Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1908

199, 27. August 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 9045 Außerdem wird hierbei bekannt gemacht: Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im Deutschen Reichsanzeiger. Der Veclagsbuchhändler Walther Bloch in Schlachtcnsee bringt in die Gesellschaft die von ihm unter der Firma -Kur- buchhandlung Wilhelm Borngraeber« sowie die von ihm unter der Firma -Kurbuchhandlung Bernhard Wilhelm in Elster beziehungsweise in Badenweiler« betriebenen Buchhandlungen mit sämtlichen Aktiven und Passiven nach dem Stande vom 31. Juli 1908, zum festgesetzten Gesamtwerte unter Anrechnung auf seine Stammeinlage ein. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 199 vom 24. August 1908.) * Kunstanstalt Gebrüder Humar G. rrr. b. H in München. — Im Deutschen Reichsanzeiger Nr. 200 vom 25. August 1908 findet sich folgende Die G. m. b. H. Kunst an st alt Gebrüder Humar, München, hat sich unterm 23. Juli 1908 durch Ablauf der im Gesellschaftsoertrage vorgesehenen Zeit ausgelöst. Als Liquidator richte ich an alle Gläubiger der genannten Gesellschaft die Aufforderung, etwa ihnen zustehende Forderungen und Ansprüche bei mir zur Anmeldung zu bringen. München, den 19. August 1908. (gez.) Jos. Humar, Arcisstraße 34/1. * GoetheS Geburtsurkunde gestohlen — Nus Frankfurt am Main wird gemeldet, daß am 2b. d. M. auf dem dortigen Standesamt ein eigenartiger Diebstahl entdeckt worden ist. Die Geburtsurkunde Goethes ist aus den standesamtlichen Registern herausgeschnittcn worden. * NuterrichtSkurse. — Aus der -Deutschnationalcn Buch- handlungsgehilfenschast zu Leipzig« wird uns geschrieben: (Red.) Die Deutsch nationale Buchhandlungsgehilfenschaft zu Leipzig veranstaltet in Gemeinschaft mit dem Deutschen Winterhalbjahres 1908/09 eine Reihe beachtenswerter Unter- richtskurse, zu denen — mit Ausnahme von Stenographie und Schreibmaschine — gegen eine geringe Erhöhung der Gebühren Handlungsgehilfen-Verband nicht angehören. Die Sprachkurse werden von akademischen Lehrern von Ruf geleitet, die die beste Gewähr für eine gediegene Ausbildung geben. Der Kursus in englischer Sprache für Anfänger beginnt Dienstag, den 8. September. Es sind zwei Stunden wöchentlich vorgesehen (Dienstag und Freitag, 20 ^). Dieser Kursus dauert ein halbes Jahr. Daran anschließend ist, wie in diesem Jahre, ein Korrespondenzkursus vorgesehen, der ebenfalls ein halbe« Jahr, von Februar 1909 bis August 1909 dauert mit wöchentlich einer Stunde. Das Honorar wird bei diesem Kursus auf 15 ^ festgesetzt werden. Im Herbst des nächsten Jahres schließt sich daran ein kurzer Sprechübungskursus. Dasselbe gilt von dem Kursus in französischer Sprache, nur mit dem Unterschiede, daß der Anfängerkursus eine Unter richtstunde wöchentlich vorsieht für 15 der anschließende Kursus in Korrespondenz 2 Stunden wöchentlich für 20 Im Herbste wird sich ebenfalls ein kurzer Sprechübungskursus daran an- schließen. In dem Kursus für Bank- und Vörsenkunde (etwa 25 Abende. Mittwoch«, Beginn 9 September, für 18 ^l) wird den Teilnehmern etwas ganz Besonderes geboten, insbesondere auch denen, die sich in leitenden Stellungen befinden, was sicher willkommen sein wird. Von ganz besonderer Wichtigkeit ist dieser Kursus auch für diejenigen, die die Absicht haben, sich einmal selbständig zu machen, unentbehrlich aber für alle die, die es in ihrem Berufe zu etwas bringen wollen. Jeder junge Gehilfe sollte den Ehrgeiz haben, einmal Leiter eines großen Unter nehmens zu werden. Wissen und Können ist heute mehr denn je die Ware, die hoch im Preise steht. Wer sich durch sein Wissen über das Niveau seiner Mitarbeiter erhöht, wird schnell steigen. Besondere Kenntnisse, die nicht feil wie Brombeeren siad, sind es, die den tüchtigen Mann ausmachen. Eine solche Gelegenheit, die vielleicht nicht so bald wiederkehrt, bietet dieser Kursus im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7L. Jahrgang. Hochschulen erteilt wird. Das Honorar ist so mäßig bemessen (18 ^), damit es auch den jungen Gehilfen, die noch wenig ver dienen, möglich ist, daran teilzunehmen. Auch in Rechts künde ist, und zwar zum erstenmale, in Leipzig, ein Kursus vorgesehen. Der Kursus (Sonnabends lOAbende, 5 ^) umfaßt das gesamte Gehilfenrecht. Nicht nur der 6. Abschnitt des Handelsgesetzbuches wird erläutert, sondern alle gesetzlichen Bestimmungen (Sonntagsruhegesetz, Ladenschluß gesetz, Dienstmietevertrag aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch, Konkurs ordnung, § 9 des Gesetzes betreffend den unlauteren Wettbewerb, Patentgesetz, Jnvalidengesetz, Krankenkassengesetz, Kaufmanns- gerichtsgesetz usw.), die das rechtliche Verhältnis zwischen Gehilfen, Lehrling und Prinzipal normieren. Alles unter eingehender Be rücksichtigung der neueren Rechtsprechung und Literatur über diesen Gegenstand. Diese Vorträge werden jedem etwas Neues bringen. Nach jedem Vorträge findet eine freie Aussprache statt, in der die Teilnehmer Fragen stellen können. Außerdem wird ein Fragekasten eingerichtet. Die schriftlichen Anfragen werden in der nächsten Vortragsstunde zur Besprechung gestellt. In den Monaten Januar bis März wird daran anschließend ein Kursus im allgemeinen Handelsrecht unter Leitung eines tüchtigen Rechtsanwaltes folgen. Der Unterricht in Maschinenschreiben, verschiedene Systeme, umfaßt ungefähr 20 Übungsabende, Tag- und Abendstunden nach Wahl. Stenographie-Unterricht wird nach dem System Gabelsberger erteilt. Anfang Oktober beginnt auch ein Kursus in Fabrikbuchhaltung, über den an dieser Stelle noch besonders berichtet werden wird. Die umfänglicheren Unterrichtsgebühren können in bequemen Teilzahlungen entrichtet werden. An meldungen zur Teilnahme an den verschiedenen Kursen sind schriftlich zu richten an die Geschäftsstelle der Deutschnationalen Buchhandlungsgehilfenschaft, Leipzig, Johannisgaffe 4. Auch in allen anderen größeren deutschen Städten sind ähn- liche Unterrichtskurse des D. H.-V. für das Winterhalbjahr 1908/09 in Vorbereitung und Buchhandlunpsgehilfen zur Teil nahme allenthalben besonders willkommen. Wegen näherer Aus kunft wende man sich an eine der Geschäftsstellen des D. H.-V., die örtlich Nächstliegende, in Berlin, Breslau, Chemnitz, Danzig, Dresden, Erfurt, Frankfurt a/M., Hamburg. Hannover, Köln, Königsberg, Leipzig, Magdeburg, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart, Wien. Bücherspende nach Windhuk. — Der Verlag Otto Hendel, Halle a/S., hat je ein Exemplar aller bisher in seinem Verlag erschienenen Bände der Bibliothek der Gesamt-Literatur der im Januar 1909 zu eröffnenden Realschule in Windhuk zum Geschenk gemacht. Die -Deutsch-Südwest-Afrikanische Zeitung« bemerkt hierzu: Eine Bibliothek von über 2000 Büchern in gebundenem Zustandei Wir freuen uns mit der Realschule über diese bedeutende und wahrhaft patriotische Spende; ist sie doch ein beredtes Zeichen dafür, welch hohes Interesse man in der Heimat auch an der geistigen Entwicklung unserer Kolonien regend und befruchtend auf unsere Heranwachsende Jugend zu wirken. (Anhalter Kurier.) Deutsche Briesmarkeu mit französischem Aufdruck. — Deutsche Briefmarken mit Aufdruck in französischer Sprache und französischer Währung — dies ist die letzte Neuheit auf dem Gebiete deutscher Postwertzeichen. Zur Herstellung dieser Abart sind unsere gewöhnlichen Briefmarken mit dem Kopf der Germania und der Aufschrift Deutsches Reich verwendet. Der Aufdruck geht schräg über das ganze Wertzeichen von der linken unteren nach der rechten oberen Ecke und lautet in schwarzer Schrift -5 Centimes«. Es gibt solche Briefmarken zu 5, 10, 25, 50 und 100 Centimes, die mit Reichspostmarken zu 5, 10, 20, 40 und 80 H hergestellt find. Außer diesen fünf Briefmarken gibt es noch vier besonders interessante -Ganzsachen«. Es ist dies je eine Weltpostkarte mit und ohne Antwort. Der Wertstempel zu 10 H trägt den Aufdruck lO Centimes. Außerdem gibt es einen Brief umschlag und ein Streifband mit dem aufgedruckten Wertstempel von 5 Centimes auf dem deutschen Wertstempel von 5 Die 1181