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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1892
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18921029
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Das Zusammenwirken vieler zur Mitarbeit aufgernfenen Buch händler läßt ttne gründliche ^Arbeit erivarten. die sich von Obersläch- llnlernehmen mit aufrichtiger Freude zu begrüßen ist, so ernst lich muß hierzu die erschöpfendste Littcraturkennlnis gefordert wer den, neben der auch das volle Verständnis des Dichters einherzu- gehen hat. Ohne diese vollkommene Beherrschung des Stoffes möchte namentlich gleich das erste Kapitel: »Was ist unsittliche Litteratur» erheblichen Schwierigkeiten begegne». So kann cS beispielsweise nicht befriedigen, wenn ein in mancher Richtung klassischer Autor wi-^ Zola aus Grund einzelner allzu naturalistischer Schilderungen k> ,^ und bündig im ganzen als unsittlich verurteilt werden sollte, nff.x xz erst jüngst geschehen iHl. Noch mancher andere, ältere oder neuere Autor würde erst gründlich studiert werden müssen, nicht nur in seinem Text, sondern namentlich auch in den Beurteilungen bcrusener Kritiker, bevor ihm hier seine Stellung angewiesen wird. Vertrauen wir also, daß jeder hier in Betracht kommende Verfasser und jede Schrift eine recht sorgfältige Würdigung finde.» Dieser Zusatz der Redaktion scheint uns durchtanz sachgemäß. 6. Endlich sagt Herr Pape: ... »so hat »ach meinem Dafürhalten unsere Redaktion im vor liegenden Falle diesen Erwartungen nicht entsprechen, sie hat es viel mehr an dem nötiget, Takt und der Entschlossenheit fehlen lassen, um die Ehre des deutsche» Buchhandels den Angriffen einer Zeitung lder Deutschen Wespen) gegenüber zu wahren, die ln ihren, An zeigeteil -Pikanter Lektüre, Pariser Gummi-Artikel», Photographier», Studien, Manneselexiercn- und dergleichen mehr bereitwilligst weitesten Herr Pape kann hiermit zweierlei sagen wollen: a) Es sei Pflicht der Redaktion des Börsenblattes ge- wesen, zur Wahrung der Ehre des deutschen Buchhandels die Angriffe der »Deutschen Wespen» gegen Hern Pape zu erwidern. Die »Deutschen Wespen- haben nicht den deutschen Buch handel angegriffen, sondern einzig und allein Herrn Pape. Es ist durchaus nicht Ausgabe des Börsenblattes, sich aus solche persönliche Streitigkeiten einzulasse» oder sie gar auszusuchen. Beide Redakteure des Börsenblattes haben zudem von jenen Angriffen erst durch das Manuskript der Anzeige Kenntnis er Hallen, in der Herr Pape seine Verteidigung selbst übernahm. b) Herr Pape scheint ferner sagen zu wollen, es sei Pst ich, der Redaktion gewesen, gegen die angeblich anstößigen Anze jgen der »Deutschen Wespen- zu kämpfen. Tie Uebcrwachung der Tagespresse und der Kamp s mit ihr gehört bis jetzt ebensalls nicht zu den Obliegenheit, m der Redaktion des Börsenblattes. Zu einer so weitgrcisends a Auf gabe hat sie weder Auftrag noch Zeit, Geld und- Arbei ,z!cäste. Sollte in dieser Hinsicht ein Vorwurs beabsichtigt sein, so wäre er durchaus unbegründet. 7. Das Ziel der Ausführungen des Herr» Pape ist, daß das Börsenblatt in erster Linie den Kampf gegen, l oie unsitt liche Litteratur zu führen habe, und seine Borwürstc gegen die Redaktion gipfeln darin, daß sie in schwächlicher, äugst licher, un entschlossener, ^taktloser Weise diesen Kampf bisher unterlassen habe. Die Redaktion des Börsenblattes hat es allerd: mgs in der Regel vermieden, in allgemeinen Wendungen ode c Aussätzen aus die unsittliche Litteratur hinzutoeisen^. weil st lche allge meine Artikel voraussichtlich wenpz nützen, würden. Hinsichtlich einer etwa zu fordernden, vom Bövsenblatte zu führen de,, Polemik gegen bestimmt namhaft zu machende litterarisch,:Erzeugnisse und deren Verfasser und Verleger ist folgendes zu t ,em erken: Eigentlich -unzüchtige-, d. h. als gemein-fin nli, he Mach werke ohne weiteres erkennbare Bücher dürfen »ach Z 1i >, Abs. 4, Ziffer 7 der »Bestimmungen- nicht im Börsenbl, Ute angezeigi werden und werden auch nicht m das Neuigkeit en-V crzeichnis ausgenommen. Derartige Schriften sind bereits vom Börsen verein genügend geächtet und werden stets von der Redaktion den Bestimmungen gemäß zurückgewiesen. Anders verhält es sich mit den Erzeugnisse n, die unter »unsittlicher- Litteratur im weiteren Sinn e i «rstanden werden können, Schriften, von denen nicht unbed ingzt gesagt werden kann, sie sieten sitt.enverderbend, sondern bei denen es daraus ankommh, von wem, zu welchem Zwecke, in welchem Sinne sie gelesen werden, oder Schriften, deren wahrer Charakter "sich hinter einer täuschenden Außenseite verbirgt. Wünscht der Börsenverein Bücher solcher Art sichten und die schlechten an den Pranger stellen zu lassen, so wäre zu allererst eine peinlich genaue, gewissenhaste, den Absichten der Verfasser Sprecht werdende Prüfung von Tausenden von Büchern notwendig. Der Börsenverein müßte dazu eine» oder mehrere Beamten als Censoren onstellen. Diesen müßte zur Vermeidung von Will kür in der Beurteilung eine Dienstanweisung gegeben werden, in der die säst unmögkiche Ausgabe gelöst wäre, objektive Kennzeichen »unsittlicher- Litteratur anzugeben. Ob dies alles ausführbar oder zweckmäßig sein würde, bleibe hier dahingestellt. Sicher ist, daß die Redakteure des Börsenblattes nicht als Censoren der deutschen Litteratur angestellt worden sind. Daß sie nicht eigenmächtig die Thätigkeit solcher Censoren aus- geübt haben und ausüben wollen, kann ihnen nicht nur nicht zum Vorwürfe gemacht werden, sondern im Gegenteil: Würden sie im Sinne des Herrn Pape vorgegangen sein, so hätten sie sich einer lkcberschreiiung ihrer Amtsdesugnisse schuldig gemacht. Es hat sich also in der von uns angcstellten Untersuchung nichts ergeben, was die Vorwürfe des Herrn Justus Pape in Hamburg rechtsertigen könnte. Zur Wahrung der Ehre des amtlichen Organes des Börsen- vcreins und zum Schutze seiner schwer angegriffenen Beamten sehen wir uns veranlaßt, das Vorstehende zur öffentlichen Kennt nis im Buchhandel zu bringen. Leipzig, 27. Oktober 1892. Der Ausschuß für das Börsenblatt. Robert Voigtländer, Friedr. Conrad, Vorsitzender. Schriftführer. Bekanntmachung. In die Abtheilung ä. der Eimragsrolle ist heute der nach- ersichtlichc Eintrag bewirkt worden: Nr. 137. Der Verlagsbuchhändler Herr Alfred Kröner in Firma Ernst Keils Nachs. hier, meidet an, daß Fräulein Elisabeth Bürstenbinder, geboren den 25. November 1838 zu Berlin, z. Z. daselbst, Sigismundstraße Nr. 10 wohnhaft, Ur heberin der unter dem Pseudonym ,E. Werner" im Verlage der obengenannten Firma erschienenen, nachgenannten Werke sei. 1. Ein Held der Feder. 1. Auflage 1872 in der Samm lung „Gartenlanbenblülhen", 3. Auflage 1887 in separater Ausgabe erschienen. 2. Hermann. 1. Auflage 1872 in der Sammlung „Garten- laubenblülhen" erschienen. 3. Verdächtig. 1. Auflage 1887 in der Sammlung „Gartcn- laubenblüthen" erschienen. 4. Am Altar. Roman. 1. Auflage 1873. 5. Glück auf! Roman. 1. Auflage 1874. 6. Gesprengte Fesseln. Roman. 1. Auflage 1875 7. Vineta. Roman. 1. Auflage 1877. 8. Um hohen Preis. Roman. 1. Auflage 1878. 9. Frühlingsboten. Roman. 1. Auflage 1880. 10. Gebannt und erlöst. Roman. 1. Auflage 1884. 11. Die Blume des Glücks. Erzählung. 1. Auflage 1885 12. Sauet Michael. Roman. 1. Auslage 1887. 13. Heimatklang. Roman. 1. Auflage 1887. 14. Die Alpcnfee. Roman. 1. Auflage 1889. 15. Flammenzeichen. Roman. 1. Auflage 1890. Tag der Anmeldung: 15. September 1892. Leipzig, am 22. Oktober 1892. Der Rath der Stadt Leipzig als Curatorium der Eintragsrolle, vr. Georgi. IV. 109. Wirthgen.
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