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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1898
- Sprache
- Deutsch
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97, 29. April 1898. Nichtamtlicher Tetu 3207 Herr Oskar Friese-Magdeburg im Namen der Vereinigung der Dluckereibesitzer von Magdeburg: Dem Reich zum Ruhme, Der Stadt zur Zierde, Dem Buchgewerbe zum Segen! Der Alterssekretär des Centralvereins für das gesamte Buch gewerbe Herr Generalkonsul C. B Lorck: Möge dies Haus, wenn auch in dem Kampf ums Dasein nicht immer alle Angehörige des Buchgewerbes Schulter an Schulter stehen können, ein Heim des Friedens sein, wo alle, mögen sie sich nun Meister, Gesellen oder Lehrlinge der Kunst nennen, in wahrer Brüderlichkeit verkehren. Das walte Gott! Herr Johannes Weber: Deutsches Haus in deutschem Land Schirm dich starke deutsche Hand! Herr Paul Hempel im Namen des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verbandes: Zum Blühen und Gedeihen des deutschen Buch gewerbes und zum Segen seiner Angehörigen! Herr Paul Scholtze, im Namen des Buchhandlungsgehilfen vereins zu Leipzig und der Leipziger Buchhandlungs gehilfenschaft: Vorwärts den Schritt, aufwärts den Blick, Zielwärts in Freud' und Mißgeschick! Für den Bau-Ausschuß des Buchgewerbehauses sprach Herr Georg Giesecke; als Vorsitzender der Akademie-Kom mission des Centralvereins Herr Hofrat Professor vr. Schreiber, Direktor des städtischen Museums; für die Typographische Gesellschaft Herr Faktor Schwarz; für den Verein »Litho- graphia« Herr G. A Funcke; für den Leipziger Faktoren verein Herr Faktor Schube; für die Buchhändler-Markthelfer- Krankenkasse Herr Franz Müller. Nach Vollendung des alten schönen Handwerksbrauchs nahm Herr Universitätsprediger Professor I). Rietschel das Wort zur Weiherede, die wir in nachfolgendem wiedergeben: Teure Festversammlung I Der Grund ist gelegt, so er stehe denn der Bau unter dem Segen Gottes als ein leuchtendes Zeugnis deutscher Kraft, deutschen Fleißes und deutscher Kunst. »Gott grüß die Kunst«, das ist der schöne Wahlspruch und Gruß der Buchdruckerzunft aus alten Zeiten, und alle Zweige des Buchgewerbes, die in innigster, lebensvoller Verbindung miteinander stehen, von welcher Verbindung diese Stätte Zeugnis geben soll, sollen einstimmen in diesen Ruf: »Gott grüß die Kunst!«. Als evangelischer Diener am Wort darf ich an diesem vaterländischen Festestage das Weihwort über diesen Grund stein sprechen. Wir Evangelischen kennen keine andere Weihe, als die, die geschieht durch Gottes Wort und Ge bet. Das Wort klingt uns in dieser Stunde herüber vom Sonntag Kantate her, an dem alljährlich von nah und fern die Vertreter des Buchhandels zu dieser Stätte kommen. In der kirchlichen Epistel des Kantatesonntags erschallt es alljährlich in die Gemeinden hinein: »Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben her ab, von dem Vater des Lichts.« (Jak. 1, 17.) Das sei das Weihwort für diesen Bau. Was des Menschen Geist ersinnt und schafft, was die Menschheit fördert und erhebt, das ist doch alles nur Gabe, die von oben kommt, von dem Vater des Lichts, denn er ist's, der die Talente weckt, der den Geist erleuchtet, der den Willen stärkt, der die Hand regiert. Von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge, ihm sei Ehre in Ewigkeit. Er, der Vater des Lichts, ruft sein: »Es werde Licht!« fort und fort in die Menschheit hinein, wo immer in seinem Dienste und zu der Menschheit Besten des Menschen geistes Kräfte sich regen und auswirken. Und dieses Werk, zu dem wir den Grund gelegt haben, soll ein Leuchter sein, von dem Licht ausgeht in weite Gebiete. »Die Buchdruckerkunst«, sagt Luther- »ist das höchste und letzte Geschenk, durch welches Gott die Sache des Evangeliums forttreibt. Es ist die letzte Flamme vor dem Auslöschen der Welt«. Ja, das gesamte Buchgewerbe ein Leuchter für diese Flamme, ein edles Gefäß und als solches schon ein kostbares Gut. Aber die Art der Flamme, die da leuchtet, der Inhalt, mit dem das Gefäß sich füllt, entscheidet doch zuletzt über den wahren, bleibenden Wert. Wenn das gesprochene Wort je nach seinem Gehalt Segen oder Fluch wirkt bei denen, die es vernehmen, wie viel mehr das gedruckte Wort in Schrift und Bild, das nicht in der Lust verweht, das tausendfach hinauseilt in alle Welt und für Jahrhunderte bleibt und eine Flut des Segens oder des Verderbens fort und fort ausströmen läßt. »Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, vom Vater des Lichts«. Die Natur des Lichts, das von oben stammt, soll darum auch das gedruckte Wort tragen, gleichviel, ob es dem irdischen oder dem ewigen, dem leiblichen oder geistigen Wohle der Menschheit dient, denn beides steht unlösbar in gott gewollter Vereinigung. »Gott grüß die Kunst«, daß sie nie zum Irrlicht werde, das, aus dem Sumpf niederer Leidenschaften geboren, unser Volk in die Gemeinheit und das Verderben herabzieht. »Gott grüß die Kunst«, daß sie allezeit, was wahr, was gut, was schön ist, was Menschenherz erhebt und Menschenbrust durchbebt, hege und pflege. »Gott grüß die Kunst«, daß sie baue, und nur zerstöre, was zu Grunde zu gehen verdient. Die Glocken läuten zum frohen Festestage, der unsere Herzen mit Jubel um den geliebten König sammelt: »Gott grüß die Kunst«, daß sie einem nach außen und innen tüchti gen Geschlechts diene, und daß sie des Volkes und des Vaterlandes Herrlichkeit baue. »Gott grüß die Kunst« in dem Werke, das hier erstehen soll zu Seiner Ehre und des Volkes Besten. Und darum erheben wir Herz und Hand und bitten gemeinsam: (folgten das Weihegebet und das Vaterunser.) Mit dem gemeinsamen Gesänge des Liedes »Nun danket alle Gott« schloß die schöne und erhebende Feier. Kleine Mitteilungen. Bücher- und Lesehallen. — Der Beilage zur Allgemeinen Zeitung entnehmen wir folgendes: Der Name -Bücherhallen- (oder auch-Bücher-und Lesehallen«), der neuerdings zur Kennzeichnung eines neuen Systems öffentlicher Bibliotheken aufgetaucht ist, hat sich bei den Freunden der Sache, um die eS sich handelt — es sind die Bibliotheken unter fach männischer Leitung mit Lesehallen nach Art der public librariss gemeint — sehr rasch eingebürgert. Der Beweis hierfür wird in einem soeben erscheinenden Aufsatz Nörrenbergs -Fort schritte der Bücherhallenbewegung im Jahre 1897« (Vorträge und Aufsätze aus der Comenius - Gesellschaft 1898, Stück 2. R. Gaertners Verlag, H. Heyselder, Berlin 81V.), in überzeugender Weise erbracht. So haben sich in mehreren Städten -Gesellschaften zur Errichtung einer Bücher- und Lesehalle- gebildet. In Düssel dorf hat die frühere -Erste Volksbibliothek- den Namen -Städtische Bücher- und Lesehalle« erhalten. Ebenso sind in Erfurt und in Darmstadt -Bücher- und Lesehallen- im Jahre 1897 ins Leben getreten. Die im Jahre 1897 erschienene Schrift über diese Frage von R. Roß (Hamburg, Boysens Verlag) führt den Titel: -Oeffent- liche Bücher- und Lesehallen«. Dem Worte -Volksbibliothek-- klebt der Begriff einer Anstalt für bestimmte Volksklassen an. die Büch-rhallcn aber sind grundsätzlich nicht für irgendeine -Klasse-, sondern für alle Bevölkerungsschichten bestimmt im Sinne der Worte, die Charles Dickens bei der Einweihung der ersten englischen public iidiar)- im Jahre 1852 gesprochen hat: -Durch lange Zeit habe ich gekämpft für die Erweiterung der Bildung in allen Klassen und Berusskreisen des Volkes, weil ich mit aller Kraft und Macht meines Glaubens überzeugt bin, daß der Mensch nach dem Matze seines vermehrten Wissens und Erkennen« immer demutsvoller und gläubiger zurückkehrt zu der Quelle alles Wissens und daß er dann 424»
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