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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-02-13
- Erscheinungsdatum
- 13.02.1908
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- Deutsch
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1756 Börsenblatt f. b. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 36, 13. Februar 1908. »iitzige Stiftung des Vereins der Buchhändler zu Leipzig« tragen und gemäß 8 80 des Bürgerlichen Gesetz- Buchs die Rechte einer juristischen Person erwerben soll. Namen und Beträge der ursprünglichen Stiftungen bleiben selbstverständlich als Bestandteile dieser neuen zusammcn- gefaßten Stiftung in alther gewohnter Weise und unter voller Wahrung aller Bestimmungen der Stiftungs-Urkunden bestehen. Der Vorstand folgt hierin dem Beispiel des Rates der Stadt Leipzig, der auch die wohltätigen Stiftungen für seine Schulen zu einer Stiftung vereinigt hat. Die Ge nehmigung des Sächsischen Ministeriums wird hoffentlich erteilt werden. Die neue Jubiläumsstiftung von 10 000 um deren Errichtung die Hauptversammlung gebeten wird, kann mit etwa 7000 ^ durch die Überschüsse gedeckt werden, die der Verein im Jahre 1907 gemacht hat und die der Vor stand für das Jahr 1908 erhofft. Immerhin ivird aber ein Betrag von etwa 3000 aus den Wertpapierbcständen des Vereinsvermiigens dem Vermögen der neuen Stiftung zu überweisen sein. Bei dem immerhin noch kleinen eignen Vermögen unsers Vereins, das — außer den Stiftungen — nur etwa S7 000 beträgt, glaubt der Vorstand aus den Vcreinsmitteln keine größere Stiftung Vorschlägen zu dürfen. Denn ein Verein wie der unsrige muß für unvorhergesehene plötzliche Aufgaben, die ihm erwachsen können, sich einen größer» Vcrmögensbestand nicht nur erhalten, sondern ihn zu vermehren bestrebt sein. Der Vorstand wird cs deshalb dankbarst begrüßen, wenn der oft bewiesene Opfersinn unsrer einzelnen Mitglieder auch anläßlich des 75jährigcn Bestehens des Vereins sich erneut betätigen und der Gedanke so große Anerkennung finden sollte, daß aus Privatmittcln vielleicht die Stiftung namhaft erhöht werden könnte. Die Buchhändler Lehranstalt, deren Reorganisation Ostern 1906 in Angriff genommen worden ist, hat sich auch im Jahre 1907/08, dem fünfundfünfzigstcn seit ihrer Be gründung, in ruhiger und befriedigender Weise entwickelt. Der Ausschuß für die Lehranstalt kann daher, um eine Übersicht zu geben, heute zurückblickcnd folgende Fortschritte verzeichnen: die Erlangung der Öffentlichkeit, Einführung eines vollständig neuen Lehrplans mit besonderer Be rücksichtigung der Bedürfnisse des Buchhandels, die Ein richtung einer Extranerabteilnng mit Ober- und Unter stufe und ganztägigem Unterricht, die Zulassung von Hospitanten zu einzelnen Unterrichtsstunden mit freier Wahl der Fächer, die Begründung von Fortbildungs kursen für die Gehilfenschaft, die Beseitigung der Uber füllung der Klassen, die Anstellung von ständigen Lehr- kräftcn mit Aufstellung einer Gchaltsstaffel und Erwerbung der Pcnstonsfähigkeit, endlich die Errichtung einer Lehr mittelsammlung und deren Unterbringung in einem eigens hcrgestelltcn Lehrmittelzimmer, die Begründung einer Handbibliothek für die Lehrer und einer Schülerbibliothek. Wie schon in den Vorjahren, so stieg die Besucherzahl der Lehranstalt auch im Berichtsjahre, und zwar von 246 auf 274 Schüler, nämlich 268 Lehrlinge, 5 Hospitanten und 1 Extraner, von denen mehrere bereits im Besitz des Ein- jährig-Freiwilligen-Zcugnisses find. Zn den Fortbildungs kursen, die Anfang September der Lehranstalt angegliedcrt wurden, hatten sich erfreulicherweise gegen 120 Gehilfen ge meldet, die in acht einzelnen Abteilungen in Buchgcwcrbe- kundc, Buchhaltung, Literatur, Französisch, Englisch, Latein und Stenographie an drei Wochenabenden je zweistündig unterrichtet werden. Unter der Voraussetzung, daß das Interesse der Ge hilfenschaft an diesen Übungen und Vorlesungen nicht er lahmt und das Ministerium des Innern eine» in Aussicht gestellten Beitrag zu den Kosten leistet, solle» diese Kurse zu einer dauernden Einrichtung werden. Es steht zu erwarten, daß künftighin auch die Extrancrabteilung eine größere Be achtung und Anerkennung finden wird, da sie am besten geeignet ist, ein tüchtiges, brauchbares Lehrlingsmatcrial für den Buchhandel vorzubilden. Zugleich bietet diese Abteilung aus ihrer Oberstufe auch den Gehilfen erwünschte Gelegen heit, sich noch nachträglich eine gediegene theoretische Fach bildung anzucigneu, die sie befähigt, auch bessere Stellungen einzunehmen. Der gesamte Unterricht an der Lehranstalt wurde im verflossenen Jahre, einschließlich des Direktors, von 13 Lehrern erteilt, von denen zwei hauptamtlich, elf aber nebenamtlich beschäftigt sind, so daß von 127 zu besetzenden Lehrstunden noch immer 85 im Nebenamt versehen werden mußten, ein Zustand, der auf die Dauer ganz unhaltbar ist und Ostern 1909 zur Neuanstellung eines dritten ständigen Lehrers führen muß, um so mehr, als sich zu Ostern die Eröffnung einer neuen zweiten Klasse nötig machen ivird. Der Ausschuß für die Lehranstalt ließ sich in besonderem Maße die Ergänzung und Vervollkommnung der Lehrmittel sammlung angelegen sein und bewilligte zu diesem Behufs dem Vertreter des bnchgewerblichen Unterrichts, Herrn Ver waltungsdirektor Arthur Woernlein, reichliche Mittel. Aus Anlaß der Tagung des Vorstands des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, die hier Mitte Oktober stattsand, wurde im großen Saal des Buchhändlcrhauscs eine Aus stellung des buchgewerblichen Anschauungsmaterials veranstaltet, zu der auch die Stadt Leipzig und das Ministerium des Innern ihre Vertreter entsandten. Alle Herren, die diese Ausstellung besichtigten, stimmte» darin überein, daß die Buchhändler-Lehranstalt mit der Einführung eines so trefflich veranschaulichten Unterrichts, wie Buch- gcwerbcknnde, etivas Hervorragendes geleistet habe, und dieses Urteil findet auch in den Fachzcitnngcn seine Bestätigung. Dem mehrfach ergangenen Ansuchen, die Ausstellung auch weiteren Kreisen zugänglich zu machen, konnte leider nicht entsprochen werden, da über den Saal anderweitig verfügt war. Zur Ergänzung der bnchgewerblichen Unterrichts wurden auch in diesem Jahre einzelne Lchrausflüge unter nommen, zu denen die Mitglieder des Vereins die jungen Leute fast ausnahmslos in dankenswerter Weise beurlaubt hatten. Da die Mittel des Vereins zur Kostendeckung der Fort bildungskurse stark in Anspruch genommen wurden, konnte die Schalerbibliothek in diesem Jahre eine wünschens werte Vermehrung ihres Bestandes nicht erfahren. Der Direktor der Lehranstalt wurde gleichwohl von den Schülern immer und immer wieder darum gebeten, ihnen Bücher zur Privatlcktüre zur Verfügung zu stellen, ein Wunsch, der hierdurch an die verehrlichen Mitglieder des Vereins weiter- gegeben sei. Eine der Schulleitung zugcgangene Verordnung des Kgl. Ministeriums des Innern vom 6. April 1907 legt dem Direktor der Lehranstalt, Herrn De. Curt Frenzcl, die Pflicht auf, künftighin im Jahresbericht über den vor zeitigen Austritt von Schülern und dessen Ursache bcsondre Anzeige zu erstatten, und ferner verordnet das Ministerium des Innern, daß der Ausschuß für die Lehranstalt, der Vorstand des Vereins und die Handelskammer ihren Einfluß dahin geltend mache», daß alle BnchhandlnngS-Lehrlinge Leipzigs die für ihre Ausbildung errichtete Fachschule, d. i. die Buchhändler-Lehranstalt, besuchen. Hierzu ist zu bemerken: Im Interesse der beruflichen Ausbildung der den Buchhandel erlernenden jungen Leute ist es zweifellos gelegen, daß sie
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