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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1899
- Sprache
- Deutsch
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4786 Nichtamtlicher Tech — Sprechsaal. 148, 29. Juni 1899 Kleine Mitteilungen. Zum deutsch-spanischen Handelsvertrag. — DieHandels- kammer zu Leipzig beschäftigte sich am 27. d. M. in öffentlicher Sitzung mit dem zwischen Deutschland und Spanien abzuschließenden Handelsverträge. Dem Bericht im -Leipziger Tageblatt» ent nehmen wir darüber das folgende: Die Kammer beschloß, auf Berichterstattung des Herrn Kom merzienrats Meißner hin, dem Ministerium des Innern eine Eingabe zugehen zu lassen, in der sie die Wünsche der Industriellen ihres Bezirks in Bezug auf den neuen deutsch-spanischen Handels vertrag zum Ausdruck bringt. Die Erfüllung des Nächstliegenden Wunsches, Gleichstellung mit den meistbegünstigten Staaten hinsicht lich des spanischen Einfuhrzolltarifs, sei durch den Notenwechsel zwischen Deutschland und Spanien gesichert. Ausgefallen sei allerdings, daß, während darin Deutschland dem andern Teile ausdrücklich und ohne Einschränkung die Behandlung als meistbegünstigte Nation ein räume, Spanien als Gegenleistung ausschließlich die Gewährung seines Konventionaltarifes verspreche. Die praktische Bedeutung dieses Unterschiedes vermöge man im Augenblicke nicht zu er messen. Bei der gegenwärtigen Sachlage sei es aber nicht über flüssig, auf eine Reihe bisheriger Mißstände besonders auf merksam zu machen. Wenn die Zugeständnisse, die Spanien anderen Ländern gemacht habe, auch hinter den früher dem Deut schen Reiche eingeräumten Vergünstigungen zurückständen, so seien sie trotzdem erheblich genug, um jenen Ländern im Wettbewerbe gegen uns einen für uns sehr empfindlichen Vorsprung zu sichern. Die Schwierigkeiten des Handelsverkehrs mit Spanien würden, abgesehen von der Unsicherheit der Währung, noch dadurch erhöht, daß es an Zollämtern im Binnenlande fehle. Allgemein sei die Klage über die allein von Spanien geforderte Beglaubigung der Ursprungsz.eugnisse durch das Konsulat, für die eine Gebühr von 4 erhoben werde. Bei Postsendungen werde ein Ursprungszeugnis nicht gefordert. Sendungen, die sich dafür nicht eignen, ohne doch einen höheren Wert darzustellen, erlitten durch die Gebühr eine Belastung, die in Verbindung mit Zoll und Fracht das Geschäft in Frage stellen können. Dazu käme noch die über aus lästige Verzögerung. Z.B.bei dem hiesigen spanischen Konsulate, das nur in den Stunden von 10 bis 12 Uhr Ursprungszeugnisse annehme und diese in der Regel erst am folgenden Tage abliefcre. Die Beseitigung dieser Beglaubigung sei dringend zu wünschen. Eine zweite Klage betreffe das Fehlen eines Musterschutzgesetzes in Spanien, das wohl in Aussicht gestellt, aber nicht erlassen worden sei. Besonders beschwere sich eine Leipziger Schriftgießerei über thatsächliche Nachahmung ihrer Muster. Auch der Wunsch einer Erhöhung der Gewichts grenze für Postpakete auf fünf Kilogramm, der Erweiterung der Abmessungen für die Pakete und der Vereinfachung der Vorschriften für die Deklaration werde lebhaft geäußert. Die Gewichtsgrenze betrage jetzt nur drei Kilogramm, und jedem Pakete müßten vier (also bei drei Paketen an eine Adresse nicht weniger als zwölf) Deklarationen beigefügt werden. Der Postverkehr sei für Deutsch land um so wichtiger, als gewöhnliche Bahnsendungen bis zur spanischen Grenze vier bis fünf Wochen unterwegs blieben, während Frankreich und England viel günstiger gestellt seien. Für beson ders hinderlich erachtete die Kammer das Verbot der Einfuhr von Büchern in spanischer Sprache ohne Genehmigung vom Ninistorio ckg kowonto. Die Einfuhr von Nachdruck-Ausgaben, der dadurch vorgebeugt werden solle, sei auch in andern Ländern ver boten; aber nirgends beständen gleich umständliche Maßregeln. In Leipzig würden vielfach für Südamerika Bücher in spanischer Sprache gedruckt, die keineswegs Nachdrucke spanischer Original- Ausgaben seien; aber auch deren Einfuhr sei in Spanien von einer besonderen Erlaubnis des Ministeriums abhängig. Post. — Vom 1. Juli ab sind Postaufträge nach Portugal von den Absendern nicht mehr in portugiesischer, sondern in deutscher Währung auszustellen. Die Umwandlung der Beträge in die portugiesische Währung erfolgt nach dem Durchschnittskurse der dem Eingang der Postaufträge vorangegangenen Woche durch das Postamt in Lissabon, an das alle Postaufträgc nach Portugal (einschließlich Madeira und Azoren) zu adressieren sind. Im Verkehr mit den deutschen Post-Agenturen in Tientsin (China) und in Tsintau (Kiautschou) sind fortan Briefe und Kästchen mit Wertangabe bis zum Betrage von 8000 ^ zulässig. Die vom Absender zu entrichtende Taxe setzt sich zusammen: — tl) für Wertbriefe: 1. aus dem Porto und der festen Gebühr für einen Einschreibebrief von gleichem Gewicht und gleichem Bestim mungsort, 2. aus der Versicherungsgebühr von 28 für je 240 ^ oder einen Teil von 240 — 8) für Wertkästchen: 1. aus dem Porto von 2 40 -ß, 2. aus der Versicherungsgebühr von 28 für je 240 oder einen Teil von 240 Oesterreichische Patentschriften. — Das k. k. Patentamt in Wien wird im Juli d.J. mit der im § 45 des Oesterreichischen Patentgesetzes vom 11. Januar 1897 vorgesehenen Veröffentlichung der Beschreibungen und Zeichnungen der erteilten Patente in selbständigen Druckschriften (Patentschriften) beginnen und hat deren ausschließlichen Vertrieb der Buchhandlung Lehmann L Wentzel in Wien übertragen. Carl Flemming, Verlag, Buch- und Kunstdruckerei, A.-G. in Glogau.— Herr Richard Epner ist aus dem Vorstande aus geschieden und wird demnächst in den Aufsichtsrat eintretcn. Den Vorstand der Gesellschaft bildet nunmehr nur noch Herr Direktor Johannes Dienz. Parnaß, Verein jüngerer Buchhändler in Zürich. — Am 17. Juni veranstaltete der Verein jüngerer Buchhändler -Parnaß« in Zürich zum ersten Male einen Familienabend in den Sälen des Restaurants »Zürichhorn«. Das reichhaltige Pro gramm, das mit heiteren und ernsten Vorträgen und Musikstücken abwechselte, bot für den jungen Verein anerkennenswerte Leistungen. So hatte eine heitere und lebhafte Stimmung platzgegriffen, die durch das dem Programm folgende Tanzvergnügen noch wesentlich erhöht wurde. Hierbei verdienen die vom ersten Vorsitzenden hübsch arrangierten Tanzspiele besondere Erwähnung. Der Verein darf mit Genugthuung auf diesen ersten Familienabend zurück- blicken. Er hat auch dazu beigetragen, das Band freundschaftlicher Kollegialität fester zu schließen. Pcrsonalnachrichten. Jubiläum.— Am 30. Juni d.J. vollenden sich 25 Jahre seit Gründung der Papierfirma Berthold Siegismund in Leipzig und Berlin. Mit bescheidenen Mitteln begonnen, ist das Geschäft bald aus seinen kleinen Beziehungen herausgewachsen und zählt nunmehr zu den hervorragendsten und angesehensten Firmen des Papier handels. Eine vorausgegangcne zehnjährige Thätigkeit im Ver lags-, Kommissions-und Sortimentsbuchhandel hatte Herrn Berthold Siegismund vertraut gemacht mit den vielgestaltigen Bedürfnissen desselben, und so ließ er sich keine Gelegenheit entgehen, in ge schickter Weise immer wieder dem Buchhändler wie dem Buchdrucker mit auf die verschiedensten Bedarfsfälle Rücksicht nehmenden Probe sendungen, Musterbüchern, Cirkularen re. an die Hand zu gehen. In dieser Beziehung dürfte die Firma entschieden bahnbrechend gewirkt und sich um die Erleichterung des Verkehrs zwischen Ver leger und Papierhandel ein Verdienst erworben haben. Die stetig wachsende Ausdehnung und Arbeitshäufung ver- anlaßte Herrn B. Siegismund am 1. Juli 1884 seinen Bruder, Herrn vr. O. Siegismund, und am 1. Januar 1895 Herrn P. Lohsc als Teilhaber aufzunehmen. Wir glauben im Sinne ihrer zahlreichen Geschäftsfreunde zu > sprechen, wenn wir die Firma an ihrem Jubiläumsmorgen mit ! besten Glückwünschen begrüßen. —s. Sprechsaal. Die alphabetische Anordnung der im Börsenblatt angeboteueu und gesuchten Bücher. Wer gleich mir das zweifelhafte Vergnügen hat, im Laufe der Jahre das übernommene Antiquariat größer werden zu sehen, wird alle Morgen das Börsenblatt durchfliegen, ob nicht der eine oder andere Titel unter den gesuchten Büchern sich findet. Dieses im Börsenblatt täglich wiederkehrende Verzeichnis der gesuchten und angebotenen Bücher entbehrt nun jeder systematischen Ordnung. Weder nehmen die Firmen, die -suchen-, sich die Mühe, zu alphabetisieren, noch unterliegen die Inserenten von seiten des Börsenblattes in dieser Beziehung irgend welchem Zwange. Ich möchte die Anregung geben, daß hier Ordnung und Wandel geschaffen wird, und trete zu diesem Zweck sogleich mit einem praktischen Vorschlag an die Oeffcntlichkeit:
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