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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1898
- Sprache
- Deutsch
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3204 Nichtamtlicher Teil. 97, 29. April 1898. vollen Platz zum Baue dem Centralverein geschenkt und damit dem deutschen Buchgewerbe hier in Leipzig eine dauernde Heimstätte geschaffen. Der Börsenverein der deutschen Buchhändler, dessen Nachbarschaft und enge Ge meinschaft wir angestrebt haben, hat in Verfolg seiner von Anbeginn bekundeten Gastlichkeit und wirtschaftlichen Förde rung uns Fensterfreiheit nach dem Gutenberggarten gewährt und so ermöglicht, ein nach allen Seiten freies Gebäude, das voll seinen Zwecken entsprechen kann, aufzuführen. Der Verein der Buchhändler zu Leipzig hat in guten und schlechten Zeiten den Centralverein unterstützt. Besonders ist auch den Mitgliedern des Central vereins, die in ehrenamtlicher Stellung oder durch werk- thätiges Eintreten sich um das Buchgewerbe verdient gemacht haben, zu danken, unseren Ehrenmitgliedern Adolf Kröner und Friedrich König, Eduard Brockhaus und Albrecht Kirch hofs, vor allen unserem lieben Alterssekretär Carl Berend Lorck, der durch ein Jahrzehnt in glühender Begeisterung für das Werk des Centralvereins dessen Arbeit geleistet hat; Friedrich Busse, den Direktor der Reichsdruckerei, und Bruno Klinkhardt, den bisherigen Vorsitzenden des deutschen Buchdruckervereins, trifft dieser Dank nicht mehr unter den Lebenden. Der Dank gebührt auch dem Bauausschusse, ins besondere dessen Vorstande Herren Arndt Meyer, Georg Giesecke und Heinrich Biagosch, den Künstlermitgliedern des Preisgerichts, Herren Stadtbaurat Professor Licht in Leipzig, Baurat Schmieden in Berlin und Professor Friedrich von Thiersch in München, sowie dem Herrn Architekten Emil Hagberg, jetzt zur Ausführung des Baues in Leipzig, der den mit dem eisten Preise ausgezeichneten Plan für das so mannigfachen Aufgaben dienende deutsche Buchgewerbehaus geschaffen hat. Die Pläne des Hauses sind im Buchgewerbemuseum ausgestellt. In seiner Vollendung wird der Bau enthalten: die Gutenberghalle, eine Ehrenhalle für das ge samte Buchgewerbe, das deutsche Buchgewei bemuseum mit Räumen für die Kgl. sächsische bibliographische Sammlung, die Vorbilder- und Blattsammlungen des Central vereins, die Fachbibliothek, die geschichtliche Samm lung und die Darstellungen der Druckverfahren, die de utsche Buchgewerbeausstellung, die Maschinen halle in einem besonderen Stockwerke, die dauernde Ausstellung des Buch- und Kunsthandels, der Druckereien, Gießereien und Gravieranstalten, der Buchbinderei, der Papiererzeugung und Papier verarbeitung, gelegentliche Sonderausstellungen für Buchgewerbezeichner, Lese- und Zeichensaal, ein Untergeschoß, das zur Aufnahme einer Paket- Sortieranstalt des Leipziger Buchhandels eingerichtet ist, aber auch für andere Zwecke des Buchgewerbes verwertet werden kann, Vereinsräume in einem besonderen Stockwerke für den deutschen Buchdruckerverein und die Buchdrucker- Berufsgenossenschaft, sowie für den Centralverein selbst, desgleichen für alle buchgewerblichen Vereine jeder Art, die in diesem stattlichen Gildenhause eine Heimstätte finden wollen. Vor allem wiederhole ich die gleich bei Verkündigung dieses Planes ausgesprochene Hoffnung, »daß auch die Gehilfenschaft des Buchgewerbes die Gemeinsamkeit der Interessen dadurch bethätigen wollte, daß sie ihre Ver- waltungs- und Versammlungsräume unter dasselbe Dach lege«. Gutenberg und seine Ehrenhalle gehören uns allen gemeinsam. Ein mannigfaltiger Strauß, der hier künstlerisch ge bunden werden soll, doch keine der Pflanzen, von denen wir und unsere Nachkommen Blumen zu pflücken gedenken, ist künstlich getrieben, alles frisches, natürliches Wachstum. Möge sich gegenseitig befruchten, was zu einander gehört, und sich frei wachsend über die Lande verbreiten; mag, was aus deutscher Art entstammt, der Welt nützen. Drum rufe ich als weltlichen Segen über dieses deutsche Buch gewerbehaus: Einheit und FreiheitI Dem Buchgewerbe ein fester Mittelpunkt, Freier Gliederung eine allzeit belebende Förderstätte. Deutschtum und Weltberuf! Dem vordersten deutschen Ehrengewerbe Heimat und Heiligtum, Dem Wettbewerbe aller Völker ein friedlicher Kampf platz. Erfindergeist und Kunstfleiß! Dem Werke Gutenbergs ein Ehrendenkmal, Seinen Jüngern eine hohe Schule freudiger Fort arbeit. Wir aber, die hier versammelt sind, erheben uns und huldigen Sachsens König als dem Schirmherrn des deutschen Buchgewerbes, Seine Majestät der Allerdurchlauchtigste König dieses Landes, Albert der Deutsche, hoch, hoch und immerdar hoch! Als Vertreter des Börseypereins der Deutschen Buch händler nahm, nachdem das Hoch verklungen war, dessen II. Schriftführer, Herr Emanuel Reinicke, das Wort zu ungefähr folgender Rede: Es ist mir eine aufrichtige Freude, im Namen des Börsenvereins und im Aufträge seines Vorstandes dem Centralverein für das gesamte Buchgewerbe zu seinem heutigen festlichen Vorhaben die herzlichen Glückwünsche des von mir vertretenen Vereins aussprechen zu dürfen Die Ziele beider Vereine sind dieselben; sie erstreben, die Stellung des Buchgewerbes und des Buchhandels vor nehmlich in Deutschland immer zu befestigen und auszu dehnen So haben sie auch beide stets ein freundschaft liches, sich gegenseitig förderndes Verhältnis unterhalten, und es ist insbesondere stets das Bestreben des Börsen vereins gewesen und wird es auch ferner sein, dieses Band immer mehr zu befestigen. Sein Vorstand hat es mit Freude begrüßt, daß es dem befreundeten Centralverein ge lungen ist, seinen Plan, als Nachbar des Börsenvereins sich ein eigenes Haus zu erbauen, so weit zu fördern, daß wir jetzt unmittelbar vor der Verwirklichung dieses Planes stehen und in dieser Stunde gemeinsam den Grundstein dieses Hauses zu legen im Begriff sind Um dem bauenden Centralverein auch ein äußeres Zeichen unserer Teilnahme zu widmen, haben wir beschlossen, ihm die Büste Seiner Majestät unseres allergnädigsten Königs und Herrn, dessen Ehrentag wir heute feiern, von Meister Seffners Hand zu über reichen, und knüpfen die Bitte daran, sie in der geplanten Ehrenhalle des Deutschen Buchgewerbehauses zur Aufstellung bringen zu wollen. Dieses Denkmal soll gleichzeitig als dauernde Erinnerung an den heutigen Jubeltag unseres königlichen Hauses und unseres Sachsenlandes bestehen, an dem wir den ersten Stein zu dem eigenen Hause des Centraloereins für das Buchgewerbe legen. So wird es zugleich mit diesem Hause und seiner Ehrenhalle des deutschen Buchdrucks und Buchgewerbes auch ein Denkmal sein, der Huld und Gnade, deren sich Leipzig und das ganze Sachsenland jahrhunderte lang von seinem Fürsteuhause und insbesondere unter der gesegneten fünfundzwanzigjährigen Regierung Seiner Majestät,
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