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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1898
- Sprache
- Deutsch
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3208 Nichtamtlicher Teü. 07, 29. April 1898. erst ganz versteht und zu Herzen nimmt das heilige Gesetz: Friede aus Erden und Liebe zu den Menschen.- Ein neues großes Warenhaus in Berlin. — Wenn sich die Mitteilungen der Berliner Zeitungen bestätigen und wenn nicht vielleicht doch ein verändertes Steuergesetz einen Strich durch die Rechnung macht, so wird Berlin in kurzer Zeit um ein neues Riesen-Warenhaus reicher sein. Nach dem -Konfektionär- verlautet darüber folgendes: -Die Verhandlungen, die wegen Eirichtung eines neuen Riesen- Warenhauses in Berlin in letzter Zeit schwebten, sind nunmehr so weit gediehen, daß darüber die Oefsentlichkeit unterrichtet werden kann. Das Haus wird in der Leipzigerstraße zwischen Jerusalemer straße und Markgrafenstraße errichtet werden. Es kommen in Be tracht vier dort gelegene Grundstücke mit dazu gehörigen nach der Krausenstraße belegenen Hinterhäusern. Die Besitzer dieser Häuser sind bis zum 1b. Mat an ihre Offerten gebunden. Der Preis für den Grunderwerb beträgt 6 Millionen Mark, wozu noch 2—2^2 Millionen Mark für Errichtung der Baulichkeiten rc. in Aussicht genommen sind. Das Warenhaus erhält eine Front von 60 Metern, eine Tiefe von 80 Metern. Es wird errichtet von den Herren Hermann Tietz in München und Leonhard Tietz in Köln, die da selbst schon seit vielen Jahren große Warenhäuser besitzen und die in der Lage sind, das Unternehmen aus eigenen Mitteln zu be gründen. Es wird ein Monumentalbau geplant, der der Leipziger- slraße zur Zierde gereichen soll. Die Herren Tietz begeben sich mit ihren Baumeistern demnächst nach den Vereinigten Staaten, um die dort bestehenden Einrichtungen der großen Warenhäuser zu studieren und nach diesen Vorbildern hier den Bau oorzunehmen.» Ausstellung von Werken für den Kolportagevertrieb. — Der Centralverein Deutscher Kolportage-Buchhändler wird am 20, 21. und 22. Juni d. I. in Köln a/Rhein zu seiner XII. Ge neralversammlung zusammentreten. Bei dieser Gelegenheit wird, wie bei den früheren Generalversammlungen, auch diesmal eine Ausstellung von Kolportagewerken des Buch- und Kunsthandels veranstaltet werden. Die Ausstellung findet im Hotel -Fränkischer Hof«, Lomödienstraße, statt. Die Geschäftsordnung ist folgende: 1) Die Eröffnung der Ausstellung erfolgt am 19. Juni, nach mittags 6 Uhr und bleibt bis zum 21. Juni einschließlich geöffnet. 2) Anmeldungen zur Ausstellung sind bis spätestens 15. Mai 1898 zu Händen des Herrn Adolph Crüger, Berlin 81V., Mittenwalderstraße 51, einzusenden. Frühere Anmeldungen sind dringend erwünscht. 3) Alle für die Ausstellung bestimmten Gegenstände sind bis längstens den 15. Juni 1898, jedoch nicht vor dem 15. Mai an Herrn Spediteur Arthur Vrancken, Köln a. Rh. unter der Bezeichnung -Ausstellungsgut- per Post oder per Bahn zu senden; Beischlüsse über Leipzig befördert Herr Otto Maier, Leipzig, Stephanstraße 12. 4) Für die Benutzung eines Quadrat-Meters (Tisch, oder Wand fläche) werden 10 Mark für den ersten, für jeden weiteren Quadrat-Meter 7 50 ^ berechnet. — Aussteller, welche Mitglieder des Central-Vereins sind, genießen von vor erwähnten Preisen eine Vergünstigung von 10°/„. 5) Zahlung der unter 4 genannten Gebühren muß bis zum 1. Juni 1898 erfolgen und zwar zu Händen des Herrn Wilhelm Cönen, Köln a. Rh, St. Apernstraße 22. Es gelangen nur Gegenstände solcher Firmen zur Ausstellung, die die entsprechenden Gebühren rechtzeitig vorher eingesandt haben. 6) Das Ein- und Auspacken sämtlicher Gegenstände besorgt der Ausstellungs-Ausschuß für eigene Rechnung. 7) Die Zusendung hat auf Kosten der Aussteller zu geschehen. Die Anfuhr von und zum Bahnhof zurück ersolgt auf Kosten des Ausstellungs-Ausschusses. Versammlung von Leipziger Kolportage-Buch händlern. — Eine Versammlung von Leipziger Mitgliedern des Central-Vereins Deutscher Kolportage-Buchhändler am 26. d. M. im Restaurant -Hopfenstock-, in der Herr L. O. Jahn den Vorsitz führte, beschäftigte sich in erster Linie mit der in buchhändlerischen Kreisen schon viel erörterten und erneut zur Besprechung gezogenen Frage der Lieferung von Büchern durch buchhändlerische Angestellte. Nach den Beschlüssen der Versammlung soll nunmehr in ent sprechender Form zu dieser, den geschäftsmäßigen buchhändlerischen Vertrieb schädigenden Manipulation Stellung genommen und den in Betracht kommenden Buchhandelsfirmen, sowie den Häusern verwandter Branchen aufgegeben werden, ihren Angestellten die Lieferung von buchhändlerischen Erzeugnissen zu Nettopreisen an Nichtbuchhändler zu verbieten. Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer. — Die dies jährige ordentliche Hauptversammlung der Innung Leipziger Buch druckereibesitzer tagte am Abend des 25. April im Deutschen Buch- händlcrhause zu Leipzig. Den Berichten des Jnnungsvorstandcs und der Jnnungsausschüsse ist zu entnehmen, daß das Jahr 1897 im allgemeinen für das Leipziger Buchdruckgewerbe günflig ver laufen ist, daß das Gesamtvermögen der Innung am Ende des Jahres 1897 sich auf rund 107 670 ^ bezifferte und daß die Mit gliederzahl auf 101 Firmen mit 120 Mitgliedern gestiegen ist. Die Buchdrucker - Lehranstalt wurde von 267 Setzerlehrlingen und 188 Druckerlehrlingcn besucht. Die Jnnungsmitglieder beschäftigten zusammen 7500 Personen, 5500 männliche und 2000 weibliche, während die Zahl der bei den Nichtmitgliedern in Arbeit stehenden Personen nur 1400, 1000 männliche und 400 weibliche, betrug. Weltausstellung zu Paris 1900. — Die Zusendung der Pläne über die Raumeinteilung der Weltausstellung zu Paris im Jahre 1900 ist von den französischen Ausstellungsbehörden den Ausstellungskommissariaten der einzelnen Länder sür Ende Mai versprochen worden. Es wird dann auch in Deutschland mit der endgiltigen Verteilung der Plätze an die verschiedenen Fachgruppen vorgegangen und die Entscheidung über die Zulassungen getroffen werden können. Der Reichskommissar Geheimer Regierungsrat vr. Richter gedenkt im Mai wieder nach Paris zu gehen, um noch über einige Punkte mit den französischen Ausstellungsbehörden näher zu verhandeln. Sammlung von Büchern weiblicher Verfasser. — Miß Louise Baxter, eine in Nashville lebende Schriftstellerin, hat, wie r. 8. im Centralblatt für Bibliothekswesen mitteilt, die -National-Library- ihrer Vaterstadt mit einem eigenartigen Ge schenk bedacht. Dieses besteht aus einer Sammlung von Büchern, die aus allen Teilen der Welt kommen, aber nur von Frauen ver faßt sind. Selbstverständlich sind indessen nicht alle Frauenautoren in der gedachten Sammlung vertreten. Miß Baxter hat nicht weniger als 5000 Bände allein von den Vertretern fremder Regierungen erhallen. Die Kaiserin von China sandte vier Bücher, die von einer chinesischen Frau im Jahre 25 v. Chr. verfaßt worden waren. Die Ex-Königin Liliuokalani von Hawaii schickte für die betreffende Bibliothek eine Auswahl ihrer Gedichte, während die Königin Olga zwölf moderne griechische Werke übermittelte. Der Kaiser von Japan ließ Miß Baxter 130 Bücher zugehen, die sämtlich von Japanerinnen herftammen. Neue Bücher, Kataloge rc. sür Buchhändler. 6o8odio1its uuä äsrsu HiltsvisssusciiLttsu; Ossvbioüts uuä Topogruxüis; Ltüätsuusiolrtsll; korträts. ^ntigu-Ls-tslog Hr. 240 von L. 8stigsdsrA iu Laz-rsutir. 8". 122 8. 2796 k^ra. Personalnachrichten. Gestorben: am 25. April in Düsseldorf Professor Benjamin Vautier, der ausgezeichnete Maler des deutschen Bauernlebens, be sonders desjenigen des Berner Oberlandes und des Schwarz walds. Vautier wurde am 24. April 1829 zu Morges am Genfer Sec geboren; er begann seine Kunststudien in Genf, war dann zwei Jahre als Emaillemaler für Schmucksachen thätig und trat 1849 in das Atelier des Historienmalers Lugardon ein. 1850 begab er sich nach Düsseldorf, wo er im Atelier von A. Jordan ein Jahr lang arbeitete und dann durch das Beispiel von Knaus bestimmt wurde, sich der Schilderung des Bauernlebens zu widmen, das er in den folgenden Jahren im Berner Oberlande studierte. 1856 begab er sich nach Paris, kehrte aber bald wieder nach Düsseldorf zurück, wo als erstes seiner Bilder aus dem Volksleben das Innere einer Schweizer Dorskirche mit Andächtigen entstand. Später versenkte er sich mit Vorliebe in das Studium des Lebens der schwäbischen Bauern, besonders der Schwarzwälder, und schuf in rascher Folge eine Reihe von fesselnden Gemälden, durch die er sich die Stellung eines der ersten deutschen Genre maler erwarb. Die hervorragendsten und volkstümlichsten seiner Bilder sind: Kartenspielende Bauern von ihren Frauen überrascht (im Museum zu Leipzig), Sonntag in Schwaben, Leichenschmaus, Tanzstunde (in der Nationalgalerie zu Berlin), Bauer und Makler (im Museum zu Basel), Trinkspruch auf die Braut, ein Zweckessen, das Begräbnis, Abfahrt zur Hochzeitsreise, Gemeinderatsversamm lung, auf dem Standesamt, Tanzpause, die Verhaftung, schwarzer Peter, das entflohene Modell, das neue Gemeindemitglied. Auch als Illustrator war Vautier sehr erfolgreich thätig; so hat er Auerbachs -Barfüßelc- und Jmmcrmanns -Oberhof- mit einer langen Reihe den Dichtern kongenialer Darstellungen geschmückt. In der Geschichte der deutschen Kunst wird Benjamin Vautier allezeit eine ehrenvolle Stellung behaupten.
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