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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1897
- Strukturtyp
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- 1897-01-11
- Erscheinungsdatum
- 11.01.1897
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- Deutsch
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Ausschließlich der Behandlung bibliographischer Fragen in Bezug auf die amtlichen Publikationen (Okttsiat Oitsraturs), die auch sonst in dem Buche eine hervorragende Stelle einnehmen, ist der dritte Teil gewidmet, während der vierte wieder allgemeine, untereinander in keinem Zusammenhänge stehende Aufsätze enthält. Schön schließt das Buch mit einer Ansprache, die der Verfasser im September 1895 an die Mitglieder der Oibrar^ ^ssistaute L.ösooiutiou zu halten Gelegenheit hatte. Mit weiten Aus blicken auf Welt und Leben schildert er die allgemeine und die Fachbildung des Bibliothekars, entwirft das Bild seiner umfassenden Thätigkeit, seines beständigen Kampfes, um das Chaos der hereinbrechenden Litteraturmassen zu bewältigen, schildert das Ideal und die Kulturmission des bibliothekarischen Berufes und giebt zum Schlüsse in den Grundzügen den Plan für das Studium und die Berussvorbereitung des Bibliothekars an. — Unter den theoretischen Werken, die in den letzten Jahren über Bibliographie erschienen sind, ist das besprochene Werk Campbells eines der anregendsten. Gerade in unseren Tagen, wo infolge des un gemessenen Ueberhandnehmens der Bücherproduktion und dank dem Brüsseler Unternehmen die bibliographische Frage auch in weitere Kreise gedrungen ist, wird das Erscheinen eines derartigen Buches, wo mit ruhiger, nachahmenswerter Sachlichkeit die einschlagenden Fragen erörtert sind, mancherlei Nutzen stiften. 0. 1. Kleine Mitteilungen. Das Testament Alfred Nobels. — Ueber das Testament Alfred Nobels, des Erfinders des Dynamits, wird der -Vossischen Zeitung- aus Stockholm folgendes Weitere gemeldet: -Es ergiebl sich, daß dieses Testament eine der großartigsten Schenkungen bildet, die jemals auf der Erde von einem einzelnen Manne zum Besten der Menschlichkeit gemacht worden sind, denn von dem Nobelschen Vermögen werden nicht weniger als ungefähr 35 Millionen Kronen der Wissenschaft und anderen Zwecken zur Verfügung gestellt. Nach Vermächtnissen an einige zwanzig Privat personen, Angehörige, nahestehende Freunde und Untergebene des Verstorbenen, einige Millionen Kronen umfassend, bestimmt das Testament folgendes: --Ueber mein ganzes übriges Vermögen wird in folgender Weise verfügt: das Kapital, das von den Testamentsvollstreckern in sicheren Wertpapieren anzulegen ist, soll einen Fonds bilden, dessen Zinsen alljährlich als Preis an diejenigen ausgeteilt wer den sollen, die im Laufe des abgelaufenen Jahres der Menschlich keit den größten Dienst erwiesen haben. Die Zinsen werden in fünf gleich große Teile geteilt, die wie folgt verteilt werden: ein Teil an den, der innerhalb der Physik die wichtigste Entdeckung oder Erfindung gemacht hat; ein Teil an den, der die wichtigste chemische Entdeckung oder Verbesserung gemacht hat; ein Teil an den, der auf dem Gebiete der Physiologie oder Medizin die wich tigste Entdeckung gemacht hat; ein Teil an den, der innerhalb der Lttteratur das Ausgezeichnetste in idealistischer Richtung hervor gebracht hat und ein Teil an den, der am meisten oder am besten für die Verbrüderung der Völker und Abschaffung oder Verminderung der stehenden Heere, sowie Stiftung oder Ver breitung von Friedenskongressen gewirkt hat. Die Preise für Physik und Chemie werden von der schwedischen Akademie der Wissenschaften, für physiologische und medizinische Arbeiten vom Karolimschen Institut in Stockholm, für Litleratur von der Akademie in Stockholm und für Friedensbestrebungen von einem aus fünf Personen bestehenden Ausschuß, der vom norwegischen Storthing gewählt wird, ausgeteilt. Es ist mein ausdrücklicher Wille, daß bei den Preisverteilungen keinerlei Rücksicht aus nationale Zugehörigkeit genommen wird, sondern daß der Wür digste den Preis erhält, ob er Skandinavier ist oder nicht.-- -Das Kapital, das, nach Abzug der privaten Schenkungen, für die im Testament genannten allgemeinen Zwecke übrig bleibt, wird aus mindestens 50 Millionen Kronen geschätzt und wird vielleicht 35 Millionen Kronen erreichen, je nachdem der Verkauf der Hinterlassenschaften ausfällt. Rechnet mau nur 3"/o Zinsen, so kommen zur jährlichen Auszahlung mindestens 900 OoO Kronen seine Million Mark) oder möglicherweise über eine Million Kronen, also etwa je 200 000 Kronen, ein ganzes Vermögen, für jeden der im Testament angezogenen füns Zwecke.- Ferner wird der «Neuen freien Presse- in Wien geschrieben: -Anläßlich des reichen Vermächtnisses, das der Erfinder des Dynamits, Alfred Nobel, zu Zwecken der Wissenschaft und Kunst hinterlassen hat, sind in Schweden, der Heimat des Testators, und auch anderwärts Kundgebungen geplant, die das Andenken des hoch herzigen Stifters in entsprechender Weise ehren sollen. Persönlich keiten, die Nobel bei Lebzeiten nahestanden, erzählen, daß er sich schon seit Jahren mit dem Gedanken getragen habe, seinen ge samten Besitz wissenschaftlichen Zwecken zu widmen, und daß er diese Absicht auch stets aussprach, ohne daß sie jedoch bei den Be treffenden völlig Glauben fand. So freudig dre durch das Ver mächtnis bedachten Kreise berührt erscheinen, so wenig dürfte es nach anderer Richtung hin Zustimmung finden, und es ist mög licherweise nicht ganz ausgeschlossen, daß es noch eine Anfechtung erfährt. Alfred Nobel hatte zwei ihm im Tode vorangegangene Brüder, deren einer als Privatmann in Stockholm lebte. Des letzteren einzige Tochter ist in Stockholm an einen Grafen ver heiratet, und als die Hochzeit stattfand, stattete Alfred Nobel das junge Paar mit einem Geschenk von einer Million Kronen aus. Der zweite Bruder, Edmund Nobel, war Besitzer der großen Petro leumquellen in Baku, die nach seinem Tode in den Besitz seiner drei Söhne übergingen. Alfred Nobel war mit einem Kapital von zehn Millionen an den Unternehmungen seines Bruders beteiligt, und es dürste kaum so leicht sein, diese Summe in entsprechend rascher Weise flüssig zu machen. Daß seitens dieser so nahestehen den Verwandten jedenfalls größere Hoffnungen auf die letztwilligen Verfügungen Alfred Nobels gesetzt wurden, ist wohl selbstverständ lich. Es wird uns noch mitgeteilt, daß, einer gleichfalls letzt willigen Verfügung des Verstorbenen zufolge, dessen Leiche von San Remo nach Stockholm überführt und im dortigen Kremato rium zur Feuerbestattung gebracht wurde.« Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Ois Owssbau. Itsbsrsiobt über cito Oorteobritts uuct Lscvsgrmgsu aut äsm Ossamtgsbist äsr IViseoveebatt, Vsotmitr, Oittsratur uuct Kunst, bsrausgSAsbsu von Or. 1. 8. ktsobbotä. 4". tt. 8 soll- bolct Verlag tu ttrautrkurt a. N. Das Luobgsrvsrbo. Xttgswsiusr ^uesigsr für Luob- uuct 8tsiu- äruetcsrsisv, Uuustaustaltsu, ttuobbinäsrsisu, Luob-, Oapisr- uuct Lobrsibrvarsubauclluugsu, sovis vsr«vauäts Oseobätteevsigs. 5. labrgaug. dir. 1. (1. lauuar 1897.) Oot. 8. 1 — 16 mit ^bbiläuugsu. tl. Oosrstsr's Vortag iu Osipeig. ^.robitsktur uuä Luust; ssttsus atts Xupksr- uuct Uotesotruitt- «vsrlrs; ittustr. ?rs,llbt«vsrtrs; Nusitc; Varia. ^.utiq.-Uatatog dir. 87 von kaut Usbmauu iu Lortiu. 8". 64 8. 1722 kirn. Nomorial clo 1a tibrairio t'rauyaigs. tisvus trobcloruactairs äo8 livrss. Oomptemsnt clo la bibtiograpbis krauqaiss. Rseusit äs eataloguss äss säitsnrs, avso tabtg8. 3s auuss. 8r. 53. 31 ctsosmbrs 1896. 8". 8.805—816. Vertag vou 8. I-s 8ouclisr iu Larie. Osutsobs 1uri8tsu-2situug. tlrsg. vou I)r. k. llabauä, Or. dl. 8tsugtoiu, Or. 8. 8taub. 1. lalngaug 1896. Hsgistsr. 4". XX 8. Vortag vou Otto Oisbmauu iu Lsrtiu. IIu8sr Itlatt. dtsus 1'otgo cts8 Ooipeigor Xorrsspouctsur: - ltiattss. Orgau kür vioto ttasbvsrsiuo. 1897. dir. 1. (7. lauuar.) 4". 8.1—8. Vortag äsr Oseobilktsststts vou -ttueor Blatt« (0. 0. dlüttor Vortag) iu Osipeig. Varik äsr Lapiorprü kuug8-^.u8tatt vou Otto IViutclor iu Ooiprig, Oksrstr. dir. 8 I. 8"' 31 8. mit ^.bbitäuugsu. Berner Litterarkonvention. — Der Bundesrat des Deutschen Reichs überwies in seiner Sitzung vom 8. d. M. seinem zuständigen Ausschüsse eine Vorlage, -betreffend eine Zusatzakte und eine Deklaration zur Berner Uebereinkunft über die Bil dung eines internationalen Verbandes zum Schutze von Werken der Litteratur und Kunst vom 9. September 1886-. Struwwelpeter auf der Bühne. — Aus Dresden wird der Neuen Freien Presse gemeldet: Das hätte sich der gute Or. Hofsmann wohl nicht träumen lassen, daß sein Struwwelpeter auch noch auf die Bühne kommen würde! Die gleichnamige (wesentlich nach dem bekannten Bilderbuch) von Victor Lson bearbeitete Balletpantomime in drei Abteilungen, Musik von Richard Heu berger, der choreographische Teil von unserm Balletmeister Otto Thieme, wurde in diesen Tagen überhaupt zum erstenmale in der hiesigen Hosoper unter Schuchs Leitung vor ausverkauftem Hause gegeben. Die durchaus originelle und stimmungsvolle Musik, die zahlreiche prickelnde Melodieen enthält, die reiche Ausstattung und die choreographischen Leistungen verhaften dem Werke zu einem schönen Erfolge. Der Komponist mußte gleich Herrn Thieme wieder holt erscheinen. Klingende Bühnenerfolge. — Der Leipziger Zeitung schreibt man: Ganz unglaublich groß sind die Gewinn-Anteile amerikanischer Bühnendichter, oder englischer, deren Stücke den Pankees gefallen. So brachte die bekannte ausgelassene Posse -Charleys Tante- ihrem Verfasser bloß in Amerika 75000 Dollars (mehr als 300000 an Gewinn-Anteilen ein, und Victorien Sardou bezahlte man 35000 Dollars (etwa 150000 ^!) für das Recht, seine -Madame Sans-Gsne» in den Vereinigten Staaten aufführen zu dürfen. Der Verfasser des Kriegsstückes -Sherandoch- heimste da für 100000 Dollars ein, mußte sich aber für das Drama -Aristokratie« mit der Hälfte dieser Summe begnügen. Ebenso viel erbrachten -Too Much Johnson« und -The Private Secretary«
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