Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1907

223, 24. September ISO?. Künftig erscheinende Bücher. — Gesuchte Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 9603 Leimat, darin er patriarchalisch wirtschaftet und nur not gedrungen die wenigen Gäste ausgenommen hat, die sich in die Abgeschiedenheit hinfanden, wird zum eleganten Bade ort mit allen seinen Auswüchsen. Sein eigener Schwieger sohn ist die Seele der neuen Unternehmungen, deren Gründung der Wirt sich hat ablisten lasten und die ihre Konsequenzen unerbittlich durchsetzen. Das neue Wesen gedeiht eine Weile, aber es nährt sich von dem Frieden, dem Glück und der Ehrenhaftigkeit des ganzen Tales. Des Wirtes Versuch, über die fremde Macht Lerr zu werden, vergrößert die Wirrnis und beschleunigt das Verderben, das sittlich und materiell über seine Familie hereinbricht. Ihn selbst hat die schreckliche Woge, die sein geliebtes Tal überflutet, von den Wurzeln gerissen; und er würde, vom Lohn und der Feindschaft seiner Landsleute gezeichnet, heimatlos dastehen, wenn ihn nicht seine wahre Leimat, die Einsamkeit, wieder aufnähme. Als er aus dem zufällig gefundenen Tagebuch seiner verstorbenen Frau erfährt, daß auch sie im innersten unverbunden neben ihm gelebt hat, vertieft sich noch die Einsamkeit um ihn, und als ein wahrer Klausner lebt er in der Nähe seines Sees, von allen ge mieden,währendin Veladuz sich das moderneLeben fremd und kalt entfaltet. Diese Landlung baut sich aus einer Fülle interessanter Charaktere und Ereignisse zwingend auf. Eine eigene, versonnene Stimmung liegt über dem Ganzen, ein zartes und doch starkes Gewissen regiert darin. Der „Wirt von Veladuz" ist wohl Georg Lirschfelds reifstes Werk. Die Laterne Novelle von Jakob Schaffner Geh. M. 3 —, geb. M. 4.— Inhalt: Grobschmiede / Die Begegnung / Agnes / Der Kilometer stein / Die Schrift / Die Eschersche / Der Altgeselle / Die Laterne. Jakob Schaffner erweist sich mit seinem zweiten Buche, der Novellensammlung „Die Laterne", als eine der stärksten Löschungen und liebenswürdigsten Erfüllungen der heutigen deutschen Erzählerkunst. Der Band enthält Novellen von ver schiedenem Charakter: volkstümliche Geschichten vom ein fachen Nexus der Landlung und der Charaktere und ander seits Gebilde einer mehr abenteuerlichen, das seltsame suchen den, bewußt künstlerischen Phantasie. Gemeinsam ist allen der zugleich einfache und erlesene, kristallklare und anmutig bewegte Stil. Schaffners Kunst vermag durch ihre bloße Form den Leser in eine eigentümliche Spannung zu versetzen, die sich in einen heiteren, kräftigen Genuß befriedigt auflöst. Wir versenden nichts unverlangt. Barbestellzettel liegt bei. WM" Fortsetzung der Künftig erscheinenden Bücher s. nächste Seite. 'WM Gesuchte Bücher ferner: 6ll8tnv I'oolr, 8. m. p. H. in bsip/ix: (X) Osntrs.lb1g.tt, Obsrn., 1900 — 03. (/I) 1'rillisllx, Nslsäiss äss plsntss LZrio. (X) Oslsoroix, Xtiss äss sollksrsnoes äs pstboloZis vö^stsls. (X) Xipius, tbs rnsts vt Xustrslis. (X) Xirobnsr-Loltsbsllssll, Xtls.8 ä. Xrlcb. Islläve. Xulturpüsn/su. IVsnätssslslls^, (X) Oserlltsllx, Oorrrs ä'ooonoinis rnrsis. (X) Rsiobstszsslctsll, Otsobs. Ilä. 4—6. 8—12. (X) Asitsebr. t. roillSll. ?kii. Ivplt. (X) Nonstsssbr. t. Osburtsb. Ilä. 15—18. (X) Xlsiusnuis. Hä. 1—10. (X) Ilis äsutsobsn Nnlläs.rtsu, brsA. v. Orominsnn. I—VII. (V) Oongrtzs illtsrll. äs OsoioZis: Ooillptss rslläns äss ssssiolls I-IX. 1880-1904. (V) 8tlläi äi üloioZis. rom. IVse. 1—26. (V) ^sitsobr. I. ObirurZis. Itplt. n. sin/. (V) Osntrsibi. I. ObirurAis. Xpit. ll. sin/. (V) Xrsbiv I. blin. Obir. Itplt. n. sin/. (0) Nosls, UlltsrsobsiänllZs/oll. (0) Volbslt, sstbst. 2sitkrs.A6ll. (0) Lourvstsob, Nontgllisilllls. (0) 8ebwsAisr, Vontsnisrnus. (1841.) 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