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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Nichtamtlicher Teil. 113. 16 Mai IE. er dieser Tage durch persönliche Einsprache des Vorstehers des genannten Vereins zu der Erkenntnis gekommen sei, daß der fragliche Verlegerring durchaus geneigt sei. die Rundschreiben-Frage und deren Folgeerscheinungen in einer versöhnlichen Weise zu regeln. Es tage gerade jetzt eine Versammlung von Vertretern aus beiden Lagern in Berlin, die allem Anschein nach zu einem befriedigenden Ergebnis führen dürfte. Die Versammlung erklärte sich jedoch hierzu nicht bereit, und Herr Petters befürwortet eine Besprechung, da viele Mitglieder sicher die ganze Frage ungemein interessiere und solchen somit deren Erörterung am Herzen liege. Auf Antrag des Vorstandes behandelt Herr Feddersen alsdann historisch in eingehendster Weise an Hand des von ihm persönlich gesammelten Materials die Entwicklung der ganzen so viel Staub aufwirbelnden Zeitschristenfrage mit allen Nebenerscheinungen. — Im Anschluß daran beschließt die Versammlung, den Vorstand zu beauftragen, mit den Ver tretern genannten Vereins zu verhandeln, und nimmt bei abwartender Stellungnahme zunächst als Ergebnis der heu tigen Erörterungen folgende Entschließung an: »Die Hauptversammlung des Mitteldeutschen Buch händler-Verbandes hat nach eingehender Besprechung des vom Verein von Verlegern illustrierter deutscher Zeit schriften erlassenen Rundschreibens mit Befriedigung von einer Mitteilung seines Vorsitzenden Kenntnis genommen, wonach begründete Aussicht vorhanden sei. daß die Ange legenheit in einer beiden Teilen genehmen Weise erledigt werden wird.« Ein vom Vorstand im Verein mit einigen Mitgliedern gesammeltes Material gab Veranlassung, die Firma Bernh Liebisch in Leipzig wegen Verletzungen der Verkaussbe-' stimmungen beim Vorstand des Börsenvereins zu bezichtigen. Der Vorsitzende ist heute in der Lage, der Mitgliederver sammlung das Ergebnis mitzuteilen. Die genannte Firma hat eine Buße von 1666 gezahlt und die ihr vom Börsen verein zur Sicherung künftiger Einhaltung der Verkaufsbe stimmungen auferlegien Verpflichtungen erfüllt. Der Versammlung wird alsdann vom Vorsitzenden das Rundschreiben der »Allgemeinen Vereinigung deutscher Buch handlungsgehilfen, zur Kenntnis gebracht. Die Erfüllung des darin ausgesprochenen Wunsches, die Mitglieder unsres Verbandes auf eine Gewährung von Mindestgehältern, je nach Lokalverhältnissen, zu bestimmen, wurde vom Vorstand als nicht angängig bezeichnet. Letzterer erkennt die Lage und Stellung der Handlungsgehilfen im allgemeinen, wie auch beim Buchhandel im besondern. als keine rosige an. Er nimmt an, daß jeder Geschäftsinhaber an sich bestrebt ist. möglichst hohe Gehälter zu zahlen; aber an eine feste Norm derselben kann er sich wohl nicht binden. Ihm gibt in erster Linie die Gegenleistung inbezug auf Intelligenz und Geschäftsinteresse den Ausschlag. Die im Rundschreiben erwähnte Statistik wird als ein beachtenswertes Moment mit Interesse begrüßt. Der Vorstand erklärt sich gern bereit, das Rundschreiben seinen Mitgliedern zur Kenntnisnahme zu bringen. Als voraussichtlich für die Abgeordneten-Versammlung in Leipzig zur Sprache kommende Beratungsgegenstände gibt der Vorsitzende noch bekannt: Den Entwurf der neuen Satzung des Verbandes nach den Goslarern Beschlüssen; Die Adreßbuchfrage; Den Verpflichtungsschein des Vereins von Verlegern illustrierter deutscher Zeitschriften und das Ergebnis der Berliner Verhandlungen; Das Rundschreiben der »Allgemeinen Vereinigung deutscher Buchhandlungsgehilfen«; Die Leipziger Gehilfenbewegung; Den Antrag vr. Lehmann und Genossen. Herr Braun-Marburg erwähnt wiederholt die Kon kurrenz der Versandgeschäfte, die z T. durch die unmäßige Kreditgewährung von 30 Monaten gegen Teilzahlungen winziger Beträge für das Sortiment an Hochschulplätzen eine nicht zu unterschätzende Gefahr bedeuten. Dieses Thema ivurde in unsrer letzten Herbstversammlung mit dem Begründen verlassen, daß die gegenwärtigen Ver kaufsbestimmungen keine genügende Handhabe bieten, dieser bedauerlichen Erscheinung beizukommen. Es wurde Herrn Braun empfohlen, die Angelegenheit mit dem von ihm ge sammelten Material entweder zu einem Antrag für die Ab geordneten-Versammlung durch unfern Vorstand zu formu lieren. oder Gelegenheit zu nehmen, bei der Vorbesprechung in Leipzig die Sache persönlich zu erörtern. Der Vorsitzende entsprach dann noch im Anschluß an das Rundschreiben Nr. 24 des Verbandsoorstandes, und nach persönlicher Begründung desselben seitens des Vertreters des Vereins Leipziger Kommissionäre, dem ausgedrückten Wunsche, die Mitglieder zu ersuchen, in diesem Jahre die Zahlungs- liste bis längstens 27. April bei den Kommissionären zur Ablieferung zu bringen, um einer eventuell erneut einsetzenden Bewegung unter dem Personal des Leipziger Buchhandels zu begegnen. Die Zusage für die Erfüllung dieser Bitte wurde von den Anwesenden gern gegeben. Herr Köster gibt die Gründung der »Neuen Gesellschaft der Bücherfreunde« bekannt. Der Vorstand wird, falls ein befürchtetes unzulässiges Bllcherangebot damit verknüpft sein sollte, die Angelegenheit im Auge behalten. Nachdem Herr Saeng noch eine Schulbücherlieserung an eine Darmstädter Behörde, der entgegen den Beschlüssen der Ortsbuchhändler mit einem Nachlaß seitens einer Papier handlung geliefert wurde, besprochen und der Vorsitzende ein Dankschreiben vom Verband Hannover-Braunschweig ver lesen hatte, wurde die äußerst interessant verlaufene Sitzung geschlossen. An festlich gedeckter Tafel entfaltete sich dann in alt hergebrachter Weise eine angeregte Stimmung. Bei üb lichem Redegeschmetter und der Würze klaren Rebensaftes herrschte bald die ungezwungenste Fröhlichkeit. Alter und Jugend wurden mit freundlichen Worten bedacht, auch die Verhinderten, sonst immer Gegenwärtigen und nicht zuletzt die Armen und Bedrängten. Die Vorsehung gebe, daß unserm lieben Petters noch lange Jahre die Kraft zu seinem wohltätigen Wirken erhalten bleiben möge! Wir in unserm Verband werden ja alljährlich dreimal: im Frühjahr, zu Kantate und im Herbst von seiner menschenfreundlichen Seite gefaßt. Das Resultat der letzten Sammlung stellt die bis herigen weit in den Schatten. Die Otto Pettcrs-Stiftung wird wiederum um reichlich anderthalb Hundert Mark ge stärkt werden können. Nach einem Ausflug in getrennten Gruppen zum Forst haus, wo im Freien der Kaffee eingenommen wurde, fand sich ein großer Teil der Kollegen in den Räumen des Hauptbahnhofs wieder zum Abendessen beisammen, bis nach und nach die Stentorstimme des Saalwärters einen Kollegen nach dem andern zur Rückkehr nach den Penaten aufforderte. Wem es so wie dem Berichterstatter ergeht, daß er nach jedesmaligem Beisammensein mit liebe» Kollegen so manche Anregung und Erfahrung und somit neue treibende Kraft zum Schaffen nach Hause bringt, der wird mit Freuden an die nächste Zusammenkunft denken. Was werden die Leipziger Tage bescheren?! Hanau, am 12. April 1908. Friedrich Feddersen II. Schriftführer.
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