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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1931
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- 1931-04-01
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- 01.04.1931
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2 neue Osterbücher Die Allgäuer Bot sch a st Ein episches Gedicht von Wilhelm von Schramm (§in episches Gedicht in dieser Zeit, und so heutig, so ganz der Gegenwart gehörig, zugleich aber Zukunft verheißend — wer würde das Wunder glauben, wenn es nicht schon gewirkt wäre? Geht da ein junger Dichter in die Berge, seine angegriffene Gesundheit wieder zu stärken, und kommt in ein Dorf, über dem sich der mächtige Bau einer Heilstätte für Kinder erhebt. Errichtet vom Pfarrer des Ortes. Unter nommen und begonnen mit nichts in der Hand, nur mit der leuchtenden Idee im Herzen. Durchgeführt in der schlimmsten Zeit nach dem Kriege. Der Dichter staunt und hört und forscht, mehr und mehr ergriffen von diesem heroischen Stoff — und schöpft aus dem Anblick des Helden und seines Werkes und seiner Umgebung. Hoch klingt das Lied vom braven nicht bloK — nein vom genialen Mann; denn es ist Genialität, wenn nicht die Macht der Idee den Menschen so über alle Selbstig- keit hinaushebt, wie diesen Pfarrer, daß seiner nunmehr metaphysischen Kraft das Unmöglichste gelingen muß. Nicht spielend, wahrlich; alle Schmerzen und Nöte müssen erlitten werden. Das Lied klingt auch nicht durchaus „wie Qrgelton und Glockenklang"; der setzt erst ein im siebenten Tagwerk, während in den sechs anderen Tagwerken schlicht und kernig erzählt wird, im Sprechton, den doch der Rhythmus des Hexameters über das Gewöhnliche erhebt, und an Stellen, wo das Herz es fordert, wie von selbst höher emporträgt... Ja, dies Epos heutiger Zeit ist selbst ein beglückendes Zeugnis reinster Freude im Ewigmenschlichen, welches zugleich das Himmlische ist und nie anssterben kann auf Erden. Roman lWverner o. Prof, für neuere deutsche Literaturgeschichte in Würzburg Die Dichtung umfaßt sieben Tagwerke: Die Verwandlung des Weltkindes - Ein Mensch geht über den Acker - Leicht ist der innere Plan-Wachstum und Widerstand-Siehe, das Haus der Genesung! - Glück und Unglück der Kinder - Legenden am Sonntag - Nachgesang: Wie das Gedicht entstand. Äußerungen von Zeitgenossen zum Manuskript: Hugo von Hof mannsthal: „Lieber Herr von Schramm, ich danke Ihnen, daß Sie mir das tiefernste, schöne, idyllische Gedicht zu lesen gegeben haben. Es war mir eine sehr liebe Gesellschaft in diesen halb kranken Tagen. Von allem, was ich aus Ihrer Feder kenne, hat cs mich aufs Tiefste berührt. Ich beglückwünsche Sie zum Erreichten nicht nur, sondern zu dem, was dieses wieder für die Zukunft verbürgt." Hans Carossa: „An Ihrem Epos liebe ich vor allein die Gebirgsluft, die es oft so scharf und klar durchweht, die große Gläubigkeit und Zu versicht, die Mahnung zum Opferbringen, den herzlichen frommen Heimatsinn. Ihren tüchtigen Pfarrherrn werden viele liebgewinnen." Peter Dörfler: „Ich habe ,Die Allgäuer Botschaft' mit Genuß und Rührung gelesen... Aber dann wieder vergißt man den Wohlklang der Verse über dem tapferen Helden, der doch ohne jede heldenhafte Geste der Feuerwolke folgt, die vor ihm herzieht." Geheftet RM. 4-Zo, Leinen NM. 6.50 (D Fanny oder Der Sturz vom Frauenturm Eine historische Erzählung Von Friedrich Trefz (§s sind 150 Jahre verflossen, daß das schöne und lebenslustige Freifräulein von Jckstatt den Tod durch den Sturz vom nördlichen Fraucnturm in München erlitten hat. Dieses Vorkommnis hat nicht nur in Bayern und in ganz Deutschland, sondern fast in der ganzen gebildeten Welt das größte Aufsehen erregt, war doch so lange die alten Türme steheu, ein solcher Sturz nicht vorgekommen. Das tragische Ende Fannys hatte die Herzen jener Generation um so mehr erschüttert, als die Motive für ihre unselige Tat niemals ganz klar festgestellt werden konnten. Fast allgemein nahm man an, daß sie tatsächlich den Tod in der Tiefe gesucht. Damals war nicht nur Deutschland, sondern tatsächlich die ganze lesende Welt aufgewühlt durch Goethes glänzendes Frühwerk „Die Leiden des jungen Werther", und es fehlte nicht an vielen anklageuden Stimmen, die auch Fannys Tod dem Eindruck des als gefährlich bezeichnet«! Buches auf das außergewöhnlich veranlagte, jungverlobte Mädchen zuschrieben. Eiue große Literatur ist um dieses Vorkommnis entstanden. Jetzt hak Friedrich Trefz seine Ergebnisse eingehender Nachforschung über das tragische Ende des schönen adeligen Fräuleins in diese feine historische Erzählung hineinverwebt. Dichtung und Wahrheit reichen sich die Hände. Wir werden mit dem gesamten gesellschaftlichen Leben der Hauptstadt bekannt, mit ihren Sitten, mit ihren Leiden und ihren Freuden. Es ist die Zeit, in der Bayern neben Preußen und Österreich um die Vormacht in Deutschland kämpfte und unterlag. Mozart weilt in München und leitet die Erstaufführung seines Jdomeneo. Am Schluß derErzählung begleiten wirGoethe hinauf aus den nördlichenFrauenturm,^ als der Meister auf der Reise nach Italien in München weilte und selbst den Schauplatz der ihm schon in Weimar bekannt gewordenen Tragödie aufsuchte. Das Buch ist geschmückt mit einem alten Stich, der das Vor kommnis darstellt und vier ergreifenden Bildern von Peter Trumm. Geheftet mit Bildumschlag RM. Z.-zo, Leinen RM. 4-L« S Verlag K n 0 r r L H i r t h G. m. b. H., München Alleinausliejerung für Österreich, Ungarn, 8113 unt L8Ü: Or Franz Ham, Wie» t, Wallnerjlraße 4; sür t»e Schweiz: Grerhlein L Co., Zürich, Myrhenstraßc 17 Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. S8. Jahrgang. 301
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