2738 95, 2b. April 1931. Vermischte Anzeigen. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel, Jahresbericht -er Buchhän-ler-Sterbekasse Kantate ^ISS^ Der Jahresbericht unserer Sterbekasse kann eigentlich nur eine Aufstellung von Zahlen sein, wie sie der Kassenbericht gibt, und ein Aufruf an die Mitglieder des Börsenvereins, die bis heute noch nicht der Sterbekasse beigetreten sind, sich endlich auf ihre Pflicht zu besinnen. Die Mitglieder der Sterbekaffe wollen begreiflicherweise wissen: 4. Wie steht die Sterbekasse finanziell da und sind die Sicherheiten wirklich gegeben, daß wir das Sterbegeld erhalten? 2. Kann bas Sterbegeld nicht erhöht werden? Auf die erste Frage gibt der Kassenbericht einen genauen Aufschluß und wir können hier nur noch einmal sagen: Soweit menschliche Voraussicht überhaupt etwas „sicher" nennen kann, steht unsere Sterbekasse auf einer solch festen Grundlage, daß sie allen Anforderungen gewachsen ist und zu jeder Zeit die in den Satzungen festgelegten Verpflichtungen erfüllen kann. Auf die zweite Frage können wir nur antworten: Solange die jüngeren Mitglieder des Börsen- vereins sich ihrer Pflicht gegen die älteren, von deren Arbeit sie heute die Früchte ernten, nicht bewußt werden, solange ist eine Erhöhung des Sterbegeldes nicht möglich. Als wir vor acht Zähren die Sterbekaffe gründeten, haben wir mit vollem Bewußtsein der Gefahr die älteren Mitglieder des Börsenvereins ausgenommen. Zn voller Klarheit haben wir in den vergangenen Zähren der Überalterung der Kaffe zugesehen und eben aus dieser Einsicht heraus, unbekümmert um die Bitten unserer Mitglieder, das Sterbegeld zu erhöhen, eine Rücklage geschaffen, die in ihrer Höhe erstaunlich ist. Leider spiegelte sich aber im vergangenen Zahre auch die Not der Zeit wider. Nicht nur haben wir unsere Mitgliederzahl nicht vermehren können, sondern sogar durch Austritt und Ausschluß ver schiedene Mitglieder verloren. Es ist betrüblich, daß ein großer Teil des Buchhandels, der sich immer wieder den Mantel des Idealismus um die Schultern des kaufmännischen Handelns hängt, so ganz versagt, wenn es sich um das Höchste eines Standes handelt, um die Selbsthilfe für den ganzen Stand. Die Kasse wurde von dem beeidigten Bücherrevisor Zoh. Rogge bis ins einzelne geprüft und in jeder Weise in Ordnung befunden. Zum Schluß sagen wir dem Börsenverein für seine Hilfe herzlichen Dank! Bremen, am Wall 443 W. Hermann, im April 4934.