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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1937
- Strukturtyp
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- 1937-12-23
- Erscheinungsdatum
- 23.12.1937
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bebauen, weiß er sicher, treffend und ansprechend zu gestalten. Für ihn ist der Bauer nicht der Mensch mit dem »schweren Schollenschritt«- und mit anderen mehr oder weniger zweifel haften »trieb- und erdhaften«- Eigenschaften, zu dem eine geil aufblühcnde »Blut- und Boden«--Literatur den Bauern machen wollte. Huggcnberger ist tiefer eingedrungcn in das Wissen um rechte Bauernart. Ec scheut sich auch nicht, neben ihren guten die weniger guten Eigenschaften aufzuzeigen und darzu stellen. Er wendet sich in seinem Werk vielfach gegen jene weit verbreitete falsche Auffassung, die annimmt, daß das ganze Den ken des Bauern aufgehe »in der Sorge um Heuwetter und Vieh- Preise«-, und daß »ihre Herzen stumm seien, um große Dinge einzulassen«!. Und wenn er sagt, daß manch einer »neben seinem eigentlichen Leben noch ein zweites lebt, gleichsam in einem Stübchen nebenan- und manchmal »seltsame Träume spinnt und ganz unklugen Sachen nachhängt, wie andere Menschen kinder, die zartere Hände haben««, so lebt in diesen Worten sicher viel von seinem eigenen Schicksal. Hnggenbergcr hat auch schon dem Gedanken von der Verbundenheit des Bauern mit seinem Acker als dem Besitz seiner Sippe gültigen Ausdruck ver liehen, als dieser Gedanke noch keine gängige Ware war. Und er weiß auch, daß die Treue zum Boden für den Bauern Voraus setzung jeden Erfolges ist, und daß ein Abweichen von der über lieferten Grundhaltung bäuerlichen Wesens notwendig zum Niedergang führen muß, und ebenso davon, daß der Boden nicht zur Ware werden darf, die raschen Lohn bringt. Diesen hier gezeichneten Gedanken verlieh Huggenberger eindringliches Leben in seinen Romanen »Die Schicksalswiese-- (Neuerscheinung 1837), »Die Brunnen der Heimat«-, »Die Bauern vom Steig--, »Die Geschichte des Heinrich Lentz«- und »Der wunderliche Berg Höchst und sein Anhang--. Aber er erzählt auch von dem stillen Glück und der Freude, von den heimlichen Kräften, die der Bo den dem Menschen gibt, der ihn mit der Hingabe seines ganzen Wesens bebaut. Dies wird lebendig in seinem Roman »Die Frauen von Siebenacker«- und in seinen Erzählungen, die meh rere Bände füllen, so in »Liebe Frauen«-, »Der Kamps mit dem Leben--, »Dorfgenossen«- und anderen. In seinen Erzählungen gestaltet der Dichter vor allem auch Frauenschicksalc, dabei den feinsten Regungen der weiblichen Psyche nachspürend. In seiner stillen und bescheidenen, aber angenehmen Erzählwcise leben die Mädchen, die mütterlichen Frauen und immer tätigen Bäue rinnen seiner Heimat auf. Aber er vergißt dabei nicht den »Kampf mit dem Leben«-, als dem Kampf des Menschen mit seinen inneren Anlagen und den äußeren Umständen. Auch in den Gedichtbänden Huggenbergers, »Die Stille der Felder«-, »Lebenstreue«- und »Hinterm Pflug-, sind die oben aufgezeigten Themen in immer neuer Weise geformt. Alfred Huggenbergers Werk kennt keinen derben Realismus und platten Naturalismus, er fühlt sich nicht berufen, die All täglichkeiten des Lebens noch etwas breiter zu treten. Er ist aber auch nicht der Verfasser ländlicher Idyllen, für den ihn vielleicht manche halten werden, so idyllisch uns Einzelheiten seiner Dichtungen ansprechen können, denn sein Werk, das ohne das Pathos der großen Worte auftritt, kommt aus der Tiefe des menschlichen Seins, kommt aus der läuternden Kraft der Erde. Walther Braun t. Einladung zu einer Lesung des Dichters Gerhard Schumann in Leipzig Am 7. Januar 1938, 20 Uhr liest im Deutschen Buchhänöler- haus Gerhard Schumann, der Nationalpreisträger für 1938, Mitglied des Reichskultursenats und des Kulturkreises der SA. Ger hard Schumann gestaltete in seinen Geöichtbänden, von denen hier nur genannt seien »Ein Weg führt ins Ganze«, »Die Lieder vom Reich«, »Wir dürfen dienen«, die Idee des Reiches. Aus den Dich tungen von Gerhard Schumann, die inzwischen Gemeingut vieler deutscher Menschen wurden, spricht ein unerschütterlicher Kampswille, dessen Träger stets bereit fein werden, bas Reich zu schirmen. Um immer mehr deutsche Menschen auf diesen Kampfwillen, den Gerhard Schumann in sich trägt, hinzulcnke», um sich dann auch für eine immer weitere Verbreitung der Werke von Gerhard Schumann ein- setzcn zu können, werden hiermit alle Buchhändler von Leipzig a»s- gefordcrt, an der Lesung des Dichters teilzunehmen. Karten für Mitglieder der Reichskulturkammer sind gegen Vor zeigung des Berufsausweises zum Vorzugspreise von RM —.30 zu haben. Für buchhänblerische Lehrlinge stehen gegen Vorzeigung des entsprechenden Berufsausweises Freikarten zur Verfügung. Die Karten sind möglichst in betriebsweiser Bestellung anzu- forbern bei der N e i ch L s ch r i f t t u m s k a m m e r, Gruppe Buchhandel. Weihnachten im Münchner Dietrich-Eckart-Hetm Der Einladung, an der Weihnachtsfeier der Fachschaft Ange stellte teilzunehmen, waren erfreulich viele junge Buchhändler und Buchhändlerinnen gefolgt; aber als besonders angenehmer Umstand kam hinzu, daß sie ohne Ausnahme auch fröhlich und weihnachtlich gestimmt erschienen. Und das ist ja, wie wir wohl alle schon persönlich erfahren haben, weit wichtiger als das ganze Programm, das — auch wenn cs noch so gut ausgewählt fein sollte — sozusagen in der Lust hängt, wenn die Anwesenden nicht mitgehen. Als das Juugvolk- orchester des Stammes 10/11, (Leitung: Berufskamerad Alfred Mayer) mit einem Menuett von Mozart die Vortragsfolge eröffnet«, war jeder Laut verstummt. Hier war die Musik imstande, ganz von einem Besitz zu nehmen. Nach einleitenden Worten des Gaufachschaftsleiters Pg. Epp und einer Darbietung des BDM.-Chors las vr. Hermann Gerst „ er einen Abschnitt aus dem bekannten Kriegsbuch Zöberleins »Der Glaube an Deutschland«. »Weihnachten in der Siegfriedstellung«, so Hanptschrlftlcitcr: vr. Hellmuth Langcnbuchcr, Schömberg. — Stellvertreter Walter Hcrsurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Börseilverctns der dltion: Leipzig 0 t, Gerichtsweg SS, Pvstschltcbsach 27S/7S. — Druck: Ernst H durchschnittlich mit Angeboten«: und Gesuchte L betitelt sich diese ergreifende Episode aus dem großen Krieg, dieser Augenblick stiller, innerer Einkehr und eines unstillbaren Heimwehs in der heiligen Nacht — inmitten des millionenfachen Opfergangs einer Generation von Helden. — Weiterhin gelangten noch zum Vor trag »Das Opfer« von Hermann Gerstner, »Weihnachten in deutscher Notzeit« (aus Goebbels, »Wege ins Dritte Reich«) und »Mahnung« von Hans Baumann. vr. Hermann Gerstner und die Beruss- kameraden Vanderome, Dorn und Wagner teilten sich in die Auf gabe, diese schönen Dichtungen, die durch Chorgesänge des BDM. um rahmt wurden, würdig zu Gehör zu bringen. — Die Schlußworte sprach wiederum Pg. Epp und die Hymnen schlossen diesen offiziellen Teil der Feier ab. Was danach folgte, war aber in seiner Art genau so schön. Man fand sich kameradschaftlich zusammen an weißgedeckten Tischen, aus denen Kerzen brannten und grüne Tannenzweige dufteten; Äpfel und Gebäck standen in unübersehbaren Mengen zur Verfügung, Geschenke wurden verteilt. Es war ein wirklich schönes Zusammensein; man unterhielt sich vortrefflich, und nur ungern trennte man sich. Schu. Vortragsfahrt von Felix Timmermans Das Vortragsamt der Reichsschrifttnmsstelle, Berlin W 8, Friedrichstraße 194/199, gibt bekannt, daß auf der für Januar 1938 vorgesehenen Bortragsfahrt des Dichters Felix Timmermans sich noch nachstehende Anschlußmöglichkeiten ergeben: 8. und 8. Januar: Gau Köln-Aachen, Düsseldorf, Essen, Westfalen- Süd; 10. Januar: Gau Kurhessen und Hessen-Nassau; 12., 15., 18., 17. Januar: Ga» Mainfranken, Saar-Pfalz, Baden. Verkehrsnachrichten Drucksachen zu ermäßigter Gebühr nach Franzvsisch-Guyana Nach Französisch-Guyana sind jetzt zu der ermäßigten Druck- sachengebllhr von 5 Npf. für je 100 § zugelassen: Zeitungen und Zeitschriften, die in Deutschland herausgegeben und unmittelbar von den Verlegern oder deren Beauftragten versandt werden, sowie Bücher, Druckhefte und Mnsiknoten. Voraussetzung für die Anwen dung der ermäßigten Gebühr bei Büchern, Drnckhcftcn und Mnsik noten ist, daß diese Gegenstände, abgesehen vom Aufdruck auf dem Umschlag und den Schntzblättern der Bände, keinerlei Ankündigungen oder Anpreisungen enthalten. Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift -er Lchrtstlettung und Expe rt, rich Nachf., Leipzig 0 1, Hospitalstrasic 11a-13. — DA. 8059/XI. Davon 6415 - Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! Nr. 296/397 Donnerstag, den 38. Dezember 1987 1010
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