Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 383 (R.151) Leipzig, Freitag den 31. Dezember 1837 184.Jahrgang Zum Jahreswechsel! zr ^^s ist ein guter Brauch, am Lude eines Jahres die geleistete Arbeit zu überschauen und zugleich für das neue Jahr Richtung und Ziel der Arbeit zu bestimmen. In einer bcrufsftändtstden Gemeinschaft wie der unseren, deren Tun und Lassen von der Öffentlichkeit beob achtet und verfolgt wird, muß sich wohl jeder fragen: Wie werde ich meiner Aufgabe im kommenden Jahre gerecht? Ls konnte niemandem von uns entgehen, daß das deutsche Buch, dem wir dienen, in unserem Volke eine wachsende Wertschätzung erfahren hat. Das bedeutet für uns alle nicht nur Bestätigung der eigenen Bemühung und der folgerichtigen Werbearbeit für bas Buch durch die Kammer, sondern auch Aufruf zu einer gesteigerten Arbeitsleistung. Das Ziel, dem deutschen Buch im ganzen deutschen Volke eine aufnahmebereite Leserschaft zu erringen, ist noch nicht erreicht! Dazu bedarf es besonders auch der eigenen Initiative. Was der Staat, der Berufsftand tun können, ist uns in den »Wochen des Deutschen Buches" der letzten Jahre deutlich gezeigt worden. Jetzt ist der einzelne an der Reihe! Hb er mit Recht ein Mittler des deutschen Buches genannt werben kann oder nicht, das wird sich in seiner Arbeit zeigen! Die Bahn ist frei, denn der Berufsstand ist von allen, die in den eigenen Reiben seine erfolgreiche Arbeit hemmen konnten, befreit. Durch verständnisvolle Vereinbarungen sind einzelne Gruppen unseres Berufes zu guter Zusammenarbeit geführt worden, es ist eine neue Ordnung in manches Teilgebiet unserer Arbeit eingefügl worden, und es hat nicht zuletzt die Reichs schule des Deutschen Buchhandels ihre aufbauenbe Lrziehungsarbeit an unserem Rachwuchs mit weithin sichtbarem Lrsolg weiter durchführen können. So können wir alle, die wir in den Fachschriften Verlag, Handel, Zwischenhandel, Leihbücherei, Buchvertreter und Angestellte zusammengeschlossen sind, in guter Kameradschaft mit der anderen Säule unserer Reichsschrist- tumskammer, den Schriftstellern, und einem guten Gewissen in das neue Jahr hineingehen. Wir werden auch die Arbeit des kommenden Jahres bewältigen mit Kraft, Ausdauer und jener Verantwortung vor unserem Volke, die uns die Arbeit so reich und eigentlich lebenswert macht. In diesem Sinne wünsche ich allen Berufskameraden ein gutes, erfolgreiches Jahr 1938. Baur Nr. 803 Freitag, den 81. Dezember 1887 1025