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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-04-08
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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3626 SSrs-nblott s. d. Dllchn. Buchh-nd-1. Redaktioneller Teil. .4? 79, 8, April 1913. Anmeldungen werden möglichst bald, spätestens bis Montag, den 14. April an die Geschäftsstelle des Börsenvereins in Leipzig erbeten. Montag, den 21. April 1913: Circensische Spiele unter Mitwirkung der berühmtesten Circus-Fauna und Kabarett-Flora' im Krystallpalast, in den Räumen der Alberthalle, des Blauen-, Goldenen-, Glocken- und Theatersaales, sowie in den Weinkellern. Anfang der Erlustierungen in der Alberlhalle pünktlich um '/-8 Uhr; in allen übrigen Räumen beginnen die Lust barkeiten, Kabarett, Tanz usw. um 4,11 Uhr; Ende nach Belieben, jedoch nicht vor Schluß der dreimal verlängerten Polizei stunde. Alle Plätze in allen Räumen sind gleichmäßig gut — gemeint. Die Logen des gehobenen Festausschusses, des erlauchten Vorstandes, der erhabenen Ausschüsse und der hohen Delegierten aus allen Himmelsrichtungen befinden sich dem entsprechend auf der Galerie. — Etwaige Beschwerden wegen der Platzfrage wolle man in die in den Vorsälen befindlichen Diktaphone hineinschimpsen. Der Festausschuß wird gleich nach Schluß der Vorstellung eine Erledigungssitzung abhalten. — Eintrittskarten für Damen und Herren L 2.—. Der Festausschuß. Richard Linnemann, Karl Franz Koehler, Borsitzender, Schatzmeister, Georg Merseburger, Werner Scholl. Schriftführer, Ein neuer Edelstein in den Sammlungen des Börsenvereins. Der Vorstand des Börsenvereins hat im März d. I. eine Briefsammlung erstanden, mit deren Erwerb er eine ähnliche Tat ausgesührt hat, wie vor einem Vierteljahrhundert der ver storbene Karl I. Trübner, als er aus ausländischem Besitz die Manessische Liederhandschrift für Deutschland zurückgewann. Auch in unserm Falle handelt es sich um deutsches Gut — kostbares deutsches Gut aus derjenigen Blütezeit unserer deutschen Lite ratur, welche als nächste auf jene vorangegangene unserer ritte» lichen Dichtung folgte: um Urkunden aus unserer klassischen Lite raturperiode um die Wende des 18. Jahrhunderts. Diese Pe riode aber, ein halbes Jahrtausend nach der Zeit unserer ritter lichen Sänger, liegt in der Zeit, in der Ruhm und Größe deutscher Literatur auch Größe und Ruhm eines deutschen Buchhandels ist. Nicht als wenn die Wurzeln gerade jener klassischen Literaturerzeugnisse im Boden des Buchhandels ge legen gewesen wären; aber der Winzer war der deutsche Buch händler, der die festen Pfähle aufrichiete, an denen edles Ge wächs sich sicher zur Sonne emporrankte. Auch diese unsere Sammlung von 865 deutschen Brie fen an und von Georg Joachim Göschen befand sich in ausländischem Besitz. Sie wurde zusammengebracht von einem jüngst verstorbenen englischen Minister, Viscount Goschen, dem Enkel des deutschen Verlegers, als er die zweibändige Bio graphie seines Großvaters vorbereitete. Sie kam nach seinem Tode in den Handel. Bei ihrem einzigartigen Werte für uns Deutsche würde die größte deutsche Bibliothek ihren Erwerb ins Auge gefaßt haben, um sie für Deutschland zu erhalten, wenn nicht der Vorstand des Börsenvereins, seine Ehrenpflicht Wohl erkennend, sofort die Hand darauf gelegt hätte. Das Archiv des Deutschen Buchhandels ist ihr gewiesener Ort, und hier, neben seinen mehreren Tausenden buchhändlerischer Briefe, Doku mente und Akten, wird sie nun, erworben aus den Mitteln der Krönerstistung, an der Seite des Krönerschen Nachlasses als eine der schönsten Zierden der Sammlungen des Börsenvereins als Ganzes erhalten und bewahrt. Fügen wir hinzu, daß es ein guter Kauf war auch im Sinne eines guten Haushalters. Der Verkauf der reichen Sammlung im einzelnen würde mehr brin gen, als der Börsenverein für die Sammlung als Ganzes ge zahlt hat. Steht doch ein guter Wielandbrief heute allein im Preise von etwa 200 und würden doch die in der Sammlung enthaltenen 39 Stolbergbriefe etwa 500 die 35 Jfflandbriefe 500 bis 1000 -4t bringen. Die Zahl der Absender der an Göschen gerichteten Original briefe beträgt 169. Es befinden sich unter ihnen Alxinger, Ar chenholz, Bause, R. Z. Becker, W. G. Becker, Bertuch, Bode, Boie, Bolt, Creuzer, Eschenburg, Herzog Franz von Coburg, Gubitz, Herder, Heyne, Houwald, L. F. Huber, Th. Huber, Hufeland, Jsfland, Kind, Klopslock, Meil, Meißner, Meusel, Perthes, Platen, Elise v. der Recke, Seume, die beiden Stolberg, Thümmel, Tieck, Wieland, Wolf. Der Bestand der Sammlung an Origiualbriefen allein wiegt inhaltlich und händlerisch den Preis reichlich auf, für den der Börsenverein sie erworben hat. Ihr Gesamtbestand aber ist ein noch ungleich größerer. Neben den Originalbriesen enthält die Sammlung 1195 Seiten mit 789 Kopien und Excerpten von Göschen geschriebener Briefe, hauptsächlich an Bertuch, Böttiger, Wieland und Ehr. G. Körner gerichtet, daneben u. a. an R. Z. Becker, Böttiger, Cotta, Förster, Heeren, Hufeland, Kind, Müll- ner, Reich, Schiller, Schlichtegroll; sie enthält weiter 302 Kopien an Göschen gerichteter Brieie u. a. von Archenholz, Bolt, Gleim, Heeren, Herder, Houwald, L. F. Huber, Therese Huber, Jsfland, Kind, Klopstock, Lafontaine, Reinhold, Schiller, A. W. Schlegel, Seume, den Stolbergs, Wieland, Wolf. Sie enthält ferner u. a. Kopien von Verlagsverträgen Göschens mit Goethe, Wieland, Thümmel, Jsfland, Berluch, Klopstocks Witwe, Müllner; Kopien der Korrespondenz der Weidmannschen Buchhandlung mit Wie land und Göschen; dazu 78 Originalbriefe an Viscount Goschen aus der Zeit seiner Vorarbeiten. Sie enthält endlich einige sehr seltene — in unserer Bibliothek noch nicht vorhandene — Ge- legenheitsschristchen von Göschen, Prospekte, Zirkulare, eine Nummer des Grimmaischen Wochenblattes vom 17. Juli 1813 u. dergl. Unter den beigelegten auf Göschen sich beziehenden Werken befindet sich ein 800 Seite» starkes Manuskript von Wei- bert: »Episoden aus dem Leben eines Buchhändlers«. Den Inhalt der Briefe wiederzugeben, ist, wenn man nicht sehr in Allgemeinheiten bleiben will, in diesen Zeilen nicht im entferntesten möglich. Möglich aber, und zugleich das, was uns die Briefe bieten, viel deutlicher vor Augen führend, ist es, eine beliebige Probe herauszugreifen. Nehmen wir z. B. die 43 Briefe Alxingers. Wie steht cs mit ihrer Verwertung in der Göschen-Biographie? Viscount Goschen gibt an einer Stelle an, daß Alxinger Göschen viel Mühe mit Korrekturen verursacht habe, führt einige knappe Brieszetlen
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