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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-08-06
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Oürlcnblall s. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktionellst Tetj. die Durchführung des Luxussteuergesetzes »mustergülrig» zu ge stalten. Ich habe daraufhin bereits in einer Zeitungsanzeige bekannt gemacht, daß die formelle Durchführung dieses Gesetzes für mich ein derartiges Mast von Arbeit und Kosten ausmacht, daß ich infolgedessen mein Antiquariat mit Ausnahme des Ver kaufs wissenschaftlicher Lehrbücher schliche, und daß ich ebenso eventl. meine Kunsthandlung schließen werde. Daraufhin ist mir die Negierung sehr böse, und ich habe nächstens vielleicht das Vergnügen, Negierungskommissare usw. zur Kontrolle meines Lagers bei mir zu sehen. Ich habe gebeten, das; aber ja einer von Berlin geschickt wird, der das Gesetz mit gemacht hat, damit er sieht, wie schwierig die Durchführung ist. Es liegt mir sehr daran — das braucht nicht augenblicklich hier zu er folgen —, daß mir von anderer Seite mitgeteilt wird wie dort die Durchführung des Luxussteuergesetzes gehandhabt wird, z. B. die Aufstellung der alten Warenbestände aus den vorigen Jahren. Da kommen in Betracht Lederbände, Vorzugsdrucke usw., — alles Sachen, die von 1920 an vom Erzeuger verteuert werden müssen. Dann kommt in Betracht, wie das Lagerbuch geführt wird. Ich soll z. B. aus meinem Antiquariat aus schreiben: hier sind soundsoviel Hundert alte Stiche, — ich soll täglich Abgang und Zugang notieren und außerdem ein Lager buch führen. Ich habe gesagt: Entweder kann ich Popanz der Steuerbehörde sein, oder ich kann mein Geschäft führen. — Man hat mir erwidert: Stellen Sie ein paar Angestellte mehr ein! — Ich muß tatsächlich meinen ganzen Betrieb mit Rücksicht auf die Anforderungen des Luxussteuergesetzes unter Umständen um bauen. Denken Sie: ich stelle Bilder selbständig her und verkaufe sie im Sortiment. Ich muß also ein Lagerbuch führen als Erzeuger usw.; ich soll besondere Kassenblocks einrichten mit Aufdruck: »Luxussteucr», damit das täglich abnotiert wird, was verkauft ist. Ich kann mir nicht denken, daß das in irgend welchen Betrieben praktisch durchgeführt wird. Es wäre prak- tisch, wenn derartiges im Börsenblatt zur allgemeinen Kenntnis gebracht werden würde. Zunächst aber wäre cs mir wünschens wert, wenn mir miigcteilt werden könnte, welche Erfahrungen andere gemacht haben; denn demnächst habe ich das Vergnügen, den Kontroll-Beamten bei mir zu sehen. Ich fürchte nur, daß er sich in einem halben Tage seinen Anzug im Antiquariats- Lager so dreckig gemacht hat, daß er die Lust verliert, weiter zu arbeiten. (Heiterkeit.) Vorsitzender Walther Jäh (Halle a. d. S.): Das Wort wird nicht weiter dazu gewünscht. Wir kommen zur Erhöhung der Frachten, — der Po st gebühren, — derReisekosten usw. Den Teuerungszuschlag hatten wir bereits erledigt. Ich möchte fragen, ob die Herren vom Verein der Anti quariats- und Exportbuchhändlcr schon anwesend sind. (Wird verneint.) Dann müssen wir diesen Punkt noch aussetzen. Wir gehen also weiter: Herb st Versammlung des Verbandes in Würzburg. — Bugra-Messe. Ernst Schmersahl (Berlin): Ich will mich nicht darüber aus- lassen, ob sich die »Bugra-Messe» bewährt oder nicht. Aber auf eins möchte ich kurz Hinweisen. Im Jahresbericht heißt es: »Der Börsenbcrein hat dafür Sorge getragen, daß der unkon trollierte Auchbuchhandel bei dieser Gelegenheit nicht als Käufer auftrelen kann». Ich sowohl, wie die meisten oder vielleicht alle Kollegen haben nichts von dieser Sorge gemerkt. Mir jedenfalls ist der Ausweis auf keinem einzigen Stand abzefordert worden. Der unkontrollierte Auchbuchhandel hatte sehr wohl Gelegenheit, einzukaufen, und ich möchte doch bitten, daß viel leicht am Montag, wo ja die »Bugra-Messe» noch geöffnet ist, Maßnahmen getroffen werden, daß die Ausweise an den ein zelnen Ständen oder am Eingang abgefordert werden. Vorsitzender Walther Jäh (Halle a. d. S.): Ich selbst bin dort gewesen; mir ist der Ausweis unten an der Treppe ab verlangt worden. (Zurufe: Nein! — Ich bin mehrere Male dagewesen; mir nicht!) Dann hat die Leitung der Bugra-Messe mitgeteilt, daß auf vielfach geäußerten Wunsch der Aussteller der Kantate-Bugra- Messe veranlaßt worden sei, daß das Meßhaus sowohl am Sonn- X- 174. 6. August 1920. aoend wie im Sonntag geöffnet bleibt, entgegen den früheren Ankündigungen, nach denen es an beiden Tagen geschlossen werden sollte. Das soll hier bekanntgegeben werden, was hier mit geschehen ist. Joh. Heinc. Eckardt (Heidelberg): Ich wollte nur noch be merken, daß die Messe im März jedenfalls dem regulären Buch handel großen Schaden gebracht hat. Es liegen mir verschie dene Zettel vor, wonach Bestellungen, die wir auf Sachen, die im Börsenblatt angezeigt waren, erlassen hatten, nicht ausgeführt werden konnten, weil die Werke bereits auf der Messe vollständig ausverkauft waren. Also der reguläre Buchhandel ist geschädigt worden durch den Auchbuchhandel und Papierwarenhandel. Ferner wird vielfach vom Verlage betont, daß viele neue Sortimentsgeschäfte entständen. Meine Herren, teilweise ist dies auch eine Folge dieser Ausstellungen. Es ist mir im Verband von verschiedenen Leuten erklärt worden, daß aus kleineren und selbst aus gar nicht so sehr kleinen Städten Händler, die bisher mit photographischen Artikeln, Zigarren usw. gehandelt haben, jetzt in Leipzig auf der Messe gewesen wären und dort so viele Bücher eingekauft hätten, daß sie unbedingt einen Buchhandel eröffnen wollten. Das sind große Krebsschäden, die diese Messe für den Buchhandel mit sich gebracht hat. Vorsitzender Walther Jäh (Halle a. d. S.): Wünscht noch jemand dazu zu sprechen? — Das ist nicht der Fall. Wir gehen weiter: Verkehrsordnung. — Vor schläge des Wahlausschusses. — Zusammen arbeit mit den anderen Hauptorganisationen des Buchhandels. — Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Vereinen. — Schlußwort. - D Damit wäre der Jahresbericht bis auf den Punkt AuS- landlieferungen erledigt. (Zuruf.) Theodor Weitbrecht (Hamburg): Der drittletzte Absatz des Jahresberichts, worin der höchst bedauerlichen Tatsache gedacht wird, daß wir verschiedene Vereine verlieren, oder daß sie in ihrem Bestände stark vermindert werden, gibt mir Veranlas sung zu der Anfrage, wie es mit den Mitgliedern gehalten wer den soll, die unter fremde Botmäßigkeit kommen. Ich denke an Nordschleswig, an die erste Zone. Wir haben Mitglieder in Apenrade, Hadersleben, Tondern. Jedenfalls kommen verschie dene Herren in Frage. Können diese nach wie vor Mitglieder des Kreises Norden bleiben? Ich nehme es an. Ich habe schon An fragen erhalten, wie das wohl werden wird. Geheimer Hofrat, Kommerzienrat Karl Siegismund (Ber lin): Meine Herren, ich halte es für selbstverständlich, daß die einzelnen Kreis- und Ortsvereine dort, wo leider Gottes der artige Absplitterungen haben stattfinden müssen, die Verbin dung mit ihren abgetretenen Kollegen soweit, wie das irgend möglich ist, aufrechterhalten und ihnen alle Bequemlichkeiten ver schaffen, die nur irgend zu leisten sind. (Bravo!) Auch in den abgetretenen Gebieten wollen wir dafür sorgen, daß das Deutsch tum dessen eingedenk bleibt, daß es einmal ein gemeinsames Vaterland mit den beim Reiche verbliebenen Deutschen gehabt hat, und wir wollen hoffen, daß bas Band, das leider GotteS so gewaltsam und jäh zerrissen worden ist, nicht lange getrennt bleibt. (Erneutes Bravo!) Infolgedessen halte ich es für selbst verständlich, daß wir alles das tun müssen und tun werden, was notwendig ist, um dieses gemeinsame Band, wenn auch zunächst einmal nur innerlich — äußerlich ist das vielleicht nicht immer möglich —, auf alle Fälle aufrcchtzuerhalten, bis die Zeit - wollte Gott, sie käme bald! — wieder da ist,' daß wir auch daS äußere Band von neuem fest um unsere jetzt von uns getrennten Kollegen schlingen können. (Stürmisches Händeklatschen.) Otto Meißner (Hamburg): Und die Lieferungen dahin? Geheimer Hofrat, Kommerzienrat Karl Siegismund (Ber lin): Die Lieferungen müssen durch die Außcnhandelsstellen gehen. Theodor Weitbrecht (Hamburg): Ich habe natürlich, offen gesagt, keine andere Antwort erwartet. Sie ist in unser alle» Sinne gegeben, und selbstverständlich werden wir im Kreise Nor den wie auch in anderen Vereinen alles tun, um die zunächst für uns verlorenen Mitglieder bei uns zu halten, soweit wir
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