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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1939-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1939
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- Deutsch
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Die Tabelle der Statistik nach Wissenschaftsgebieten auf Seite 61 zeigt eine Zunahme in zehn Klassen und eine Ab nahme in zwölf Klassen, mährend eine, Klasse 4 (Recht), sich glcichbleibt. Die stärkste Klasse ist nach wie vor Klasse 18 (Romane), doch ist sie unter denen, die abnehmeu. Dies war schon von 1935 auf 1936 der Fall. Damals war der Rückgang (140 Einheiten) noch be deutender. Die Klasse mit dem größten Fortschritt ist Klasse 3 (Soziologie, Volkswirtschaft), die eine Zunahme von 40°/» aufweist. Die Übersetzungen bilden keine besondere Rubrik. Nach dem Inckex tranZlationum wurden 356 Übersetzungen fremder Werke im Jahre 1937 in den Vereinigten Staaten gemeldet (gegen 346 im Jahre 1936). Während des Steuerjahres 1. Juli 1937 bis 30. Juni 1938 ver- zcichuctc das CopvriZdt Office in Washington 166 248 Eintragungen. 1. Die Hinterlegungen amerikanischer Drucke (Bücher, Broschü ren, Flugblätter, Zeitschriften- und Zeitungsartikel) sind in der Zu nahme: 1936/37. . . . 47942 1 1937/38 . . . . 62528 1 -1- 4586 2. Die englischen Werke, die nach dem OopyriZkt-Gcseh in der Erwartung der amerikanischen Ausgabe eingetragen wurden, um den interimistischen Schutz von vier Monaten zu genießen, sind in der Abnahme: 1936/37 . 1937/38 . 1272 ^ 1177 s 95 3. Die Hinterlegungen der im Ausland in einer fremden Sprache gedruckten Werke nehmen ab. Der leichte Rückgang von 1936/37 hat sich im Stcuerjahr 1937/38 verschärft: 1936/37 . . - - 3841 ^ 1937/38- . . .3646 / 195 4. Die Musikkompositionen erreichen einen Höchststand: 1936/37 . . . .31821 s 1937/38. . . .35334 1 -s- 3513 5. Die zur Erneuerung des Schutzes für einen zweiten und letzten Zeitabschnitt von achtundzwanzig Jahren eingetragenen Werke sind seit 1935/36 in beständiger bemerkenswerter Zunahme: 1935/36 . 1936/37 . 1937/38 . .8180 1 . 8589 /( .9940 1 4- 409 4- 1351 Wenn man die Zahl von 9940 Erncucrungsanträgen im Jahre 1937/38 der Gesamtsumme der amerikanischen Produktion von 1937 gcgenüberstcllt (10 912 Werke), muß man sich ernstlich fragen, ob der Schutz von fünfzig Jahren nach dem Tode des Verfassers den berechtigten Wünschen der Autoren und ihrer Rechtsnachfolger nicht besser entspräche als die gegenwärtigen Bestimmungen. Wenn man feststellen muß, daß der Schutz von zweimal achtundzwanzig Jahren für die meisten Werke erforderlich ist, so ist diese Tatsache ein Beweis mehr zugunsten einer Reform, die das amerikanische Gesetz in Bezug auf die Dauer des Urheberrechts der revidierten Berner Übereinkunft anpaßt. Das von N. W. Ayer and Sou in New Dort herausgegebcnc Jahrbuch der amerikanischen Presse enthält nachstehende Mitteilungen über die in den Jahren 1936 und 1937 in den Vereinigten Staaten erschienenen Zeitungen: 1936 1937 Tägliche 2107 2804 Wöchentliche 10805 10629 2 mal wöchentliche ... . 377 359 (Fortsetzung folgt.) Hieronymus Nobler, fürstlicher Hosbuchdrucker in Simmern Die Druckereien der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts befanden sich meistens au Orten, die ihnen durch die Zusammensetzung ihrer Bewohner eine gewisse Möglichkeit auf Absatz ihrer Erzeugnisse gaben, oder au Orten, die durch ihre günstige Lage bequeme und schnelle Vertriebsmöglichkeiten nach auswärts boten. Drucker, die sich an Orten niederließeu, die abgelegen und fern von den Brennpunkten der Zeitereignisse waren, hatten daher wohl stets irgendeine geld liche Rückendeckung. Einer dieser Drucker war Hieronymus Rodler, der als Sekretär des Wittelsbacher Fürsten Johann II. von Pfalz-Simmern in dessen Residenzstadt Simmern auf dem Hunsrück eine fürstliche Privat druckerei cröffnete. Sowohl über den Fürsten, der zwar in Jöchers Gclehrten-Lexikon (Bd. 2, Leipzig 1750, Spalte 1905), aber nicht in der Allgemeinen Deutschen Biographie erwähnt wird, als auch über den Drucker war bisher so gut wie nichts bekannt. Es ist daher ein großes Verdienst von Elsbeth Bonuemann*), diesen Drucker mit seiner Umwelt, seinen Drucken und deren Inhalt bearbeitet zu haben und ein ebenso großes von der Firma Otto Harrassowitz, dieses Buch verlegt zu haben. Die Druckerei bestand nur in den Jahren 1530 bis 1535. Wäh rend dieser Zeit erschienen unter stetiger geistiger Einwirkung des Fürsten nur zehn Drucke, von denen jedoch acht Urdrucke waren: von einem Urdruck (Nüxner, Ursprung und Herkommen des Turniers) erschien eine zweite Auflage, und nur die Kriegsordnung des Ott von Acchterdingcn und Jacob Preuß war ein Nachdruck. Während das Nüxnersche Turnicrbuch geistig hoch in dem Rittertum eines Maximilians verwachsen ist, greift das Büchlein von der Kunst des Messens ans die kunsttheoretischen Werke eines Dürers zurück, die jedoch fast völlig umgcstaltet worden sind. Die Hofgerichtsordnung für Kreuznach nebst Untergerichtsordnung der Grafschaft Spanhcim stammt aus den Kanzleien des Kurfürsten Ludwig V. von der Pfalz, *) Elsbeth Bonnemann: Die Presse des Hieronymus Rodler in Simmern. Eine fürstliche Hofbuchdruckerei des 16. Jahrhunderts. (Sammlung bibliothckswisscnschaftlicher Arbeiten. II. Serie, 31. Heft.) Leipzig: Otto Harrassowitz 1938. 46 S. mit 9 Tafeln, gr. 8° NM 4.80. des Pfalzgrasen Johann bei Rhein und des Markgrafen Philipp zu Baden und ist von Silvester Sibolt, dem Hosgerichts-Sekretarius zu Kreuznach und Stadtschreiber zu Oberwefel zusammengestellt. Wichtig für die deutsche Literaturgeschichte sind die beiden Prosaromane »Fierabras« und »Die vier Haimonskinder«. Beide erwachsen stoff lich dem Legendenkreis um Karl den Großen, beide sind freie Be arbeitungen französischer Vorbilder und beide jedoch konnten sich in diesen in Simmern gedruckten Ausgaben nicht zur Volkstümlichkeit durchsetzen. Neben diesen beiden Romanen finden sich noch drei kleinere, undatierte »Verserzählungen nach Art der Minncallegoricn des späten Mittelalters, doch in modernisierter Form«: Das Weltlich Klösterlcin, Ein lustiger Spruch vou der Buhlschaft, Eines Buhlers Traum. Die Verfasserin hat dankenswerterweise auch ausführlich die Typen und etwas summarischer die Holzschnitte behandelt. Die Jahre 1530 bis 1535 liegen bereits in einer Zeit des buchgcwerb- lichcn Niedergangs, doch halten die Nodlerschen Drucke, für die die Teucrdankschrist und die Neudörsfer-Andrcä-Fraktur charakteristisch sind, durchaus ein gutes Niveau. Die Initialen entsprechen dem Zcit- stil und sind nicht besser und nicht schlechter als die der übrigen Drucker dieser Zeit. Die Holzschnitte sind jedoch durchaus besser als die Durchschnittsillustration dieser Zeit. 299 Illustrationen ohne Wappen und lineare Konstruktionen, die nicht mitgerechnet worden sind, schmücken die zehn Werke, jedoch stammen sie von nur 91 ver schiedenen Holzstöcken. Alle Holzschnitte stammen von einem Meister, der teilweise als Nachahmer des Conrad Faber von Kreuznach er scheint und dessen Signatur H. H. sich viermal vorfindet. Die Ver fasserin möchte in diesem Monogrammisten H. H. gern den Herzog Johann II. selbst sehen, wofür ein Nürnberger Zeugnis aus dem Jahre 1671 sprechen würde. Die Arbeit Elsbeth Bonncmauns zeigt eine äußerst erfreuliche Kenntnis und Durchdringung des ganzen Stoffes, und für die genaue Bibliographie kann ihr die Buchwisseuschaft dankbar sein. Das Buch beweist wiederum, daß es in der Geschichte des Buchdrucks und des Buchhandels noch beliebig viel ungehobene Schätze gibt. Der Verlag gibt dem Werk dankenswerterweise neun Tafeln bei, auf denen acht Holzschnitte und reichliche Proben aller Typen und Initialen abgc- bildet sind. vr. Martin v. Hase.
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