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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1898
- Sprache
- Deutsch
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günstigung der Ziffer V V. der 12. Bestimmung des Zolltarif gesetzes beseitigt werden sollte, stattgegeben worden, und zwar, wie es in der Einleitung zu der Verordnung heißt, weil die bisherige Vergünstigung dazu benutzt werden könnte, um zum Nachteil der spanischen Finanzen Waren aus Ländern, denen ein Anspruch auf den zweiten Zolltarif nicht zusteht, im Postpaketverkehr über Länder, die diesen Anspruch haben, zu dem niedrigeren Zollsatz einzuführen. Eine Befugnis zur Verzollung der Postpakete wurde den Zoll agenten jedoch nicht eingeräumt- Der entscheidende Teil der Verordnung lautet in deutscher Uebersetzung wie folgt: -1) Die unter VH der 12. Bestimmung des Zolltarifgesetzes betreffs der Postpakete bestimmte Ausnahme ist als dahin einge. schränkt anzusehen, daß sie sich nur auf Pakete mit kleinen Mengen solcher Gegenstände, die nicht eine in mehrere Teile zerlegte Handels sendung darstellen, bezieht. 2) Die Vorlegung eines Ursprungszeugnisses ist obligatorisch in allen Fällen, wo die Postpakete Waren enthalten, die eine in mehrere Teile (Pakete) zerlegte Handeissendung ausmachen, und zwar ist in solchen Fällen für jedes einzelne Postpaket ein Ursprungszeugnis nötig. 3) Unter einer in mehrere Teile zerlegten Sendung sind die jenigen Pakete zu verstehen, die am gleichen Tage oder an auf. einander folgenden Tagen bei einem Zollamt ankommen, eine und dieselbe Warengattung enthalten und an denselben Empfänger kon- signiert sind. 4) Die übrigen Anträge des Syndikats der Zollagenten in Port Bou werden zurückgewiesen. - Zum Handelsrecht in Oesterreich. — Wie die Neue Freie Presse erfährt, ist die österreichische Regierung anläßlich der bevor stehenden Reform des Aktienrechts der Frage näher getreten, ob sich die seit einigen Jahren in Deutschland eingeführte Handelsgesellschaft«, form mit beschränkter Haftpflicht nicht auch sür Oesterreich eignen würde, und hat in diesem Sinne eine Umfrage an die Handels kammern gerichtet. Innerer österreichischer Postpaketverkehr. — Das österreichische Handelsministerium hat angeordnet, daß vom 1. No vember d. I. an im internen österreichischen Verkehre Pakete ohne und mit Wertangabe bis einschließlich 50 fl. als -gewöhnliche Pakete- und nur solche mit einer Wertangabe über 50 fl. als -Wertpakete- zu behandeln sind. Königliches Kupferstichkabinett in Berlin. — Das Königliche Kupferstichkabinett in Berlin erhielt durch Ankäufe bei den Versteigerungen der Sammlungen von Sallet im April und Sträter im Mai d. I. mannigfachen, sehr ansehnlichen Zuwachs an Kupferstichen, Holzschnitten, Büchern mit solchen, Zeichnungen und Handschriften-Malereien aus älterer, sowie Radierungen, Lithogra- phieen und einen Farbenholzschnitt aus neuerer Zeit. Aus dem Landeskunstsonds wurde eine Reihe moderner Lithographieen an gekauft und dem Kupferstichkabinett überwiesen. — Aus den in der Königlichen Technischen Hochschule zu Charlottenburg bewahrten Kunstsammlungen des Beuth - Schinkel - Museums wurden einige Blätter dem Kupferstichkabinett leihweise auf fünf Jahre überlassen. Außer vier Kupferstichen befindet sich darunter eine weißgehöhte Tuschzeichnung auf grüngrundiertem Papier, die Albrecht Dürer zugeschrieben wird und -Simson, die Philister tötend-, darstellt. Internationaler Kongreß der Presse. — In Lissabon wurde am 26. d. M. im Gebäude der Geographischen Gesellschaft bei Anwesenheit des Hofes, des diplomatischen Korps, der Spitzen der Militär- und der Civilbehörden, der Geistlichkeit und vieler Damen der fünfte internationale Preßkongreß feierlich er öffnet. Vor dem Gebäude, welches beflaggt war, hatte eine Kom pagnie Marinesoldaten Aufstellung genommen. Beim Erscheinen Ihrer Majestäten des Königs und der Königin mit dem Prinzen Alphonso, die von dem Comits und den Mitgliedern deS Kon gresses empfangen wurden, intonierte die Versammlung die portu giesische Volkshymne. Der Präsident des Kongresses, Singer-Wien, hielt eine Ansprache, worin er der Befriedigung darüber Aus druck gab, daß die Anwesenheit Ihrer Majestäten Allerhöchstdercn Sympathie und mächtigen Schutz sür die Bestrebungen nach Soli darität der Journalisten aller Länder erkennen lasse, wofür die Journalisten Dankbarkeit und Verehrung empfänden. Die inter nationale Preßunion bezwecke die Beseitigung aus Unkenntnis re sultierender, nicht verständlicher, schlechter Vorurteile; sie bezwecke weiter Arbeit für Fortschritt, Cioiltsation und Gerechtigkeit, sowie Bildung einer europäischen Armee, deren Mitglieder erkennbar seien durch persönliche Würde, Heimatliebe, Rechtlichkeit und ehrenhafte Ausübung ihres Berufes. Vielleicht trage dieses Streben zur Herbei führung des Friedens und der Eintracht unter den Nationen bei. Die Ansprache schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf das KönigSpaar. Der König erklärte in seiner Erwiderung, daß er dem Wunsche des Präsidenten, den Kongreß zu eröffnen, gern Folge leiste. Wie der jüngst in Lissabon abgehaltene Kongreß der Aerzte der Pflege des Körpers, so sei der Preßkongreß der Pflege des Geistes ge widmet. Die Presse habe die schöne Ausgabe. Edles zu fördern und zu verbreiten. Nach Beendigung der Feier hielt der König Cercle, wobei Singer-Wien und Schweitzer-Berlin durch längere Ansprachen ausgezeichnet wurden. Abends fand ein von der Stadt veranstalteter Empfang statt. Buchbinder-Lohnbewegung in Wien. —In Wien droht ein Streik der Buchbindergehilfen. In einer kürzlich abgehaltenen Versammlung der Vertrauensmänner der Wiener Buchbinder wurde der einhellige Beschluß gefaßt, in nächster Zeit in energischer Weise eine Aktion zur Verbesserung der Arbeitsverhältnisse der in den Wiener Buchbindereien beschäftigten Personen einzuleiten. Zur Einleitung dieser Aktion beriefen die Vertrauensmänner sür den 25. d. M. eine Versammlung ein mit der Tagesordnung: -Die Forderungen der Wiener Buchbinder-. Die detaillierten Forde rungen bezüglich Herabsetzung der Arbeitszeit und Erhöhung der Löhn- wurden den Prinzipalen mit dem Ersuchen zur Kenntnis gebracht, bis längstens 1. Oktober dem Lohn-Komitee eine zu stimmende Verständigung zukommen zu lassen, da im Unterlassungs fälle die Arbeit von Montag, den 3. Oktober, an ruhen würde. In den in Wien befindlichen 180 Buchbinder-Werkstätten sind über 2000 Arbeiter beschäftigt, und zwar etwa 1300 männliche und 800 weibliche. Verband deutscher Arbeitsnachweise. — Am 27. Sep tember trat in München der Verband deutscher Arbeitsnachweise zu seiner 1. Verbandsversammlung und Arbeitsnachweis-Kon ferenz zusammen. Für die Tagung liegt ein umfangreiches Programm vor, das sich auf wichtige Aufgaben des Arbeits nachweises und seiner Organisation erstreckt. Der Bedeutung gemäß, die die segensreiche Thätigkeit des Verbandes im Dienst des sozialen Gedankens bisher entwickelt hat, haben sich in dem Ausschuß des Verbandstages alle größeren Bundes staaten durch Sachverständige vertreten lassen. So sind die preußischen Ministerien für Handel und Gewerbe und für Land wirtschaft durch Kommissare vertreten, ebenso das österreichische Handelsministerium, dazu kommen noch folgende Gemeinden: Aachen, Bamberg, Berlin, Bielefeld, Colmar i. Elf., Darmsladt, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt a. M., Frei burg i. Br., Fürth, M.-Gladbach, Gmünd, Gotha, Schäbisch-Hall, Halle a. S., Hamburg, Heilbronn, Kaiserslautern, Karlsruhe, Kiel, Köln, Konstanz, Kreuznach, Ludwigsburg, Mainz, Mannheim, München, Münster, Nürnberg, Offenburg. Osnabrück, Quedlinburg, Reutlingen, Schopfheim, Straßburg t. Elf., Stuttgart, Ulm, Wies baden, Worms und Würzburg. Auch Landwirtschaftskammern, so die schlesische, haben die Tagung beschickt. Die zahlreich erschienene Versammlung (etwa 150 Personen) wurde vom Minister Freiherrn v. Feilitzsch und vom Ersten Bürgermeister v Borscht begrüßt. In seiner Eröffnungsrede wies der Vorsitzende des Ausschusses, der zugleich Vorsitzender des Verbandstages ist, Or.jnr. Richard Freund- Berlin, aus die Bedeutung und die Vorteile der Arbeitsnachweise hin, sowie darauf, daß eine gute und zweckentsprechende Organifation der einzelnen Arbeitsnachweise notwendig sei, um ihren Zweck vollauf zu erfüllen. Die Bekämpfung der gewerbsmäßigen Arbeits oermittelung sei unbedingt nötig, weiter sei auf die Wahrung des unparteiischen Charakters der Arbeitsnachweise hinzuwirken. XVII. Versammlung der Astronomischen Gesellschaft. — Am 24. d. M. wurde im Sitzungssaal der königlichen ungarischen Akademie der Wissenschaften zu Budapest die siebzehnte Versamm lung der Astronomischen Gesellschaft in Gegenwart des Unterrichts ministers, vr. Julius v. Wlasst cs, des Präsidenten der ungarischen Akademie, Baron Eötoös, sowie zahlreicher Gäste aus wissen schaftlichen Kreisen durch den Vorsitzenden Professor Seeliger (München) eröffnet. Der Minister begrüßte die Gesellschaft in einer längeren, in französischer Sprache abgehaltenen Anrede. Hieraus ergriff das Wort Baron Eötvös. Namens der ungarischen Akademie begrüßte er die Versammlung aus das wärmste. Nachdem der Vorsitzende den Dank der Gesellschaft ausgesprochen hatte, wurde in den geschäftlichen Teil der Verhandlungen eingetreten. Professor Seeliger teilte mit, daß die Gesellschast seit der letzten Ver sammlung in Bamberg (1896) nicht weniger als 16 Mitglieder durch den Tod verloren hat, und widmet dem Andenken von Tisserand, Gylden, Gould, v. Härdtl u. a. einige kurze, warm empfundene Worte. Darauf berichtete Professor Lehmann-Filhäs (Berlin) über die seit 1896 erschienenen Publikationen der Ge fellschast. Er macht davon Mitteilung, daß im Einvernehmen mit dem Vorstand der Gesellschast die Redaktion der -Astrono mischen Nachrichten- in Zukunft die in den letzteren erscheinenden Ephemeriden von Kometen und Planeten gesondert Herausgeber: 918 F!l»i^ ^sechzigster Jahrgar
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