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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1887
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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kundgebungen heiße es oft »extraordinär«; bei dem Weine fände sich der gerade Gegensatz »extrafein«. Herr Lampart-Augsburg: Endlich fei man angelangt beider letzten Nummer. Das Beste, heiße es im Sprichwort, komme zuletzt. Er weihe deshalb den letzten Tropfen dem hochverehrten Vorsitzen den Herrn A. Kröner. Herr l)r. Oscar von Hase - Leipzig brachte hierauf dem Dichter der Nibelungen, Herrn l)r. Wilhelm Jordan, ein Hoch, welches dieser sofort beantwortete mit den folgenden Strophen: »Rheinwein her, das Herz zu erwärmen, Wenn ich trinke, will ich schwärmen, Nur auf deutschen Rebenhügeln Wächst der Stoff zu Seelenflügeln. Was ich wünsche, will ich hoffen, Und beglückt als eingelroffen. Wenigstens im Rausch gewahren! Süße Jugend, Wiederkehr'! Rheinwein her, Rheinwein her aus heißen Jahren!« Hiermit hatte die denkwürdige Kellerfahrt ein Ende; einem kleinen Häuslein, wozu auch vr. Jordan gehörte, hielt es schwer, sich von den guten Gaben des Rheins zu trennen. Aber endlich mußte doch geschieden fein, und auch das letzte Häuflein begab sich zur Zahnradbahn, welche den Rest der fröhlichen Zecher den Voran- gegaugenen nach auf den Niederwald führte zum Fuße des hehren, in goldeneni Glanze weit über das Rheinthal schauenden hochragen den Denkmals der Germania. Und hier an der historisch gewordenen Stelle vollzog sich ein Akt patriotischer Kundgebung. Zuerst trat Herr A. Kröner Stutt gart an das Denkmal heran und wendete sich zu dem großen ringsum harrenden Kreise der Festteilnehmer. Er gedachte mit erhobener Stimme der Kämpfe um den deutschen Rhein, der nach Frankreich gezogenen und von dort siegreich zurückgekehrten deut schen Armee und brachte ein Hoch dem schirmenden Kaiser, dem obersten Kriegsherrn. Herr I),-. E. Brockhaus-Leipzig: Wie wir an geweihter Stätte mahnen, auch künftig das Vaterland zu schützen, so wollen wir auch zusammenstehcn zum Weitergcdeihen des deutschen Buch handels; wir wollen hier ein feierliches Gelübde ablegen. Jeder solle dafür sorgen znm ferneren Wohl und Gedeihen des deutschen Buchhandels zu wirken und zu arbeiten. Ein Hoch dem Gedeihen des deutschen Buchhandels. Herr De. Wilh. Jordan-Frankfurt: Er wolle versuchen zu übersetzen, was zu uns die Natur, die Geschichte des Denkmals, die Kunst spreche: Alles sage: Wie schön ist unser Vaterland, seien wir dessen würdig. Das Denkmal spricht: ich bin Wirklich keit, ich bin das Sinnbild, die Gestalt dessen, was unser Vater land ist. Der deutsche Geist soll ewig unsterblich bleiben, er soll als wohlverzinsliches und vermehrtes Kapital der Nachkommen schaft übermittelt werden Die Tradition von der ewigen Un sterblichkeit der Menschheit, die Tradition unserer Geschichte, be wahren wir sie und geloben wir der Mutter Germania treu zu bleiben. Ein Hoch der Mutter Germania. Herr v>. von Hase-Leipzig: Der erste Eindruck, welcher uns bei dem Anblick dieses Standbildes überkommen hatte, mußte der sein, daß es keinen andern Ort dafür gebe, als wo es jetzt steht. Dem Rheine zugekehrt, in das Vaterland schauend, das reich geschmückte Thal. Vertraut ist uns allen das deutsche Weib, das unser Vaterland versinnbildlicht. Die Kunst hat ihm den schönsten Ausdruck gegeben und kunstvoll hat es der Meister geschaffen. Darum sei vor allem dem Meister, der es so geschaffen, ein Hoch gebracht, der Meister Johannes Schilling lebe hoch. Alle stimmten enthusiastisch ein und vereinigten sich im Gesänge der »Wacht am Rhein« Die Zahnradbahn führte die Festgenossen jetzt wieder zurück nach Rüdesheim, wo in der »Rheinhalle« das Mittagsmahl her gerichtet war, an welchem über 200 Personen teilnahmen Bei der Tafel feierte Herr Müller-Grotc-Berlin in warmen Worten die Gastlichkeit Frankfurts. Frankfurt unentwegt hoch! — Herr Asbendroth-Frankfurt dankte dem Vorredner und toastete auf die Kollegialität, Herr E. Seemann-Leipzig auf die liebens würdigen Frankfurterinnen.— Herr vr. E. Brockhaus-Leipzig: Wir haben alle die gemeinsamen Interessen des deutschen Buch handels zu wahren gesucht. Was beschlossen worden ist, wird den Verlegern wie den Sortimentern zum Besten gereichen. Durch das eigenste Interesse sind die Verleger gezwungen, die Interessen der Sortimenter hochzuhalten. Also es ist voll ständige Harmonie zwischen den Buchhändlern zu Tage getreten. Er bringt ein Hoch dem deutschen Verlagshandel und dem deutschen Sortimentsbuchhandel. — Herr C. Kocnitzer-Frankfurt bringt ein Hoch auf die fernen Lieben der Anwesenden. — Herr Sturm aus Rüdesheim weist humoristisch darauf hin, daß eine gewisse Verwandtschaft zwischen Weinhändleru und Buchhändle.n bestehe; sie hätten beide die Presse und den Druck gemeinsam, wie auch das geistige Produkt. Er bringe dem Fortschritte des Buchha dels ein Hoch. — Während des Mahles war ein heileres Tischlied von l)r. L. Boß-Frankfurt gesungen worden. Eine kleine Anzahl Festgenossen hatte sich inzwischen in die Schaumweinkellerei von Ewald L Co. in Rüdesheim begeben, von welcher ebenfalls eine Einladung erfolgt war. Der Abend mahnte indes zur Heimfahrt und unter dem Klange der Musik und Tücherschwenken bewegte sich der Extrazug der Mainstadt entgegen. Am Dienstag machte eine kleine Anzahl der Festgenossen eine Partie in den Taunus. Es waren ihrer fünfzehn, welche mit der Bahn nach Cronberg, von da zu Fuß über Faltenstei», Königstein nach Soden gingen, wo die Bahn wieder zur Heim fahrt benutzt wurde. Mit dieser Fahrt waren die Festlichkeiten beschlossen. Alle, die an denselben teilgenommen, haben die Versicherung gegeben, daß sie die Erinnerung daran wahren würden, es seien schöne Tage gewesen und auch ein schönes Resultat sei zu Tage getreten, das hoffentlich ein immer festeres Band um den deutschen Buchhandel schlingen werde. U. Vermischtes. Vom belgischen Buchhandel. — Der Verwaltungsrat des Belgischen Buchhändlervereins (Osrols cko ln Indruiri«-, <ls l'Iraxriiusris et äes kroksssions gui s'z- ruttnobeut) hat kürzlich nach stehende Beschlüsse gesaßt: 1) Jeder Rabatt an Nichtbnchhändler wird aufgehoben. 2) Bis auf weiteres kann mit Rücksicht auf den größeren Bedarf den Erziehungsanstalten und Lehrern ein Rabatt gewährt werden; derselbe darf indessen 10 Hs, ohne Freiexemplar nicht übersteigen. 3) Derselbe Rabatt ist zulässig für Volksbibliotheken und Behörden. 4) Die den Bücherkäufern in Form von Prämien eingeräumten Vorteile sind nur dann zulässig, wenn sie den Buchhändlern gleichfalls gewährt werden. 5) Ein nach dem Umsange der Bestellung sestznsetzender Rabatt, der aber 20 Hs, ohne Freiexemplare nicht überschreiten darf, kann sür die von seiten der Schulverwaltungen zu Preisvertei lungen benötigten Bücher zugestanden werden. 0) Die Frage eines einheitlichen belgischen Buchhändler rabattes im Verkehr der Kollegen wird vertagt. Vom Postwesen. — Bekanntmachung. Von jetzt ab können Postpakete ohne Wertangabe im Gewicht bis 5 lcx nach Nieder- ländisch-Jndien versandt werden. Das Porto für derartige Pakete ist vom Absender voranszubezahlen. Über die Taxen und Versendungs- bedingnngen erteilen die Postanstalten aus Verlangen Auskunft. Berlin^., de» 23. September 1887. Der Staatssekretär des Reichs-Postamts, von Stephan. Königliches Geschenk. — Das Geschenk Sr. Majestät des Königs von Sachsen an Se. Heiligkeit Papst Leo XIII. zu'dessen Jubelfeier ist eine äußerst wertvolle und prächtige Arbeit des Direktors der Leipziger Kunst- gewerbeschnle, des Hrn. Hosrat Or. Nieper. Sie ist das sehr täuschende Faksimile einer »biblia, pnuxornrn« auf Pergament. Außer den beiden Leipziger ooäieva giebt es nur noch in Basel eine solche »Armenbibel«. Die »Dresdener Nachr.« äußern sich sehr anerkennend über die künst-
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