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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-02-13
- Erscheinungsdatum
- 13.02.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 36, 13. Februar 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 1757 ihre Fachschule ganz durchlaufen, da sie sonst, sehr zu ihrem Nachteil, an dem vorwiegend aus der Oberstufe (in Klasse I) erteilten Fachunterricht nicht teilnehmen können, der sich auf salzende Gegenstände erstreckt: Gesetzeskunde, Volkswirtschafts lehre, doppelte Buchhaltung, kaufmännisches Rechnen, Enzy klopädie, Buchgewerbekunde, Französisch, Englisch, Nativnal- und Weltliteratur. Und nicht minder bedauerlich ist cs, wenn Buchhandlungslehrlinge ihrer am Ort bestehenden Fachschule überhaupt nicht zugesührt, sondern sogar, wie es hin und wieder geschieht, in die allgemeine Fortbildungsschule geschickt werden, die die künftigen jungen Buchhändler nur in ihren Expedienten- und Schreiberabteilungen zu unterrichten pflegt. Geziemender Dank ist abzuftatten den städtischen Körperschaften für die abermalige Bewilligung eines Bei trags von 20«10 ^ aus öffentlichen Mitteln, sowie dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler für eine laufende Unterstützung von 1009 und für die Überweisung von weiteren 1000 für die Lehrmittelsammlung. Aber noch kann die Entwicklung der Lehranstalt nicht als abgeschlossen gelten. Schon heute liegen weitere Pläne fertig vor, die über den Rahmen des bisher Erreichten hinaus greifen, im neuen Schuljahr endgültig beraten und dem Ministerium des Innern zur Genehmigung unterbreitet werden sollen. Sie laufen, wenn das heute schon angedeutet werden darf, darauf hinaus, eine höhere Abteilung zu begründen, deren Besuch speziell für junge Leute mit ge hobener Schulbildung berechnet ist. Die Geschäfte der Bestellanstalt haben sich ohne er wähnenswerte Vorkommnisse erledigen lassen. War auch die Hochflut des täglichen Eingangs mitunter enorm, so gelang es doch unter Zuziehung von Hilfskräften, beinahe immer aus dem laufenden zu bleiben und das Sortieren in der üblichen pünktlichen Weise zu erledigen. Freilich schwillt durch die unumgängliche Vermehrung der Aibeitskräste der Etat der Bestellanstalt immer mehr an, und die Umlagen werden für die beteiligten Firmen, namentlich für die Kommissionäre, eine wachsende Last, deren, wenn auch nur bescheidene, Übertragung auf die auswärtigen Verleger mit großem Zettel und Rundschreibenverkehr sich kaum länger hinausschieben läßt. Um so bedauerlicher ist es, daß einzelne hiesige Firmen sich abseits von der Bestellanstalt als Vermittelungsstelle halten, dadurch den allgemeinen Verkehr ganz nutzlos er schweren und dem gesamten hiesigen Buchhandel unnötige Arbeit aufbürden. Die Ehrengabe an den Rat der Stadt Leipzig ist leider immer noch nicht fertig, weil die Schwierigkeiten bei der Herstellung der Glasschalen ganz unerwartet groß waren. Nun aber sind beide Schalen gelungen, und nur noch die Silberarbeit ist zu vollenden. So dürfen wir hoffen, im Laufe des Jahres 18Ü8 zusammen mit der Handelskammer dem Rat dieses Ehrengeschenk endlich überreichen zu können. Bei einem Überblick Uber den Verlauf des Buchhandels in der letzten Zeit, nicht nur im letzten Jahre, fällt ins besondere auf, daß in dreierlei Richtung im Buchhandel Ver schiebungen wirtschaftlicher Art im Gange sind, die den ganzen Stand beunruhigen und wahrscheinlich auch aus die Zustände in Leipzig noch erheblichen Einfluß haben werden. Das sind: die offenbare Zunahme der Sortiments-Kleinbetriebe; die dadurch, aber auch durch andre Umstände mitverschuldete Notlage des Sortimentsbuchhandels, namentlich der mittleren Betriebe; endlich der Beginn wirtschaftlicher Kämpfe mit den Angestellten, zunächst in Leipzig. Börsenblatt fllr den Deutschen Buchhandel. 7ö. Jahrgang. Das Verhältnis der Leipziger Buchhandlungen zu ihren Angestellten hat sich in den letzten Jahren in sehr bedauerlicher Weise zugespitzt. Bekanntlich ist es im Herbst des Jahres 1905 zum erstenmal zu Arbeits-Ein stellungen der Markthelfer gekommen. Das führte zu dem Abschluß eines Tarifvertrags, der von der Außerordentlichen Hauptversammlung vom 23. Oktober 1905 genehmigt und den Mitgliedern zur Nachachtung empfohlen wurde. Nicht lange nachher wurde der Vorstand durch Vertragswidrigkeiten (vergl. Jahresbericht o. I. 1905) veranlaßt, den weiteren Verkehr mit der Vertretung der Markthelser, der Verwaltungs stelle Leipzig des Zentralverbandes der Handels-, Transport- und Verkehrsarbeiter Deutschlands einzustellen. Dazu bestand aber auch ein innerer Grund. Zwar hatte eS der Vorstand als seine Pflicht betrachtet, bei der plötzlichen Gefahr handelnd einzutreten. Aber die ganze Organisation des Vereins ist nicht danach angetan, auf die Dauer die Vertretung der hauptsächlich gesährdeten Großbetriebe zu übernehmen. Diesen selbst kann das nicht angenehm sein, da sie in der Haupt versammlung nach Zahl der Stimmen weitaus die Minder heit bilden, also leicht überstimmt werden könnten. Darum war eine eigne, neue Organisation außerhalb unseres Ver eins nötig geworden. Diele hat sich denn auch in dem am 25. April 1906 gegründeten Buchhändler-Hilfs verb and gebildet, dem viele größere Betriebe, nament lich fast alle bedeutenden Kommissionsgeschäfte bei getreten sind. Der Hilfsverband bezweckt (nach 8 2 seiner Satzungen) die Herbeiführung dauernd friedlicher Verhält nisse zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern durch Berücksichtigung berechtigter Ansprüche und Abwehr unbe rechtigter Forderungen und ungesetzlicher Übergriffe von seiten der Arbeitnehmer; auch bezweckt er die Unterstützung seiner Mitglieder bei Ausständen der Arbeitnehmer gemäß seinen Satzungen. Der Verband ist jederzeit bereit: Vorstandsitzungen und Hauptversammlungen können ohne Beobachtung von Fristen zusammentreten; vor allem sind wohlüberlegte Vorkehrungen getroffen, um Arbeitseinstellungen möglichst kräftig zu be gegnen. Der am 30. September 1907 ablaufende Tarif v. I. 1905 ist von der Organisation der Markthelser rechtzeitig gekündigt worden. Gefordert wurden insbesondre; Lohn erhöhung um zehn v. H. und Verminderung der Arbeits zeit auf 8ff- und 9sii Stunden täglich, u. a. m. In Verhandlungen vor dem städtischen Gewerbeamt einigte man sich in zähen Kämpfen auf einen allgemeinen Lohn zuschlag von fünf v. H.; von den andern Forderungen wurde nur weniges bewilligt. Nicht ohne schwere Bedenken, nur um des Friedens willen stimmte die außerordentliche Mit gliederversammlung des Hilfsverbands am 28. Oktober zu; am l. November 1907 ist der neue Markthelfer-Tarif in Kraft getreten. Kaum war das geschehen, traten die fünf in Leipzig bestehenden Verbände von Buchhandlungs-Gehilfen mit folgenden zum Teil schon früher erhobenen (vgl. Vertrau liche Mitteilungen Nr. 4 vom 7. Juni 1906> Forderungen an den Hilssverband und an die einzelnen Geschäfte heran: Mindestgehalt für die jüngsten Gehilfen 110 ^ monatlich, zehn v. H. Tcuerungszuschlag auf alle Gehälter, Bezahlung der Überstunden, Begrenzung der Arbeitszeit und Recht auf Sommerurlaub. Die außero, deutliche Mitgliederversammlung des Hilssverbands vom 23. November beauftragte den Vor stand, mit Vertretern des Buchhandlungs-Gehilfen-Vereins zu Leipzig, des Kreisvereins Leipzig des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs - Gehilfen-Verbands, der All gemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen, und dem Deutschnationalen Handlungs-Gehilfenverband, SS8
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