Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.03.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-03-21
- Erscheinungsdatum
- 21.03.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18980321
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189803217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18980321
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1898
- Monat1898-03
- Tag1898-03-21
- Monat1898-03
- Jahr1898
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
65, 21 März 1898. Nichtamtlicher Teil. 2169 war, halte ich es für meine Pflicht, daß wir seiner an dieser Stelle gedenken, da er unsere Interessen stets in kräftigster Weise mit gefördert hat. Ehre seinem Andenken I Wir erheben uns zur dankbaren Ehrung der Verstorbenen von unseren Sitzen. — Im vorigen Jahre wurde bei uns von dem bisherigen Vorstande des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine an gefragt, ob wir eventuell bereit wären, zu Ostern den Vorsitz zu übernehmen Die Uebernahme dieses Amtes erschien uns jedoch so schwierig, daß wir uns nicht dazu entschließen konn ten, da wir die Befürchtung hegten, daß unsere Kräfte den neuen Anforderungen nicht gewachsen seien. Als aber in Leipzig durch die einstimmige Wahl unseres Verbandes der gesamte Buchhandel zu erkennen gab, daß er zu uns Ver trauen habe, glaubten wir in Gottes Namen diese neue Bürde und Würde auf uns nehmen zu sollen Ich habe auch die Ueberzeugung, ja ich darf sagen, ich weiß, daß die Geschäfte des Vorstandes durch die Herren Zwißler als Vor sitzenden und B. Goeritz als Schriftführer in bester Weise wcchrgenommen werden. — Eine tiefgehende Verstimmung eines Vorstandsmitgliedes eines benachbarten Vereins, der sich durch die auf unserm vorigen Verbandstage erfolgte Besprechung der Wahlkandidatur für den Rechnungsausschuß des Börsenvereins verletzt fühlte, gab die Veranlassung, daß wir zu einer Vorstandssitzung am 4. Juli v. I. in Goslar zusammentraten, zu der auch der Vorsitzende des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine, Herr Julius Zwißler, geladen war. In dieser Vorstandssitzung wurde einstimmig anerkannt, daß von unserer Seite durchaus bov,^ gehandelt sei. Herr Zwißler wurde als Un parteiischer gebeten, die Angelegenheit zum friedlichen Ende zu bringen. Die geschäftliche Lage des Buchhandels hat sich im all gemeinen nicht gebessert, die Ueberschwemmung des Publikums mit antiquarischen sogenannten Mischkatalogen seitens der modernen Groß- und Kleinantiquariate hat für die Zukunft unhaltbare Zustände geschaffen. Es wird eine sehr schwierige Sache sein, hier bessernd einzugreifen. Der Zeitungsbuchhandel ist dank dem energischen Vor gehen des Vorstandes der Kreis- und Ortsvereine einge dämmt, wenigstens ist es gelungen, den hervorragendsten Vertreter dieser modernen Vertriebsweise zu der Erklärung zu veranlassen, daß er fortan seine Verlagswerke nur noch durch den Buchhandel vertreiben wolle; es ist deshalb den Sorti mentern überlassen, nunmehr seine Verlagswerke auch zu führen. Eine neue Konkurrenz ist jedoch von Berlin aus auch in viele andere Städte verpflanzt worden, nämlich der Vertrieb von Büchern zu billigeren Preisen durch die Warenhäuser. Zwar hat eine Reihe von großen Verlegern erklärt, daß sie an Warenhäuser nichts liefern würden; aber bisher ist es doch nicht gelungen, den Warenhäusern die Lieferung abzuschneiden, da sich immer Helfer finden, die gerade mit Vorliebe an solche Firmen zu liefern scheinen Es wird aber nur mit Hilfe der Verleger gelingen, diesen Zwischenhändlern wirksam entgegenzutreten. Es wird die Pflicht der Kollegen sein, wo solche Warenhäuser sich mit dem Verkauf von Büchern be fassen, sofort und mit aller Macht ihnen gegenüberzutreten und den Versuch womöglich im Keime zu ersticken. Erste Sorge des Vorstandes wird es sein, in nächster Zukunft seine ganze Aufmerksamkeit dieser Sache zu widmen. Dankend anerkennen wollen wir, daß die Kommnnal- behörden der Provinz Hannover Anweisung gegeben haben, den Bedarf für die Schulen und Bibliotheken von den orts angesessenen Buchhandlungen zu entnehmen Wo dies etwa noch nicht geschieht, wolle man nicht Nachlassen, immer aufs neue den Behörden ihre Pflichten klar zu machen. Der Vor- Fünfundsechzigster Jahrgang. stand ist gern bereit, mit Rat und That zur Seite zu stehen. Im Herzogtum Braunschweig hat das Staatsministerium an geordnet, daß die Behörden die Lieferungen den einheimischen Buchhändlern übertragen sollen. Die buchhändlerische Verkehrsordnung ist in voriger Ostermesse von der Tagesordnung der Hauptversammlung des Börsenvereins abgesetzt worden, um sie mit dem neuen l900 in Kraft tretenden Handelsgesetzbuche in Einklang zu bringen. Wir werden uns auch heute damit zu beschäftigen haben. Unter dem 16. Februar d I hat die Korporation der Berliner Buchhändler in Gemeinschaft mit den anderen Vereinen Berlins Abänderungsvorschläge versandt, die sich namentlich auf präcisere Ausdrucksweise beziehen und daher der Beachtung wohl wert sind. Die im vorigen Jahre angeregte Berichterstattung unseres Verbandes an die Handelskammern unseres Bezirks ist in diesem Jahre für den Geschäftsbericht des Jahres 1897 aus geführt worden. Leider sind der Aufforderung, einen Bericht ein zusenden nur sehr wenige Firmen nachgekommen, so daß der Vor stand bezw. Schriftführer bittet, ihn in diesem Unternehmen zu unterstützen, da sonst diese Einrichtung bald wieder einschlafen dürfte und Gefahr läuft, einseitig zu werden. Die im vorigen Jahre gefaßten Resolutionen bezüglich der zweierlei Ladenpreise sind vorstandsseitig bearbeitet und an die betreffenden Stellen gesandt worden Die Agitation und Aussprache gerade in dieser Angelegenheit war in der letzten Delegiertenversammlung in Leipzig sehr lebhaft und wird gewiß zum guten Ziele führen, wenn auch der Kampf hierüber bis heute noch lange nicht beendet ist. Von Herrn Franz Lipperheide in Berlin wurden wir aufgefordert, ein Gutachten in seiner Klagesache gegen Herrn John Henry Schwerin darüber abzugeben, ob der Moden welt durch die Konkurrenzausgaben »Kleine«, »Große« Modenwelt rc. im Verlage von John Henry Schwerin in Berlin dauernd Schade zugefügt wird und ob deshalb der Titel »Modenwelt« durch Gesetz geschützt werden sollte Das Gutachten wurde im bejahenden Sinne abgegeben, Herr Lipperheide aber trotzdem mit seiner Klage wegen unlauteren Wettbewerbes vom Reichsgericht abgewiesen. Eine große Menge von Beschwerden hat der Vorstand im letzten Geschäftsjahre erledigt, viele freilich davon gegen auswärtige Schleuderer. Innerhalb unseres Bezirks sind aber immer noch einige Firmen, die kollegialischer und vornehmer in ihren Annoncen und Manipulationen Vorgehen müssen. Wir haben uns des halb mehrmals veranlaßt gesehen, unsere warnende Stimme zu erheben. Das Ein- und Ausgangsbuch weist in diesem Jahre wieder über tausend Nummern auf. Der Rabatt an Wiederverkäufer hat dem Sortimenter schon vielfach Gelegenheit zu Klagen gegeben. Fast hat es den Anschein, als ob eine Einigung in diesem Punkte nicht möglich sei. Der Vorstand hat sich in seiner Sitzung vom 4. Juli eingehend mit dieser Frage beschäftigt und beschlossen, den Vorstand der Kreis- und Ortsvereine zu ersuchen, die sämtlichen Kreis- und Ortsvereine möchten in Erwägung ziehen, in ihre Statuten eventuell einen Paragraphen aufzu nehmen, der lautet: »Wiederverkäufer erhalten vom Verlag wie Sorti ment einen Hüchstrabatt von 12'^ Prozent, an den man bei sogenannten Reise-Standard-Artikeln (Kurs büchern, Stadtplünen, Fremdenführern, Reisehand büchern rc.) nicht gebunden ist.« Es soll damit bezweckt werden, daß Konsum- und andere, Vereine, nachdem sie vom Verleger und Sortimenter mit ihren den Publikums-Rabatt überschreitenden Rabattforde- 886
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder