Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080827
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190808274
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19080827
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
- Monat1908-08
- Tag1908-08-27
- Monat1908-08
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
9046 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 199, 27. August 1908. eigenartigen Wertzeichen sind, wie die »Kölnische Volkszeitung schreibt, von den deutschen Postanstalten in der Levante aus gegeben worden. Der amtliche Briefumschlag mit ausgedrucktem Wertzeichen ist eine Eigentümlichkeit von Jerusalem. Die Ausgabe deutscher Postwertzeichen in französischer Währung ist durch die Verausgabung solcher Briefmarken durch andere fremde Postverwaltungen bedingt. Die neuen italienischen Postämter verkaufen ihre Wertzeichen in der heimischen lateinischen Währung. Österreich hat seine prächtigen Jubiläumsmarken auch zur Ausgabe von Briefmarken in französischer Währung benutzt. Die Marken stellen sich also etwas billiger als in der landes üblichen Währung in Para und Piaster. Die Wertzeichen in französischer Währung werden an Handelshäuser mit großer Auf lieferung abgegeben. Wie bet den anderen Postanstalten bleiben auch die deutschen Wertzeichen in türkischer Währung daneben be stehen. (Nationalzeitung.) »Perkto«, Berei« jüngerer Buchhändler, Heidelberg. — Eine Bismarckgedenkfeter vereinigte am Sonnabend den 1. August 1908 die Ehrenmitglieder, Mitglieder und mehrere Gäste des Vereins in der oberhalb der »Hirschgasse« gelegenen »Moltke- Hütte». Es mochte wohl 10 Uhr gewesen sein, als das frohe Treiben in der festlich illuminierten Hütte, aus der dem Wanderer frohe -Perkeo«- und patriotische Lieder entgegenklangen, begann, wodurch das Ganze im Waldesdunkel einem Sommernachtstraum, einem Märchen nahekam. Der Vorsitzende Kollege Hütter eröffnete die Feier mit einigen Worten der Begrüßung und hieß alle Anwesenden herzlich will kommen. Unter denAnwesenden befanden sich unserEhrenvorsitzender Herr Karl Hörning und unser Ehrenmitglied Herr Otto Petters. Bewegt saß die frohe Schar beisammen und gedachte in Rede und Lied deS großen deutschen Kanzlers, der deutschen Größe und deutschen Macht. Kollege Tiesler hielt die ihm zugeteilte Festrede auf unseren großen Deutschen, während die Hütte in rotem bengalischen Lichte strahlte, das sich weithin sichtbar vom Waldesdunkel abhob. Der vortreffliche Redner schloß mit einem dreifachen Hoch auf Bis- marck, das begeistert ausgenommen wurde. DaS hierauf folgende Lied »Deutschland, Deutschland über alles« wurde von allen An wesenden bis zur letzten Strophe stehend gesungen. Die Stunden schwanden schnell dahin, und längst war Mitternacht vorüber, als man ausbrach, um durch die finstern Laubgänge die Heimkehr anzutreten. Allen wird der schöne Abend, zu dessen Gelingen unser Ehrenmitglied Herr Otto Petters durch Gesang und Vortrag aus seiner Laute sehr viel beitrug, in un vergeßlicher Erinnerung bleiben; aber auch an dieser Stelle sei des Urhebers dieser Feier, unseres Kollegen Hager gedacht, der sich durch seine Rührigkeit und Aufopferung den Dank aller erworben hat. Ehrmann. Pers onalnachrichten. * Künstler >-Auszeichnungen. — Seine Majestät der König von Preußen hat aus Anlaß der diesjährigen Großen Berliner Kunstausstellung die große goldene Medaille für Kunst den Malern Professoren Friedrich Kallmorgen und Otto H. Engel in Berlin, die goldene Medaille für Kunst dem Maler Hermann Fenner-Behmer in Berlin, dem Bildhauer Hermann Hosaeus in Grunewald bei Berlin, dem Maler Alfred ScherreS in Charlottenburg, dem Maler Professor Hans Looschen in Berlin, dem Hofzeichner Wilhelm Kimbel in Berlin und dem Bildhauer Otto Stichling in Altona verliehen. Sprechsaal. Christliche LZcreinssortimente. (Vgl. Nr. 1b7, 17«, 18k, IS1, ISK d. Bl.) In Nr. 196 des Börsenblatts glaubt Herr Cludius in seiner Erwiderung auf alle wesentlichen Punkte meines Artikels in Nr. 191 eingegangen zu sein. Ich meine, er schält nur die Punkte heraus, die das Ganze meines Artikels nicht berühren. Herr Cludius kämpft gegen die Christlichen Vereinssortimente, haupt sächlich im Interesse seiner eigenen Firma, und ihm kamen der an scheinend durch Vertrauensbruch in die Hände von N. N. geratene Vertrag und der Brief des N. N., Posen, gerade recht, um mit einigen höflichen Redewendungen dem bedrohten Deutschtum in der Ostmark helfen zu wollen. Mit meinem Artikel wollte ich nur zeigen, daß wir in der Provinz Posen uns schon selbst zu helfen wissen, ohne solche Hilfe von außen zu verlangen, daß wir aber auch MannS genug sind, ungebetene Hilfe abzuweisen. N. N. schreibt, der Kollege in Posen sei so eingeschüchtert worden, daß er nur deshalb die Evangelische Vereinsbuchhandlung übernehmen würde. Kollege N. N. hat sich aber erwiesenermaßen selbst um die Übernahme der Christlichen Vereinsbuchhandlung bemüht. Ich überlasse deshalb jedem Kollegen, über die Veröffent lichung dieses Briefes und Vertrages zu denken, wie er will. Im Briefe vom 16. Juli setzt sich N. N. auch mit den be stehenden jüdischen Buchhandlungen in einen Gegensatz. »Jüdische Buchhandlungen- kenne ich in Posen ebensowenig, als ich »reitende Artilleriekasernen« und »reformierte Kirchtürme- kenne, und an scheinend haben sich auch die jüdischen Besitzer dieser Posener Firmen gegen die Bezeichnung ihrer Buchhandlungen verwahrt. Im übrigen stand vor kurzem der Name des Kollegen N. N. in einer Erklärung, die gegen meine Person gerichtet war, friedlich neben den Namen der anderen Posener Sortimenter, und ich meine, daß deshalb Gegensätze unter den Posener Buchhandlungen gar nicht bestehen können. Der Christliche Vereinssortimenter in Posen begibt sich nicht unter den Regenschirm eines christlichen Vereins, sondern spannt selbst den Regenschirm über seinem Geschäft aus, um nicht naß zu werden. Meinen Vergleich scheint Kollege Cludius ganz falsch ausgefaßt zu haben. Den § 10 würde ich auch heute noch unterschreiben, weil ich der Meinung bin, daß die Innere Mission, sobald der mit ihr verbündete Buchhändler seine Pflicht erfaßt und gewissenhaft erfüllt, ihm unter keinen Umständen kündigt. Tut sie dies dennoch, so wäre es dann Zeit, die Herren der Inneren Mission anzugreisen. Dann allerdings liebe ich den scharfen Kamps, in dem der Hieb bester ist als die Parade, und die christlichen Herren hätten, wenn sie es nicht ehrlich meinten und ich den § 10 unterschrieben hätte, in diesem Kampf nicht viel Lorbeeren zu erwerben. Das selbständige Sortiment geht entschieden zurück, das be- die Konkurseröffnungen. Die Kämpfer im Sortiment müssen wie die Verhältnisse heute liegen, bald resigniert den Kampf auf geben, weil sie, untereinander uneinig, Hiebe nicht austeilen können und längst in die Parade gedrängt worden sind. Ganz anders als im Buchhandel sieht es in der Welt aus. Die Nationen entwickeln seit Jahren ein immer mehr erstarkendes National- gefühl; wir im Osten stehen in diesem Kampfe mitten drin und können ihn am besten beurteilen. Parallel mit der Entwicklung des Nationalgefühls läuft in den einzelnen Völkern ein innerer wirtschaftlicher Kampf zwischen den politischen Parteien, ja sogar den einzelnen Berufskreisen, der alle die, die nicht stramm in dem Kampfe Stellung nehmen, zerreiben wird. Das Sortiment ist aber, weil es wenig Stellung zu diesen Fragen nimmt, nahe daran, zerrieben zu werden. Wenn einige Kollegen vom Sortiment durch meinen Artikel angeregt werden, die Augen bei Gründungen von Vereinsbuch handlungen jeglicher Art offenzuhalten und selbst solche Grün dungen in die Hand zu nehmen, so bin ich schon befriedigt; denn dies war der springende Punkt meiner Cwidcrung, da ich weniger Kollegen Cludius angreifen, als vielmehr nur den Posener Christlichen VereinS-Sortimenter, der mir ja schließlich auch einige Pastorenkunden in der Provinz wegnehmen wird, gegen eine anonyme Anschuldigung aus Posen verteidigen wollte, die um so unberechtigter war, als die Schlüffe, die Kollege Cludius daraus zog, hinfällig wurden, solange der § 10, der den einzigen Angriffspunkt bot, noch nicht unterschrieben ist. Liffa i. P.. 2b. August 1908. Oskar Eulitz.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder