Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-10-02
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19081002
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190810025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19081002
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
- Monat1908-10
- Tag1908-10-02
- Monat1908-10
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nichtamtlicher Teil. 230. 2. Oktober 1808. düng: »Göthe hat sich Sonntag mit seiner alten geliebten Vulpius, der Mutter seines Sohnes, trauen lassen, er hat gesagt, in Friedenszeiten könne man die Geseze wohl oorbeygehen, in Zeiten wie die unsre müsse man sie ehren.... ich denke, wenn Göthe ihr seinen Namen giebt, können wir ihr wohl eine Tasse Thee geben <. Ein intimer Verkehr ist damit eingeleitet: vor allem sallen bei den folgenden Berichten reizende Streiflichter auf Goethes Umgang mit der Kinderwelt. Mit der kleinen Adele Schopenhauer und einer jungen Conta kann er stundenlang plaudern und die Puppen »tanzen lassen»; eine andersartige Szene spielt sich im Hause am Frauenplan ab: »Diesmahl habe ich ihn einmal böse gesehen, sein Sohn, eine Art Tapps, der aber im äußern viel vom Vater hat, zerbrach mit großem Geräusch ein Glas. Göthe erzählte eben etwas und erschrak über den Lärm so, daß er aufschrie, ärgerlich darüber sah er den August nur einmahl an, aber so, daß ich mich wunderte, daß er nicht untern Tisch fiel». — Zum Schluß mögen wenigstens die wichtigsten Korrespondenten aufgezählt sein; von den mit Sternchen bezeichneten sind inhaltlich be sonders interessante Schriftstücke vorhanden: Bettina v, Arnim, Boisserse, Carl August, von Weimar, Carl Eugen von Württemberg, Cotta, 'Coudray, Creuzer, 'Dalberg, Dannecker, 'Eckermann, Einsiedel, Gellert, 'Geßner, E. E. A. v, Göchhausen, L, E. C. I. v. Göchhausen, 'Göschen, Goethes Mutter, Gottsched, Grass, Hackert, Hammer- Purgstall, Hegel, A. v. Hellvig, 'Herder, 'Caroline Herder, Gottfried Hermann, Minna Herzlied, Hiller, Hoven, A. u. W. von Humboldt, Hummel, Jffland, 'Fritz Jacobi, Johann Georg Jacobi, Abt Jerusalem, 'Jung - Sttlling, Charlotte von Kalb, 'Angelika Kauffmann, Komponist Kayser, Lotte Kestner, Maximilian Klinger, Henriette und 'Ludwig v. Knebel, 'verschiedene Glieder der Familie Körner, 'W. v. Kllgelgen, Sophie von Laroche, 'Lavatcr, I. G. Lenz, Lader, Heinrich Meyer, 'Nie. Meyer, F. C. v. Moser, I. Möser, 'Näke, Nees von Escnbeck, Familie Nicolovius, Niemeyer, Olenschläger, 'Familie Öser, Preller, Quandt, Rambera, F. v. Raumer, El. v. d. Recke, 'Reichardt, 'Riemer, Rochlitz, Roquette, Salis, Schadow, C. v. Schardt, 'Lotte Schiller, Friedrich Schiller und Geschwister sowie Nachkommen, Graf und Gräfin Schimmelmaun, Schinkel, Schlichtegroll, Graf Schlicht-Görtz, die ganze Familie Schlosser, Adele Schopenhauer, Schorer, Schuchardt, 'C. G. Schütz, F. K. I. Schütz, Seebeck, L. Seidlcr, 'Solger, Sömmering, Sophie von Weimar, Soret, Steffens, Charlotte und Fritz von Stein, Chr. und Fr. L. v. Stolberg, 'Streicher, H. P. Sturz, 'Sulzer, Thackeray, Thllmmel, Chr. Fr. Tieck, Tiedge, Tischbein, C. G. v. Voigt, I. H. Voigt, Christiane Vulpius, C. F. Wciffe, 'Wieland, I. I. Willemer, Winckelmann, F. A. Wolf, P, A. Wolfs, C, o. Wolzogen, Zimmermann, 'Zumsteeg. Von Goethes Hand sind acht Zeichnungen und Radierungen aufgefllhrt. Die Authentie der erstcren läßt sich auf Grund der Abbildungen und Angaben des Katalogs nicht sogleich nachprüfen; unter den letzteren befinden sich die von Wustmann 1893 in der »Zeitschrift für bildende Kunst« behandelten Blätter. Briese von Goethe besitzt die Sammlung sieben; von Briefen an ihn zwei; einen Entwurf von Friedrich Karl Julius Schütz in Halle mit dem Gesuch, am Neujahrs abend 1811 in seinem Zimmer eine theatralische Aufführung zu halten, und ein ganz eigenartiges Schriftstück des Dichters Siegfried Schund aus Friedberg: ein Selbstgespräch mit der Überschrift -Was sich nur fühlen läßt» und mit dem Schlußpassus: »Goethe, wo bist Du? — Ich glühe». vr. R. Buchwald. Die Prager Ausstellung. Unweit des jetzt in Regulierung befindlichen Users der Moldau, gegen die Vorstadt Bubcntsch zu, liegt das große Terrain der Jubiläumsausstellung. Sie ist von der Prager Handels- und Gewerbekammer veranstaltet worden und umfaßt lediglich die Industrie-, Gewerbe- und Handels tätigkeit des Kammerbezirks. Freilich ist dieser einer der reichsten und interessantesten Bezirke der österreichisch ungarischen Monarchie, zählt er doch über 110 000 Betriebe, welche 12 Millionen Kronen Erwerbsstsuer entrichten und sich auf die mannigfachsten Gebiete industrieller Produktion erstrecken Dieser Bezirk ist aber nicht nur an sich von ganz besonderem Interesse, sondern auch wegen seiner Ent wicklung, denn das wirtschaftliche Leben in ihm hat sich in den letzten 50 Jahren wirklich riesenhaft gehoben. Die Be deutung dieses Teiles von Böhmen rechtfertigt daher eine eigene Ausstellung und hierzu kommt, daß die sie organisieren den Faktoren von der Ansicht ausgingcn, daß eine solche beschränkte Ausstellung für ihre Veranstalter größere Vorteile gewähre als eine allgemeine, weil die Aussteller vom Wettbewerb ihrer außerhalb des Kammerbezirkes stehenden Konkurrenten verschont bleiben. Allerdings haben die Aussteller nun auch erreicht, daß ihre Objekte nicht in der Hochflut anderer Aussteller verschwinden. Sie haben aber selbst durch ihre namhafte Beteiligung eine äußerst interessante, relativ sogar großartige Veranstaltung er möglicht. Die Ausstellung ist im schönsten Parke Prags, im »Königlichen Baumgarten» untergebracht und zählt zahl reiche lüber 130) Gebäude, Pavillons und Kioske, deren Architektur im großen ganzen, von einzelnen allzu kühnen Exzentrizitäten abgesehen, sehr hübsch ist. Das »Haupt gebäude« stammt noch von der Landesausstellung im Jahre 1891 her, wurde aber jetzt bedeutend vergrößert. Es umfaßt die Ausstellung des Verkehrswesens, die sozialpolitische Ex position , die Textilindustrie und die Bekleidungsindustrie. Großartig ist die Maschinenhalle. Für den Handel, die Photographie, für die Goldschmiedekunst, für landwirtschaft liche Maschinen, für die innere Wohnungseinrichtung, für die Holzindustrie, die chemische Industrie, die Lederindustrie, die Nahrungsmittel, die Metallwaren, das Hüttenwesen, für die Keramik und für das Bankwesen bestehen eigene Pavillons. Voll von Schätzen ist der Pavillon der Stadt Prag, be sonders reichhaltig aber sind die Gebäude der Handels- und Gewerbekammer und die der böhmischen Städte. Den Glanzpunkt der Ausstellung bilden unseres Erachtens die weiteren zwei Pavillons: jener für die hochentwickelte graphische Industrie und jener für das Schul- und Bildungswefen. Hier muß freilich eines wunden Punktes vorweg Er wähnung getan werden. Die Handels- und Gewerbe kammer in Prag ist vielleicht der einzige Vertrctungskörper des Landes, sicherlich der einzige der Stadt, in dem der leidige Nationalitätenhader bisher von sehr geringem Einfluß gewesen ist. Zum Teil ist dies ein Verdienst ihres der zeitigen Präsidenten, des Verlagsbuchhändlers und Herren- hausmitgliedcs Anton Rivnai, der, obwohl ein über zeugungstreuer Tscheche, stets für den nationalen Frieden eingetrete» ist und ihn durch sein äußerst einsichts volles, konziliantes und taktvolles Vorgehen immer nach besten Kräften zu fördern verstand. Die Handels- und Ge werbekammer ist vollkommen utraquistisch, und diesen Charakter sollte ursprünglich auch die von ihr arrangierte Ausstellung tragen. Sämtliche offizielle Publikationen und Aufschriften sind daher auch in den beiden Landes sprachen abgefaßt. Leider hat man es aber den Ausstellern
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder