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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.10.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-10-14
- Erscheinungsdatum
- 14.10.1903
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- Deutsch
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- Saxonica
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^>5 239, 14. Oktober 1903. Nichtamtlicher Teil. 8085 sprüche mit ungleich größerer Entschiedenheit zuriickgewiesen werden können, als dies bis jetzt der Fall ist. Red. Kleine Mitteilungen. Bein Reichsgericht. Unerlaubte Nachbildung. (Nach druck verbaten.) — I. Ein Bild des Großherzogs nnd der Groß- hcrzogin van Baden widerrechtlich nachgebildet zu haben, war der Kaufmann Iwan Maos beschuldigt. Das Landgericht Karlsruhe hat ihn jedach am 13. November v. I. frcigcsprochen. Das Ver lagsrecht des Bildes, eine Photographie, befindet sich im Besitz der Firma Theodor Schumann L Sohn. Der Angeklagte hatte von dieser das Recht der Nachbildung erworben; aber cs ivar ausdrück lich betont worden, daß die Nachbildung nicht in Photo graphie, Lichtdruck oder Ätzung erfolgen dürfe. Dennoch ließ der Angeklagte 15000 Postkarten mittels des Bromsilbervcrfahrens Herstellen. Den objektiven Tatbestand hat das Gericht nicht be sonders festgestellt, da cs der Ansicht war, daß der Angeklagte im guten Glauben gehandelt habe. — Auf die Revision der Ncben- klägerin hob am 12. d. M. das Reichsgericht das freisprcchcude Urteil wegen rechtsirrtümlichcr Berncinung des subjektiven Tat bestandes auf und verwies die Sache an das Landgericht zurück. II. Wegen Nachbildung eines Plakates hatten sich am 10. März d. I. vor dem Landgericht Erfurt die Fabrikanten Hoffmann und Stengel und der Kunstaiistnltsbesitzcr Bartholomäus zu verant worten. Das Landgericht war zur Freisprechung der Angeklagten gelangt, da es annahm, daß sic im guten Glauben gehandelt hätten. — Auf die Revision des Staatsanwalts hob jedoch das Reichs gericht am 12. d. M. das Urteil auf, da nicht berücksichtigt sei, daß cs die Pflicht der Angeklagten gewesen wäre, sich zu verge wissern, ob das Plakat geschützt ivar oder nicht. Schweden und die Berner Litera r-Konvention. — Wie uns ans Stockholm berichtet und in den Nrn. 39 und 40 der «8voruüc llolclnruclolo-Vickuinp;. bestätigt wird, hat der schwedische Schriftsteller-Verein unter dem 14. September d. I. eine Eingabe an die Regierung gerichtet, daß geeignete Schritte getan werden möchten, um den Anschluß Schwedens an die in der Berner Litcrar-Kon- vcntion verbundnen Staaten zu ermöglichen. Der schwedische Jnstizminister Ossinn Berger hat diese Eingabe dem schwedischen Buchhändlcrvercin (»Lvonslea LoükörläAAareköroninAon«) sowie auch der -Nzm 8oIvkörIäAA«.roköroninAon«, dem Jvurnalistenverein (»Lnblioist Llubbsn«) und dem Verein der Zcitungsverleger (»'I'iäninp;sutAikvarokörsninAon.) übermittelt und deren Gutachten cingefordcrt, die er bis zum 20. d. M. erwartet. Die »Lvonslca Uotzkörlil^KarokörsninAon- hat in ihrer Sitzung vom 2. Oktober beschlossen, die Eingabe des Schriftstellcrvereins zu unterstützen und auch ihrerseits zu beantragen, daß dem am 15. Januar 1904 zusammcntretcnden Reichstag ein Gesetzentwurf vorgelegt werde, der daS bestehende schwedische Urheberrechtsgesctz den für den Bei tritt zur Berner Litcrarunion notwendigen Änderungen unter werfe. Die Annahme ist berechtigt, das; die andern genannten Vereine sich in demselben Sinne äußer», so daß der baldige Ein tritt Schwedens in die Union gesichert erscheint. Nus Turkcsta». — Eine neue Koran-Ausgabe nach dem Muster der Konstantinopclcr wird in Taschkent von dem dortigen Verleger Rachim Chodscha veranstaltet. Es ist dies zugleich die erste Ausgabe des Korans, die in Taschkent erscheint. Sie wird lithographiert und in drei Farben gedruckt. Zum Umschreiben des Textes ist ein Kalligraph aus Buchara berufen worden. Dem arabischen Text sind persische und türkische Erklärungen (»Tafsir«) bcigegcben, die im Ortsgeschmack mit einem goldenen und roten Saum umzogen sind. Das Werk wird in 2500 Exemplaren ge druckt, von denen schon 1000 nach Buchara bestellt sind. (Türkest. Wjcdom.) Zeitungen als Unterrichtsmittel. — Wie für die Ge schichte des Avlksschul-IIntcrrichts, so dürfte nicht minder auch für die des Zeitnngswcsens die Tatsache bemerkenswert sein, daß, wie die »Kölnische Zeitung« mittcilt, vor mehr als hundert Jahren in den Volksschulen Zeitungen zu Unterrichtszwcckcn Ver wendung fanden. Cs war um die Zeit, als die ersten Volksschul- lescbücher mit weltlichen Stoffen aufknmen. Als erstes derselbe» gilt »Der Kinderfreund« von Eberhard von Rochow in Reckahn, der im Jahre 1772 erschien. Der »Rochow des rheinischen Landes« ist der Aolksschullehrcr Johann Hermann Tops in Mülheim am Rhein (1743—1805), der 1782 ein Lesebuch ausgab. Wenn der Schüler damals der Fibel entwachse» war, wurde ihm vor Er scheinen der Lesebücher der Katechismus i» die Hand gegeben, und daneben boten auch Bibel und Gesangbuch den Stoff für Lcsc- übungcn. Schon längst hatte das pädagogische Gefühl Tops' das Bedürfnis cmpfnnden, de» Kindern auch weltliche Stoffe zum Lesen zu bieten und daran den übrigen Unterricht anzu- BSrsenblatt für de» deiitscbcn Buckiksandel. 70. Jahrgang. schließen. Er verfiel da auf ein eigenartiges Auskunfts mittel: er benutzte die Zeitungen in der Schule. So be schaffte er z. B. im Jahre 1781, wie die Kirchenprotokollc Nach weisen, zwanzig Exemplare der »Kölnischen Zeitung-, nachdem er schon vorher längere Zeit einige Exemplare der -Frankfurter Zeitung« in Gebrauch hatte. Die Kosten für die Anschaffung der »Kölnischen Zeitung» im Betrage von 11 Rcichstalcrn 25 Stübern erhielt er aus der Kirchenkasse zurückerstattct. Auch später, als sein Lesebuch längst erschienen nnd schon weit verbreitet war, be nutzte er noch die Zeitungen; so beschaffte er 1786 weitere 36 Bänd chen der »Kölnischen Zeitung, und ebenso wieder 1797 eine er forderliche Anzahl, »weil sie ihm für die Schüler unentbehrlich seien«. Erster deutscher Oberlehrer-Tag. — In Halle a/S. ist am 6. d. M. ein »Erster deutscher Oberlehrer-Tag« zusammen- getrctcn. Die Versammlung war so zahlreich besucht, daß sich der für die Verhandlung gewählte Saal des Ratskcllergebäudes als zu klein erwies. Herr Professor Block (Gießen) leitete die Ver handlungen. Als deren Ergebnis ist die Gründung eines »Deut schen Oberlehrer-Verbandes« zu melden. Sein Ziel kommt in den 8Z 1 und 2 des vorgelegten Satzungen-Entwurfs zum Ausdruck: -Der Deutsche Oberlehrer-Verband hat die Aufgabe, für die gemeinsamen Interessen des deutschen höheren Lehrerstandes zu wirken, insbesondere für Schaffung eines nach Vorbildung, Titulatur und Rangstcllung einheitlichen höheren LehrcrstandeS sowie für Gleichstellung der höheren Lehrer mit den entsprechen den Kategorien der übrigen akademisch gebildeten Stände in Rang und Gehalt.« 8 2. »Der Deutsche Oberlehrer-Verband erstrebt die Lösung seiner Aufgabe, a. durch den in der Regel alle zwei Jahre wiederkehrenden deutschen Oberlehrertag, der möglichst in Verbindung mit der Vcrsnmmluna deutscher Philologen und Schulmänner ab- gehaltcn wird, b. durck> Unterstützung aller der Erreichung der Vcrbands- aufgaben dienenden Bestrebungen.- Zu Vorsitzenden des Deutschen Oberlehrertags wurden ge wählt: Professor Block (Gießen), Professor Lortzing (Berlin) und Professor Hartmann (Leipzig), zu Schriftführern Oberlehrer Ritzcrt (Darmstadt), Oberlehrer Müller (Berlin) und Professor Schmidt (Wür bürg). Ausstellungspreise. — Dem Wocrlffchen Reisebüchcr- Vcrlag in Leipzig wurde auf der Internationalen Kurorte- Aussteliung in Wien, September—Oktober 1903, das Ehrendiplom mit der Berechtigung zur Führung der großen goldenen Medaille und des Ehrenzeichens der Ausstellung zuerkannt. — Auch auf der deutschen Städteausstcllung in Dressen, Mai—September 1903, wurde der Verlag durch Verleihung der Ehrenurkunde aus gezeichnet. Dänische Kalender. — Dem in diesen Tagen dem dänischen Folkething vorgelegten Finanzgesetzvorschlaa (Etat) zufolge wurden sämtliche dänischen Almanachc und Kalender im Jahre 1902 in einer Auflage von zusammen 949 740 Exemplaren gedruckt. Da von waren 234 100 eigner Verlag der Universität, während der Rest, 715 640 Exemplare, gegen Abgabe der vorgeschriebenen Stempelgebühr an die Universität in andern Verlagen erschienen. Letztgenannte Anzahl ist in de» letzten zehn Jahren um etwa ^ Million gewachsen. Schuljubiläum. — Die unter dem Namen »Philan- thropin- in weiten Kreisen bekannte Realschule in Frank furt a/Main begeht im Äpril das Fest ihres hundertjährigen Bestehens. Umfangreiche Vorbereitungen für eine würdige Ge staltung dieses Jubelfestes sind unter der Leitung des Direktors Or. Adler in Frankfurt a,M., Rcchncigrabcnstr. 16, im Gange. Kunstausstellung. — BalestrieriS Originalgcmälde »Beethoven« wird von Mitte dieses Monats an auf kurze Zeit in der Kunsthalle P. H. Beyer L Sohn in Leipzig, Schul- straßc 8, ausgestellt sein. Durch Nachbildungen in Photographie und Radierung, die große Verbreitung gefunden haben, ist das Bild allgemein bekannt geworden; es ist sicher interessant, nun auch das Original kennen zu lernen. — Weiter ist ausgestellt: eine größere Anzahl Ölbilder von L. Corinth, Berlin, darunter die beiden großen Gemälde: -Der Stier- und »Diogenes«. Verdächtiges VerkaufSan gebot. — Wie die Wiener Zeitung meldet, erschienen Anfang September d. I. in einer Wiener Buch handlung zwei Burschen im Alter von etwa 16 Jahren und boten ein wissenschaftliches Werk, betitelt: »Die Reise nach Ost-Indien 1074
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