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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.10.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-10-07
- Erscheinungsdatum
- 07.10.1908
- Sprache
- Deutsch
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«V 284, 7. Oktober ISO«. Nichtamtlicher Teil. deutung, solange es nicht gelangender beim Zusammendruck autotypischer Klischees sich zeigenden Moirse-Erscheinung Herr zu werden. Durch Or. Alberts bekanntes Patent Nr. 64 808 vom Jahre 1891, betreffend die Drehung der Liniensysteme des Rasters um 30 Grad, wurde diese Schwierigkeit gehoben und damit endlich der Buchdruck, das einzige Verfahren, das gleichmäßige Massen, auflagen ermöglicht, der Dreifarbentechnik erobert. Nachdem unterdessen H. W. Vogel im Jahre zuvor im Verein mit Ulrich und seinem Sohn Br. E. Vogel wieder aus die Versuche Albert seniors im Lichtdruck zurückgegrisfen und in den sogenannten »Natursarbendrucken« wesentlich höhere Resultate erhalten hatte, erwarb Georg Büxenstein in Berlin im Jahre 1892 gleichzeitig die Erfahrungen Vogels und die Patente Albert juniors und erschloß in großzügiger Weise dem Drei- und Vierfarbendruck die weiten Gebiete, die er heute inne hat. Bon den Bierfarbenätzungen, die die Firma vr. E. Albert L Co. ausstellt, bewundert der Fachmann am meisten die Re produktionen nach den Gemälden Zügels, Schleichs und Kampfs. Die Wiedergabe dieser Darstellungen, des vibrierenden Lichtes und der difserenzierten Koloristik bei Zügel, der unendlich feinen Stimmungswerte, bei^ Schleich und der satten sonoren Farben- gebung bei Kampf gehört zum allerschwierigsten, was die Re produktionstechnik kennt; aber sie kommt dem Original fast restlos nahe. Die hohen Qualitäten beruhen zunächst aus dem tadellos richtigen und ungekünstelten Charakter der Negative, im weiteren aber aus den großen Vorzügen von vr. E. Alberts Atzstriegel, einer neuen von Albert junior konstruierten Atzmäschine, deren besonderes Verdienst es ist, daß die in den Negativen liegenden Werte durch die Atzung keinerlei Einbuße erleiden, wobei nament lich die Herstellung der Schwarzplatte in einer so vollendeten Weise gerät, wie sie durch eine manuelle Abdeckung nie möglich und in so verblüssend kurzer Zeit mit anderen Mitteln kaum erreichbar wäre. E. Alberts Atzstriegel, der in zwei Typen — für Kupfer und für Zink — in der Ausstellung vertreten ist, verdankt seine Entstehung der Erkenntnis, daß die altgeübte chemische Atzmethode mittels oSchaukeln-nUnd Pinseln eine zu langsame und qualitativ ungenügende ist. Die Ätzung erfolgt um so schneller und glatter, je inehr Säureelemente in der Zeiteinheit die zu ätzende Fläche berühren. Diese Bedingung erfüllt Alberts Atzstriegel durch eine Vorrichtung, die eine größere Anzahl in die Atzslüssigkeit ein- tauchender Elemente in oszillierende Bewegung versetzt, wodurch ein allseitiges Brodeln der Säure verursacht wird. Die Säure- flüssigkeit befindet sichl hierbei in einer gewöhnlichen Atzwanne. Die zu ätzenden Klischees liegen in der üblichen Art am Boden der Wanne. Gegenüber den bisherigen Gewohnheiten des Ätzens ändert sich nichts, als daß die Beschleunigung des Atzvorganges nicht durch Pinseln und Schaukeln erzielt wird, sondern durch die vibrierenden Bewegungen des kleinen Apparates, der einem Striegel vergleichbar ist. Die Bedeutung des Atzstriegels liegt also in erster Linie in einer Abkürzung der Ätzzeit. Ein weiterer wich- tiger pVorteil ist die durch ihn bedingte Qualität; des ^Pro duktes. Dadurch, daß die Kraft der brodelnden Bewegung der Flüssigkeit sich in den kleineren Vertiefungen der dunkleren Partien schwächer äußert, als in den großen, die den Lichtern des Originals entsprechen, ergibt sich die Möglichkeit, die Lichter schnell, tief und spitz zu ätzen, ohne daß dementsprechend die Dunkelpartien aus geätzt werden. Es entsteht demzufolge ein effektvolles tonreiches Bild unter Wegfall der sonst üblichen Manipulation der Tief ätzung und ohne den gleichen Aufwand von Tondecken und Efsekt- ätzen wie bisher. klm dem Klischee die bei der Oxhdbildung notwendige atmo sphärische Luft zuzuführen, stellte vr. Albert ein Atzpulver her, das die Säureslüssigkcit bei Bewegung des Ätzstriegels mit Millionen von Lustbläschen erfüllt, so daß jeder Teil des Klischees immer gleichzeitig mit einem Säureelement und mit Lust in Berührung ist. Der hierbei aus der Oberfläche sich bildende Schaum übt noch vlrMblatt sllr dm Dmtlchm Nachhall bei. 15. Jahrgang. die wichtige Funktion aus, eine Abschlußschicht gegen die Säure- dämpfe zu bilden, was einerseits im Interesse der Gesundheit des Arbeiters zu begrüßen ist, andererseits der Fabrik eine Entllls- tungsanlage erspart. Nicht minder geistreich ausgedacht ist die »hydraulische Spezial. Maschine für sukzessiven Teildruck« zur Herstellung von Metall- Matrizen für Albert-Galvanos. Die Albert-Galvanos, nach Matrizen in Weichblei, sind eine Errungenschaft der jüngsten Zeit. Bis vor kurzem noch war man gezwungen, sich mit den alten und qualitativ minderwertigen Wachs- und Guttapercha matrizen zu behelfen. Alle Versuche, mit Metallplatten Matrizen herzustellen, blieben ohne praktischen Erfolg. Die Lösung des Problems blieb vr. E. Albert Vorbehalten. Im Jahre 1903 gelang es ihm, eine Methode zu finden, die die rationelle Her- stellung von Metallmatrizen ermöglichte. Die Grundlage für die Lösung des Problems lag vor allem in der Wahl einer solchen Stärke der Metallplatte, daß die nötigen Manipulationen zur Herstellung der Matrize und deren Weiter- bearbeitung durch die Hand eines jeden Arbeiters vorgenommen werden konnte. Ferner in einer neuen Prägemethode, die es er möglichte, daß die Stärke der Prägeplatten wesentlich geringer sein konnte als die Reliesunterschiede der Druckform. Tie Erkenntnis, daß bei dem Galvano für graphische Zwecke das Einprägen der Matrize in die großen Vertiefungen nur so weit nötig ist, daß die Weißen, die vertieften Flächen, beim Druck nicht schmieren, führte zu dem Wege, durch Hinterlage eines weichen Körpers die ca. 2 rum dicke Bleiplatte nur so weit in besagte Ver tiefungen hineinzudrücken oder zu biegen, als dies aus drucktech nischen Gründen verlangt wurde. Es war bisher immer der Fehler gemacht worden, nach denselben Prinzipien, die sich für Wachs und Guttapercha bewährt hatten, auch einen Körper von so ganz anderem physikalischen Charakter, wie Blei, behandeln zu wollen. Der Prägevorgang mußte in der Hauptsache ausgeschaltet und durch einen Bisgsvorgang ersetzt werden. Dies wurde ermöglicht durch Passende Stärke des Prägemetälls und Hinterlagerung des selben mit einem weichen nachgiebigen Körper, der in seiner Aus dehnbarkeit parallel zur Prägesläche durch seine Tektur oder sonstwie gehemmt war. Durch diesen Biegevorgang wurde der erforderliche Prägedruck unter Umständen aus den zehnten Teil seiner sonstigen Größe vermindert, so daß auch von Holzschnitten und Schrift Metallmatrizen hergestellt werden konnten. Damit war aber die Herstellung der Metallmatrize nur für bescheidene Formate gelöst; denn wenn auch der Druck um ein Vielfaches vermindert wurde, so war natürlich immer noch ein wesentlich größerer Druck erforderlich als bisher bei Wachs und Guttapercha. Die üblichen hydraulischen Pressen mit einigen 100 Atmosphären waren mithin zur Prägung großer Formate nicht verwendbar. Durch Anwendung einer maschinellen Vor richtung für sukzessiven Teildruck ist es aber vr. Albert gelungen, jede vorhandene Presse mit ganz geringen Unkosten auf eine ca. zwanzigsache höhere Leistung zu bringen. Die enorme Steige rung der Leistungsfähigkeit der Presse geht daraus hervor, daß z. B. zur Prägung einer Form der »Woche« nur 55 Sekunden und zu einer der »Berliner Illustrierten Zeitung« noch nicht 2 Minuten benötigt werden. Zum Prägen von Bildsormen gleichen Formats ohne Schrift wird nur die Hälfte der angegebenen Zeit gebraucht. sxDie in der Ausstellung befindliche oben schon erwähnte »hydraulische Spezialmaschine für sukzessiven Teildruck« wild von der Maschinenfabrik Augsburg für die Albertschen Lizenzkäufer besonders gefertigt. Sie zeichnet sich durch sachliche und kom- pendiöse Konstruktion, durch die Schnelligkeit der Verschiebung, automatische Druckausschaltung und geräuschlosen Gang derdoppelt- wirkenden Pumpe aus und hat sich in mehreren Exemplaren bereits im Dauerbetrieb bewährt. Das Ablösen der Kupferhaut von der Metallmatrize geschieht mittels einer zu diesem besonderen Zweck von vr. Albert prä- 1424
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