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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1938
- Strukturtyp
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- Band
- 1938-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1938
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- Deutsch
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der allgemeinen und fachlichen Bildung, der politischen und kul turellen Erziehung sowie der leiblichen und seelischen Erholung und Ertüchtigung. Ein wichtiges Ergebnis der Kameradschaftsbildung im Ver ein mit dem wesentlich auf gemeinsames Erarbeiten eingestellten Unterricht war die Erweckung, Förderung und Festigung des Gedankens der Berufseinheit: die Einsicht in die Bedeutung aller Einzelsparten für den gesamten Berufsstand. Dieser Einheitsgedanke ergab sich auch aus der großen Schau, die hier vom erhöhten Standpunkte der Ganzheit — entsprechend der Entwicklung des Denkens und Gesamtlebens der Nation im neuen Deutschland — für den Beruf des Buch händlers gegeben wurde: Das ebenso notwendige wie herrliche Jneinandergreifen aller Gebiete. Wie wichtig war es z. B., immer wieder klar zu hören, daß der deutsche Buchhandel einstmals in seinen großen Ver tretern stets politisch war und bis in die heutige Zeit hinein Männer stellte, die für das Vaterland hervorragend tätig waren. Wie bedeutungsvoll, daraus zu erkennen, daß auch für die Literatur — und für sie ganz besonders — der Primat der Politik gilt! Im Rahmen dieser großen Schau erfuhren wir in der trefflichen Systematik des Unterrichts viel Wert volles über geschichtliche und kulturelle Entwicklung unseres Be rufes und seiner Voraussetzungen, über Buchgewerbe, wirtschaft liche Grundlagen der Verlagsarbeit, die rechtlichen Dinge, Orga nisation, berufsständische Gliederung, Vertriebsformen, Biblio graphie, die Ordnungen des Buchhandels, den Platz Leipzig usw. Wer von uns hatte z. B. vorher die richtige Vorstellung vom ganzen Wesen eines Verlages gehabt, hatte z. B. Bedeutung und Auswirkung des Reichskulturkammergesetzes in vollem Um fange klar erkannt? — Wie großzügig und verständnisvoll wur den wir auf der anderen Seite in dem der politischen Schulung gewidmeten Teile des Unterrichts zu den lebenswichtigen Fragen der Wirtschaft?-, Kultur- und Rassepolitik des deutschen Volks tums herangesührt, die wir dann gemeinsam erschlossen und klärten. Wie grisf hierin wieder die literarische Wissens- und Geschmacksbildung harmonisch ein! — Hat jeder von uns vorher etwa ein Buch richtig lesen, deuten und werten können, oder haben nicht viele von uns erst hier die brauchbaren Fingerzeige bekommen? — Besonders nutzbringend auch für die Zukunft (wenn manche Einzelheiten längst vergessen sein werden) war das alles eben deshalb, weil die Teilbetrachtungen und Einzel untersuchungen einander wunderbar ergänzten und durchdran gen, weil der Einheit des Stoffes ein einheitlicher Blickpunkt und eine aufs Ganze gehende Arbeitsmethode entsprachen, weil — hinter all dem eine geschlossene Weltanschauung stand. Ein großes Erlebnis war es dann natürlich nicht zuletzt auch für viele Kameraden, in Leipzig den deutschen Buch handel in seiner ganzen Größe, Bedeutung und Vielfalt gesammelt und unmittelbar auf sich wirken lassen und das, was sie vielleicht vom beschränkten Gesichtskreis eines Lädchens in Posemuckel oder irgendwo aus nur ahnen mochten, hier in der Metropole leibhaftig besehen und — wortwörtlich — begreifen zu können. Für wen von uns waren etwa nicht die Besuche im Riesenbetriebe eines Verlages, im Bienenhaus eines Kommissionsgeschäftes, in der Herzkammer »Bestellanstalt» des Bücherverkehrs, in der so sehr imponierenden, gewaltigen Ordnung des Barsortimentes, in einer so einzigartigen Einrich tung wie der Deutschen Bücherei höchst eindrucksvoll, interessant und lehrreich? Mußte man hier nicht Berufs stolz und — bei der so sehr liebenswürdigen, dankenswerten Aufnahme anjt diesen Stätten der Arbeit — die Solidarität des Berufsstandes'! empfinden? — Dem Lob der Reichsschule trete also das Lobt des Platzes Leipzig zur Seite. Wenn ich das Bild abrundcn will, muß ich noch wesentlicher Anlässe zur Erweiterung unserer Kenntnisse und Erkenntnisse dankbar Erwähnung tun: cs war sehr wertvoll, daß Männer- wie der Lektor eines großen Verlages und der leitende Buchbesprccher einer führenden Zeitung über ihre Arbeit zu uns sprachen, und daß ein Reichsamtsleiter einen richtung weisenden Vortrag über Schrifttumspolitik hielt, woran sich jeweils interessante Aussprachen anschlossen. Auch Kame radschaftsabende, an denen deutsche Landschaften, ihre Kultur, ihre Menschen und Dichter sich uns offenbarten, gaben viel. Und manch einem Kameraden werden die wundervolle Ost erfahrt durchs schöne Thüringen und Ereignisse wie Dichterabende und Weihestunden an der erinnerungs reichen Stätte der Thomaskirche unvergeßlich sein. Hinzuzufügen wäre noch, daß, wie für unser geistig-seelisches, so auch für unser leibliches Wohl allerbesten? gesorgt wurde. So haben wir uns während dieser vier Wochen in Leipzig sehr wohl gefühlt. Das konnte nicht nur unser guter Wille zur Einfügung ins Ganze und zu herzlicher Kameradschaft voll bringen: das danken wir zunächst unfern Lehrern und Führern, die uns Kameraden waren. Das danken wir vor allem der aufopfernden Mühe und Liebe des Leiters der Reichsschule, der alles zu unserem Besten tat und uns stets ein warmes und verstehendes Herz entgegenbrachte, auch wenn wir ihm manchmal Sorgen machten. Wenn ich das, was unser Leiter uns mitgebcn wollte, kurz zusammenfassen darf, dann ist es Wohl das, uns aus den Weg zu bringen zu der verpflichtenden Erkenntnis: ein rechter deutscher Buchhändler kann nur der sein, der zunächst einmal ein anständiger Kerl und ein guter Deutscher ist! — Er schrieb uns ein treffliches Leit wort in unseren Abschieds-Almanach: »Dem Buchhändler ist ge geben die Macht zum Guten und zum Bösen, d. h. sein Geschäft beginnt erst dort, wo es bei anderen bereits aufhört. So gilt von seinem Berufe auch heute noch — und heute erst recht — das Wort des alten Perthes: Kenntnis des Besseren und der Wille, dieses lieber als das Schlechte zu verkaufen, gibt ihm seinen sittlichen Wert!'» Was hier in großen Zügen zu berichten versucht wurde, kann nur eine ungefähre Ahnung vom Wert der Reichsschule für den werdenden Buchhändler geben. Es ist schon so: man muß selbst dabei gewesen sein! Den Lehrern und Führern, allen gewesenen und künftigen Reichsschülern ein kräftiges und frohes Ahoi! Kurt Göret h, Wismar a. d. Ostsee. Zeitschriften- und Zeitungswesen Anordnung über Eingliederung von Verlagen periodischer Druck werke, verlegerische Planungen und Pslichtbezug Unter Zusammenfassung und gleichzeitiger Aufhebung seiner Anordnung vom 13. Dezember 1933, 4. Anordnung vom 8. Februar 1034 und 10. Anordnung vom 31. Januar 1936 über Fragen des Vertriebs und der Bezieherwerbung sowie über Neugründungen auf dem Gebiete der Presse zur Befriedung der wirtschaftlichen Verhältnisse im deutschen Zeitungswesen und seiner 2. An ordnung vom 4. Januar 1934 zur Befriedung der wirt schaftlichen Verhältnisse im deutschen Zeitungswesen hat der Prä sident unterm 15. Juni 1938 eine »Anordnung über Eingliederung von Verlagen periodischer Druckwerke, verlegerische Planungen und Pflichtbezug« erlassen (Völkischer Beobachter vom 28. Juni 1938), die mit sofortiger Wirkung in Kraft getreten ist. In Artikel I dieser Anordnung: »Eingliederung von Verlagen periodischer Druckwerke« sind die Richtlinien enthalten, die für die Eingliederung von Verlagen und Verlegern periodischer Druckwerke in den Neichsvevband der deutschen Zeitungsverleger bzw. in den Neichsverband der deutschen Zeitschriftenverleger gelten. In letzteren sind Verlage und Verleger von periodischen Druckwerken einzugliedern, für die überwiegend folgende Merkmale zutreffen: a) dem Inhalt nach: Der Inhalt wird bestimmt durch die auf ein besonderes Teilgebiet der geistigen Betätigung beschränkte Aufgabe; d) der Form nach: In der Regel Heftform mit Numerierung der Seilen von Nummer zu Nummer. Der Zusammenfassung von Jahr- 574 Nr. 163 Sonnabend, den 18. Juli 1988
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