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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1898
- Sprache
- Deutsch
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151, 4. Juli 1898. Nichtamtlicher Teil. 4971 freudige Anteilnahme des Vereins ausgesprochen und freund lich erwidert. Unter den Aufgaben, die der Vorstand zu erledigen hat, und deren es, wie Sie wissen, nicht allzuviele und allzu schwere sind, war ihm durch Ihren vorjährigen Beschluß die besondere gestellt, an eine Anzahl bedeutenderer Journal verleger Norddeutschlands das höfliche Ersuchen zu richten, ihre Journale künftig in Stuttgart ausliefern zu lassen. Der Vorstand ist dem Aufträge nachgekommen und wandte sich deshalb in eingeschriebenen Briefen an die Firmen: Friedrich Schirmer in Berlin, Deutsches Verlagshaus in Berlin, Bazar- Aktiengesellschaft in Berlin, Ernst Keil's Nachfolger in Leipzig, Franz Lipperheide in Berlin, Velhagen L Klasing in Bielefeld- Leipzig, I. I. Weber in Leipzig. Zu unserem Bedauern ist die Erfüllung des Begehrens von keiner der angerufenen Firmen zugesagt worden. Es wird Sie interessieren, einige Bemerkungen, die die ablehnende Haltung begründen sollen, zu hören. (Erfolgt Verlesung der eingegangenen Antwortschreiben.) Von der Firma Keil's Nachfolger wurde uns eine direkte Antwort noch nicht zu teil. Wir dürfen aber wohl an Stelle einer solchen die Erklärung unseres Mitglieds Herrn Alfred Krön er in der vorigen Generalversammlung substituieren, daß die eigenartigen Verhältnisse des Geschäfts die Aus führung des Planes einer Auslieferung der Gartenlaube in Stuttgart bis jetzt leider nicht gestattet haben, daß er aber hoffe, seine Firma werde doch über kurz oder lang den Weg finden, diesem Wunsche des Süddeutschen Sortiments, der auch der ihrige sei, nachzukommen. Also bleibt uns wenigstens hier eine Hoffnung übrig — die wir -nicht dahinten lassen« wollen. Von seiten des Herrn Louis Kling in Tuttlingen lief eine Beschwerde über das Gebaren einer Berliner Firma ein. Wenn auch unser Verein sich der Besprechung von Zu widerhandlungen gegen die Satzungen des Börsenvereins nicht entzieht, so konnte doch dem Ansuchen, gegen die Firma einzuschreiten, schon deshalb unmöglich entsprochen werden, weil wir nicht Organ des Börsenvereins sind, daher ein Klagerecht und, von der moralischen abgesehen, eine eigene Executive nicht besitzen. Aber auch die sogenannte moralische Einwirkung eintreten zu lassen, ging nicht an; denn einmal waren die auch hierzu nötigen Beweisstücke nicht beizubringen und sodann war Herr Kling, der Beschwerdeführer, zur Zeit seiner Anrufung nicht Mitglied des Vereins (er ist es in zwischen erfreulicherweise geworden). Der Vorstand ist nun der Ansicht, daß die Vorbedingung, unter der einem solchen Ansuchen stattgegeben werden könnte, die Mitgliedschaft des Vereins ist. — Diese Vorbedingung traf auch bei einer anderen Beschwerde, derjenigen des Herrn Fritz Lehmann junior in Zweibrücken, nicht zu. Wir glaubten hier ein Eingehen auf die Sache von vornherein ablehnen zu müssen. Was den Verlauf des vergangenen Geschäftsjahrs für den Süddeutschen Buchhandel betrifft, so kann dieser Verlauf als ein allgemein befriedigender nicht bezeichnet werden. Hat auch der Süddeutsche Verlag trotz des Wettbewerbs von Norden her seine Stellung behauptet, so sind doch von der Ueberproduktion vergangener Jahre die Folgen immer noch fühlbar, und nach wie vor wird über die immer zahl reicher werdenden Ramschgeschäste geklagt. Der Sortiments und Antiquariatshandel leidet unter der übergroßen Konkurrenz. So hat z. B. Stuttgart mit seinen 170 000 Einwohnern außer 25 Kolportagegeschäften ebensoviel offene Ladengeschäfte, von denen im Berichtsjahre mehrere neu eröffnet worden sind, und es entfallen somit auf jede Buchhandlung nur 3400 Einwohner. Daß unter diesen Umständen die Rente für die kleineren Geschäfte trotz der gut wirkenden Satzungen des Börsenvereins immer mehr geschmälert wird, liegt auf der Hand. Viel Abbruch geschieht auch dem mit hohen Spesen arbeitenden Sortimentsbuchhändler durch das Reise- und Kolportagegeschäft, das den Verkauf von sogenannten »Brot artikeln«, wie Encyklopädien, teuren Fachwerken, Atlanten rc. immer mehr an sich reißt. Das, mit dieser Art des Ge schäftsbetriebes verbundene Abzahlungsgeschäft schädigt den Sortimenter auf das empfindlichste, und die Unsitte des Bücher vertriebes durch Bazare und Warenhäuser bürgert sich mehr und mehr ein. Wenn der Stuttgarter Handelskammerbericht meint, »die Nachfrage sei während des ganzen Jahres ziemlich lebhaft gewesen und die Buchhandlungen seien mit den Weihnachts geschäften recht zufrieden gewesen«, so möchte ich die Ver antwortung dafür dem betreffenden Berichterstatter überlassen und nicht behaupten, daß dieses Urteil für die Gesamtheit des Süddeutschen Buchhandels zu gelten habe. Derselbe Be richt nennt die Geschäftslage des Antiquariats »im all gemeinen günstig. Seit einigen Jahren werde aber der Er folg des Versands der Kataloge durch das Angebot der enorm gewachsenen, oft nichtfachmännischen Konkurrenz stark beeinträchtigt«. Die Zahlen für den Bücherversand ab Stuttgart ge stalten sich wie folgt: Frachtgut: 4 134 880 kg (1896: 4 200 470 kg), Eilgut: 197 470 kg (1896: 194 260 kg), zusammen 4,33 Millionen kg gegen 4,39 Millionen KZ im Jahre 1896. Hiervon entfallen auf Leipzig 3,5 Millionen Kg (3,6 Millionen Kg), auf Wien 498 630 kg (476 770 KZ), auf die Schweiz 240 710 kg (231 580 kg), auf Elsaß-Lothringen 63 570 KZ (74 800 kg). Die Ausfuhr nach der Schweiz ist seit 1895 in stetiger Zunahme begriffen; sie ist von 217 460 Kg auf 240 710, das ist um 23 250 Kg—10°/o gestiegen. Auch der Absatz nach Oesterreich (Wien) hat sich gegen 1896 um 21 860 Kg gehoben, bleibt aber noch hinter 1895 (520 870 kg) zurück. Anderseits befindet sich der Versand nach Elsaß-Loth ringen in stetem Rückgänge. Er ist von 85 510 Kg im Jahre 1895 auf 63 570 kg im Jahre 1897, das ist um 21940 — 25 °/v gesunken. Auch die Versendungen nach Leipzig haben gegen das Vorjahr um rund 100 000 Kg abgenommen, überragten aber die Ziffer von 1895 (3 410 000 Kg) immer hin noch um etwa 90 000 Kg. Die gesamte deutsche Bücherausfuhr (einschließlich Musi kalien) betrug in Millionen Kg: 1895: 10,9 1896: 11,5 1897: 11,9. Davon gingen 1897 5,2 Millionen Kg nach Oesterreich- Ungarn, 1,6 Millionen KZ nach der Schweiz, 1,1 Millionen kg nach der Union, 1,0 Millionen Kg nach Rußland und 0,5 Millionen Kg nach Großbritannien. Ich glaube, die gehörten Zahlen geben dem Prädikat »nicht allgemein befriedigend«, das ich dem Buchhändlerjahre 1897 ausstellte, so ziemlich recht. Das mahnt uns, die Hände nicht in den Schoß zu legen. Wer auf die eigene Kraft baut, diese aktiv und passiv, d. h. auch zur Abwehr gegen die vielköpfige Hydra des nach unseren Begriffen un lauteren Wettbewerbes, anwendet, darf unverzagten Blickes in die Zukunft schauen — und das gilt noch mehr, wenn wir dazu unsere Kräfte verbinden nach dem Wahlspruch: Viribus uoitis! Kleine Mitteilungen. Post. — DaS soeben ausgegebene amtliche -Postblatt- Nr. 3 vom 1. Juli 1898 faßt wie gewohnt an seiner Spitze die Aende- rungen des Postbetriebes im letzten Vierteljahr wie folgt zusammen und schließt diesen Aenderungen die übliche Mitteilung über die jenigen Verwaltungen an, die keinen Ersatz für Verluste an Ein schreibsendungen leisten: 1) Auf Paketen (mit Ausnahme der Eilpakete) nach dem Oesterreichischen Occupationsgebiet (Bosnien, Herzegowina und Sandschak Novibazar) sind Nachnahmen bis zu 400 ^ zugelassen. 658»
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