Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1938

Neuauflage des „Säuberlich, Buchgewerbliches Hilfsbuch" Die übersichtliche Anordnung, die der im Jahre 1928 verstorbene Verfasser schon bei der ersten Auflage seines gerade in Buchhandels kreisen weitverbreiteten »Buchgewerblichen Hilfsbuches« (Otto Säuber lich: Buchgewerbliches Hilfsbuch. 6. Ausl. Vollständig neubearb. von Fritz Dobschinski. Leipzig: Oscar Brandstetter 1938. 184 S. m. Abb. und Proben. Lw. RM 5.—) anwendete, ist auch für die vorliegende neue Auflage richtunggebend gewesen. Das Buch gibt in leichtver ständlicher Form Aufschluß über alle technischen Verfahren, die für die Herstellung von Drucksachen in Frage kommen. Wenn man auch hier nicht von einem erschöpfenden Lehrbuch sprechen kann — dazu ist der verfügbare Raum viel zu klein —, so hat man doch das Ge fühl, daß der Bearbeiter mit großer Sorgfalt alles Wissenswerte berücksichtigte, um den Auftraggeber mit den Eigenheiten des Buch gewerbes vertraut zu machen. Daß die in den letzten zehn Jahren seit Erscheinen der fünften Auflage gemachten Fortschritte aus allen Gebieten bei der Neubearbeitung Berücksichtigung fanden, sei beson ders erwähnt; die Abhandlungen über die Reproduktionsverfahren, den Offset- und Tiefdruck sind wesentlich erweitert worden. Zum besseren Verständnis sind eine ganze Anzahl sorgfältig ausgewählter Abbildungen in den Text ausgenommen worden. Besonders wertvoll wird das Buch durch die Beigabe von Papierproben, Schrifttypen, Setzmaschinenzeilen, einem Zeilenzähler und einem Korrekturschema. Jeder, der sich mit dem Inhalt des Buches beschäftigt, wird aber an der Inhaltsangabe nach Schlagwörtern (S. 8—S3) seine be sondere Freude haben, die als Wörterbuch der häufigsten buchgewerb lichen Fachausdrücke dem Nichtfachmann wertvolle Dienste leistet. Zu sammenfassend muß gesagt werden, daß das Buchgewerbliche Hilfs buch in der vorliegenden Form eine wesentliche Bereicherung der Fachliteratur bildet und daß es allen denen zur Anschaffung empfoh len werden kann, die sich ernstlich bemühen, einen Einblick in das vielgestaltige graphische Gewerbe zu bekommen. Schmidt. Ausschluß aus der Reichsschrifttumskammer Der Schriftsteller Paul Kettel, Weimar, Krausweg 4, ist aus der Neichsschrifttumskammer ausgeschlossen worden. Schweizerischer Buchhändlerverein Änderungen in den Mitglieder- und Wiederverkäufer-Listen: M i t g l ie d e r: Zürich: Herr Alfred Frauendorfer, in Fa. l'Art Ancien S. A., Pelikanstraße 8 (an Stelle des ausgetretenen Herrn Spaeth). Frl. Jda Hallauer, in Fa. Verlag und Buchhandlung Oerli- kon, Gropengicßer und Jacky, Hofwiesenstraße 374 (an Stelle des verstorbenen Herrn Hallauer, Buchhandlung Hallauer). Wiederverkäufen: Aufnahmen: Olten: Herr G. Ulrich, Buch- und Devotionalienversand (nur für religiöse Literatur). Änderungen: Basel: Herr Victor Goldschmidt (Beschränkung »Nur für Judaica und Hebraica« aufgehoben). Betriebsbericht Die F. Bruckmann K. - G. in München hat soeben ihren Abschluß für den 31. Dezember 1937 veröffentlicht, der das erste Ge schäftsjahr ihres als Kommanditgesellschaft geführten Betriebes um faßt. Erfolgsrechnung nnd Bilanz weisen eine recht erfreuliche Weiter entwicklung des Unternehmens auf, wie die Gegenüberstellung der letzten Abschlußzahlen mit den Zahlen der Umwandlungsbilanz und der Erfolgsrechnung vom 31. Dezember 1936 zeigt. Darnach ergeben sich folgende Vergleiche: I. Ertragsrcchnung: 1937 1936 in 1000 RM in 1000 RM Bvtrisbserträge 1846.3 1832.3 Sonstige Erträge 201 91.4 Sa. 1866.4 1923.7 Betriebsaufwenöungen 1315 9 1538.7 Betriebsgewinn 550 5 385.0 Sa. 1866.4 1923.7 4- mehr — weniger 4- 14.0 - 71.3 — 57.3 — 222.8 4- 165.5 — 57.3 Jahresergebnis: Betriebsgewinn 550.5 385.0 4- 165.5 Abschreibungen 3L1.3 308.1 4- 4«L Jahresreingewinn 1S6.2 76.9 4- 11S.3 Bortrag v. Vorjahre — 1.1 — 1.1 Gesamtgewinn 196.2 78.0 4- 118.2 Zur Erläuterung der Ertragsrechnung ist zu bemerken, baß die Betriebserträge im Berichtsjahre nach Abzug der nicht besonders aus- gewiesenen Aufwendungen zu verstehen sink». — In dem Posten »Ab- schreibungen« ist ein Verlust aus Beteiligungen von 11.7 enthalten. II. Vermögenslage: 1937 1936 4- mehr in 1600 RM in 1000 NM — weniger Anlagewerte 1492.8 1515.2 — 22.4 Wertpapiere d. Anlage- Vermögens 49.0 4- 49.0 Beteiligung 13.6 13.5 — Betriebswerte 1883.4 1720.8 4- 162.6 Rechnungsabgr.-Posten 1.6 — 4- 1.« Sa. 3440.3 3249.5 4- 190.8 Eigene Mittel 1971.9 1775.8 4- 1W.1 Langfrist. Verpslichtgn. 1119.9 1140.7 — ^0.8 Laufende Verpslichtgn. 329.6 326.4 4- 3.2 Rechnungsabgr.-Posten 18.9 6.6 4- 12.3 Sa. 3440.3 3249.5 4- 190.8 III. Zahlungsbcrettschast: Flüssige Mittel u. Außenstände 1167.0 931.0 4- 236.0 Laufende Verpslichtgn. 329.6 326.4 4- 3.2 Mehrdeckung letzterer mit 837.4 604.6 4- 232.8 Warenvorräte 658.8 sis.s 4- 45.6 Betriebsmittel-Uberschuß 14W.2 1217.« 4- 278.3 Die Vermögenslage zeigt nur geringe Veränderungen gegenüber der Umwandlungsbilanz, während der Stand de? Zahlungsbereit schaft (Betriebsliquidität) sich weiter günstig entwickelt hat. R. Personalnachrichten Zum Tag der Deutschen Kunst verlieh der Führer dem Neichs- bildberichtcrstatter der NSDAP Heinrich Hoffmann in Aner kennung seiner besonderen Verdienste um die Große Deutsche Kunst ausstellung den Titel eines Professors. Der Führer überreichte vor Eröffnung der Großen Deutschen Kunstausstellung 1938 Professor Heinrich Hoffmann persönlich die Verleihungsurkunde. In einer Würdigung Professor -Hoffmanns im Völkischen Beob achter wird außer auf seine Tätigkeit als Bildberichterstatter — »der Mann, der für uns alle den Führer sieht« — und die Gründung seines nationalsozialistischen Presse-Bild- un»d Buch-Verlages auf seine verdienstliche und befruchteirde Tätigkeit als Kunstsammler hin gewiesen. * Am 15. Juli begeht Herr Kommerzialrat Carl Friedrich Ahlgrim m, Prokurist öes Wiener Hauses von Urban L Schwarzen berg fein goldenes Berufsjubiläum. Nach einer dreijährigen Lehrzeit im Sortiment I. A. Massanetz L Co. in Wien und Stellung bei verschiedenen Verlegern in Linz, Basel und Breslau kam Ahlgrimm wieder nach Wien zurück. Von 1902 bis Mai 1919 war er Leiter und Pro kurist des Verlags der Waldheim-Eberlc A.G.Jn diesem weitverzweigten Betriebe konnten sich seine reichen Fähigkeiten voll entfalten. Da er inzwischen eine Familie gegründet hatte, hielt er 'Umschau nach einer Lebensstellung, die er Juni 1919 bei Urban L Schwarzenberg fand. Hier erwarb er sich sehr bald das volle Vertrauen der In haber und wurde 1921 Prokurist. Ehrenamtlich hat sich Ahlgrimm, der aus einem alteingesessenen mecklenburgischen Bauerngeschlecht stammt, lange Jahre hindurch als Leiter des Fachkurses für die Lehrlingsausbildung im Wiener Buch handel betätigt; von 1925—28 hatte er das Lektorat für Verlagswesen an der Bundesanstalt für graphisches Lehr- und Versuchswesen inne. Seit 1931 bekleidet er das Amt als beeideter Sachverständiger für den Reisebuchhandel. In Anerkennung dieser ausgebreiteten ehren amtlichen Tätigkeit wurde ihm der Titel eines Kommerzialrats ver liehen. Freunde und Kollegen werden an seinem Ehrentag gern seiner gedenken und dem Jubilar ihre Glückwünsche darbringen. Gg. Edt. Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Lchriftleitung und Erpe- bitton: Leipzig 6 1, Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/75. — Druck: Ernst Hedrtch Nachf., Leipzig 6 1. Hospitalstraße Ila—18. — DA. 7990/VI. Davon 6440 durchschnittlich mit Angebotene und Gesuchte Bücher. — Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 572 Nr. 181 Donnerstag den 14. Juli 1938