Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1887
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18870518
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188705180
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18870518
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1887
- Monat1887-05
- Tag1887-05-18
- Monat1887-05
- Jahr1887
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ist erteilt. Ich ersuche nun Herrn Hoefer, das Budget für das nächste Jahr vorzutragen. Herr Hoefer: Ich möchte Vorschlägen, den Voranschlag bis nach Erledigung aller Punkte auf der Tagesordnung zu lassen, weil wir verschiedene Posten haben, die von der Genehmigung der Versammlung abhängen. Vorsitzender: Ich bin einverstanden. Meine Herren! Wir kämen eigentlich zu Punkt III der Tagesordnung »Ergänzungswahlen und Bekanntmachung der Ergebnisse«. Die Ergebniste sind leider noch nicht da, weshalb wir zu Punkt IV übergehen müssen: „Die Hauptversammlung wolle die Revision des Statuts beschließen und den durch 8 66 vorgesehenen »außerordentlichen Ausschuß« niedersetzen". Meine Herren! Indem ich mich anschicke, über diesen Antrag zu referieren, glaube ich, daß es Nützlich ist, wenn wir zunächst in kurzen Zügen den äußeren Verlauf der Statutenrevisions-Bewegung während der letzten 10 Jahre rekapitulieren. Wenn dabei manches zur Sprache kommen wird, was Ihnen schon bekannt sein sollte, so bitte ich um freundliche Geduld. Der Nutzen, den ich mir von dieser Rekapitulation verspreche, wird in der Zusammensetzung und Nebeneinanderstellung der teilweise bekannten Thatsachen bestehen. Meine Herren! Das Verdienst des ersten Anstoßes zu der letzten zehnjährigen Ära unserer Revisionsbestrebungen, welche identisch sind mit dem Kampfe gegen die Schleuderei, glaube ich für eine Gruppe meiner Stuttgarter Berlegerkollegen in Anspruch nehmen zu dürfen, welche etwa ein halbes Jahr vor dem Erlaß der Einladung zu der Konferenz in Weimar eine Erklärung im Börsenblatte abgegeben hatten, daß sie sich die Ankündigung ihrer Verlagsartilel zu ermäßigten Preisen entschieden verbitten. Diese Erklärung Stuttgarter Verleger wurde vielfach kommentiert, hat vielfache Billigung, auch starken Tadel gefunden, und es ist daraufhin die Bewegung mehr und mehr in Fluß gekommen, so daß im Juni 1878 der Vorstand des Börscnvereins folgende Bekanntmachung erließ: »Die in jüngster Zeit von verschiedenen Seiten angeregten Fragen über Reformen im buch händlerischen Geschäftsbetrieb haben eine lebhaftere Bewegung, namentlich bei unseren Kollegen im Sortimente, hervorgerufen. Es sind hierbei auch eine Anzahl von Vorschlägen gemacht, deren Durchführung die Mitwirkung des Börsenvereins erfordern würde Wir haben deshalb beschlossen, eine Konferenz zur Besprechung über etwaige buch händlerische Reformen einzuberufen und werden eine Anzahl unserer Genossen, vornehmlich aus dem Bereiche des Sortiments buchhandels, ersuchen dieser Konferenz, die im September stattfinden soll, beizuwohnen.« Meine Herren! Diese Konferenz hat dann wirklich in Weimar stattgefunden während der Tage des 18., 19. und 20. September 1878, und es wurde in derselben mit heißem Bemühen, in erregten Debatten versucht, die Heilmittel für die Schäden im deutschen Buchhandel, welche allseitig anerkannt wurden, zu finden. Die Debatte war, wie gesagt, sehr erregt. Die Meinungen gingen ungemein weit auseinander, und schon schien es, die Konferenz werde resultatlos verlaufen, als es im letzten Augenblicke gelang, die Mitglieder zu dem von mir gestellten Anträge zu vereinigen, welcher dahin zielte, »der Vorstand des Börsenvereins sei zu ersuchen: 1) eine Aufforderung an die Mitglieder zur Bildung von möglichst gleichmäßig organisierten Lokal- bez. Provinzial vereinen ergehen zu lassen; 2) diese Vereine nach erfolgter Konstituierung zur Äußerung darüber zu veranlassen, was innerhalb ihrer ver schiedenen Wirkungskreise mit Berücksichtigung lokaler und provinzialer Verhältnisse als Schleuderei und somit als gefährlich für den Weiterbestand des soliden Sortimentshandels auf seitheriger Basis anzusehen ist; 3) zur Beratung bei der Gründung der gedachten Vereine und zur Entgegennahme ihrer Referate eine Kommission (von drei Mitgliedern) zu berufen, welche, nachdem die Erhebungen vollendet sind, dem Vorstande Bericht zu erstatten hat; 4) diesen Bericht der nächsten Hauptversammlung des Börsenvereins vorzulegen, welche sodann über die Nutz anwendung der durch die Enquete gewonnenen Resultate für die Börsenvereinsmitglieder Beschluß zu fassen und, wenn notwendig, eine entsprechende Abänderung der Statuten zu beantragen hätte.« Meine Herren! Man versprach sich im allgemeinen damals nicht viel von diesem Beschlüsse. Er wurde in der Hauptsache als ein Auskunftsmittel betrachtet, um die Konferenz doch nicht so ganz resultatlos auseinandergehen zu lassen. — Aber der unscheinbare Keim ging doch nicht verloren, und die damals eingesetzte Enquöte-Konimission, bestehend aus den Herren Morgenstern, Bielefeld und Schmidt-Döbeln, konnte 1879 zu Ostern zwar keine großen Erfolge aufweisen, aber es tagte am 9. Mai doch schon auf Einladung des Schweizerischen Buchhöndlervereins die erste Delegierten-Konferenz, und man hatte den Mut gewonnen, sowohl seitens der Delegierten-Konferenz als auch seitens des Börsenvereins, eine Statutenrevision mit Berück sichtigung der von der Enquöte-Konimission aufgestellten Thesen zu beantragen und eine außerordentliche Kommission zur Beratung zu beschließen. Die Zahl der Mitglieder dieser Kommission wurde dem Vorstande überlassen, ebenso die Wahl der Persönlichkeiten, welche seitens des Vorstandes im Einvernehmen und unter Mitwirkung der Provinzial- und größeren Lokal- bereine erfolgen sollte. Diese Kommission trat am 16. September 1879 zusammen, 34 Köpfe stark, unter der Führung unseres damaligen Vorstehers, des Herrn Wilhelm Hertz. Meine Herren! Noch heute faßt mich ein gelindes Grauen, wenn ich an die Verhand lungen dieser Kommission zurückdenke. 5 Tage währte der Kampf von Morgen bis Abend, nach drei verschiedenen Entwürfen wurde verhandelt und debattiert. Zuerst suchte man sich über die Prinzipien zu verständigen; zu diesem Zwecke waren sehr zweckmäßig gefaßte Fragen entworfen, man trat in deren Beratung ein; aber es zeigte sich, daß die Anschauungen soweit auseinander gingen, daß das zu keinem Resultate führen konnte. Nun, sagte man, da wollen wir lieber gleich in insäias ros eindringen, wir wollen einmal über den gedruckt vorliegenden Entwurf des Vorstandes paragraphenweise verhandeln. Das geschah. Es lag aber ein weiterer sehr sorgfältig ausgearbeiteter Entwurf von Kollege Morgenstern, ebenfalls gedruckt, vor, und meinerseits war ein dritter Entwurf ausgearbeitet, welchen ich zwar nicht hatte drucken lassen, aber doch paragraphenweise einbrachte. Und nun stießen bei jedem Paragraphen, der vorgebracht wurde, die Sätze dieser 3 verschiedenen Programme auf einander. Es war znm Verzweifeln. Man qlaubte gar nicht vom Flecke kommen zu können, und nur der außerordentlichen Umsicht und Geschicklichkeit unseres damaligen Vor sitzenden, des Herrn Wilhelm Hertz, ist es zu danken, daß diese Kommission überhaupt zu einem formalen Abschlüsse kam. Am Ende des fünften Tages wurde der stückweise und unter heftigen Kämpfen sestgestellte Entwurf mit 19 gegen 13 Stimmen angenommen, und damit waren in der Hauptsache sämtliche Hauptsätze des von mir vertretenen Programms durchgedrungen. Aber, meine Herren, "och am selben Abende wurde der Majorität bange vor ihrem Siege, und hier oben war die Tinte noch nicht trocken, mit dee
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder