschau des eng lischen Kataloges (auch in französischer Sprache erschienen), der in klarer, gefälliger Perpetua-Antiqua auf bestem Papier ge druckt ist. In dem weithin auffallenden großen weißen Block des italienischen Hauses ist zwischen der Galerie der dekorativen und industriellen Künste und dem Saal der öffentlichen Arbeiten und der Architektur die Abteilung Schrift tum und graphische Künste untergebracht. Diese neuzeitliche, durch den Architekten Carboni geschmackvoll gestaltete Schau bietet eine übersichtliche Auswahl der wesentlichen, Schöpsungen des italieni schen Verlags- und Reklamewesens der letzten Jahre. Wir finden dort u. a. schöne Ausgaben der Verlage Bompiani, Hoepli, Ceschina, Formiggini, Ballardi usw. Es tritt dabei weniger der Inhalt der Bücher als vielmehr ihre Illustration hervor; weiter hin schmücken besonders werbewirksame Seiten verschiedener Zeit schriften, so z. B. Natura, Domus, Casabella, Sapere sowie her vorragende Plakate und gelungene humorvolle Reklame-Illustra tionen diesen Ausstellungsraum. Ulrico Hoepli zeigt außer anderen Verlagswerken nebeneinander die italienische, deutsche, arabische und französische Ausgabe von Mussolinis Schriften und Reden, die außerdem noch ins Holländische, Polnische, Spanische und Tschechische übersetzt sind. Mussolinis Lehre des Faschismus (Verlag Vallecchi, Florenz) ist in verschiedenen Sprachen am Eingangsbüro verkäuflich. In mehreren Vitrinen sind Werke von Dante, Mentessi und Manzoni in schönen Einbänden, dann be sonders auffällig in zahlreichen Exemplaren »Badoglio, In kuerra ck'Ltiopa« (Verlag: Mondadori) und »Aussolilli ävia- teur» ausgelegt. In einer weiteren Vitrine sind wertvolle Ein bände so z. B. eine Ganzlederausgabe der »vivlua 6ows<lia«, ein gut gelungenes Faksimile der berühmten Bibel von Borso d'Este sowie eine luxuriöse, in bronzeähnliches Leder ge bundene Ausgabe »I-'bommage LU Ouee« des Franzosen Pierre Pascal zu sehen. Charakteristisch für den Saal des Buches, der Zeitschriften und graphischen Künste ist die Anwendung modernster Ausstel lungstechnik und Konstruktionsmittel, durch die sich aus der Pari ser Ausstellung sonst noch vor allem der Pavillon äs Publicity und die deutsche Repräsentativ-Schau im Internationalen Pa villon auszeichnen. In einem besonderen Anbau zur Abteilung der graphischen Künste wird in Wandbildern mit der Überschrift: Werke des ita lienischen Geistes, eine Auswahl der Verlagsveröffentlichungen der lübreria ckello 8tato gezeigt. Im selben Raum (s. Abb. 7) hat das Istituto ckella blueielopeäia Italiens. — 1829 gegründet vom großen Mäzen der Künste und Wissenschaften Giovanni Treccani — mehrere Bände seines großen lexikographischen Werkes, das eben abgeschlossen wurde, zur freien Einsichtnahme ausgelegt. Diese Bände der Lnoielopsckia Italiana, wofür Schilder mit der Überschrift: Hier nimmt man Subskriptionen an, werben, sind offensichtlich, wie die Gebrauchsspuren verraten, viel durchblät tert worden. Die vollständige Reihe der 36 Bände ist wirkungs voll in einer besonderen Wandvitrine unter Glas ausgestellt. Die Schweiz zeigt in ihrem Pavillon Schrifttum in den vier Sprachen des Landes. Die eine Buchvitrine trägt als Unterschrift den Ausspruch Mottas: Es gibt in der Schweiz weder Minoritäten noch sprachliche Rivalitäten. An, anderen Bücher schaukästen lesen wir folgende Sätze: Wie unsere Flüsse nach allen Meeren herabfließen, so öffnen uns unsere vier Sprachen alle Horizonte: vier Sprachen — eine Nation. Und: die Schweiz ver ehrt ihre cinhundertundcin Dialekte als Lebensquelle ihres Unab hängigkeitsgeistes. In origineller Weise ist um einen großen Erd globus ein Band geschlungen mit den Namen folgender führen den Schweizer: Holbein d. I., Maderno, Euler, Rousseau, Geß- ner, Pestalozzi, Mine de Stael, Viret, Gottfried Keller, Dimant und Zwingli. Hierzu heißt es in einer Beschriftung: durch die Werke ihrer Söhne strahlt die Schweiz in der ganzen Welt. Der beschränkte Raum unserer Übersichtsskizze verbietet lei der, auf die reichhaltige Bibliotheksschau und Buchkunstausstel lung im BelgischenPavillon einzugehen, der nach mehr jähriger Vorbereitung entstand und zu den hervorragenden Se henswürdigkeiten der Ausstellung zu zählen ist. Es tritt dabei das Schrifttum in flämischer Sprache hervor. Der Ausstellungskatalog Belgiens zeichnet sich in jeder Hinsicht durch besondere Sorgfalt aus und darf wohl unumstritten zu den bestgelungenen Länder katalogen gezählt werden. Im Pavillon Finnlands überrascht die Anzahl des jeweils in mehreren Lesestücken zur freien Einsichtnahme ausge- lcgten Schrifttums über Eigenarten und Schönheiten des Landes; besondere Beachtung finden dabei die verschiedenen Ausgaben (von Kivi und Lönnrot) des finnischen Nationalepos Kalevala. In der ziemlich umfangreichen Buchausstellung im Dä- nischenHaus fallen besonders die gutausgeführten und wir kungsvollen Einbände von Jngeborg Börjeson und Jakob Baden auf. Der Einbandkünstlcr Baden hat mit seiner Tochter, der Kunstzeichnerin Ulla Haako, verschiedene gute Leistungen gezeigt: Eigenartig und geschmackvoll ist der Einband zu einem Buch über Paris. Besonders originell wirkt der Einband des Großen Buches der Küche der Einbandkünstlerin Börjeson aus Haisischhaut. Er wähnenswert sind schließlich noch die Einbände zu einem Werk Axel Munthes in Kabeljau (Stockfisch) und zu »Peder Paars, Buchbinder in Dänemark innerhalb vier Jahrhunderte«. 87«
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