Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1887
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18871003
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188710037
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18871003
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1887
- Monat1887-10
- Tag1887-10-03
- Monat1887-10
- Jahr1887
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
228, 8. Oktober 1887. Amtlicher Teil. 4915 Herr Koebner - Breslau: Ich habe im Namen des Verbandsvorstandes folgende Erklärung abzugeben. Der Vcrbandsvorstand hat im Namen und Aufträge der Delegiertenversammlung die gestern gefaßten Abänderungsvorschläge heute als Abänderungsanträge eingebracht. Wir ziehen diese Abänderungsanträge hiermit zurück, hoffen damit im Sinne der Herren Delegierten zu handeln, und thun dies aus folgenden Gründen: Der von uns eingebrachte Abänderungsantrag zu 8 2 ist in den Abänderungsvorschlägen des Vorstandes des Börsenvereins unter Nummer 1 im wesentlichen berücksichtigt. Ebenso ist unser Vorschlag zu 8 8, der im Grunde genommen auch gestern schon aus der Initiative des Börsenvereinsvorstandes hervorging, in Punkt 3 der Abänderungsvorschläge des Vorstandes berücksichtigt. Es bleibt dann nur der von uns gestellte Antrag, einen neuen tz 56 einzufügen. Dieser 8 56 ist im wesentlichen eine Erweiterung des 8 4 des Entwurfs der neuen Satzungen. Nachdem wir von seiten des Vorstandes des Börscnvereins versichert worden sind, daß die Ausführung der ihm in 8 4 gegebene» Befugnis in dem Sinne unseres 8 56 ausgeübt werden wird, glauben wir auch nicht daraus bestehen zu müssen, daß dieser neue 8 56 ausdrücklich in die Statuten ausgenommen wird. Wir ziehen also die Abänderungsanträge zurück und empfehlen den Herren Delegierten, ebenfalls für en bloe-Annahmc der neuen Satzungen zu stimmen, wie sie aus der Vorlage des Rcvisionsausschusics hcrvorgegangen sind, einschließlich der Abänderungsvorschläge, welche der Vorstand des Börsenvereins seinerseits noch hinzugefügt hat. (Bravo!) Herr Kröner: Wünscht noch jemand zu dem Antrag des Herrn Hartmann das Wort? Ich bitte den Antrag nochmals zu verlesen. Herr Hartmann: Ich beantrage, üler die Statutenrevisionsvorlage des Außerordentlichen Ausschusses mit den Abänderungsvorschlägen des Vorstandes, wie sie uns heute vorliegen, on bloo abzustimmen und von einer Spezial debatte abzuseheu. Herr Kröner: Ich frage, ob diese Abänderungsvorschläge in Ihrer aller Händen sind. Im Notfälle würden hier noch Exemplare zur Verfügung stehen. (Ein Herr will sich zum Wort melden, um bezüglich der Redaktion der Vorlage einen Wunsch auszusprechen. Darauf bemerkt:) , Herr Kröner: Zur Beruhigung kann ich mitteilen, daß der Vorstand Sie ersuchen wird, ihm die Ermächtigung zu notwendigen redaktionellen Abänderungen noch zu geben. Vielleicht könnte das dem Herrn Redner genügen. Wenn niemand mehr zu dem Antrag des Herrn Hartmann das Wort ergreifen will, so schreiten wir zur Abstimmung. Ich ersuche diejenigen, welche für diesen Antrag sind, sich zu erheben. (Geschieht) Ich kann mit Vergnügen nahezu einstimmige Annahme konstatieren. Wir wollen indes die Gegenprobe machen: ich bitte diejenigen, die dagegen sind, sich zu erheben. — Ich höre soeben, daß ein Teil der Anwesenden die Frage mißverstanden hat. Es wird darüber abgestimmt, ob die en bloe-Abstimmung erfolgen soll; nachher würde dann die Abstimmung en dloa über Annahme der Vorlage noch vorzunehmen sein. Ich denke, daß das nun deutlich ist. Es haben sich also 23 Stimmen dagegen, und 361 dafür ausgesprochen, daß von einer Spezialberatung abgesehen und sofort über die Vorlage «n bloe abgestimmt werden soll. Nun bringe ich die Frage zur Abstimmung: Nehmen Sie die Vorlage des Außerordentlichen Ausschusses mit den Abänderungsvorschlägen*), wie sie heute vom Vorstande Ihnen gedruckt übergeben wurden, an? Wer dafür ist, den bitte ich sich zu erheben. (Geschieht.) Herr Springer-Berlin, zur Geschäftsordnung: Auf diese Weise werden diejenigen nicht mitgezählt, die sich der Stimmabgabe enthalten. .Ich möchte ausdrücklich konstatieren, daß eine große Zahl Herren da zu sein scheint, die weder für noch gegen das Statut zu stimmen in der Lage sind. Herr Kröner: Wenn ich auffordere, es möchten diejenigen sich erheben, welche dafür sind, so muß ich annehmen, daß die, welche sich erhoben haben, auch in der That dafür sind, und umgekehrt. Herr Springer: Vorhin ist die Zahl ermittelt worden dadurch, daß die Aufgestandenen abgezogen worden sind von der Gesamtzahl der abgegebenen Karten; nicht wahr, meine Herren Stimmzähler? Ich habe nicht gesehen, daß die große Mehrzahl der Herren, die sich erhoben haben, gezählt worden seien, sondern Sie ziehen einfach die Stimmen ab. Herr Kröner: Herr Springer, ich ersuche Sie mir mitzuteilen, ob Sie einen Antrag zu stellen wünschen. Sie erheben also Einsprache gegen die Art der Abstimmung? Herr Springer: Nein, ich wünsche, daß konstatiert wird, welche Herren sich der Abstimmung enthalten. Herr Kröner: Ich ersuche diejenigen Herren, welche erklären wollen, daß sie sich der Abstimmung enthalten, sich zu erheben. (Geschieht. Es erheben sich 7 Herren. Heiterkeit.) Meine Herren! Ich teile Ihnen das Resultat der Abstimmung mit. Von 395 Anwesenden haben 27 gegen die Vorlage gestimmt und 7 sich der Abstimmung enthalten; wir haben also für das neue Statut 361 Stimmen und damit eine ganz außerordentlich große, weit über das statutarische Erfordernis hinausgehende Majorität. (Stürmisches minutenlanges Bravo und Händeklatschen.)' Meine Herren, obgleich die Debatte jetzt geschlossen und abgestimmt ist, glaube ich doch Herrn Müller oder Mayer, von der Firma Mayer L Müller, auf seinen Wunsch das Wort geben zu sollen. Herr Mayer-Berlin: Ich möchte gegen den gefaßten Beschluß protestieren als illegal und statutenwidrig. (Große Unruhe. Rufe: „Pfui!") Herr Kröner: Herr Mayer glaubt den Ausruf „Pfui" gehört zu haben. (Rufe: Jawohl!) Mir war er entgangen; sollte wirklich „Pfui" gerufen worden sein, so müßte ich das als unparlamentarisch bezeichnen. (Heiterkeit.) Herr Spemann: Hochgeehrte Herren! Mit der Annahme unsres Statuts sind wir an einem Wendepunkt unsrer Bestrebungen angelangt, und ich glaube, daß jetzt wohl der Augenblick gekommen wäre, wo wir denjenigen Herren unfern Dank zu sagen haben, die in dieser ganzen Angelegenheit eine ganz ungewöhnliche staatsmännische Weisheit an den Tag gelegt haben. (Bravo!) Ich glaube, daß der deutsche Buchhandel den stolzen Erfolg errungen hat, daß er die erste jener kaufmännischen Korporationen ist, die das Prinzip der moralischen Verantwortlichkeit gegenüber der Gesamtheit zur Ausführung bringt. (Bravo!) *) Folgen am Schluß dieses Berichts.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder