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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1887
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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491 r Amtlicher Teil. .V 228, 3. Oktober 1887. Wenn soeben gesagt worden ist, daß meine Kenntnis in betreff der Berliner Sortimenter nicht ganz richtig wäre und daß dem gegenüber die Beschlüsse stehen, welche im Verein gefaßt worden sind, so muß ich mich, da ich nicht die Absicht habe, hier einzelne Namen nach dieser Richtung hin zu nennen, auf die Bemerkung beschränken, daß die Zukunft beweisen wird, daß auch in dieser Beziehung ich recht behalte. Es ist Thatsache, daß ein großer Teil von ersten Berliner Sortimentsfirmen vollständig auf dem Boden der Anträge steht, die hier gestellt worden sind. Herr vr. Ed. Brockhaus-Leipzig: Meine Herren! Ich kann zunächst nur, was Leipzig betrifft, die Worte bestätigen, die unser Herr Vorsteher vorhin zu Ihnen gesprochen hat. Leipzig ist bereit, die Satzungen in der Fassung anzunehmen, wie sie von dem Revisionsausschuß und dann mit den Vorschlägen des Vorstandes Ihnen jetzt zur Annahme vorgelegt werden. (Bravo!) Wir haben allerdings schwere Bedenken gehabt. Wir sind in Leipzig vor die Frage gestellt gewesen, ob wir die neuen Satzungen annehmen könnten, ob wir nicht berechtigt waren sie abzulehnen, wenigstens wichtige Bestimmungen derselben abzulehnen. Ich ziele damit auf die Stellvertretungssrage. In Bezug auf die Stellvertretung ist in den neuen Satzungen die Beschränkung enthalten, daß nur die einzelnen Kreise sich vertreten lassen können, daß also z. B. die Leipziger Buchhändler nicht mit dem Stellvertretungsrecht von ihren auswärtigen Kollegen betraut werden dürften. Es ist das also eine wesentliche Be schränkung der früheren Bestimmung. Ferner aber, meine Herren, fühle ich mich doch berechtigt, darauf hiuzuweisen, daß diese Stellvertretung, wie sie jetzt hier in den neuen Satzungen wieder vorgeschlagen wird, im Jahre 1880 nur unter der Bedingung von seiten der Leipziger, die in der damaligen Versammlung, glaube ich, die Mehrheit hatten, angenommen wurde, daß die Grundlagen des Statuts nicht verändert würden, daß namentlich die Regelung der Verhältnisse zu dem Publikum nicht in das Statut ausgenommen werden würde. Meine Herren, diese Voraussetzung, unter der wir damals der Stellvertretung beistimmten, ist nicht erfüllt worden. Ich sage aber ausdrücklich: wir haben dies Bedenken gehabt, wir haben es aber fallen lassen, und wir stimmen voll und ganz den Satzungen bei, wie sie Ihnen hier im Entwurf vorliegen. Meine Herren, Sie gestatten mir aber vielleicht noch einige Worte hinzuzufügen, um meine persönliche Abstimmung zu motivieren. Ich bin in früheren Jahren entschieden gegen eine Veränderung der Satzungen nach der Seite, wie sie jetzt beabsichtigt wird, ausgetreten. Ich habe es für meine Pflicht gehalten, darauf hinzuwirken, daß der Börsenverein nur die früheren Zwecke verfolge, und nicht diesen neuen Zweck in seine Satzungen aufnehme. Ich kann auch nicht sagen, daß meine Ansichten sich darin geändert hätten. Ich halte nach wie vor den Schritt für einen höchst bedenklichen, für einen gefährlichen. Aber, meine Herren, gegenüber der allgemeinen Überzeugung der auswärtigen Mitglieder und namentlich der Sortimenter, daß ohne die Hilfe des Börsenvereins ihre Interessen nicht in der richtigen Weise voll geschützt werden können, gegenüber diesen Versiche rungen und gegenüber dem, was in dieser Beziehung noch in den letzten Jahren vorgebracht worden ist, lasse ich dieses Bedenken fallen, und sage: obwohl ich den Weg nicht für den richtigen Halte, so finde ich doch, es ist notwendig, ihn zu betreten und zu versuchen, ob auf diesem Wege die Schäden wirklich geheilt werden können, deren Beseitigung wir alle wünschen, und deren Beseitigung ich auch von jeher gewünscht habe. (Bravo!) In diesem Sinne, und in der Hoffnung, daß dieser Weg der richtige ist, und daß er auch von allen Seiten maßvoll verfolgt werden wird, lasse ich meine Bedenken fallen und stimme auch persönlich für die Satzungen, so wie sie Ihnen jetzt vorgelegt sind. Herr Strauß-Bonn: Meine Herren! Es war meine Absicht, in der heutigen Versammlung nicht zu sprechen; ich habe in der gestrigen Delegiertenversammlung des Guten vielleicht schon zu viel gethan. Indessen es scheint, daß es doch not wendig ist. Sie sind bisher nur von Leipziger und Berliner Verhältnissen unterhalten worden, und da bereits betont worden ist, daß wir in der heutigen Versammlung, nachdem wir gestern die Hauptarbeit der Statutenberatung bereits erledigt haben, in der heutigen Versammlung mehr an die Öffentlichkeit uns wenden, so halte ich es doch für notwendig, daß auch eine Stimme des großen Teils des Buchhandels hier laut werde, den man als den Provinzialbuchhandel bezeichnet im Gegensatz zu der Reichshauptstadt Berlin und der Reichshauptstadt des Buchhandels, Leipzig. Es muß betont werden, daß der Provinzialbuch handel den Bestrebungen, welche in dem Statut, welches heute Ihnen vorliegt, zum Ausdruck kommen, vom ersten Anbeginn mit sympathischem Interesse gefolgt ist, sie auf das allerlebhafteste unterstützt hat und den heutigen Tag als einen Festtag begrüßt, wo seine Wünsche zur Erfüllung gelangen. Die Verhältnisse in der Provinz waren unter den früheren Umständen so mißliche, die große Schleuderei, welche aus den Centralpunkten Berlin und Leipzig über ganz Deutschland sich verbreitet hatte, hatte überall die größten Notstände geschaffen, daß, durch diese Notlage gezwungen, schließlich ein Teil der Provinzialsortimenter eben falls genötigt war, die Schleudercr auf ihrem eigenen Gebiet zu bekämpfen und selbst sich zu wehren gegen die Konkurrenz der Zentralstädte, indem sie selbst mit Preisunterbietungen vorgingen. Von dem Moment an, wo wir mit Sicherheit erkannt hatten, daß der Weg, welchen die Leitung unseres Vereins cinschlug, wie sie sich besonders in unserm Vorsteher Herrn Kröner, verkörpert, der richtige sei zur Abstellung dieser Notstände, von dem Moment an war cs in den Provinzen keine Schwierigkeit, die Miß stände, die entstanden waren, zu bekämpfen und sich entschlossen hinter diese Bestrebungen aufzupflanzen und mit ihnen den, Ziel entgegen zu gehen; und heute glaube ich, ist kaum ein Provinzialbuchhändler, welcher nicht mit voller Genugthuung auf das Erreichte hinblickte und gerade in diesen Statuten den Ausdruck dessen wieder erkennt, was wir Jahre hindurch angestrebt haben. Wenn noch Wünsche diesem Statut gegenüber laut geworden sind, so sind es nur immer solche gewesen, welche dahin gingen, daß noch schneidiger, noch schärfer vorgegangen werden möge in dem Schutz des Provinzialsortiments. Es ist nicht genug anzu erkennen, daß der Ausschuß, welcher das Statut zu beraten hatte, auch in dieser Beziehung Maß gehalten hat und auch andere dem entgegenstehende Interessen zu schützen gewußt hat. Das war mir Bedürfnis hier öffentlich auszusprechcn. (Bravo!) Herr Kröner: Wünscht noch jemand zur allgemeinen Diskussion das Wort? — Es scheint nicht; dann schlage ich vor, daß wir in die Spezialdiskussion eintreten. Herr Hartmann-Elberfeld: Wir haben gestern in langstündiger Arbeit auf das speziellste die einzelnen Bestim mungen durchgegangen. Ich glaube im Sinne der großen Majorität zu handeln, wenn ich die Ansicht aussprcche, daß es nicht mehr nötig ist, auf die einzelnen Paragraphen nochmals einzugehen, (Bravo!) daß wir vielmehr die Arbeit, wie sie uns die Statutenrevisionskommission vorgelegt hat, mit den Abänderungen, wie sie der Vorstand uns heute unterbreitet hat, einfach an nehmen. Ich beantrage also «n-bloo-Annahme der Statutenrevision nach der Vorlage des Außerordentlichen Ausschusses mit den Abänderungsvorschlägen, wie sie uns heute vorliegen. (Bravo!)
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