Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1898
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- 1898-05-17
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- 17.05.1898
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3696 Nichtamtlicher Teil. 112, 17. Mai 1898. Jahresfrist vollendet werden. Herr Or. Hampe, der Päpstliche Schreiben sowie Einhart und Frothar darin bearbeitet hat, ist seit Neujahr aus seiner Stellung als Mitarbeiter ausgeschieden, nach dem er im vergangenen Frühjahre eine Reise nach Paris, Nord frankreich und Brüssel für diese Abteilung mit günstigen Erfolgen unternommen hatte. Neben ihm arbeitete seit dem Herbst Herr Or. A. von Hirsch-Gereuth, der sich bisher mit Vorarbeiten für die Briese der Päpste seit der Mitte des Jahrhunderts beschäftigt, und neuerdings ist neben ihm Herr Alfons Müller als zweiter Mit arbeiter eingetreten. Während die Papsturkunden in diese Samm lung keine Aufnahme finden sollen, werden dagegen die in die karolingische Zeit fallenden Register, soweit sie erhalten sind, vollständig abgedruckt werden. Eine von Herrn Or. Hampe in Paris vorläufig untersuchte Handschrift mit wertvollen Briefen über das sizilianische Königreich aus dem Anfänge des 13. Jahr hunderts wird für weitere Benutzung hier von ihm ausgebeutet. Das überaus zerstreute Material dieses Bandes nötigte viel fach, die Gefälligkeit auswärtiger Bibliothekare und Gelehrten, zumal auch für Hraban's Briefe, in Anspruch zu nehmen, so der Herren Schnorr von Carolsfeld in Dresden, Baumann, Riezler und Simonsfeld in München, Leitschuh in Bamberg, Kerler in Würzburg, Wolfram in Metz, Ed. Favre in Genf, Jadart in Reims, Bonnet in Montpellier, Rivisre in Douai, Davidsohn in Florenz, Ratti in Mailand, Arnold und FriedenSburg in Rom, denen allen der wärmste Dank hiermit ausgesprochen sei. In Wolfenbüttel besorgte Herr Or. Werminghoff einige Ver gleichungen. In der Abteilung ^vtiguitats8 sind sür den 2. Band der Uscrologis, Oormanias mit Hilfe des Herrn Or. Vancsa in Wien die umfangreichen Register vollendet und zum Teil dem Druck über geben worden. Ein 3. Band, der die vier bayerischen Sprengel Freising, Brixen, Regensburg, Passau umfassen soll, ist von Herrn Reichs-Archiv-Rat Baumann in München in Angriff genommen worden. Eine besondere Ausgabe des Tantener Todtenbuches beabsichtigt der frühere Mitarbeiter Herr vr. M. Meyer in Münster. Der schon im vorigen Jahr« begonnene Druck des 4. Bandes der Oostas Oatini, bearbeitet von Herrn Or. P. von Winterfeld, ist bis zum Drittel etwa fortgeschritten. Fast zwei Drittel des selben, die als erste Abteilung einzeln erscheinen sollen, werden noch von der für die lateinische Kunstdichtung so überaus frucht baren karolingischen Zeit ausgesüllt, der Rest wird sür das 10. Jahrhundert namentlich die Ülcbusis captivi, Waltharius, die Werke der Nonne Hrotsvitha und Walther von Speyer bringen. Das neue Archiv hat seinen gewohnten Fortgang als ergän zendes und vorbereitendes Organ der N. 6. gehabt. In den Re daktionsausschutz wurde an Stelle Waitenbachs Herr Professor Holder-Egger gewählt. Dem Auswärtigen Amt des Deutschen Reichs und der König lichen Bibliothek als Vermittlern des für unsere Zwecke unentbehr lichen Handschriftenverkehrs bleiben wir nach wie vor zum auf richtigsten Dank verpflichtet, von den auswärtigen Biblwtheken aber ganz besonders der National-Bibliothek in Paris und ihrem hochsinnigen Leiter. Schluhbericht über die Herausgabe der Vuotorss kvtigniseiioi. Von Th. Mommsen. Die im Jahre 1875 von mir übernommene Abteilung ^netorss -rntiguiselrai der Noourosota 6srrng,nias bistorivL ist mit dem jetzt abgeschlossenen Arbeitsjahr zu Ende geführt worden. Sie umfaht in 13 Quartbänden die folgenden Schriftwerke: Hoiruns ^vitus (VI, 2), /Imonins (V, 2), Oassioclorns, Varias (XII), Obrooiou rnioors,, vol. I II III (IX XI XIII), Oluucliunns (X), Oorippns (III, 2), llnnodiun (VII), Ongippins, vite, Lsvsrivi (I, 2), Ontropins und Og-ulns, bist. Rowunu (II), loräanss (V, 1), Lslviunns (I, 1), Liäovius (VIII), Lzmiimrolius (VI, 1), VsuLvtins Oortunutne (IV), Victor Vitsosis (III, 1). Von diesen Bänden sind Cassiodor, Jordanes und die drei Bände der Chroniken von mir, die übrigen von den Herren Birt, Droysen, Halm, Krusch, Leo, Lütjohann, Partsch, Peiper, Sauppe, Schenkl, Seeck, Vogel unter meiner Leitung bearbeitet worden. Daß diese im wesentlichen der römischen Geschichtsperiode un gehörige Abteilung in die Uovnmsvtu Osronrnius bistorica ausge nommen worden ist, war von den Begründern dieser Sammlung beschlossen worden, lange bevor nach Pertz' Tod mit dem Eintritt des Direktorats von Waitz der neue Arbeitsplan festgestellt wurde. Der unvus gnivgsvts8'ivu8 auf dem Vorblatt unserer sämtlichen Bände bezieht sich auf die beabsichtigte Ausgabe von Jordanes und Cassiodor. Ausgesührt war allerdings von den dafür bestimmten Arbeiten noch keine, auch der Kreis derselben nicht endgiltig festge stellt; aber für einen Teil derselben waren umfassende Vorarbeiten unternommen und die Abteilung selbst öffentlich angekündigt worden, so datz man damals übereinkam, auch hierin an dem ursprünglichen Plan sestzuhalten. Für die Auswahl trage ich als Leiter dieser Abteilung im wesentlichen die Verantwortlichkeit. Mich hat dabei zunächst der Gedanke geleitet, datz es überhaupt, insbesondere aber sür eine Uebergangsepoche, wie diejenige ist vor dem Zusammenbruch des römischen Wsstreichs bis zu dem Beginn der fränkischen Vormacht, schlechterdings unmöglich ist, das für den Historiker erforderliche Material in einer bestimmten Zahl von Bänden zusammenzufassen, und datz demnach diese Abteilung nicht darauf angelegt werden durfte, in dieser Hinsicht eine notwendig scheinhaste Vollständigkeit zu erzielen, sondern vielmehr bei jedem einzelnen Schriftwerke zu erwägen war, einmal ob es für die historische Kunde dieser Epoche von wesentlicher Bedeutung sei, und zweitens, ob eine kritische Bearbeitung desselben, namentlich die Herstellung der handschrift lichen Grundlage Nutzen verspreche. Die höhere, aus Sprach- und Sachkenntnis beruhende Kritik kann bei Kollektivunternehmungen, wie die unsrige ist, wohl als wünschenswerter Gewinn, aber nicht als das regelmäßige Ziel in das Auge gefasst und, wie die geistige Arbeit überhaupt, wohl gefördert, aber niemals abge schlossen werden. Die diplomatische Kritik dagegen fordert, wo sie in weiterem Umfang auftritt, Mittel, wie nur eine vom Staat getragene Institution sie zu liefern vermag, und bei ihr ist ander seits ein Abschluh erreichbar. Darum sind Tacitus und Ammian ausgeschlossen worden; sie sind ohne Zweifel für die deutsche Ge schichte unendlich viel wichtiger als sämtliche in meine Abteilung aufgenommenen Autoren; aber die diplomatische Kritik ist bei beiden einfach und im wesentlichen erledigt. Dagegen war für alle obengenannten Schriftwerke die handschriftliche Grundlage der Fest stellung bedürftig, und datz jeder einzelne derselben sür die Ge schichtsforschung der bezeichneten Epoche von wesentlichem Nutzen ist, wird nicht bestritten werden. Die Grenzen einer derartigen Be arbeitung sind allerdings mit objektiver Bestimmtheit nicht zu ziehen und bis zu einem gewissen Grade abhängig teils von der Meinung des Leiters der Abteilung, teils von dem Belieben der Central-Direktion selbst, die nicht alle Anträge des Leiters geneh migt hat. Bei der Grenzenlosigkeit der Ausgabe selbst hat in der prak tischen Ausführung eine gewisse Willkür nicht vermieden werden können. Indes hoffe ich, wenn auch im einzelnen manches Hinweg oder hinzugewünscht werden mag, doch im ganzen den richtigen Mittelweg zwischen dem Zuwenig und dem Zuviel gefunden zu haben. Insbesondere bei den in den drei Bänden der Chroniken vereinigten Miscellaneen habe ich es lebhaft empfunden, daß ohne die großen Hilfsmittel, welche eine Institution wie die unselige gewährt, eine derartige für das einzelne Kleinstück schlechthin un mögliche und doch in ihrer Gesamtheit unentbehrliche Sammlung sich niemals würde haben durchsühren lassen. Die Rücksicht darauf, datz Ausgaben, wie die unseligen sind, vor allen Dingen den diplomatischen Apparat liefern sollen, hat mich weiter dazu bestimmt, was vielleicht manchen Tadel gefunden hat, wo es irgend anging, nicht einzelne Stücke, sondern die uns erhaltenen Werke des betreffenden Schriftstellers vollständig zu geben. Freilich bei Prosper, Eugippius, Cassiodor, Beda ließ sich dies nicht durchführen. Aber wenn auch von Ausvnius oder Clau dianus dem Historiker nur wenige Abschnitte direkt nützlich sind, so darf auch über diese keiner mitsprechen, der nicht den Schrift steller im ganzen kennt und beurteilen kann. Die Excerptenpubli- kation mag für die Wissenschaftlichkeit zweiter Ordnung am Platz sein, für unsere Arbeiten ist sie immer als ein einem nationalen Unternehmen übel anstehendes Armutszeugnis erschienen. Die mir übergebenen Vorarbeiten erwiesen sich mit geringen Ausnahmen als unbrauchbar; die Kollationen — solche von Pertz und Waitz fanden sich unter den mir für diese Arbeit übergebenen nicht — gehörten überwiegend der Frühzeit der Gesellschaslsarbeit an und waren ebenso unzulänglich wie leicht ersetzlich. Wir, meine Mitarbeiter und ich, haben keine Mühe und keine Kosten gescheut, um in dem bezeichneten Kreise die diplomatische Kritik abschließend zu erledigen. Eine Schranke habe ich bei dieser Abteilung oft ungern, aber dennoch streng eingehalten; es ist dies der Ausschluß der byzan tinischen Geschichtswerke. Daß der Römerstaat namentlich der späteren Kaiserzeit diese ebenso und vielleicht noch mehr fordert als die lateinischen Quellen, bedarf der Ausführung nicht; und wie sehr selbst ein Schriftsteller wie Prokop des kritischen Apparates entbehrt, in wie geringem Grade die sogenannte akademische Byzantinerausgabe ihrem Namen Ehre macht, wie wir überall, wo de Boor nicht gearbeitet hat, uns in kläglicher Unsicherheit befinden, das wissen die Kundigen alle, und das fordert dringend Abhilfe. Aber diese kann nur eine Sonderbearbeitung der byzan tinischen Geschichtsguellen bringen, die zu unseren Monumenten so notwendig gehört, wie einstmals das Ostreich zum Westreich gehört hat. Die große Gefahr, der unsere Lloomnsnts. Kormanirrs infolge der zentralen Lage unseres Landes ausgesetzt sind, die Uferlosigkeit unserer Sammlungen durch das Uebergreifen in die Geschichte der Nachbarstaaten würde wesentlich gesteigert werden, wenn unsere Arbeiten auch auf das Gebiet des Ostreichs und
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