3658 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. 79, 8. April 19l3. ^Vevlag ^urrd Im April erscheinen: Traugott Tamm Die Hingstbergcr Roman Umschlag- und Einbandzeichnung von Wilhelm Schulz Geheftet 4 Mark 50 Pf., gebunden 6 Mark Dem bisherigen Schaffen Traugott Tainms, das von reicher Anerkennung und starkem Erfolg begleitet war, reiht sein neuer Roman sich als schöne Erfüllung hoher Erwartung an. Ein Fluß der Geschehnisse ist in diesem Buch, ein Reichtum an Tat und Leid, an lebendiger Wirklichkeit und innerem Erleben, daß jedermann von diesem weitgezogenen LebenSauüschnitt gefesselt die Schicksale seiner Hauptgestalten miterleben wird. Mit wenig Worten läßt sich ein so reicher Stoff kauin andeuten. Der Zug zur Stadt, der in das kleine Hingstberg in der Heide vor der Hafenstadt Unfrieden und Unglück bringt, führt auch den jungen Jens Ole in daS tätige Leben des HandelSemporiumS. Trotz Irrens und Fehlens geht er seinen Weg. Wie er als Kaufmann von Erfolg zu Erfolg schreitet, so steht er am Schluffe auch als Sieger über sich selbst da und geht dem inneren Glück entgegen. Um ihn herum eine Fülle von Gestalten, von wechselvollen, seltsam mitein ander verschlungenen Schicksalen. Das Zerfallen eines reichen Hauses und der Aufstieg des jungen Jenö Ole, der sich schließlich von einer unwürdigen Liebe loöreißt und damit die schöne und gute Oda gewinnt, ist der Hauptinhalt des BucheS, verwoben in ein volles, farbcnsatteS Bild des Lebens einer Hafenstadt, der menschlichen Leidenschaften, glückhafter und schmerzvoller Herzenöereignisse. Man kommt nicht los von diesem Buch, ehe man es in sich ausgenommen hat, und noch lange nicht darüber hinaus. Karin Michaelis-Stangeland Graf Sylvains Rache Roman Einzige berechtigte Übersetzung aus dem Dänischen von Mathilde Mann Umschlag- und Einbandzeichnung von Alphons Woelfle Geheftet Z Mark, gebunden 4 Mark In diesem Roman geht es hoch und vornehm zu. ES kommen - von der Dienerschaft abgesehen — nur Grafen und Barone vor. Da es Menschen der Jetztzeit sind, will die Geschichte, in der sie handeln müssen, nicht recht zu ihnen passen. Karin MichaSliS wäre nicht die begabte Schriftstellerin, deren sicheres Können zuletzt ihr Novellenband ,ZenS Himmelreich" erwiesen hat - vom „Gefährlichen Alter" spricht man ihr gegen über längst nicht mehr -, wenn sie das Gewagte ihrer Fabel nicht selbst erkannt hätte.