Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.08.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-08-22
- Erscheinungsdatum
- 22.08.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19240822
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192408228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19240822
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-08
- Tag1924-08-22
- Monat1924-08
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
.V 197, 22. August 1924. > RrLaktilMellei I«U. VSrlnidU« >. ». LU«N. vu«h»»»->. 10849 9 Aus Entschluß: Willkürliches Handeln: a) des Bewegungsappalates: Äußeres Handeln, /I) des Denkapparates? Innere Handlung, Lenkung der Aufmerksamkeit. I I. Aus triebhaftem Entschluß: z. B. Überlegung in Gefahrmomenten, tl.ll. Aus besonnenem Entschluß: Besonnener Denken. äs) Denken als Endziel: z. B. Besonnene Ent schlüsse des täglichen Lebens, dd> Denken als Zwischmziel: Rationelles Denken. > 1.1. Endziel des Denkens: Erfüllung von Ziel setzungen, die von außen herankommen: z. B. Konstruktion einer Maschine, ) 2.2. Endziel des Denkens: Rein innerer ' Vorgang. Verarbeitung äußerer Eindrücke ins Bewußt sein (Schaffung eines Weltbilds). W. Wissenschaften (ein Zeitwort): d. h. die rationelle Durchdenkung alles Seins und Ge schehens, die wissenschaftliche Systembildung. »> über Sachen: z. B. Physik usw. /-) über Personen: z. B. Psychologie usw. Wir haben hiermit einen dem rationellen äußeren Handeln aus innerem geistigen Gebiete entsprechenden Begriff gefunden und prägen dafür das Zeitwort: Wissenschaften. Wir können nun entsprechend definieren: Wissenschaften ist rationelles Verfahren mit Ideen. Im Reiche der Ideen findet sich aber der gleiche Wettbewerb wie im Bereich der realen Welt, mithin tritt auch dort die Werbung als zweck hafte Handlung in Erscheinung. Sie kann wie oben geschehen in technische, wirtschaftliche, pädagogische und politische Ziel handlungen eingeteilt werden. Wirtschaftlich, da die System bildung mit dem kleinsten Aufwand an Arbeit und Zeit erstrebt wird! technisch, da das System so gut wie möglich werden soll; pädagogisch, da es fremde Personen besser machen will; poli tisch, da es das Streben nach geistiger Herrschaft in sich trägt. Was ergibt sich daraus für die buchhändlerische Werbe praxis? 1. Sie mutz technisch so gut durchgearbeitet sein wie mög lich. Darüber brauche ich nicht zu sprechen. Diese Forderung wird stets als wichtigste bezeichnet. 2. Sie soll wirtschaftlich sein und das Ziel mit den kleinsten Mitteln anstreben. Hierher gehört Erfolgskontrolle, Feststellung der billigsten und zugleich erfolgreichsten Streuung. Einfluß nahme auf die Streuung ans Publikum bedeutet z. B. die Schaf fung der Werbestelle, die Normung von Werbesachen, die Zu sammenfassung von Teilaktionen. Hinsichtlich der Werbung von Buchhändlern untereinander haben wir selbst viel verdorben. Ein Beispiel: Es wurden für die Ankündigung einer Neuerschei nung an den Buchhandel drei Wege eingeschlagen: Prospektver teilung durch die Bestellanstalt zum Zettelpaket, direkter Pro- spektversand mit Begleitbrief an eine kleinere Zahl (1500), Bör senblattanzeige (1s^ Seite). Diese Maßnahmen erstreckten sich über einen Zeitraum von drei Monaten. Von den Firmen, die gar nicht bestellten, sei nicht die Rede. Es gab aber einige Hun dert, von denen man genau wußte, daß sie mindestens ein Exem plar brauchen. Der überaus größte Teil dieser Firmen bestellte erst auf die dritte Maßnahme. Ist das wirklich nötig? Warum beachtet der eine Sortimenter das Zettelpaket, der andere das Börsenblatt, der dritte die Werbebriefe nicht genügend? Warum wundern wir uns, wenn die Stärke der Reklame steigt, wenn es fast nur noch ganzseitige und farbige Inserate gibt? Wir haben uns im gegenseitigen Verkehr die besten Werbemittel unrationell gemacht. 3. Sie muß politisch sein, d. h. sie mutz z. B. Lehrer, Volks bildungsorganisationen u. a. energisch in ihren Dienst stellen. 4. Sie muß pädagogisch wirken. Das ist nur ein anderer Ausdruck für die allseitig geforderte Lefepropaganda für das Buch überhaupt. Fassen wir das Ergebnis unserer Untersuchung zusammen: Wir suchten und fanden eine theoretische Grundlegung, die fruchtbare Anwendung auf die Praxis ermöglicht. Wir stellten fest, daß die Werbung kein unbeschränkt wirk sames, selbständiges Gebilde ist, sondern Exponent des sozialen Grundtriebs »Wettbewerb«, und daß fast alle bisherigen Urteile über Reklame nicht Urteile über diesen Grnndtrieb, sondern über die Kräfte sind, welche die Reklame als Mittel und Werkzeug in ihren Dienst stellen. Als Ziel des Wettbewerbs wurde der Kanchf um den Anteil an der Kaufkraft auf wirtschaftlichem, an der Aufnahmefähigkeit auf geistigem Gebiete ermittelt. Die Einordnung in das äußere wie innere Geschehen ergab, daß die Werbung als wirtschaftliches, technisches, pädagogisches und politisches Mittel verwandt wird. Dabei wurde ein dem äußeren rationellen Handeln auf innerem geistigen Gebiet ent sprechender Begriff gefunden und mit dem Zeiüvort »Wissen schaften« bezeichnet. Wissenschaften (als rationelles Durchden ken alles Seins und Geschehens und als geistige Systembildnng) ist rationelles Verfahren mit Ideen. Schott, Friedrich: Der Augsburger Kupfer stecher und Kunstverleger Martin Engel brecht und seine Nachfolger. Ein Beitrag zur Geschichte des Augsburger Kunst- und Buchhandels von 1719 bis 1896. Mit 4 Abbildungen. (168 S.) gr. 8°. Augsburg 1924: I. A. Schlosser'sche Buch- und Kunst handlung (F. Schott). Ausg. auf Mitten und in stilgerechten Halblederband mit der Hand gebunden, handschriftlich numeriert I—b. 18.— ; Ausg. 8 auf f. Papier und in stilgerechten Pappband ge bunden, handschriftlich numeriert 1—266 12. : Ausg. 6 auf f. Papier und in Steifumschlag geheftet, handschriftlich nume riert 261—560 9.—. Am 26. Oktober 1021 konnte der Berufsgcnvsse Herr Friedrich Schott in Augsburg das fünfundzwanzigjährige Jubiläum als Besitzer der jetzt über zweihundert Jahre alten I. A. Sch lasser- schcn Buch- und Kunsthandlung feiern. Dies war für ihn damals Aulaß, der geschichtlichen und wirtschaftlichen Entwicklung seiner Firma nachzugehen und den Erfolg seines Fleißes jetzt in Buch form auch weiteren Kreisen zugänglich zu machen. Zunächst mag es scheinen, als ob die vorliegende Schottsche Arbeit nur ein Beitrag zur Geschichte des Augsburgischen Kunst- und Buchhandels ist. Vertieft man sich jedoch in die slott und anschaulich geschriebene Abhandlung über den Augsburger Kupferstecher und Kunstverleger Martin Engelbrccht und seine Nachfolger — Inhaber der Firma Martin Engelbrecht, der späteren I. A. Schlosserschen Buch- und Kunst handlung —, so ist man erstaunt, daß dieser »Versuch« — wie Schott in allzugroßer Bescheidenheit seine Arbeit im Vorwort bezeichnet — eine gewaltige Fülle von Hinweisen nicht nur für den Kunstantiguar, sondern auch für den Kunsthistoriker bietet. Der Arbeit merkt man an. daß der Verfasser unermüdlich monatelang allen Fäden nachge gangen ist. um Bekanntes und Unbekanntes über Martin Engelbrecht und seine Nachfolger festzuhalten. Es ergibt sich zunächst die über raschende Tatsache, daß die Gründung der Schlosserschen Buchhandlung mindestens bis in das Jahr 1719 znrückgeht. obwohl -die Anfänge noch weiter zurückliegen müssen. Denn bereits 1710 suchte Engelbrecht um ein Privileg zum Schutze seiner schon vorhandenen Verlagserzeugnisse nach. Bisher galt irrtümlicherweise als Gründungsjahr das Jahr 1828, in dem das alte Geschäft den heutigen Firmeu-Wortlaut erhielt. Der Werdegang der Schlosserschen Buchhandlung ist in zwei Ab teilungen ausführlich geschildert. Der erste Teil setzt mit dem Jahre 1719 ein und reicht bis 1827. In dieser langen Zeit firmierte das Ge schäft nach dem Gründer Martin Engelbrecht, der sowohl als Kunst- verlcger wie auch als ausübender Künstler sich rasch einen Namen machte. Eine große Anzahl von Blättern ist von ihm selbst gestochen und befindet sich jetzt u. a. in Augsburg in der Stadtbibliothek, im Marimiliansmuseum. in Privatbesitz, wie auch in den Kupferstichkabi- netten zu Berlin. Dresden und Stuttgart verstreut. Große Ausbeute lieferte ferner die bekannte Fürstl. Oettingen-Wallersteinsche Samm lung in Maihingen. Martin Engelbrccht verlegte mit viel Erfolg nicht nur die Schöpfungen eigener Hand, sondern auch die zeitgenössischer Künstler und Kupferstecher. Es erschienen in seinem Verlag weit über 6600 Blätter eigenen und fremden Schaffens. Dem Verfasser Schott 1410
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder