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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-10-05
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1887
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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1836 auf dem Grunde der alten Uorsa Havarien feierlich ge weiht wurde. Ein »Börsenblatt für den deutschen Buchhandel« ließ, da private Unternehmen gleich der ersten Leipziger Buchhändler zeitung Breitkopfs vom Jahre 1780 nicht gedeihen wollten, die Deputation des Leipziger Vereins am 1. Januar 1834 auf ihr eigenes Wagnis erscheinen. Da der Börsenverein, welcher die gleichfalls geplante Sache sehr verzögert hatte, sich gekränkt zeigte, so überließ man ihm nach Jahresfrist den wesentlichen Teil des Eigentumsrechtes und nach einem Jahrzehnte Leitung und volles Eigentum unentgeltlich. Eine Hauptaufgabe, welche beide Vereine unablässig be schäftigte, war die Ordnung der litterarischen Rechtsverhältnisse in Deutschland. Der Kampf gegen Nachdruck wurde einseitig mit den Waffen des sogenannten geistigen Eigentums, aber um so erfolgreicher durchgeführt; die gesamte einschlägige Gesetz gebung beruht jetzt im wesentlichen ans jenen Forderungen des Buchhandels. II. Das alte Leipzig, durch die Schöpfung des Zollvereins zu einer modernen Handelsstadt von Bedeutung, im neuen Reiche zugleich zu einer stattlichen Fabrikstadt erwachsen, wird, sobald die begonnene Einverleibung der Vororte beendet sein wird, als eine der größten Städte Deutschlands dastehen. Der Buchhandel Leipzigs, in welchem die Handels- und Fabrikstadt, die Universitäts- und Musikstadt sich wiederspiegelt, weist nicht mindere Blüte auf. Zwar eine überhastende Ent wickelung ist nie seine Sache gewesen, vielmehr ist ein langsames, stetiges Vorwärtsgehen, ein gleichmäßiges Weiterentfalten be scheidener Anfänge, ja geradezu ein Mangel an großem, kühnem Wagnisse ihm stets eigen gewesen. Selten werden volkstümliche, ans die augenblickliche Gegenwart gerichtete Unternehmungen mit Aufwand bedeutender Kapitalien in Gang gesetzt oder vom heimischen Geldmärkte gestützt. Erst in neuerer Zeit, wo das Patriziat des Buchhandels begonnen hat, sich auf den Land gütern der Umgegend sässig zu machen, würdigt die Ilauts llnanes des Platzes die Bedeutung der Werte, welche die stetige, bescheiden beginnende, aber bedeutend entwickelnde Arbeit des Buch handels gehäuft und denen die sorgfältige Pflege und Aus gestaltung durch gebildete Männer fruchtbringendes Leben ver liehen hat. Fast alle im vorigen Jahrhunderte begründeten Buchhandlungen sind, zumeist unter den alten Namen, ununter brochen, vielfach im gleichen Geiste, weitergeführt worden, auch die vielen achlungswerten Namen aus der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts blühen jetzt in Söhnen, Enkeln oder Geschäfts nachfolgern weiter. Der Leipziger Buchhandel hat eine stattliche Reihe hochgebildeter, charaktervoller Persönlichkeiten zu verzeichnen, die sich im letzten Menschenalter um die Hebung ihres Berufes verdient gemacht haben. Wer wird nicht, um unter den Ver storbenen nur einige zu nennen, welche auch im Vereinswesen an die Öffentlichkeit getreten sind, einen vr. Heinrich Brockhaus und v,. Hermann Härtel, vr. Salomon Hirzel und l)r. Wilhelm Engelmann als Förderer des geistigen Lebens und Zierden des deutschen Volkes willig anerkennen und Leipzig zu einem Menschen freund, wie dem jüngst Heimgegangenen Karl Tauchnitz, Glück wünschen? Die Gliederung des Leipziger Buchgewerbes inner halb der einzelnen Gruppen des Buchhandels, Druckgewerbes und der Hilfsgewerbe ist, dem vielgestaltigen Leben entsprechend, eine sehr mannigfaltige; weit über hundert hier einschlägige Be rufsarten verzeichnet die Reichsstatistik. Viele dieser Berufsarten werden gleichzeitig von einer Firma betrieben, und es haben sich gerade in Leipzig natürlich erwachsene Gesamtgeschäfte ge bildet, deren Wesen in der Zusammenfassung der mannigfachsten buchgewerblichen Thätigkeiten besteht. Alle diese sind in erster Linie Verleger für das ganze Gebiet der Wissenschaft, als Drucker zugleich Lohndrücker für Fremde, Schrift- und Stereotypengießer und Buchbinder; daneben finden sich bei den Einzelnen Kunst-, Musik- und Landkartenverlag, Sortiments-, Antiquariats- und Kommissionshandel, Holzschneiderei und Kupferstich, Lithographie und Steindruck, Notenstich und -Druck, Zinkographie, Lichtdruck u. dergl. vertreten. Das älteste Geschäft dieser Art, Breitkopf L Härtel, das im Jahre 1719 begründet, schon im vorigen Jahrhundert unter den Leipziger Drucker-Verlegern dieses Gepräge trug, hat sein Haupt gewicht im Musikverlag, den es in der eigenen Notendruckerei herstellt, und im Drucke wissenschaftlicher Werke für fremden Verlag. Das Haus F. A. Brockhaus, im Jahre 1805 in Holland begründet und zehn Jahre später nach Leipzig übertragen, hat zum Mittelpunkt seiner Verlags- nnd Druckthätigkeit eneyklopä- dische Unternehmungen, zumal das Konversationslexikon gewählt, als Lohndruckerei übt es Jllnstrations-Zeitungsdruck aus; im Kommissions-, Antiquariats- und Sortimentsgeschäft Pflegt es besonders die ausländischen Beziehungen. Die Stellung des Hauses im Buchhandel findet einen schönen Ausdruck in der edlen Gastlichkeit, welche das Brockhaus'sche Haus, als ein Sammel punkt geistig belebter Kreise, gleichsam im Namen des deutschen Buchhandels, seit Jahrzehnten geübt hat. B. G Teubner, im Jahre 1811 begründet, ist herrschender Verleger in der klassischen Philologie und Schullitteratur und Drucker großer Zeitungs- nnternehinungen. Julius Klinkhardt, im Jahre 1834 begründet, das jüngste der Gesamtgeschäfte, dürfte wohl, da es durch den Ankauf verschiedenster Geschäfte erweitert worden ist und rasch vorwärts strebt, gegenwärtig das umfänglichste sein. Es besitzt einen namentlich in Sachsen gangbaren Schulbücherverlag, sein Schwergewicht aber liegt in den mächtig entwickelten technischen Geschäftszweigen, der Schriftgießerei und der im großen Maß stabe betriebenen Accidenzdruckerei, samt wissenschaftlicher Litho graphie nnd Lichtdruckerei. Der Leipziger Buchverlag trägt ein ernsthaftes Gepräge, seine Unternehmungen sind zumeist auf die Dauer berechnet. Zuvörderst sind die großen Sammelwerke zu nennen nnd zwar auf dem Gebiete der Encyklopädien neben F. A. Brockhaus das Bibliographische Institut, ursprünglich in Hildburghausen be gründet; in Bezug auf die umfänglichen Sammelbibliotheken, deren Reigen zuerst Karl Tauchnitz erfolgreich eröffnet hatte, ist gegenwärtig für die griechische und römische Litteratur B. G. Teubner maßgebend, für die englische Litteratur in großartigeren Be ziehungen als sie der englische Buchhandel zum Weltverkehr unterhält, Bernhard Tanchnitz, für die deutsche Litteratur neben F. A. Brockhaus, Philipp Reclam jr. und das Bibliographische Institut, auch diese alle Drucker-Verleger im größten Maßstabe, doch ihre technischen Kräfte nur dem eigenen Verlage widmend. Die großen periodischen Unternehmungen, die Jllustrirte Zei tung Joh. Jak. Webers, die Gartenlaube von Ernst Keils Nach folger und das Daheim von Belhagen L Klasing werden von Lohndruckereien hergestcllt, ebenso der wissenschaftliche Verlag, auf welchem die dauernde Bedeutung des Leipziger Verlags handels ganz besonders beruht. Fast alle größeren Verleger pflegen gleichzeitig mehrere Gebiete; doch haben auf einzelnen Wissensgebieten bestimmte Verlegernamen besonderen Klang, so für die Naturwissenschaften Wilhelm Engelmann, für die Medizin F. C. W. Vogel, für Geschichte und Litteratur S. Hirzel, für Geschichte und Rechtswissenschaften Duncker L Humblot, für Sprachwissenschaft I. C. Hinrichs, für Theologie Dörffling L Franke, für Technik Jul. Baumgärtner und Arthur Felix, sowie für mannigfache Wiffensfelder Ambr. Abel, I. A. Barth, Fr. Fleischer, I. M. Gebhardt, F. W. Grunow, H. Haessel, C. L. Hirschfeld, Quandt L Händel, Karl Scholtze, Georg Thieme, Veit L Comp., T. O. Weigel, Otto Wigand und die Wiuter'sche Berlagshandlung. Der Jugendschriftenverlag ward zuerst von Otto Spamer in großem Maße betrieben; seitdem sind Belhagen L Klasing und Ferd. Hirt L Sohn mit neuen Anregungen her- Vvrgetreten. Die Reisebücherlitteratur blieb der Hauptsache »ach
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