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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1887
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18871003
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Erachtens der Hinweis, dieses immerhin gewagte Experiment, das jetzt versucht werden soll, und dem ich persönlich ja alles Glück wünsche, ! Gelächters nicht zu weit auszudehnen. Ich erinnere daran, daß z. B. unsere politische Vertretung sich nicht in dem Maße um die Deutschen des Auslandes kümmert, wie es gerade die Statuten des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler thun. Man läßt die Deutschen in Österreich, Ungarn, in den Ostsecprovinzen sich wehren; die Regierung läßt das gewähren; gleichwohl glauben wir von unserem viel engeren Standpunkte in ihrem Schutz viel weiter gehen zu sollen. Ich erinnere auf der andern Seite hinsichtlich dieses Gesichtspunkts noch daran, mit welcher Frivolität z. B. die Firma Steiger sich des Nachdrucks bedient hat, und heute wollen wir . . . Herr Kröner: Ich muß den Herrn Redner wieder holt ersuchen, in der Sache nicht zu weit auszuholen. Die amerikanischen Nachdruckverhältnisse sind doch in keiner Weise Gegen stand unsrer heutigen Verhandlungen. Herr Streller: Ich habe ferner zu bemängeln, daß in der Kommission bestimmte achtungswerte Faktoren des Buchhandels, z. B. die Kolporteure, nicht in dem Maße . . . (Große Unruhe. Wiederholte Schlußrufe.) Herr Kröner: Ich bitte den Herrn Redner nicht zu unterbrechen, so lange er bei der Sache ist. (Heiterkeit, f Herr Streller: Ich hatte ferner noch unter der Vorführung der deutschen Buchhändler, was ich schon in meinen eignen Anträgen betont habe, die Erwähnung des Barfortiments vermißt, und möchte das hiermit ausgesprochen haben. Dann ist mir noch einiges andere ausgefallen, z. B im 8 3., Absatz 4. und 5. . . . Herr Kröner: Nun muß ich wiederholt den Herrn Redner aufmerksam machen, daß wir bei der allgemeinen Diskussion sind. Wenn Sie auf einzelne Paragraphen eingehen wollen, so wäre das für die Specialdebatte vorzubehalten. Herr Streller: Ja so . . (Wachsende Unruhe. Allseitiger Ruf: Schluß! Redner verläßt die Tribüne. Bravo und Händeklatschen.) Herr Simion-Berlin: Meine Herren! Herr Luckhardt hat angeführt, daß er in der Berliner Versammlung, v:>, der hier mehrfach die Rede gewesen ist, der einzige gewesen sei, welcher der Majorität gegenüber einen andern Standpunkt ein genommen habe. Das ist ganz zutreffend; dagegen läßt sich kein Wort sagen. Er hat ferner hinzugefügt, daß, obwohl beinahe sämtliche Anträge in dem Sinne gehalten waren, wie Herr Paetel Ihnen verlesen hat, doch sehr viele anwesend gewesen seien, die im Herzen eine ganz andre Meinung gehabt hätten. Ich muß cs den Betreffenden überlassen, sich mit Herrn Luckhardt abzufinden über die Schmeichelei, die darin liegt, daß sie anders stimmen als sie denken. (Sehr richtig!) Ich muß aber auch persönlich Herrn Luckhardt etwas erwidern, da er meinen Namen genannt hat und, was ich gestern vorgetragen habe, in ganz falscher Weise wicdergegeben hat. (Widerspruch.) Ich habe nicht vertreten, daß ein neues Börsen blatt gegründet werden solle; das ist mir nicht eingefallen. Ich habe es nur für meine Pflicht gehalten, bei den Beratungen auch darauf hinzuweisen, daß derartige Maßregeln getroffen werden können. Ich und meine übrigen Berliner Kollegen, soweit ich deren Gesinnung kenne, wir werden, obwohl wir das Statut bekämpfen, wenn es erst Gesetz ist, diejenigen sein, die mit aller Kraft dahin arbeiten werden, das, was einmal beschlossen ist, auch durchznführen. (Bravo!) Herr Mühlbrecht-Berlin: Meine geehrten Herren! Fürchten Sie nicht, daß ich Sie belästigen werde mit einer Darlegung der Verhältnisse, wie sie in Berlin sind. Das ist an andrer Stelle zur Genüge geschehen. Ich muß nur das Wort nehmen, um einiges zu erklären. Unser verehrter Herr Vorsitzender hat vorhin ausdrücklich betont, daß seine Rede für die Öffentlichkeit bestimmt sei und daß sie als eine Direktive für die Presse gelten solle. Herr Kröner: Eine Direktive nicht. Herr Mühlbrecht: Nun, zur Belehrung des Publikums für die Öffentlichkeit bestimmt. Herr Kröner: Ja. Herr Mühlbrecht: Und da muß ich doch sagen, daß der Widerstand, der von Berlin geleistet wird, nicht allein gipfelt in der Erklärung der Sortimenterkollcgen, wie der Herr Vorsitzende geäußert hat, sondern daß hier eine Erklärung der Korporation vorliegt, in der eben soviel Verleger wie Sortimenter vertreten find. Es ist von Wichtigkeit, hier an dieser Stelle zu konstatieren, daß nicht das Berliner Sortiment allein diese Opposition zu machen sich verpflichtet glaubt, sondern es ist eine Sache der Korporation. Ein anderer Punkt, den ich berichtigen muß, ist die Äußerung des Herrn Luckhardt, daß eine ganze Zahl größerer Sortimenterfirmen nicht damit einverstanden wäre, wie der Sortimenterverein respektive die Korporation sich geäußert hat. Woher Herr Luckhardt diese Kenntnis schöpft, weiß ich nicht; aber aus den mir vorliegenden Dokumenten kann ich Ihnen Mit teilen, nachdem ich als Vorsitzender des Sortimentervereins eine Enquete zu veranstalten verpflichtet war, daß 62 Voten ein gegangen sind von Berliner Sortimentsbuchhandlungen, darunter alle größeren Firmen mit Ausnahme von 2. Von diesen 62 Voten haben sich 58 ablehnend verhalten, haben gesagt: wir können zur Zeit noch nicht einer Verminderung des Rabatts zustimmen, und nur 4 haben sich in dem Sinne geäußert, daß sie den Versuch mitmachen wollten, auf 5H« herunterzugehcn. Wie Herr Luckhardt dem gegenüber seine Behauptung begründen kann, das verstehe ich nicht. Wer sich dafür interessiert und Einsicht von dem Material nehmen will, dem stelle ich privalim unter Diskretion die Einsicht anheim. Herr Kröner: Auf das hin, was Herr Mühlbrecht gesagt hat, will ich nur konstatieren, daß laut dem vor mir liegenden Wortlaut meiner im Namen des Vorstandes gehaltenen Rede ich zunächst im allgemeinen von den Berliner Kollegen, also auch von den Verlegern, und dann allerdings in 8x6oi>z von den Sortimenterkollegen sprach. Es ist ganz klar, daß ich, indem ich auf die Sache näher einging, hauptsächlich den Standpunkt der Berliner Sortimentsbuchhändlcr erwähnen mußte, allein ich habe den Einspruch, der von Berlin erhoben ist, im allgemeinen als von Berliner Kollegen herrührend bezeichnet. Hier ist die schriftliche Aufzeichnung. Herr Mühlbrecht: Ich kann nur erwidern, daß ich mir sofort die Worte notiert habe; ich muß dann schlecht gehört haben und bitte deshalb um Entschuldigung. Herr Luckhardt: Nachdem Herr Simion alles das bestätigt hat, was ich vorhin gesagt habe (Heiterkeit) und schließlich hinzufügte, daß, wenn heute die Statuten angenommen würden, selbstverständlich die Berliner Kollegen sie ebenso ener gisch halten und verteidigen würden wie die andern Kollegen, so glaube ich, daß dieser Fall erledigt ist. Die Herren sind bereits auf dem besten Wege, Ihnen zu Helsen; das werden Sie daraus ersehen.
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